General Motors: Die Bosse und Gewerkschaften treffen auf den Widerstand der ArbeiterInnen
"Am 16. Oktober begannen ArbeiterInnen des General Motors Montagewerks Lake Orion eine Protestkundgebung vor der Gewerkschaftszentrale der United Auto Workers (UAW), dem sog. "Solidaritätshaus". Ihnen schlossen sich KollegInnen aus den Werken in Mansfield, Ohio und Indianapolis an, wo ArbeiterInnen des UAW Local 23 einen von der UAW vereinbarten Tarifvertrag niedergestimmt hatten. Die UAW hatte den Forderungen der Regierung und der Konzernspitze folgend einen zweistufigen Tarifvertrag vereinbart, demzufolge Neueingestellte und KollegInnen mit weniger als 11 Jahren Betriebszugehörigkeit lediglich 14 Dollar die Stunde bekommen sollen. Gleichzeitig sollen die KollegInnen der ersten Stufe, also jene die mit mehr als 11 Jahren Betriebszugehörigkeit 28 Dollar die Stunde bekommen, vor die Wahl gestellt werden entweder in ein anderes Werk , oder mit Abfindungen in den Vorruhestand zu gehen. Die UAW wollte diesen Tarifvertrag durchdrücken ohne ihre Mitglieder ausreichend über seinen Inhalt (wie z.B. ein festgeschriebener Streikverzicht für die nächsten 5 Jahre) zu informieren. GM fuhr im ersten Halbjahr ein Ergebnis von 2.2 Millionen Dollar ein. Dutzende Werke wurden geschlossen, 30000 entlassen und die Löhne halbiert. Die "New GM" speckte ab, bis sie zumindest auf dem Papier gut da stand, und profitierte auch massiv aus dem Verkauf ihrer Aktien..." Artikel bei der Gruppe Internationaler Sozialisten vom 28.11.2010
Lucky 13
"General Motors unterhält, nachdem circa 85.000 Menschen ihre Arbeit verloren, nur noch ein einziges Werk in der stolzen Automobilstadt. Hier werden von Montag bis Donnerstag in zwei Schichten die imposanten und für deutsche Straßenverhältnisse leicht überdimensionierten Pick-up Trucks von Chevrolet und GMC zusammengebaut. Und am 30.September 2010 gab es ausnahmsweise mal wieder etwas in dem Werk zu feiern, denn das 13 millionste Automobil lief unter großem medialen Interesse vom Band. Bei dem Pick-up Truck handelte es sich um einen gigantischen, schwarzen GMC Sierra Denali 3500HD mit Zwillingsreifen an der Hinterachse. Fortan wird dieses Fahrzeug aber nur noch bei seinem liebevollen Spitznamen Lucky 13 benannt werden. (...) Ebenso ist in den Gesichtern der bei diesem Fest wenig präsenten Arbeiterinnen und Arbeitern große Skepsis zu lesen. Gut erinnern sie sich an die vielen Kündigungen in der jungen Vergangenheit. "Denen wurde auf die Schulter getippt, dann wurden sie ins Büro gebeten und am nächsten Tag waren sie schon nicht mehr da. So schnell ging das." erinnert sich Bob Hooks..." Ein Bericht mit Bildern aus Flint (Michigan) von Ingo Woelke vom November 2010
Erneut Halbierung der Löhne durch GM und UAW
"Die Autoarbeitergewerkschaft United Auto Workers (UAW) gab am Sonntag einen neuen Präzedenzfall mit massiven Lohnsenkungen bekannt. Vierzig Prozent der im General-Motors-Werk Lake Orion beschäftigten Arbeiter sollen eine Halbierung ihres Lohns auf ungefähr vierzehn Dollar hinnehmen, sobald das vorübergehend still gelegte Werk in Michigan wieder angefahren wird, um einen neuen Kleinwagen zu produzieren. Es ist das erste Mal, dass der Stundenlohn von vierzehn Dollar einer Altbelegschaft aufgezwungen wird. Bisher wurde er im Zuge der Reorganisation der Autoindustrie im vergangenen Jahr durch die Obama-Regierung im Großen und Ganzen nur Neueingestellten zugemutet. Doch in Lake Orion sollen auch Arbeiter mit einer Betriebszugehörigkeit von bis zu elf Jahren nach dem niedrigen Tarif bezahlt werden. Das betrifft etwa 500 der 1.300 Beschäftigten. Die Arbeiter werden keine Gelegenheit haben, über die Vereinbarung abzustimmen, die bis mindestens 2015 Gültigkeit haben soll. Die Einzelheiten wurden den Arbeitern erst vergangenen Sonntag mitgeteilt." Artikel von Tom Eley auf der World Socialist Web Site vom 8. Oktober 2010
