Tricks mit Fördergeldern
Service-Center entstehen häufig dort, wo neue Arbeitsplätze öffentlich gefördert werden. Doch aus den vermeintlich sicheren und fair bezahlten Arbeitsplätzen werden Zug um Zug immer mehr prekäre Beschäftigungen. Sendung von PlusMinus vom 01.02.2012
Call-Center: Lohnspirale nach unten erfordert gesetzlichen Mindestlohn - Ergebnisse einer Bundestagsanfrage der Fraktion DIE LINKE
"Die Lohnspirale dreht sich in der Call-Center-Branche weiter nach unten. Während die Bundesregierung Unternehmen in der Niedriglohnbranche mit Steuergeldern kräftig subventioniert, verweigert sie den Beschäftigten den Mindestlohn. Das ist das Fazit einer Anfrage der Fraktion DIE LINKE. an die Bundesregierung. Die Bundestagsabgeordnete Sabine Zimmermann, arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Fraktion, dokumentiert die wichtigsten Ergebnisse." Das Infoblatt Call Center der Fraktion DieLinke vom Oktober 2010 . Aus dem Text: ".Nicht weniger wortkarg gibt sich die Regierung auf die Fragen nach der Einführung eines Mindestlohns. Angeblich lägen ihr zur Frage der Tarifbindung in der Branche "aktuell keine Erkenntnisse vor". Dabei ist auch ihr bekannt, dass es in der Branche keine funktionierenden Tarifvertragsparteien gibt. Auf Nachfrage muss sie einräumen, dass es nur einen registrierten Tarifvertrag gibt: "der Firmentarifvertrag der Walter TeleMedien Holding GmbH mit der Gewerkschaft ver.di". Angesichts dieser fehlenden tariflichen Standards liegt die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns auf der Hand. Die Bundesregierung trifft jedoch keine Aussage, was sie konkret unternimmt, sondern referiert nur allgemein den möglichen Weg über das Mindestarbeitsbedingungengesetz. Aber dieses erweist sich immer mehr als untaugliches Instrument. Seit seiner Novellierung ist es kein einziges Mal angewandt worden." Siehe dazu: Die Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage von der Abgeordneten MdB Sabine Zimmermann (Arbeitsmarktpolitische Sprecherin - Fraktion DIE LINKE) vom 15.10.2010
Call Center-Zeitung "Die Quote" Ausgabe 1
"In den Callcentern rumohrt es bereits seit langem. In einigen gab es Aktionen der Belegschaften für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen. Spätestens seit den Veröffentlichungen von Günther Wallraff weiß auch die Öffentlichkeit, daß in dieser Branche vieles außen hui und innen pfui ist. Uns ist es wichtig, daß nicht nur über uns und unsere Arbeit diskutiert wird, sondern daß der Austausch unter den Betroffenen selbst besser wird. Die Idee für eine unabhängige Zeitung für Callcenteragents gab es schon lange. Endlich haben wir es geschafft, sie auch umzusetzen. Du hältst nun die erste Ausgabe der Zeitung von Callcenterbeschäftigten für Callcentebeschäftigte in Händen." Diese gibt es nun bei chefduzen.de als PDF-Download
Call Center World 2010: ver.di erneut mit eigenem Messestand dabei - Forderung nach mehr Tarifverträgen in der Branche
