Wieviele CGT?
Der Kongress der CGT tagt: Aber nur jener Teil der Einzelgewerkschaften, die den langjährigen Vorsitzenden Hugo Moyano in der auseinandersetzung um die Haltung zur Regierung Kirchner unterstützen nimmt teil - die pro-Regierungsfraktion um den Vorsitzenden der Metallgewerkschaft UOM Caló verweigert sich und hat vom Arbeitsministerium Hilfe bekommen: Der Kongress der Moyanoleute wurde nicht als legitim anerkannt. Der (englische) Artikel im Buenos Aires Herald "'We tried to prevent the CGT rift until the last minute,' Caló" am 12. Juli 2012.
Der Generalstreik, zwei Gewerkschaftsföderationen, vier Fraktionen und eine Regierung...
Der Generalstreik vom 28. Juni, zu dem jener Teil der CGT aufgerufen hatte, der dem traditionellen Führer des peronistischen Verbandes Hugo Moyano folgt, war für ihn ein Erfolg - vor allem natürlich, weil er erstmals seit langer Zeit zur Aktion für die Interessen der ArbeiterInnen aufrief - unter anderem eben die deutliche Erhöhung des Mindestlohns, vor allem aber die Ablehnung einer neuen Lohnsteuer. In dem Beitrag "Grandes discusiones y debates ANTE EL PARO “DECRETADO” POR MOYANO" versucht El viejo nano am 02. Juli 2012 die aktuellen Auseinandersetzungen in die generelle Widersprüchlichkeit des Peronismus einzuordnen - und wie sie sich nunmehr, nach der als erfolgreich betrachteten Abschlusskundgebung mit über 50.000 TeilnehmerInnen darstellt. Wobei der Autor jeglichen Protest gegen die Regierungspolitik für gerechtfertigt hält, auch wenn die Rolle und das Wirken Moyanos bekannt und berüchtigt seien.
Siehe dazu auch: "Moyano criticó a la Presidenta y reclamó por mayor diálogo" ein redaktioneller Beitrag über eine Kundgebung im Rahmen der aktuellen Auseinandersetzung am 28. Juni 2012 in La Razon in dem insbesondere die politische Haltung der Moyano-Fraktion der CGT deutlich wird - von der Präsidentin mehr Dialog einzufordern...
Sowie: "Gremios antimoyanistas llaman a la unidad y a la organización" am 02. Juli 2012 bei Cadena Maria Moreno, in die um die Metallgewerkschaft versammelte Opposition unterstreicht, man könne ihrer Ansicht nach die durch eine Volkswahl gewählte Regierung nicht angreifen...
Und: "Hay que empezar a construir otro Paro Nacional" - eine Interview der gewerkschaftlichen Nachrichtenagentur ACTA mit dem Vorsitzenden der regierungskritischen Fraktion des alternativen Gewerkschaftsbundes CTA Pablo Micheli am 29. Juni 2012 in dem dieser die Notwendigkeit eines wirklichen Generalstreiks unterstreicht - und zu dessen Vorbereitung habe die CTA die Aktionen der CGT unterstützt.
Schliesslich: "La CTA de Yasky apunta contra Moyano: Quiere desestabilizar al Gobierno" am 26. Juni 2012 in Inforegion aus Buenos Aires, in dem die andere Fraktion der CTA mit demselben Argument wie die Opposition zu Moyano in der CGT - es sei eine progressive Regierung - deutlich macht, dass sie den Streik ablehnt...
Bedeutet Regierungskritik Gewerkschaftsspaltung?
Wie auch bei der CTA schon seit längerem, ist nun im traditionellen peronistischen Gewerkschaftsbund CGT die Auseinandersetzung um die Haltung zur peronistischen Regierung Kirchner an den Rand der Gewerkschaftsspaltung geraten: Manche befürchten, schon vor dem Mitte Juli 2012 anstehenden kongress. Wobei diese Auseinandersetzung innerhalb des Gewerkschaftsbundes offensichtlich vor allem Machtkämpfe zwischen Gewerkschaften bedeutet: Der Metallarbeiterverband UOM, bzw dessen Vorsitzender Calo ist Gegenkandidat zum langjährigen CGT Vorsitzenden Hugo Moyano von der Transportgewerkschaft. Dem wirft er vor allem zwei Dinge vor: Seine Kritik an "unserer Regierung" und, dieses sicher zurecht, seinen Führungsstil - der "Boss". Natürlich sind alle Beteiligten für die Einheit...Aber in dem Bericht "CGT: la oposición se declaró en mayoría y rechazó el llamado a elecciones" vom 22. Mai 2012 bei la politica online wird unterstrichen, man nehme nicht mehr an den Sitzungen des Bundesvorstandes teil, sondern mache ein eigenes Treffen und sei ohnehin die Mehrheit...