General Motors verlässt Insolvenz
"Neustart für den einst weltgrößten Autobauer General Motors (GM): Die ums Überleben kämpfende bisherige Opel-Mutter hat nach 40 Tagen die Insolvenz wieder verlassen. "Der heutige Tag markiert einen Neuanfang für General Motors", sagte GM- Chef Fritz Henderson am Konzernsitz in Detroit (Michigan). Der von vielen Altlasten befreite neue GM-Konzern ist nun mehrheitlich in Staatsbesitz. Die USA und Kanada halten zusammen vorerst 72,5 Prozent. Im Gegenzug fließen zur Sanierung weit mehr als 50 Milliarden Dollar (36 Milliarden Euro) an Steuergeld in den einst weltgrößten Autobauer." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 10.07.2009 . Siehe dazu auch:
- GMs Wiedergeburt nach nur 40 Tagen
"Es war das drittgrößte Gläubigerschutzverfahren in der US-Geschichte. Nun wagt GM nach 40 Tagen Insolvenz den Neuanfang - in den Händen des Staates. Ein wichtiges Ziel von US-Präsident Obama ist erreicht: Die US-Autoindustrie lebt noch." Artikel von Gregor Haake in der FDT vom 10.07.2009
- Branchen > Auto: GM/Opel > allg.: Der Zusammenbruch des GM-Konzerns
„Lessons from the Humbling of General Motors"
Artikel von Sam Gindin vom Juni 2009 im kanadischen Уhe Bullet wurde in Mailinglisten viel diskutiert.
Michael Moore will GM töten, um GM zu retten
Auf General Motors (GM) ist der Filmemacher nicht gut zu sprechen. Der Automobilhersteller habe seine Heimatstadt ruiniert, ihr Elend, Scheidungen, Alkoholismus, Obdachlosigkeit und Drogensucht gebracht. Dennoch will Michael Moore GM retten, wie er auf Welt-Online schreibt. Mit drastischen Maßnahmen. Übersetzung des Originalartikels von Gerhard Charles Rump in Welt-Online vom 03.06.2009 . Siehe dazu:
Trotz Insolvenz: Obama verspricht GM goldene Zukunft
"Der Kampf war vergebens: Der einst größte Autobauer der Welt hat Gläubigerschutz beantragt. General Motors wird in einen guten und einen schlechten Teil zerschlagen. US-Präsident Obama bleibt zuversichtlich - und sieht die Insolvenz als Chance..." Artikel von Gregor Haake in der FTD vom 02.06.2009
General Motors: Gewerkschaft bringt Opfer
"Die Gewerkschaft UAW ist zu weiteren Zugeständnissen gegenüber General Motors (GM) bereit. Der Kompromiss reicht jedoch längst nicht aus, um eine Insolvenz des größten Autobauers der USA abzuwenden. Er hilft allerdings trotzdem: Nur wenn schon vor dem Gläubigerschutzantrag Zugeständnisse ausgehandelt werden, reicht die Zeit für GM, um binnen vier bis acht Wochen wieder aus der Insolvenz zu kommen - so wie es die Pläne von US-Präsident Barack Obama vorsehen." Artikel von Astrid Dörner in der Frankfurter Rundschau vom 23.05.2009
GM hofft auf Lohnpakt mit Auto-Gewerkschaft
