Keine Verbesserungen in Sicht. Kolumbianische Gewerkschaften lehnen Freihandelsabkommen mit USA ab
„In Kolumbiens Hauptstadt Bogotá protestieren seit Monaten ehemalige Beschäftigte, die wegen Krankheit fristlos und ohne Versorgung entlassen wurden.
Schon seit neun Monaten ist er jetzt schon hier in seinem Zeltlager, gleich gegenüber dem Eingang der US-Botschaft in Kolumbiens Hauptstadt Bogotá. Er, das ist Jorge Parra, Präsident der Gewerkschaft Asotrecol. Er ist ehemaliger Mitarbeiter der General-Motors-Fabrik in Bogota, wo er jahrelang Chevrolets für den kolumbianischen Markt zusammenbaute. Bis er und seine Kollegen krank wurden: Rückenprobleme, RSI (»Mausarm«) ... Dann war Schluss. Parra und 67 seiner Kollegen wurden fristlos entlassen. Sie bekamen keine Abfindung, keine ärztliche Unterstützung, nichts…“ Artikel von Jeroen Kuiper, Bogotá, in Neues Deutschland vom 18.05.2012
Ein weiter Weg, aber wir arbeiten daran
Nohora Tovar, Generalsekretärin der Fetramecol, nahm als Vertreterin der kolumbianischen Metallgewerkschaft am 22. Ordentlichen Gewerkschaftstag der IG Metall teil. Im Interview spricht sie über prekäre Beschäftigung in Kolumbien und die Situation der Gewerkschaftsbewegung in ihrer Heimat. Nohora Tovar von der kolumbianischen Metallgewerkschaft Fetramecol im Interview bei der IG Metall vom 20.10.2011
Alle drei Tage ein politischer Mord
Kolumbianische Gewerkschaften kritisieren Verhandlungen der EU über ein Freihandelsabkommen mit Bogotá. Interview von Harald Neuber mit Rodolfo Vecino Acevedo , Rechtsanwalt bei der Gewerkschaft der Erdölarbeiter (USO) in Kolumbien, auf amerika21.de vom 29.10.2009.
»Regierungen und Investoren wissen Bescheid«
Freddy Pulecio ist Mitglied der kolumbianischen Gewerkschaft der Erdölarbeiter (USO). Wegen seines gewerkschaftlichen Engagements wurden kolumbianische Paramilitärs auf ihn aufmerksam. Nachdem er aufgrund von falschen Zeugenaussagen 18 Monate wegen »Verdachts auf Rebellion« im Gefängnis gesessen und dort einen Mordversuch überlebt hatte, flüchtete Pulecio nach seiner Freilassung nach Europa. Seit 2007 lebt er in Brüssel und setzt sich von dort aus für Arbeiterrechte in Kolumbien ein. Ein Interview von Knut Henkel in der Jungle-World vom 20.05.2009
Wofür steht die Sinaltrainal und wofür sammeln wir?