Siehe dazu auch: "Se divide la CGT?" von Guillermo Pacagnini (Mesa Ejecutiva Nacional CTA) am 09. Mai 2012 beim argentinischen Indymedia worin der Autor auf zwei Dinge verweist: Dass anstelle Moyanos seit kurzem der Vorsitzende der CTA Fraktion "der Arbeiter" Hugo Yasky bei Regierungsanlässen als Gewerkschafter präsentiert wird - und dass Moyano ausser kritischen Worten über die Regierung noch nichts zustande gebracht habe...Wie eine Neugruppierung der Regierungskritiker verschiedener Organisationen aussehen könne, müsse die Haltung zum Widerstand zeigen.
Sowie: "Todo parece indicar que en vez de una habrá dos CGT" von Emilio Marin am 29. Mai 2012 bei argenpress, der faktisch für Moyano plädiert - indem er in einem kurzen Abriss dokumentiert, dass Calo noch weniger Mobilisierungsversuche unternahm...
Der Kongress der CTA: Um Ruhe bemüht...
Nach den Wahlen zu den Gewerkschaftsvorständen im Herbst 2010, die eine tiefe Spaltung der alternativen Gewerkschaftszentrale CTA zutage brachten, fand Ende März der offizielle 1. Kongress der CTA in Mar del Plata statt. Über den (ruhigen) Verlauf des Kongresses und die dort gefassten Beschlüsse (wie etwa die politische Autonomie der Gewerkschaften zu unterstreichen und entsprechende Aktionen zu organisieren) wird auf der Sonderseite zum Gewerkschaftstag "Primero Congreso Nacional Federal de la CTA" ausführlich berichtet.
Siehe dazu auch: "La CTA realizó el 1º Congreso Federal" ein redaktioneller Beitrag vom 30. März 2011 bei Prensa de Frente, wo dann eher ein paar kritische Beurteilungen zu finden sind - und zumindest die Erwähnung, dass es neben Micheli und dem langjährigen Vorsitzenden de Gennaro auch noch die Fraktion um den unterlegenen Hugo Yasky gibt...
Wohin treibt die CTA?
1,4 Millionen Mitglieder hat die CTA heutezutage. An den Gewerkschaftswahlen im September 2010 beteiligten sich gerade einmal knapp 250.000 von ihnen. Für einen Verband, der vor noch nicht langer Zeit angetreten war, gegen die vollbürokratische CGT eine basisorientierte Alternative darzustellen, eine politische Katastrophe. Erst recht, wenn dazu noch Streit um Wahlbetrug ausbricht. Unsere aktuelle Materialsammlung "CTA-wohin?" vom 18. November 2010.
Der doppelte Hugo - oder die Gefahr einer Spaltung der CTA...
Der traditionelle argentinische Gewerkschaftsbund CGT unter der lebenslangen Führung von Hugo Moyano ist zumindest in ganze Lateinamerika bekannt als peronistischer Transmissionsriemen: Die beiden KirchnerpräsidentenInnen haben das nochmals sehr deutlich gemacht. Dagegen war einst die CTA als unabhängige, kämpferische Kraft entstanden in einem langen Loslösungsprozess. Nun, vor den Wahlen in der CTA im September 2010 sieht es so aus, als ob die CTA durch eine Zerreissprobe gehen würde - Ergebnis der nun auch schon lange Jahre praktizierten regierungsnahen Politik. Die Listen des Vorsitzenden Hugo Yasky sind jene, die für die Fortsetzung der Zusammenarbeit mit den Peronisten stehen - und der Unterschied zwischen den "beiden Hugos" wäre nur noch der, dass der CTA immer noch die offizielle Anerkennung als tariffähige Gewerkschaft fehlt. In beiden Verbänden gibt es eine organisierte Opposition, für die CTA Wahl ist die der historische "Führer" der CTA de Gennaro. Nach Ansicht des Autors des Artikels "La amenaza de división de la CTA y cómo enfrentarla" Jorge Altamira, erschienen in der Prensa Obrera und am 22. Juni 2010 in kaosenlared gespiegelt, kommt es für die sehr zahlreiche, oft betrieblichen oder regionalen, kämpferischen Strömungen innerhalb der CTA darauf an, eine eigene Initiative gegen die Spaltungsgefahr zu ergreifen und sich von den diversen mit der Spaltungsgefahr verbundenen parteipolitischen Projekten abzugrenzen.