"General Motors braucht im Kampf gegen eine mögliche Pleite die Hilfe der Arbeitnehmer: Der angeschlagene Opel-Mutterkonzern erwartet durch eine Vereinbarung mit der mächtigen Autogewerkschaft UAW in diesem und im nächsten Jahr eine Senkung der Lohnkosten um 1,1 Milliarden Dollar. Das geht aus einem Bericht an das Finanzministerium in Washington hervor, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. (...) Die bereits im Februar getroffene Vereinbarung des Herstellers mit der UAW sieht Änderungen bei Löhnen, Zusatzleistungen und der Arbeitszeit vor. Die Gewerkschaftsmitglieder haben über den Vertrag zur Lohnsenkung allerdings noch nicht abgestimmt. GM hat die jährlichen Arbeitskosten nach eigenen Angaben seit 2003 bereits um 59 Prozent gesenkt. Damals lagen sie bei 18,4 Milliarden Dollar. Dieses Jahr sollen sie auf 6,5 Milliarden Dollar fallen, 2010 auf 5,4 Milliarden Dollar..." Artikel im Spiegel vom 02.04.2009
Den Preis für die Rettung von General Motors zahlen die Arbeiter: Feindbild Gewerkschaften
"Knapp 40 Milliarden US-Dollar, so viel kostet die Rettung der US-Autoindustrie. Eine Garantie, dass die Finanzspritze wirkt, gibt es nicht. Und egal, was die Konzernmanager von Chrysler und General Motors in diesen Tagen an längst überfälligen Umstrukturierungen anbieten - ein Vorwurf steht immer im Raum, wenn von der Misere der US-Autoindustrie die Rede ist: Die Arbeiter kosten zu viel." Kommentar von A. Woltersdorf in der Taz vom 18.02.2009
GM denkt laut über Insolvenz nach
"Im Überlebenskampf des US-Autobauers General Motors (GM) wollen einige Mitglieder des Verwaltungsrats laut US- Medien eine Insolvenz als Lösungsweg nicht mehr völlig ausschließen. Gegen den massiven Widerstand von Konzernchef Rick Wagoner seien einige Vertreter in dem Gremium für eine Prüfung "aller Optionen", berichtete das "Wall Street Journal" am Samstag" unter Berufung auf Insider. Dazu gehöre auch eine kontrollierte Insolvenz mit Gläubigerschutz nach US-Recht." Artikel in der Frankfurter Rundschau vom 22.11.2008
GM plant weitere Werksschließungen
"Der US-Automobilkonzern General Motors (GM) erwägt wegen des schwachen Kfz-Absatzes in Nordamerika weitere Produktionskürzungen und Personalmaßnahmen. Geplant seien im kommenden Jahr zusätzliche temporäre Werksschließungen sowie der Abbau von Überstunden bei den Beschäftigten, sagte ein GM-Sprecher am Dienstag in Detroit." Artikel im Handelsblatt vom 19.11.2008
Arbeiten für den halben Lohn
"General Motors, der größte Autokonzern der USA und ein Symbol für das Land als industrielle Großmacht, fährt hohe Verluste ein. Zehntausende Angestellte sollen gehen, Neueingestellte erhalten nur noch den halben Lohn, die Krankenversicherung wird der Gewerkschaft übertragen." Artikel von Hae-lin Choi in der Jungle-World vom 31.07.2008
General-Streik bei GM auch stellvertretend für Ford und Chrysler
- Sicko mit und trotz UAW - Zum US-weiten Streik gegen GM
"Michael Moores neuer Film »Sicko« hat noch einmal einige der grotesken Folgen einer weitgehend privat organisierten Gesundheitsversorgung veranschaulicht. Das US-Gesundheitssystem - korrekt müsste es heißen: Nicht-System - ist nicht nur das teuerste und verwaltungsaufwändigste der Welt, es sorgt auch dafür, dass über 47 Mio. US-BürgerInnen keinerlei Gesundheitsversicherung haben und weitere zig Millionen als unterversorgt gelten. Einer der Gründe: In der Phase der Stärke nach Ende des Zweiten Weltkriegs hatten US-Gewerkschaften betriebliche Gesundheits- (und Renten-) versicherungen für einzelne Unternehmen erkämpft, aus denen Beiträge und Gesundheitsleistungen für die jeweiligen Beschäftigten, RuheständlerInnen und deren Hinterbliebene finanziert wurden. Die Konsequenzen dieser Privatisierung zeigen sich jetzt, u.a. in dem in mehrerer Hinsicht bemerkenswerten Streik der UAW. Wir dokumentieren die Übersetzung eines Berichts, der vor Abschluss der jüngsten Tarifverhandlungen verfasst wurde. Über Details des Abschlusses werden wir in der nächsten Ausgabe ausführlich berichten - nur so viel vorweg: 65 Prozent der UAW-Mitglieder stimmten dem Deal zu, die UAW hat damit die Chance verpasst, das laut Umfragen drängendste gesellschaftliche Konfliktthema Gesundheitsversorgung aufzugreifen und sich für ein allgemeines, flächendeckendes Gesundheitssystem einzusetzen." Artikel von Tonyia Young, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 10-11/2007
