Home > News > Dienstag, 02. Juni 2009
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 02. Juni 2009:

I. Branchen > Auto: GM/Opel > GM/Opel Europa allgemein: GM-Konzern vor dem Zusammenbruch

  • Die sechs Sollbruchstellen der ?Opel-Lösung? Oder: Pfingsterleuchtung 2009 bei Kanzlerin und VW
    "Es muss schon einiges zusammenkommen, damit ein Marxist, Verkehrsexperte und Kritiker der Autogesellschaft einem adligen Manchesterkapitalisten, Neoliberalen und Wirtschaftsminister zustimmt. Und es kam ja auch einiges zusammen, sodass ich Karl-Theodor zu Guttenberg in seiner Feststellung, wonach das für Opel gefundene Konzept nicht tragfähig sei, zustimmen muss.
    Bei der Perspektive, die zu Guttenberg formuliert - eine Opel-Insolvenz - hört die Gemeinsamkeit bereits wieder auf. Die einzig glaubwürdige Perspektive - zu der ich auch öffentlich aufforderte - wäre eine Besetzung aller Anlagen von General Motors in Europa durch die Beschäftigten und eine Neuverhandlung aller Fragen auf Basis dieses Faustpfandes. Doch in der Analyse der Sollbruchstellen des Opel-Konzepts könnte es einige Übereinstimmung zwischen mir und dem Polit-Shooting-Star mit dem gegelten Haar geben. Allerdings schweigt zu Guttenberg inzwischen zu den Details seiner Kritik. Schließlich will er Wirtschaftsminister bleiben - möglichst auch nach dem 27. September. Dann könnte er in einer schwarz-gelben Regierung sogar den angeblich großartigen Deal in Sachen GM/Opel nochmals scheitern lassen.
    Womit ich die erste von sechs Sollbruchstellen es angeblich gefundenen Konzeptes für eine Lösung der Opel-Krise angesprochen habe. Sie lautet: Es gibt weiterhin kein vertraglich bindendes Opel-Konzept. Der Clou: Kaum einer hat´s gemerkt!..
    ." Artikel von Winfried Wolf pdf-Datei

  • Geiselhaft und Komplizenschaft - Wer befreit wen?
    "Es ist eine der spektakulärsten Geiselnahmen der Neuzeit, die uns seit Tagen in Atem hält. Mit ungeahnter Dreistigkeit war eine schwerbewaffnete Gruppe in ein Unternehmen eingedrungen, das man vor solchen Attacken sicher glaubte. Nachdem sie den Werkschutz kampflos ausgeschaltet hatte, nahm sie unzählige Personen als Geiseln. Wie viele in der Hand der Geiselnehmer sind, ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt ungeklärt. Man muss jedoch davon ausgehen, dass sich über 20.000 Personen in der Gewalt der Kidnapper befinden. Ebenso vage bleibt die Zahl der Geiselnehmer, die an diesem Erpressungsversuch beteiligt sind. Fest steht jedenfalls, dass sich die Geiselnehmer in diesem Unternehmen hervorragend auskannten und über ausgezeichnetes Insiderwissen verfügten. Die Perfektion des Vorgehens trägt zweifelsfrei die Handschrift von Professionellen. In einer ersten Stellungnahme bat die Bundesregierung um Verständnis, keine genauen Angaben über Tathergang und Ziele der Geiselnehmer zu machen. Sie wolle um jeden Preis vermeiden, dass es zu unkontrollierbaren Reaktionen vonseiten der Geiselnehmer kommen könne. Zu möglichen und wahrscheinlichen Drahtziehern und Hintermännern dieser Aktion wollte sich der Sprecher der Bundesregierung ebenso wenig äußern..." Beitrag von Wolf Wetzel vom 31.5.2009