Der Kampf um die Anerkennung einer neuen Gewerkschaft bei SUBTE
Was man aus Deutschland bestenfalls aus kleineren Enklaven kennt - dass nämlich eine selbstorganisierte Gewerkschaft der sozusagen offiziellen den Rang abläuft - ist in Buenos Aires in einem der politisch einflußreichsten Unternehmen passiert, der U-Bahn. Der Minister verweigert dieser Mehrheitsgewerkschaft die Anerkennung, einer ihrer betrieblichen Sprecher muß einen gewalttätigen Angriff auf seine Familie hinnehmen und die altetablierte UTA (dem CGTA zugehörig, der traditionell mit der Regierungspartei verbunden ist) schreit "Spalter" oder auch "Trotzkisten". Erst recht nachdem die Asociación Gremial de Trabajadores del Subterráneo y Premetro (AGTSyP) eine Initiative mitträgt, eine gewerkschaftsübergreifende Klassenströmung zu organisieren, zieht sie sich den Haß der Konservativen zu. In der vergangenen Woche wurde mehrfach gestreikt, um Bewegung in das Anerkennungsverfahren zu bekommen. Jetzt hat die Belegschaft in Urabstimmung den Streik bis zu den Verhandlungen am kommenden Mittwoch ausgesetzt.
- Zwischen den Stühlen
In Argentinien setzen linke Betriebsgruppen die Gewerkschaftsbürokratie zunehmend unter Druck. Peronistische Regierung laviert. Artikel von Pablo Alderete und Johannes Schulten in der jungen Welt vom 01.12.2009
- Die jüngsten Entwicklungen fasst der Beitrag "La ley del mas fuerte" vom 10. November 2009 bei lavaca.org zusammen.
- Wie sich die ganze Auseinandersetzung in den Mainstream-Medien widerspiegelt, wird in dem Bericht "El subte por ahora espera" von Laura Vales, am 19. November 2009 bei "Pagina 12" ersichtlich.
Ein neuer Versuch, die Gewerkschaftsopposition zu sammeln
Ende 2005 hatte es bereits einmal einen Versuch gegeben, oppositionelle Gewerkschaftsgliederungen und Betriebskomitees (sei es von der CGTA oder der CTA oder unabhängig) zusammenzuschliessen (LabourNet Germany berichtete unter "Eine neue Gewerkschaftsströmung organisiert sich") - unterschiedliche Parteiprojekte und die Kooptationspolitik der Kirchnerregierungen machten diesem Projekt innerhalb von zwei Jahren ein Ende. Nun gibt es einen erneuten Versuch, ausgehend von der Zanonbelegschaft und mit massiver Beteiligung von Belegschaften die gegenwärtig sich in Auseinandersetzungen befinden, wie etwa die KollegInnen von Kraft-Terrabusi. Die Presseerklärung der TeilnehmerInnen "Más de 400 delegados de Kraft, Zanon, Subte y otros, lanzan una corriente político-sindical nacional" vom 17. Oktober 2009 wurde bei Clajadep-LaHaine veröffentlicht.
Gewerkschaftliche Organisation und Mitte-Links-Regierungen
Argentinische Gewerkschaften zwischen Revitalisierung und segmentiertem (Neo-) Korporatismus. Artikel von Johannes Schulten , erschienen in Sozialismus 5/2009 - wir danken dem Autor!