- Gewerkschaftsführer billigen GM-Tarifvertrag
". Die UAW stimmte der Einrichtung eines neuen von der Gewerkschaft zu verwaltenden Krankenversicherungsfonds zu. Er wird die zukünftigen Krankenversicherungs- verpflichtungen von GM für rund 340.000 Betriebsrentner und deren Angehörige von 2010 an übernehmen. GM zahlt 29,9 Mrd. Dollar (21 Mrd Euro) in den Fonds ein und übernimmt die zwischen 2008 und 2010 anfallenden Krankenversicherungskosten von 5,4 Mrd. Dollar. Außerdem sagte GM andere Leistungen und Zahlungen über 20 Jahre von insgesamt bis zu 1,6 Mrd. Dollar zu, falls die Fondsausstattung unzureichend sein sollte. Die GM-Arbeiter erhalten über die Laufzeit des Vertrages insgesamt 13.056 Dollar an Zusatzleistungen, erklärte die Gewerkschaft. Sie bekommen einen Abschlussbonus von 3000 Dollar bei Annahme des Tarifvertrages und Boni von drei, vier und drei Prozent des Jahreslohnes in den letzten drei Jahren des Tarifabkommens. Sie bekommen außerdem inflationsbezogene Lebenshaltungskosten-Zuschläge. Die Löhne der Arbeiter an den Fließbändern werden von 28,12 auf 28,85 Dollar je Stunde bei Ende des neuen Tarifabkommens steigen. Die Gewerkschaft stimmte aber auch erstmals einem zweiteiligen Lohnsystem zu. Neue eingestellte Hilfskräfte wie beispielsweise Fahrer, die nicht am Fließband arbeiten, sollen zukünftig nur 14,00 bis 16,23 Dollar je Stunde erhalten. Den momentan zum vollen Lohn in diesen Funktionen eingesetzten 16.000 Bediensteten sollen Abstandsangebote gemacht werden, und sie sollen bei Ausscheiden durch die billigeren neuen Arbeiter ersetzt werden." Artikel in der FTD vom 29.09.2007
- Konsequente Partner - Tarifvertrag bei General Motors
"Das Schicksal der United Auto Workers (UAW), der einstmals mächtigen und kämpferischen US-amerikanischen Automobilarbeitergewerkschaft, ist besiegelt. Mit dem am Mittwoch nach nur zwei Streiktagen präsentierten Kompromiß mit General Motors mutiert die UAW faktisch von einer Industriegewerkschaft zum Management eines Versicherungsunternehmens." Kommentar von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 28.09.2007
- Vollständige Kapitulation der amerikanischen Autoarbeitergewerkschaft
". Die UAW sitzt auf einem "Streikfonds" von 950 Millionen Dollar. Das würde ausreichen, um wochenlang Streikgelder zu bezahlen - selbst wenn diese höher ausfielen als die mageren 200 Dollar pro Woche, die die Gewerkschaftsführung zugesteht. Aber wie alles andere bei der UAW ist auch dieser Geldberg nicht da um zu kämpfen, sondern um die aufgeblähten Gehälter und Spesen der vielen tausend Bürokraten zu decken, die die Gewerkschaft kontrollieren. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, werden die Millionen der Gewerkschaft nicht eingesetzt, um die finanziellen Härten zu lindern, die die Arbeiter aufgrund des zweitägigen Lohnausfalls erlitten haben, denn Streikgeld wird erst nach acht Tagen bezahlt. Wird der Vierjahresvertrag angenommen, hat er katastrophale Auswirkungen für jetzige und zukünftige Autoarbeiter, Hunderttausende von Ruheständler und ihre Angehörigen. Laut Wall Street Journal beinhaltet der Abschluss "eine historische Neuordnung der Verpflichtungen von GM für die Gesundheitsversorgung von Ruheständlern der UAW sowie Mechanismen, die es GM ermöglichen, viele gegenwärtige Arbeiter mittels Abfindungen zu entlassen und durch neue Beschäftigte mit niedrigeren Löhnen zu ersetzen"." Von der Redaktion der World Socialist Web Site vom 29. September 2007 aus dem Englischen (27. September 2007)