II. Branchen > Auto: GM/Opel > USA

Trotz Insolvenz: Obama verspricht GM goldene Zukunft

"Der Kampf war vergebens: Der einst größte Autobauer der Welt hat Gläubigerschutz beantragt. General Motors wird in einen guten und einen schlechten Teil zerschlagen. US-Präsident Obama bleibt zuversichtlich - und sieht die Insolvenz als Chance..." Artikel von Gregor Haake in der FTD vom 02.06.2009 externer Link

III. Branchen: Auto: DaimlerChrysler > DaimlerChrysler-Werke in USA

US-Autobauer Chrysler: Gericht gibt grünes Licht für Fiat-Einstieg

Durchbruch für den ums Überleben kämpfenden US-Autobauer Chrysler: Das Insolvenzgericht gab in der Nacht zum Montag grünes Licht für den Rettungsverkauf an den italienischen Fiat-Konzern.Der drittgrößte US-Autobauer soll nun bereits bald für einen Neustart das vor einem Monat begonnene Insolvenzverfahren verlassen können. Dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 01.06.2009 externer Link

IV. Branchen > Auto: DaimlerChrysler > Bremen: Jagd auf Kranken-Daten

Verstöße gegen den Datenschutz: Daimler räumt weitere Datenmissbrauchsfälle ein

"Der Daimler-Konzern hat weitere Fälle von Datenmissbrauch in seinem Bremer Mercedes-Werk eingeräumt. Der Datenschützer des Daimler-Konzerns hatte eine umfangreiche Datenprüfung im Werk Bremen veranlasst, nachdem Radio Bremen vor fünf Wochen über die illegale Speicherungen von Krankendaten bei Mercedes-Benz berichtet hatte." Beitrag bei Radio Bremen vom 27.05.2009 externer Link

V. Branchen > Auto Allgemein/Zulieferindustrie > Mahle-Konzern: Werksschließung 2009: Mahle Alzenau darf nicht Sterben!

Mahle: Votum um 0.45 Uhr »überwältigend«

Mehr als drei Viertel der Alzenauer Gewerkschafter stimmt dem in Stuttgart ausgehandelten Kompromiss zu Alzenau. Artikel von Oliver Klemt im Main-Netz vom 29.05.2009 externer Link. Aus dem Text: ".Die Belegschaft des Alzenauer Mahle- Kolbenwerks hat den in Stuttgart ausgehandelten Kompromiss zum vorläufigen Erhalt des Standorts akzeptiert. Mit großer Mehrheit hat die Versammlung der im Werk beschäftigten IG-Metall-Mitglieder in der Nacht zum Freitag für das am Donnerstag vorgestellte Modell mit bis zu zweijähriger Kurzarbeit ab Juli, Option auf Fortführung der Produktion und Sozialplan im Hintergrund gestimmt. Nach Worten von IG-Metall-Verhandlungsführer Herbert Reitz ist damit zum ersten Mal in 20 Jahren in Bayern eine bereits beschlossen Werkschließung durch den Widerstand der Belegschaft verhindert worden. (...) Statt den Standort am 30. Juni dichtzumachen, laufe die Kolbenproduktion unter Kurzarbeit weiter. Die Beschäftigten bezögen in dieser Zeit mindestens 80 Prozent ihres derzeitigen Gehalts. Nach Ende der maximal zwei Jahre langen Übergangsfrist werde voraussichtlich eine bestimmte Zahl der Mitarbeiter - abhängig von Konjunkturentwicklung und Auftragslage - in eine Transfergesellschaft überführt. Bis 2014 laufe ein in den Eckpunkten festgeklopfter Sozialplan, wonach den derzeit 74 Mitarbeitern über 55 Jahre Altersteilzeitverträge, den Auszubildenden Übernahme in den Mahle-Werken Wölfersheim oder Stuttgart angeboten würden."Siehe dazu:

  • Ausverkauf bei Mahle Alzenau: IG Metall vereinbart die Schließung
    "Ein langer Kampf geht zu Ende: Seit Jahren hatte sich die Belegschaft in Alzenau gegen Entlassungen und Produktionsverlagerungen gewehrt. Seit 2 Monaten versuchte sie sich der endgültigen Schließung zu widersetzen. Sie hat hervorragend gekämpft, aber letztlich verloren. Entscheidend für die Niederlage war die Führung der IG Metall. Seit zwei Wochen verbreitet die IG Metall Aschaffenburg und Bayern, dass Alzenau gerettet wäre. Seit dem 28. Mai erst recht. Das ist aber Unsinn: Die Produktion wird nämlich im Juli auf Null heruntergefahren, dann dürfen die Beschäftigten 2 Jahre kurzarbeiten auf Null. Ein Projektteam soll nach neuen Produkten suchen, die "kostengünstig" dort gefertigt werden können. Sollte es überhaupt Produkte finden, dann wird die Geschäftsführung immer einen Standort finden, an dem diese billiger herzustellen sind. Wenn Konzernchef Junker gewollt hätte, hätte auch die Produktion des Turboladers, ein völlig neues Produkt im Konzern, nach Alzenau vergeben werden können. Es wäre die Aufgabe der IGM, diesen Betrug an Arbeitsagentur, der Öffentlichkeit und der Belegschaft aufzudecken. Stattdessen verbreitet sie ihn mit Lobgesängen..." Artikel von Karl Olben in der Infomail vom 31. Mai 2009 bei Arbeitermacht externer Link

VI. Branchen > Medien u. IT > Hardware-Industrie allgemein

Profitgier kennt keine Grenzen

"Im April 2008 wurde bei EDC, einem großen CD- und DVD-Hersteller und Vertreiber, eine Vereinbarung zur schrittweisen Absenkung der Tariflöhne um 15 Prozent getroffen. Zum Jahreswechsel hat sich der Investor Robert L. Chapman Jr. eingekauft und ist seitdem CEO. Am 31. März wurde bekannt gegeben, dass das Werk in England mit 270 Beschäftigten zum Jahresende geschlossen wird. Der lukrative Anteil von 40 bis 50 Millionen Tonträgern für Universal wird dann nach Hannover verlagert. Für die Schließung des Werkes in Blackburn rechnet das Unternehmen mit Kosten von ca. 7 Millionen Euro. Der größte Teil davon für die Abfindungssumme der englischen Kollegen..." Artikel bei Rote-Fahne-News vom 30.05.09 externer Link

VII. Branchen > Medien und IT > Medien > Ostsee Zeitung

Protest gegen Schließungspläne bei der Ostsee-Zeitung

Mit einer Flugblattaktion hat die Gewerkschaft ver.di heute die Proteste gegen die geplante Schließung von Abteilungen der Ostsee-Zeitung in Rostock begonnen. Der Bericht auf der Seite Qualität und Vielfalt sichern! Vom 29.05.2009 externer Link

VIII. Branchen > Medien u. IT > Hewlett Packard: Widerstand gegen Stellenabbau: Bei EDS droht Streik

Urabstimmung: 91,9 Prozent für Streik beim IT-Dienstleister EDS - Streik soll am 4. Juni beginnen

"In einer Urabstimmung haben sich 91,9 Prozent der befragten Gewerkschaftsmitglieder beim IT Dienstleister EDS Operations Services (EDS OS) für einen Streik ausgesprochen. Nach mehreren Warnstreiks hatten IG Metall und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) zur Urabstimmung aufgerufen. Die Gewerkschaften wollen damit einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung, die Regelung der Arbeitsbedingungen im Unternehmen und Entgelterhöhungen durchsetzen. Der Streik soll am 4. Juni beginnen."Pressemitteilung der IG Metall: 29.05.2009 externer Link

IX. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Betrieblicher Kampf gegen Privatisierung in diversen Kliniken: Uniklinikum Aachen - UKA

Keine Privatisierung! Zentrallabor und Mikrobiologie bleiben im UKA!