„Sinaltrainal steht für Nationale Gewerkschaft der Arbeiter der Lebensmittelindustrie in Kolumbien. Sie verfolgt eine kämpferische Gewerkschaftspolitik, die sich dem kontinuierlichen Abbau der Arbeitnehmerrechte in Kolumbien entgegenstellt. Ihr Engagement geht über das normale, strikt gewerkschaftliche Terrain hinaus. Sinaltrainal mobilisiert gegen eine Wirtschaftspolitik, die die Bevölkerung verarmen lässt: Von 44 Millionen KolumbianerInnen sind 30 Millionen arm. 14% der Kinder sind chronisch unterernährt. (…) Wir wollen Sinaltrainal dabei unterstützen, ihre Arbeit für ein friedliches und demokratisches Kolumbien, in dem die Arbeitnehmerrechte respektiert werden und sozialer Fortschritt möglich ist, fortzusetzen. (…) Solifondskonto: Kontonummer:
0626 478 466 BLZ 440 100 46 Postbank Dortmund ; Kontoinhaber "BaSo" Stichwort: »Sinaltrainal« …“ Der aktuelle Unterstützungsaufruf zu Gunsten der kolumbianischen Gewerkschaft Sinaltrainal vom AK Internationalismus IG Metall Berlin
Interview Edgar Paez
Interview mit dem internationalen Sprecher der kolumbianischen Lebensmittelgewerkschaft SINALTRAINAL, Edgar Paez. Paez spricht über die Wiederaufnahme der Coca-Cola Boykott Kampagne "Weil ich das Leben liebe konsumiere ich keine Coca-Cola", über die jüngsten Repressionen gegen Coca-Cola Gewerkschafter und das gegenwärtige politische Klima in Kolumbien. Telefoninterview mit kanalB vom 24.10.2007 auf Indymedia vom 31.10.2007
Gewerkschaftsarbeit in der größten Kohlenmine Lateinamerikas
Interview der Arbeitsgruppe Schweiz Kolumbien mit Freddy Lozano, Vorstandsmitglied bei Sintracarbon. Freddy Lozano arbeitet im Hafen von Puerto Bolivar im Norden der Halbinsel Guajira. Dieser Hafen gehört zur Kohlenmine Carbones del Cerrejón. Freddy ist Vorstandsmitglied der Sektion Puerto Bolivar der Nationalen Gewerkschaft der Kohlenarbeiter, Sintracarbon. Vom 23. Juni bis 12. Juli 2007 weilte er in der Schweiz zu Besuch.
CUT-Kongress
- internationale Delegationen billigen Alleingang
Allgemeine Absicherung liess sich die CUT Führung
auf ihrem V.Kongress Ende August erteilen - nach heftigen innergewerkschaftlichen
Kritiken am vorher gewerkschaftsintern unabgesprochenen dreiseitigen
Abkommen mit Uribe-Regierung und Unternehmerverbänden, das
die CUT-Delegation während der ILO-Konferenz diesen Jahres
am 1. Juni unterzeichnet hatten. Die internationalen Delegationen
der IBFG-Gewerkschaften gaben ihr unterstützendes Plazet ab:
Rückendeckung nannte man so etwas früher, im heutigen
Neusprech wahrscheinlich eher praktizierte Demokratie. Das (spanische)
Dokument "DECLARACION
DE LAS DELEGACIONES INTERNACIONALES PRESENTES" vom 25.
August 2006, wie es über diverse Mailinglisten publiziert wurde.
Kritik am "Dreibund"
Am 1. Juni wurde in Genf - aus Anlass der ILO-Tagung
- ein dreiseitiges Abkommen zwischen Regierung, Unternehmensverbänden
und Gewerkschaften Kolumbiens unterzeichnet, die "dreiseitige
Vereinbarung für das Recht auf Zusammenschluss und Demokratie".
Die (spanische, mit deutscher Zusammenfassung) Kritik der CUT-Opposition
in der "POSICION
DE LA CORRIENTE SINDICAL CLASISTA Y UNITARIA DE LA CUT"
vom 8. Juni 2006
Die Normenkomission der ILO fordert dringend
Massnahmen zur Realisierung der Konvention über gewerkschaftliche
Freiheiten
Eine kurze deutsche Zusammenfassung des (spanischen) Berichts über die ILO Sitzung vom 8.Juni 2004, auf der die situation der kolumbianischen Gewerkschaften Tagesordnungspunkt war.
Gewerkschaftssterben in Kolumbien
Über den Zusammenhang von neoliberaler Deregulierung, staatlicher Politik und Paramilitarismus. Artikel von Raul Zelik
Regierung löst Gewerkschaft auf / Government dismantles union
Dieser (englische) Bericht der lateinamerikanischen Menschenrechtsorganisation NIZKOR ist vom Oktober 2001. Dennoch, weil beim ständigen Terror der Paramilitärs gegen Gewerkschafter die Regierung in der Regel behauptet, sie sei neutral, könne nur eben nichts tun, zeigt dieser Fall das Gegenteil: Im Zuge der Privatisierung des Kohlebergbaus unternahm die Regierung Pastrana alles erdenkliche, um die Gewerkschaft SINTRAMINERCOL aufzulösen. In der Zeche Cerrejon Norte marschierte gar die Armee auf, angefordert vom Besitzer: Exxon. |