- Einigung bei General Motors: Gewerkschaft und Konzern vereinbarten vierjährigen Tarifvertrag
". Mittwochfrüh erzielten der angeschlagene US-Autohersteller General Motors (GM) und die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) eine vorläufige Vereinbarung über einen neuen vierjährigen Tarifvertrag. Damit ist der Streik in den 80 nordamerikanischen GM-Fabriken nach zwei Tagen zu Ende. UAW-Präsident Ron Gettelfinger zufolge verliefen die Verhandlungen nach Ausrufung des Streiks nicht mehr »einseitig« zu Lasten der Gewerkschaft wie zuvor und somit positiv im Sinne der 73 000 UAW-Mitglieder bei GM." Artikel von William Hiscott im Neues Deutschland vom 27.09.2007. Siehe dazu auch:
- Vote NO To GM-UAW Tentative Agreement
Im Blog von Future of the Union gibt's zur Einigung bei GM erste Reaktionen. ". Our brothers and sisters at the Big Three must understand that what happened at Delphi is coming their way if they do not hold the line now in their 2007 national negoitations." Beiträge bei Future of the Union
- Generalstreik bringt GM in die Klemme
"In der US-Autoindustrie ist eine Einigung zwischen der Automobilarbeitergewerkschaft UAW und General Motors gescheitert. Ein Kompromiss in der Kernfrage der Mitarbeiter-Krankenversicherung schien dabei seit Wochen erreichbar. Der Streik könnte den US-Autokonzern dauerhaft schwächen." Artikel von Michael Gassmann (New York) und Kristina Spiller (Hamburg) in der FTD vom 25.09.2007
- Generalstreik gegen General Motors (USA)
"Die Gewerkschaft United Auto Workers (UAW) rief gestern 73.000 Lohnarbeiter in gut 70 US-Betrieben von General Motors zu einem unbefristeten, US-weiten Streik auf. Es geht dabei nicht nur um Lohnfragen. Es geht um das Konzept des Co-Managements der Gewerkschaftsführer und die Klassenharmonie zwischen Lohnarbeit und Kapital, die sich nach der Großen Depression unter Präsident Roosevelt herausgebildet hat. Die großen US-Autofirmen GM, Ford, Chrysler stecken seit langem in einer Überproduktionskrise. Im Jahr 2006 machten sie zusammen 15 Mrd. US-Dollar Verlust. Bei General Motors soll nun stellvertretend und wegweisend für alle drei Autofirmen nicht nur das Lohnniveau der aktiven Lohnarbeiter langfristig gesenkt werden. Die Geschäftsführungen wollen vor allem die Belastung für die Kranken und Alten loswerden. ." Artikel von Wal Buchenberg auf Indymedia vom 25.09.2007
GM erwägt Lohnzuschüsse für Delphi-Mitarbeiter
"Auf den angeschlagenen Autokonzern General Motors (GM) kommen zusätzliche Kosten für die Rettung des bankrotten Zulieferers Delphi zu. GM habe in den Verhandlungen über die Sanierung der ehemaligen Tochterfirma Bereitschaft gezeigt, Lohnzuschüsse an Delphi-Mitarbeiter zu zahlen." Artikel von Michael Gassmann (New York) und Oliver Wihofszki (Stuttgart) in der FTD vom 12.10.2006
Kapital respektiert nur ein einziges Gesetz