"Auf der diesjährigen Messe "Call Center World 2010", die vom 9. bis 11. Februar 2010 im ESTREL Hotel in Berlin stattfindet, ist der Fachbereich Besondere Dienstleistungen erneut mit einem Messestand vertreten, um dort Beschäftigte, Teamleiter und Führungskräfte von Call Center-Dienstleistern über ihre Arbeit zu informieren. Im Mittelpunkt steht dabei die Vorstellung von Umfrageergebnissen, die zeigen dass viele Beschäftigte in der Branche mit den vorhandenen Arbeitsbedingungen unzufrieden sind. 83 % der Teilnehmer einer ver.di-Umfrage stellten für sich "schlechte Arbeitsbedingungen" fest, 88 % vermissen die Anerkennung ihrer Arbeit, rund 78 % fühlen sich "leer und ausgebrannt". Zwei weitere Ergebnisse: 82,8 % bejahten, dass sie einen Arbeitgeberwechsel für möglich halten und 61,7 % meinten, dass sie ihren Job nicht bis zur Rente ausüben können..." Siehe dazu die Pressemitteilung von ver.di vom 08.02.2010 . Darin verlinkt "Arbeitsbedingungen in Call Centern"
Dumping subventioniert
Callcenter-Betreiber in Brandenburg bekommen Millionen Euro Fördermittel. Ver.di fordert, deren Vergabe an Mindeststandards bei Arbeitsbedingungen zu knüpfen. Artikel von Jana Frielinghaus in junge Welt vom 12.09.2009
Steuergelder für Lohndrücker
"Bund und Länder fördern mit Millionen Steuergeldern Betriebe, die Dumpinglöhne an ihre Beschäftigten zahlen. Dies geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linkspartei hervor. Demnach flossen zwischen 2004 und 2007 knapp hundert Millionen Euro an die Callcenter-Branche, die für eine extrem schlechte Bezahlung bekannt ist und in der es keinen Mindestlohn gibt. Entsprechend hoch ist der Anteil der Aufstocker, die zur Existenzsicherung trotz der Arbeit auf zusätzliches Hartz IV angewiesen sind. Nach Angaben der Bundesregierung waren im Juni 2008 von den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten neun Prozent auf diese Hilfe angewiesen. Bei den anderen Jobs lag der Anteil sogar bei 18 Prozent..." Artikel von Markus Sievers in der Frankfurter Rundschau vom 18.05.2009 . Siehe dazu auch
- Bundesregierung: Kein Mindestlohn für Callcenter-Beschäftigte? Armutslöhne kontra Staatssubventionen & enorme Gewinne
"Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen - und vor allem nicht handeln. Das ist die Devise von CDU und SPD, wenn es um die Beschäftigten in den Callcentern geht. In dieser Branche gibt es seit Jahren ein Skandal: Beschäftigte arbeiten zu Armutslöhnen ohne gewerkschaftliche Mitbestimmung, während die Unternehmen Staatssubventionen bekommen und enorme Profite machen. DIE LINKE. hat dies im Bundestag mit Anfragen zum Thema gemacht. Die wichtigsten Ergebnisse..." Dieser Beitrag und weitere Infos zu Callcentern finden sich auf der Sonderseite von Sabine Zimmermann (MdB - Die Linke)
Call-Center: Soziale Mindeststandards sind überfällig
"Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) stellt ab sofort die Beschäftigten von Call-Centern in den Mittelpunkt einer bundesweiten Kampagne. Unter dem Motto "Soziale Mindeststandards in Call-Centern" wird ver.di gemeinsam mit den Technologieberatungsstellen des DGB gezielt Arbeitnehmer in branchenunabhängigen Betrieben ansprechen und informieren. "Wir wenden uns an Beschäftigte in unabhängigen Call- und Service-Centern und geben ihnen Tipps und Hilfestellungen zur Verbesserung ihrer eigenen Position. Dazu gehören Aufklärung über ihre Rechte ebenso wie Hinweise auf Schutzbestimmungen und das Angebot der Vernetzung von Beschäftigten und ihren Betriebsräten", betonte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Petra Gerstenkorn." Pressemitteilung von ver.di vom 30.09.2008 . Siehe dazu:
- Materialien zur Kampagne "Soziale Mindeststandards in Call Centern"
Die Sonderseite zur Kampagne bei ver.di
ver.di will tarifvertragliche Regelungen und einen Mindestlohn von 7,50 Euro für Call-Center Beschäftigte