Öffentliche Veranstaltung in La Toma: "Wir entwickeln ein neues Gewerkschaftsmodel"
"Am Freitagnachmittag fand im kulturellen Zentrum La Toma ein Treffen von Arbeitern aus verschiedenen Gremien statt. Die Eckpunkte waren Reflexionen und Debatten über die Arbeiterbewegung, deren Situation und die gewerkschaftliche Freiheit. Die Aktion wurde von den Arbeitern von La Toma organisiert, welche die Arbeitnehmer der besetzten Fabrik Mahle, die Arbeiterführer des Sindicato de Trabajadores de la Industria Lechera de la República Argentina (ATILRA), Angestellte von Subterráneos de Buenos Aires und Repräsentanten von Central de Trabajadores de la Argentina (CTA) eingeladen hatten. Der Gesprächsleiter war Carlos Ghioldi, aus dem Gremium von La Toma." Die Übersetzung eines Beitrages auf der argentinischen Indymedia-Seite bei der LinkeZeitung vom 25.05.2009
Die demokratische Gewerkschaft - aber vielleicht nicht so sehr...
Der Gewerkschaftsbund CTA ist eines der Ergebnisse, die aus der speziellen Geschichte der argetninischen Gewerkschaftsbewegung entstanden sind: speziell dem lähmenden Einfluss des Peronismus auf die tradierte Gewerkschaftsbewegung ist seine Entstehung zu verdanken. Und demokratische Strukturen zu erreichen, war bei diesem Entstehungsprozeß eines der zentralen Anliegen. Nun zeigt sich aktuell - und seitdem es die erste Regierung Kirchner gab - auch anhand des Verhaltens in bezug auf die Auseinandersetzung der zweiten Kirchnerregierung mit den Agrarkapitalisten (und vielen Kleinbauern) dass ganz offensichtlich recht große Differenzen innerhalb der CTA-Gewerkschaften bestehen - solange man damit vernünftig umgeht, kein besonderes Problem. Gerade aber das scheint in Frage gestellt: In der ATE, der Gewerkschaft des Öffentlichen Dienstes, historisch und aktuell sozusagen die Wirbelsäule der CTA, gibt es in der Provinz Buenos Aires heftige Kritiken an der Art und Weise wie die Wahl der Gewerkschaftsdelegierten (für ältere Herrschaften: entfernt vergleichbar mit der aussterbenden Spezies der einstigen Vertrauensleute) organisiert wurde: Die Opposition beklagt einiges, wovon der Artikel "CTA: La democracia sindical puesta en debate" am 9. Mai 2008 bei "Prensa de Frente" berichtete.
Wahlen in der
LehrerInnengewerkschaft CTERA
Die landesweiten Vorstandswahlen der LehrerInnengewerkschaft
im Gewerkschaftsbund ATE wurden aus mehreren Gründen mit einiger
Spannung erwartet: Zum einen gehörten die LehrerInnen zum Kern
jener Gewerkschaften, die vor nunmehr über 15 Jahren den Schritt
taten, aus der CGT auszutreten, die ewige loyale Gewerkschaftsopposition
gegen den peronistischen Klüngel aufzugeben und eine neue Bewegung
zu organisieren. Zum zweiten war ihr bisheriger Vorsitzender gerade
Vorsitzender der gesamten CTA geworden. Schliesslich - vor allem
- hatten und haben die LehrerInnen in jüngster Zeit heftige
und lange Kämpfe geführt. Eine ganze Reihe von Listen
kandidierte für diese Vorstandswahlen, deren wichtigste vor
allem zwei waren: die "blauweisse" der Mehrheit um den
bisherigen Vorsitzenden Hugo Yasky und die "lila" Liste,
die vor allem aus den von Kämpfen geprägten Provinzen
Neuquen und Santa Cruz gebildet worden war, die der Yasky-Liste
vorwarfen, erneut die Nähe der Kirchner-Regierung und damit
des Peronimsus zu suchen. Die Wahlergebnisse sind aber vor allem
dadurch geprägt, dass die Wahlbeteiligung auf runde 50% gesunken
ist. Die Mehrheitsliste erhielt davon wiederum 50%, die Lilaliste
knapp 30% - so viel, wie noch nie eine oppositionelle Liste in der
neuen argentinischen Gewerkschaftsbewegung erhielt. Einer der Gründe,
warum das ganze "nur" zu einem Warnschuss - einem "lila
Licht" - für die Yasky-Liste wurde, wird in dem redaktionellen
(spanischen) Bericht "Apenas
una luz lila para Yasky"
bei "Prensa de Frente" am 10. September 2007 darin gesehen,
dass die Abgrenzung aufgrund taktischer Manöver nicht so klar
geraten sei, wie es nötig gewesen wäre...