"Der US-Konzern General Motors will die betriebseigenen Rentenkassen auflösen. Gewerkschaft stimmt zu. Der Vorstand von General Motors (GM) hat kürzlich angekündigt, Arbeits- und Pensionsverträge seiner Beschäftigten und ehemaligen Mitarbeiter gegen Zahlung einer Abfindung zu kündigen. Erstaunlich war weniger dieser Plan als die Reaktion des Vorsitzenden der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), Ron Gettelfinger. In einem Fernsehinterview ließ Gettelfinger erkennen, daß er mit dem Vorgehen des GM-Vorstandes grundsätzlich einverstanden ist." Artikel von Mumia Abu-Jamal in einer Übersetzung von Jürgen Heiser in junge Welt vom 29.07.2006
General Motors forciert Sanierung
"General-Motors-Chef Rick Wagoner beschleunigt die Sanierung des weltgrößten Autokonzerns. Hatte der Manager vor einiger Zeit noch harsche Kritik einstecken müssen, dass er nicht durchgreife, agiert er nun Schlag auf Schlag. Jetzt plant er Entlassungen bei nicht gewerkschaftlich organisierten Mitarbeitern. Erst vor wenigen Tagen hat der Konzern durch ein Abkommen mit der Gewerkschaft UAW das für ihn gefährliche Streikrisiko beim wichtigsten Zulieferer Delphi abgewendet. Nun will GM Hunderte Beschäftigte in den USA feuern, die keiner Gewerkschaft angehören, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Noch diese Woche werde der Konzern mit den Kündigungen beginnen, im April folge eine weitere Runde. Etwa 40.000 Mitarbeiter GMs sind nicht von der Gewerkschaft vertreten, sie kann der Konzern daher recht leicht loswerden."Artikel von Kristina Spiller, Hamburg, und Thomas Clark, New York in der FTD vom 27.03.06
Behind The Unprecedented Buyout Plan
Artikel von Jerry Goldberg auf "Future of the Union" vom 27.03.2006
GM-Abfindungsplan dämpft Streikgefahr
GM und Delphi haben sich mit der Gewerkschaft UAW auf ein Abfindungsprogramm geeinigt. Damit soll nicht nur der Jobabbau bei der insolventen Ex-Tochter vorangetrieben werden, sondern auch bei GM. Artikel in der Netzeitung vom 22.03.2006. Siehe dazu:
- UAW-GM-Delphi - Key Points of the GM and Delphi Special Attrition Program
Die (englische) Kurzzusammenfassung der Vereinbarung zwischen der Gewerkschaft UAW und GM
- UAW-GM- DELPHI - Special Attrition Program
Die ausführliche (englische) Vereinbarung über den Stellenabbau bei GM und Delphi
Erfolgreiche Erpressung bei General Motors
Gewerkschaft UAW gibt bei Gesundheitsversorgung nach. Einschnitte bei Ford und Chrysler erwartet. Artikel von Sebastian Gerhardt in junge Welt vom 19.10.2005
Erst Flint,
dann Rüsselsheim. Ein Fall für Michael Moore
„Mit den angekündigten Massenentlassungen
bekommen die entsetzten Opel-Arbeiter in Rüsselsheim, Bochum
und Kaiserslautern nun zu spüren, was ihre General-Motors-Kollegen
in den USA schon lange schmerzt: Sie sind nur Rädchen im Getriebe
eines Weltkonzerns - und als solche entbehrlich….“ Artikel
von Marc Pitzke, New York, in Spiegel online vom 15. Oktober 2004
Siehe dazu auch auch unser Zitat des Tages 17.10.04:
„SPIEGEL: Als General Motors 1998 die Fabrik in Flint
im US-Staat Michigan schließen wollte, gab es heftige Arbeitskämpfe.
Die Produktionsausfälle kosteten GM drei Milliarden Dollar
- am Ende wurde die Fabrik doch nicht geschlossen. Könnte sich
die Geschichte in Deutschland wiederholen?
Henderson: Nein, wir haben in den vergangenen drei Jahren mit unseren
Betriebsräten gut zusammengearbeitet, um die Kosten sozialverträglich
zu reduzieren.“
Aus dem Interview
„"Wir müssen reagieren" General-Motors-Europa-Chef
Fritz Henderson und Opel-Aufsichtsratschef Carl-Peter Forster über
Managementfehler“
bei Spiegel online vom 18. Oktober 2004
We are the means of production
englischer
Beitrag von Gregg Shotwell, veröffentlicht am 25/07/01 bei unseren
Kollegen vom LabourNet UK .