"Anlässlich der 10. Internationalen Kongressmesse "Call-Center World", die heute in Berlin beginnt, fordert die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) für die bundesweit rund 150.000 Beschäftigten bei branchenunabhängigen Call-Center Dienstleistern tarifvertragliche Regelungen. In den meisten Unternehmen und Konzernen werde den Beschäftigten zu wenig Urlaub gewährt, die Arbeitszeit läge mit 40 bis 42 Stunden in der Woche zu hoch und der Grundlohn mit durchschnittlich 5,50 und 6,50 Euro zu niedrig." Pressemitteilung von verdi vom 19.02.2008
Berufsziel Dampfplauderer
Drangsalierte Mitarbeiter, unlautere Geschäftsmethoden - kaum eine Branche hat einen so schlechten Ruf wie die Callcenter. Wie sie versucht ihr Schmuddelimage loszuwerden. Artikel von J. Mendrala und B. Dribbusch in der taz vom 04.10.2007
Der Buchbinder Wanninger und das Callcenter: Call Center Impressionen, Teil 3: "Ich bin nicht zuständig"
"Während bei der Outbound-Telefonie der Unmut der Angerufenen für Stress sorgt, kommt beim Inboundgeschäft ein Problem ganz anderer Art: Er hilft zwar in seinem Bereich weiter, sobald eine weitergehende Anfrage kommt, muss er jedoch meist passen." Artikel von Anna-Lena Hoffmann auf telepolis vom 3.09.2005
Der Callcenter Agent - das Chamäleon am Telefon
"Call Center-Impressionen Teil I: Einblicke in die Denkweisen eines Callcenter Agents am Beispiel Kinderschutz. Manch einer, der in den letzten Wochen von einer Kinderschutzorganisation angerufen wurde, entschied sich trotz finanziellen Engpasses, monatlich 10 Euro für ein so wichtiges Thema aufzubringen. Zwei Jahre lang 10 Euro, das "tut niemandem weh und hilft den armen, hilflosen Kindern", sagt der motivierte Mitarbeiter der internationalen Kinderschutzorganisation. Und nicht zuletzt ihm ist es zu verdanken, wenn ein Vertrag zustande kommt." Artikel von Anna-Lena Hoffmann auf telepolis vom 22.08.2005
Callcenter
forcieren Auslandsexpansion
„Weil die Konjunktur in Deutschland schwächelt,
setzen die großen Call-Center-Unternehmen auf Geschäfte
im Ausland: "Die großen internationalen Konzerne suchen
Dienstleister, die weltweit aufgestellt sind, als Kunden",
sagte Rolf Buch, Vorstandsmitglied des Gütersloher Mediendienstleister
Arvato, dem Handelsblatt….“ Artikel
von Hans-Peter Siebenhaar im Handelsblatt vom 17.3.05
Was ist ein Call Center? Oder:
Schafft sie alle ab
Artikel
von Bernhard Raestrup
Die Call Center-Rezession
Artikel
von Hannes Oberlindober vom August 2001
Stets zu Diensten. Call Center und die Schattenseiten
der Dienstleistungsgesellschaft
Artikel der Callcenter-Offensive
,
erschienen in ak - analyse & kritik vom 26.10.2000. Der Artikel
setzt sich mit der unternehmensstrategischen Bedeutung von Call
Centern, ihrer Rolle in der Deregulierung von Arbeitsverhältnissen
und mit der staatlichen Förderungspolitik in diesem Sektor auseinander
Women On Standby: Call Girls of the Global
Market" -Hearing of the Alternative Economic Summit to the G7/8
Summit June 1999 Cologne
Call Center - Jobmaschine oder böser Dämon?
Artikel
von Hannes Oberlindober über Gewerkschaften und neue Dienstleistungen
am Beispiel Call Center
Call a Call
Immer mehr Firmen entdecken, wozu ein Telefon alles
taugt, und richten Hotlines für Backrezepte, Reklamationen oder
Sex ein. Über Call Center und prekäre Arbeitsplätze berichtet Dennis Stute. |