"Die Privatisierung des Zentrallabors und der Mikrobiologie ist vom Tisch! Der Aufsichtsrat tagte am 13. Mai 2009 bis in die späten Abendstunden. Dann war klar, dass die Argumente der Fachleute überzeugend gewesen waren. Man folgte nicht den Plänen des Vorstands des UKA, die Labore auszugliedern und an einen privaten Laborbetrieb zu verkaufen. 150 Kolleginnen und Kollegen hatten vor der entscheidenden Aufsichtsratssitzung wieder Spalier gestanden. Sie hatten auf große Plakate von allen MitarbeiterInnen Fotos geklebt, mit Namen und Dienstjahren versehen und damit den Weg zum Sitzungssaal gepflastert. Unrühmlich und symbolträchtig trampelte der kaufmännische Direktor Klimpe dabei auf seinem Weg über die Gesichter der KollegInnen, während andere sich bemühten, möglichst nicht auf die Schilder zu treten. Und so können sich die Kolleginnen und Kollegen jetzt freuen. Der Protest, der Widerstand und die Eigeninitiative der Beschäftigten, die große Unterstützung aus der Belegschaft sowie der Öffentlichkeit erfuhren, haben sich ausgezahlt." Der Dankesbrief der KollegInnen pdf-Datei

X. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn allgemein > Datenaffäre bei der Deutschen Bahn

LobbyControl enthüllt verdeckte PR-Aktivitäten der Deutschen Bahn

"Die Deutsche Bahn AG ließ 2007 während der Auseinandersetzungen um die Bahnprivatisierung verdeckte PR-Aktivitäten durchführen. Dies bestätigte das Unternehmen heute in einer Antwort auf Recherchen von LobbyControl. Beauftragt wurde demnach die Lobby-Agentur "European Public Policy Advisers GmbH" (EPPA), das Auftragsvolumen belief sich auf 1,3 Mio. Euro. Innerhalb dieses Auftrags beauftragte EPPA nach schriftlicher Auskunft der Deutschen Bahn wiederum die Denkfabrik berlinpolis e.V. mit PR-Maßnahmen. Die Vertragsbeziehung mit der EPPA und ihren Subunternehmen wurden bereits 2007 wieder beendet...." Beitrag auf LobbyControl vom 28. Mai 2009 externer Link. Siehe dazu:

  • »Wir brauchen ein Lobbyisten-Register«
    Viele Medien haben die gezielten Desinformationen der Bahn AG unkritisch übernommen. Ein Interview von Gitta Düperthal mit Ulrich Müller externer Link, geschäftsführender Vorstand des Vereins LobbyControl in Köln, in der jungen Welt vom 30.05.2009
  • Bahn kaufte Meinung
    Unter Druck mußte die Bahn eingestehen: Die Beschlüsse zur Bahnprivatisierung kamen auf der Grundlage von Manipulation des Parlaments und der Öffentlichkeit zustande. Artikel von Winfried Wolf in der jungen Welt vom 30.05.2009 externer Link. Aus dem Text: ".Interessant an den Enthüllungen ist im übrigen der nun publik gewordene Zeitpunkt: Anfang 2007, als die Bahn diese verdeckte Medienfinanzierung aufnahm (oder auch intensivierte), erreichte die Kampagne gegen die Bahnprivatisierung ein neues Stadium. Das Bündnis Bahn für Alle (BfA) entwickelte sich u. a. mit den neuen Bündnispartnern ver.di und IG Metall zu einer breiten Kampagne. Im März 2007 wurde in Berlin der Film »Bahn unterm Hammer« uraufgeführt - mitgetragen von BfA. Zur selben Zeit präsentierte die Initiative die neue Bündnis-Website www.deinebahn.de. Wenige Wochen danach wurde eine Website mit der Bezeichnung www.meinebahndeineBahn.de hochgefahren - getarnt als »Bürgerinitiative«, mit vielen Anleihen bei www.deinebahn.de, jedoch mit Propaganda für die Bahnprivatisierung. Wie wir nun wissen: Auch diese Internet-Präsenz wurde durch die Deutsche Bahn AG finanziert."