Koordination von "Prekärengewerkschaften"
gegründet
Von Motorradkurieren bis zu Call Center Beschäftigten
- alle denkbaren Neugründungen von unabhängigen Gewerkschaften
in "modernen" Arbeitsverhältnissen waren beteiligt:
an der Gründung der Koordination der Prekärengewerkschaften.
Der (spanische, mit deutscher Zusammenfassung) Bericht "Todos
unidos resistiremos" von der Gründungskonferenz von
der Redaktion der Netzzeitschrift "Lavaca" vom 5. Februar
2007.
Der "neue Syndikalismus" der argentinischen CTA:
Neue Ansätze zur Integration des Prekariats in gewerkschaftliche
Strukturen
"Der zwar schon während der Militärdiktatur (1976-1983) begonnene, aber erst von der Regierung Menem (1989-1999) vollends vollzogene Bruch mit dem Modell der importsubstituierenden Entwicklung hat die argentinische Arbeiterbewegung in eine epochale Krise gestürzt. Diese umfasst sowohl eine organisatorisch-strukturelle, als auch eine konzeptionelle Dimension." Artikel von Johannes Schulten, zuerst erschienen in Z. Zeitschrift für Marxistische Erneuerung Nr. 68
Mensajeros
Interview von Johannes Schulten mit Javier (Prensa) und Javier von der argentinischen Gewerkschaft der Kuriere und Boten, Simca, unter anderem anlässlich ihres kürzlichen Beitritts zum inoffiziellen Gewerkschaftsverband CTA, geführt am 10.05.2006
Zum 30. Jahrestag
des Putsches: Polizeistaat in Patagonien
Die Gefangenen von Las Heras werden immer mehr: neue
Verhaftungen am vergangenen Wochenende liessen die Zahl bereits
auf 19 ansteigen, Hausdurchsuchungen inklusive Mißhandlungen
bei Gewerkschaftsaktivisten sind an der Tagesordnung. Unternehmerverbände
und Händlervereinigungen fordern derweil, die in die Provinz
Santa Cruz entsandten Polizeitruppen sollten dauerhaft bleiben.
Protestierende Familienangehörige der Festgenommenen trugen
ein Transparent "Kirchner - Gendarm der Ölgesellschaften".
Der aktuelle Überblick "Polizeistaat
in Las Heras" vom 16. März 2006
Repression gegen Ölarbeiterstreik
Repressivkräfte und Geheimdienst machen die Zone um den spanischen Ölmulti in Santa Cruz zu einem "Staat im Staat". Online-Petition in Solidarität gegen Drohungen und Einschüchterungen der Arbeiter und ihrer Familien in Las Heras. Kommunique der Abgeordnetenschaft der Ölarbeiter von Las Heras vom 22.Februar 2006 in der deutschen Übersetzung.
Eine neue Gewerkschaftsströmung
organisiert sich
Am 10. Dezember fand in der Fakultät des Ingenieurswesens
in Buenos Aires das 2. nationale Treffen der Arbeiter und Arbeiterinnen
statt (das erste hatte ebenda im August stattgefunden und 14 gemeinsame
inhaltliche Punkte beschlossen, die sich um das Prinzip "Klassengewerkschaft"
gruppieren). Dieses zweite Treffen endete mit der Besetzung einer
provisorischen Leitung des "Movimiento Intersindical Clasista"
(MIC), in der unter anderem die Gewerkschaft der Metro Buenos Aires,
mehrere betriebliche Eisenbahngewerkschafter, die Belegschaft des
selbstverwalteten - und aktuell bedrohten - Hotels Bauen, Funktionäre
der Journalistengewerkschaft, die SIMECA (Gewerkschaft der Motorradkuriere),
Aktivisten der Gewerkschaft im öffentlichen Dienst, vor allem
des in letzter Zeit mehrfach bestreikt Garrahan Krankenhauses und
viele andere Betriebe und Gewerkschaften mehr, die im Verlauf der
beiden letzten Jahre durch ihre Aktionen bekannt wurden. Einige
ebenfalls profilierte Gruppierungen beteiligen sich (bisher?) nicht
an der Organisierung dieser eigenständigen Strömung, wie
jene des "Polo Obrero", die Einladung an die Belegschaft
des selbstverwalteten Keramikbetriebs in Neuquen ist noch nicht
beantwortet. Der (spanische, hiermit kurz zusammengefasste) Bericht
"Se
conformó una nueva corriente sindical"
vom 20. Dezember 2005 bei der alternativen Nachrichtenagentur "Anred".