Es ist ein Erfahrungsbericht eines Teilnehmers der Socialist Summer
School in Chicago, Illinois, vom 16. Juni 2001 über seine Gewerkschaft
UAW: Gregg Shotwell, 22 Jahre Arbeiter bei GM, 22 Jahre Mitglied
der amerikanischen Automobilarbeitergewerkschaft UAW, hat die Faxen
dicke. In seinem Bericht (Socialist Summer School, Chicago, Juni
2001) erinnert er an seine Anfangserfahrungen als Gewerkschafter
und behauptet: "Wir Arbeiter kontrollierten die Produktionsmittel,
denn wir sind schließlich die Produktionsmittel..." Doch das Erbe
von Widerstand, Rebellion, Konfrontation und direkter Aktion ist
aus der Produktion verschwunden, ersetzt durch die anschaulich beschriebene
UAW-Strategie der Kooperation mit dem Boss. Mit einer fetzigen Schimpfkanonade
macht der Autor die Politik der UAW-Bürokraten nieder. Heute hat
die Schlanke Produktion entgegen allen Versprechungen nichts anderes
gebracht als Intensivierung des Taylorismus. Hoffnung macht nur
Vertrauen auf die eigene Kraft. Praktische Beispiele zeigen: neue
Kommuniktaionswerkzeuge wie das Internet, auch neue Entwicklungen
wie die enge Anbindung der Zulieferbelegschaften eröffnen neue Möglichkeiten
selbständiger Verbindungen, Erfahrungsaustausch der Aktiven untereinander
und neuartige Widerstandsaktionen an der Basis...
Über die gewerkschaftsinternen Auseinandersetzungen
innerhalb der UAW-Arbeit bei GM/Delphi
Diskussionsbeitrag
von Gregg Shotwell, dankenswerter Weise übersetzt von Nina Frank.
Es handelt sich dabei um die Ausgabe 21 von "Live Bait & Ammo",
eine Belegschaftszeitung von Gregg Shotwell, UAW Local 215, Delphi.
Sie ist auf englisch bei uns verfügbar (s.u.)
General Motors (USA): Lebenslang für Beschäftigte
bei GM? Harley S. Shaiken über eine neue Stoßrichtung in den Tarifverhandlungen
Im Vorfeld der Tarifverhandlungen der Großen Drei"
(GM, Chrysler, Ford) mit der UAW war GM mit dem ungewöhnlichen Angebot
einer lebenslangen Jobgarantie vorgeprescht. Auch wenn das folgende
Interview mit Harley
S. Shaiken, Professor für Industrielle Beziehungen und Weltökonomie
an der University of California in Berkeley, aus der Zeit vor dem
jüngst getroffenen Abschluss stammt, dokumentieren wir es Shaikers
Kurzanalyse könnte bald auch für die BRD Relevanz haben. (Quelle
express 9/99))
General Motors (USA):
Ein Toter kostet 2 Dollar pro Auto
So titelte die taz zum Gerichtsurteil gegen General
Motors, bei dem die menschenverachtende Kalkulation des Konzerns
bekannt wurde. Die taz hierzu: "Einst kalkulierte General Motors,
es käme teurer, seine Autos sicher zu machen, als Schmerzensgeld
an Opfer zu zahlen. Nun wurde GM zu 9 Milliarden Mark Strafe verurteilt".
Hier der volle Text des Artikels
von Matthias Urbach in der taz Nr. 5883 vom 12.7.1999. Siehe
auch den Artikel "Milliardenstrafe
für General Motors" in der Wirtschaftswoche vom vom 11.07.99
General Motors (USA): UAW, GM Reach Tentative
Agreement
Die United Auto Workers haben am 28.September 1999
eine vorläufige Vereinbarung mit General Motors Corp. und dem Bereich
Ersatzteile getroffen. Siehe die englische Meldung: UAW, GM Reach
Tentative Agreement. Article
By Justin Hyde, Associated Press Writer,
Tuesday, Sept. 28, 1999
Caterpillar (USA)
Aktuelles
zu Caterpillar, entnommen aus der Belegschaftszeitung von NUMMI,
The Barking Dog, Nr. 16 und übersetzt von Lars Stubbe |