XI. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > ÖPNV

Saarbahn GmbH

  • GDL verschärft die Gangart: 14stündiger Warnstreik bei der Saarbahn für Entlohnung auf Deutsche-Bahn-Niveau
    "Mit einem am Mittag begonnenen fast 14stündigen Warnstreik hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer am Freitag die Gangart im Tarifkonflikt bei der Saarbahn AG deutlich verschärft. Die ersten Arbeitsniederlegungen hätten offenbar nicht ausgereicht, den Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) Saar zu Verhandlungen zu bewegen, heißt es in einer Erklärung der GDL. Die Gewerkschaft verlangt eine Bezahlung auf dem Niveau der Deutschen Bahn AG, der vom KAV mit der Gewerkschaft ver.di abgeschlosse Tarifvertrag Nahverkehr (TV-N) Saar liegt jedoch 17 Prozent darunter." Artikel von Rainer Balcerowiak in der jungen Welt vom 30.05.2009 externer Link. Siehe dazu:
  • "Werte Kollegen von der Saarbahn"
    "Die Tarifauseinandersetzung bei der Saarbahn zeigt in diesen Tagen, in welcher aussichtslosen Situation sich die sozialpartnerschaftlichen Gewerkschaftsführungen derzeit befinden. Auf der einen Seite befindet sich Verdi in ihrer Partnerschaft mit dem Kommunalen Arbeitgeberverband Saar (KAV Saar). Dem gegenüber steht die GDL. Sie hat es geschafft, insbesondere unter den Lokführern, Mitglieder in ihre Reihen aufzunehmen. Dadurch ist es möglich, ein Lohndumping durch die Saarbahn AG als Regional- und Nahverkehrsunternehmen zu verhindern..." Standpunkt - Information 15/09 bei Netzwerk-IT externer Link

XII. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb? > Arbeitnehmerdatenschutz

Petitionsausschuss lehnt neue Gesetze gegen Überwachung abhängig Beschäftigter ab

"Am 13.05.2009 teilte mir der Petitionsausschuss mit, dass die Damen und Herren in Berlin trotz ausufernder Überwachung von abhängig Beschäftigten, "die derzeitige Rechtslage für sachgerecht und geboten" halten und deshalb mein Anliegen "nicht unterstützen". Da in je-der Hinsicht lesenswert, mache ich hiermit die Begründung öffentlich (vgl. Anlage unten).
Über Sinn und Zweck von Petitionen lässt sich sicher abendfüllend streiten. Und bestimmt zählen hier Ideologie und Macht mehr als Argumente. Immerhin zeigt jedoch die Antwort des Petitionsausschusses, dass Wahlversprechungen das eine, aber das, was wirklich geplant ist, das andere ist. Ich kann nur empfehlen, den eventuell noch vorhandenen guten Glauben an den "eigentlich" guten Willen der Damen und Herren am Spreeufer aufzugeben. Er exis-tiert nicht. Was bestenfalls existiert, ist eine bestimmte Rechtslage. Wer die Antwort genau durchliest, wird sogar erkennen, dass hier sogar - recht vorbildlich - die wesentlichen Punkte zum Persönlichkeits- und Datenschutz im abhängigen Arbeitsverhältnis aus rechtlicher Sicht konzentriert dargestellt werden. Vielleicht wird der eine oder andere auch erkennen, dass das, was danach heute als Gegenwehr rechtlich möglich wäre, tatsächlich nur selten oder gar nicht genutzt wird. Die Antwort enthält hier deutliche Hinweise auf Versäumnisse
[auch der Betriebsräte].." Kommentar von Armin Kammrad vom 31.05.2009 pdf-Datei, darin auch die Antwort des Petitionsausschusses. Beide beziehen sich auf:

  • Petition zum Arbeitnehmerdatenschutz
    "Die Abgeordneten des Deutschen Bundestags mögen beschließen, den Datenschutz und den Schutz der persönlichen Sphäre abhängig Beschäftigter durch gesetzliche Regelungen zu verbessern, welche dieser Bevölkerungsgruppe mehr Rechte als bisher gegenüber Überwachung am Arbeitsplatz einräumen.
    Begründung mit Vorschlägen. Die in jüngster Vergangenheit heftig diskutierten Überwachungsmaßnahmen durch Supermarkt-Ketten und Großkonzerne, stellen nur die Spitze eines Eisbergs dar, dem ein völlig unterentwickelter und einseitig orientierter Datenschutz gegenübersteht. Nicht nur die ganzen Gesetze zur sog. "präventiven Gefahrenabwehr" durch die Exekutive zeigen, dass beim Schutz von persönlichen Daten nicht "alle Staatsgewalt", wie es im Grundgesetz Artikel 20 Abs. 2 heißt, "vom Volke" ausgeht. Auch die Privateigentümer an Produktionsmitteln und Kapital, ordnen Datenschutz ihren wirtschaftlichen Privatinteressen unter. In der Praxis der Überwachung abhängig Beschäftigter haben sich mittlerweile Methoden eingebürgert, welche mit der demokratischen Ausrichtung des Grundgesetzes nicht vereinbar sind
    ." Petition von Armin Kammrad vom 08.06.2008 pdf-Datei

Datensucht als Ersatz für Gesinnungskontrolle. Die Dimension der Überwachung, Kontrolle und Einschüchterung im Betrieb

"Arbeitnehmerdatenschutz - oder besser gesagt dessen Fehlen - ist momentan ein großes Thema: E-Mail-Überwachung, Speicherung von Krankendaten, Ausspähen von Kontakten etc. Egal, ob unter dem Vorwand der Spionage- und Korruptionsabwehr (Airbus, Telekom, Bahn), als systematische Kontrolle aller Angestellten und vor allem der (potenziellen) Betriebsräte bis in das Privatleben (Lidl, Schlecker, Bahn, Siemens, Telekom) oder als vorsorgliches Sammeln von Kündigungsgründen selbst bei sensitiven Daten wie Krankheitsarten (Lidl, Daimler und Drogeriekette Müller) - die Skandale brechen nicht ab. Die Unternehmen spionieren ihre Lohnabhängigen deutschlandweit aus. Die aufgeführten Beispiele stellen nur die Spitze des Eisberges dar, weil sie eindeutig belegbar an die Öffentlichkeit drangen und zugleich auf deren - launisches - Interesse stießen. Dass britische Firmen, wie der Guardian enthüllt, schwarze Listen über potenzielle Angestellte führen, kann in Zeiten, in denen jeder erstmal gegoogelt wird (und viele z.B. beim LabourNet deshalb ihre veröffentlichten Unterschriften gegen Kriege oder Nazis entfernt haben wollen), nicht verwundern: Vorbeugen ist billiger als Entlassen. Mit immer umfassenderem Zugriff auf das Arbeitsvermögen wird auch die Kontrolle umfassend und das Misstrauen offenbar flächendeckend." Artikel von Mag Wompel in ak - analyse & kritik vom 15.5.2009 externer Link

XIII. Diskussion > Grundrechte allgemein > allgemein-grundrechtliche Demonstrationen und Aktionen

Freedom Not Fear - Freiheit statt Angst! Demonstration am 6. Juni in Mainz

"Demonstration am 6. Juni 2009 in Mainz gegen Überwachung, Vorratsdatenspeicherung und Zensur in Rheinland-Pfalz, dem Rhein-Main-Gebiet, Deutschland und überall sonst auf der Welt!
Ein breites Bündnis aus Parteiorganisationen, Verbänden, Datenschützern und Bürgerrechtsgruppen ruft gemeinsam zu einer Demonstration gegen Überwachung, Zensur und Vorratsdatenspeicherung in Mainz auf. Am 6. Juni, dem Tag vor der Europawahl, versammeln sich die Demonstranten um 10 Uhr am Mainzer Hauptbahnhof, um gemeinsam auf die immer schärfer werdende Überwachungs- und Kontroll-Gesetzgebung in Deutschland und Europa hinzuweisen
." Pressemitteilung des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung Mainz vom 29.05.2009 externer Link