SIMECA, die "unabhängige Gewerkschaft der
Motorrad- und Fahrradkuriere"
- Mit Motorrädern gegen den Apparat. S.I.Me.Ca – die
Gewerkschaft der Kuriere und Boten in Argentinien. Ein Beitrag
von Alix Arnold in der "ila" Nr 279 vom Oktober 2004
über eine neue Erscheinung in der argentinischen Gewerkschaftsbewegung
– die auch für andere Länder von Interesse ist
- Artikel
von Gaby Weber für das LabourNet Germany. Diese unbürokratische
gewerkschaftliche Neugründung braucht Unterstützung und bittet
um Spenden, die wir gerne weiterleiten. Spendenkonto, Kontaktadressen
und Fotos befinden sich am Ende des Artikels
Die Dicken und die Anderen. Peronistische
Gewerkschaftsbewegung in Argentinien
Beitrag
von Carlos Flaskamp in der "ila" 279 vom Oktober 2004
über das Gewicht der "Tradition" in der argentinischen
Gewerkschaftsbewegung, in dem es unter anderem heisst: "Die
zweite peronistische Regierungsperiode (1973-76) war durch blutige
Kämpfe innerhalb der peronistischen Bewegung gekennzeichnet.
Dabei schlug sich die Gewerkschaftsbürokratie entschieden zu
den konservativen Kräften. Sie arbeitete zusammen mit der extremen
Rechten beim Zurückdrängen der linksperonistischen Montoneros
und schließlich deren Vernichtung"
RESPALDO DE LA UTPBA Y EL OBSERVATORIO POLITICO
Y SOCIAL DE MEDIOS / Gewerkschaftliche Unterstützung für den Kampf
um Pressestatut
Seit nunmehr drei Wochen kämpft die Belegschaft der
Zeitung "Pagina 12" in Buenos Aires gegen die Übernahme ihres Blattes
durch einen Medientycoon - sie verteidigt das Pressestatut, das
ihnen Unabhängigkeit sichert - eine Unabhängigkeit die in anderen
Übernahmevorgängen gefährdet wurde. Die Gewerkschaft der Pressebeschäftigten
von Buenos Aires - UTPBA in der CTA - und das soziale Medienbeobachtungszentrum
erklären ihre Unterstützung für die Belegschaft von Pagina 12, die
zeitweise den Betrieb besetzt halten. Die Erklärung (spanisch) und eine gekürzte
Übersetzung.
CGT und SMATA - die Rolle der argentinischen
Gewerkschaften beim Fall der "verschwundenen" Gewerkschafter von
Mercedes Benz
Auszüge
aus dem Buch "Die Verschwundenen von Mercedes-Benz" von Gaby Weber
(Verlag Assoziation A, Juni 2001, mitherausgegeben vom LabourNet
Germany. Zu diesem Fall siehe dessen Dokumentation unter Branchen: Auto/DaimlerChrysler/Argentinien
Freiheit für Raúl Castells!
Spendet für die kämpferische Gewerkschaft SEOM in
Argentinien! Raúl Castells, Führer der unabhängigen Rentner- und
Arbeitslosenbewegung, die zum CCC gehört, ist seit zwei Jahren in
Haft. Am 27. 11. 2000 findet die entschei-dende Gerichtsverhandlung
statt, bei der ihm zehn Jahre Gefängnis wegen angebli-cher Nötigung
drohen, weil er zusammen mit 1 500 Rentnern an Weihnachten beim
Supermarkt Wal-Mart um Lebensmittel gebeten hatte. Weitere Informationen sowie der Spendenaufruf
sind der Acrobat-Reader-Datei (pdf) zu entnehmen |