XIV. Internationales > Frankreich > Arbeit und Arbeitskämpfe > Arbeitsbedingungen

Krankgeschrieben und doch am Arbeiten? Oder: Das Arschloch des Monats heißt Frédéric Lefebvre

"Die" sozialpolitische Debatte der vergangenen Woche: Krankgeschriebene sollen arbeiten "dürfen"... Konservativer Abgeordneter provoziert mit Gesetzesinitiative. Unterstützung aus dem Regierungslager bleibt im Augenblick überwiegend aus - da es mitten in der Wahlkampfperiode kurz vor der Europaparlamentswahl befindet. Aber der Versuchsballon wäre schon einmal gestartet worden..." Artikel von Bernard Schmid, Paris, vom 02.06.2009

XV. Internationales > Kolumbien > Gewerkschaften

»Regierungen und Investoren wissen Bescheid«

Freddy Pulecio ist Mitglied der kolumbianischen Gewerkschaft der Erdölarbeiter (USO). Wegen seines gewerkschaftlichen Engagements wurden kolumbianische Paramilitärs auf ihn aufmerksam. Nachdem er aufgrund von falschen Zeugenaussagen 18 Monate wegen »Verdachts auf Rebellion« im Gefängnis gesessen und dort einen Mordversuch überlebt hatte, flüchtete Pulecio nach seiner Freilassung nach Europa. Seit 2007 lebt er in Brüssel und setzt sich von dort aus für Arbeiterrechte in Kolumbien ein. Ein Interview von Knut Henkel in der Jungle-World vom 20.05.2009 externer Link

XVI. Internationales > Argentinien > Gewerkschaften in Argentinien

Gewerkschaftliche Organisation und Mitte-Links-Regierungen

Argentinische Gewerkschaften zwischen Revitalisierung und segmentiertem (Neo-) Korporatismus. Artikel von Johannes Schulten pdf-Datei, erschienen in Sozialismus 5/2009 - wir danken dem Autor!

Öffentliche Veranstaltung in La Toma: "Wir entwickeln ein neues Gewerkschaftsmodel"

"Am Freitagnachmittag fand im kulturellen Zentrum La Toma ein Treffen von Arbeitern aus verschiedenen Gremien statt. Die Eckpunkte waren Reflexionen und Debatten über die Arbeiterbewegung, deren Situation und die gewerkschaftliche Freiheit. Die Aktion wurde von den Arbeitern von La Toma organisiert, welche die Arbeitnehmer der besetzten Fabrik Mahle, die Arbeiterführer des Sindicato de Trabajadores de la Industria Lechera de la República Argentina (ATILRA), Angestellte von Subterráneos de Buenos Aires und Repräsentanten von Central de Trabajadores de la Argentina (CTA) eingeladen hatten. Der Gesprächsleiter war Carlos Ghioldi, aus dem Gremium von La Toma." Die Übersetzung eines Beitrages auf der argentinischen Indymedia-Seite externer Link bei der LinkeZeitung vom 25.05.2009

XVII. Internationales > USA > Gewerkschaften

Unternehmer-Feldzug gegen EFCA: In den USA spitzt sich der Kampf um ein neues Gewerkschaftsgesetz zu

"Die Hoffnungen auf ein gewerkschaftsfreundliches Klima, die nach der Wahl Barack Obamas aufgekeimt waren, zerrinnen. Unternehmerverbände konnten in den vergangenen Monaten einen Gesetzesentwurf, der gewerkschaftliche Organisierung erleichtern soll, diskreditieren..." Artikel von Max Böhnel im Neues Deutschland vom 29.05.2009 externer Link

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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