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Updated: 18.12.2012 15:51
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Repression gegen Ölarbeiterstreik

Repressivkräfte und Geheimdienst machen die Zone um den spanischen Ölmulti in Santa Cruz zu einem "Staat im Staat". Online-Petition in Solidarität gegen Drohungen und Einschüchterungen der Arbeiter und ihrer Familien in Las Heras

Kommunique der Abgeordnetenschaft der Ölarbeiter von Las Heras, 22.Februar 2006

Die heroische Mobilisierung der Ölarbeiter von Las Heras ( Provinz Santa Cruz ), die länger als zwei Wochen dauerte, hat die ganze Wut der herrschenden Klasse und ihrer Agenten in der Regierung, der Justiz, der Presse und den Repressionskräften lausgelöst. Die direkten Akltionen der Massen, Streik, Strassenblockaden und Demonstrationen, zeigten die Macht ihrer kollektiven Aktion.

Trotz der schwierigen, repressiven Situation, ist es ihnen gelungen, einen Teil ihrer Klagepunkte zu erheben: Die Einbindung der Arbeiter, die dem Tarfivertrag des Bauwesens zugeschrieben sind ( die niedrigere Löhe beziehenund schlechteren Arbeitsbedingungen ausgesetzt sind, obwohl ihre Leistung denen der anderen entspricht ), in die Tarifverträge der Ölarbeiter; Lohnfortzahlung bei Streik; die Anhebung des besteuerbaren Mindesteinkommens, seitens der Regierung im April, welches auf ungerechteweise alle ArbeiterInnen betrifft, die mehr als $1.800 verdienen ( ein dem familiären Büdget entsprechendes Einkommen ); keine Entlassungen aufgrund von Streikbeteiligung; die Möglichkeit, nach 25 Jahren Arbeit in den Ruhestand zu treten, aufgrund ungesunder Arbeitsbedingungen und extremer, physischer Belastungen in einer der unwirtlichsten Gegenden Argentiniens und eine Pension/Rente von 82% des Lohns, in Angleichung an die Inflation.

Am 10.Februar umstellten die Arbeiter das Komissariat von Las Heras, wo der Arbeiterführer Mario Navarro, inhaftiert war, der wegen Anführung des Streiks per gerichtlicher Weisung verhaftet worden war. Die Polizei antwortete mit einer wilden Repression, unter Anwendung von Gaspatronen und Gummigeschossen.

Die Arbeiter klagten an, dass während der Tumulte Provokateure auftauchten, die von dem spanischen Ölmulti Repsol und der gewerkschaftlichen Bürokratie, die sich schändlicherweise auf die Seite des Ölunternehmens geschlagen und gegen den Streik gestellt hat, bezahlt waren. Die Gewerkschaft überhörte absichtlich den einheitlichen Willen der Ölarbeiter gegen den Multi zu streiken. Als Resultat des Ganzen, kam der Polizist Jorge Sayago zu Tode.

Die Verantwortung für seinen Tod, wird nun von Regierungsseite den Arbeitern zugeschrieben, was diese mit unumstösslicher Entschiedenheit von sich weisen.

Nun hat die Regierung Kirchner Hundertschaften der Gendarmería Nacional ( eine der repressivsten Polizeieinheiten Argentiniens ) und dutzende SIDE ( Geheimdienst ) -Beamte vor Ort gebracht. Die Arbeiter sprechen von einem "örtlichen Staat" in der Zone, wo eine permanente Belästigung der Repressionskräfte stattfindet, die durch Drohungen, Nötigungen und die Militarisierung der Öleinrichtungen, das Abhalten von Versammlungen verunmöglichen.

Der Kampf in Las Heras hat den Betrug der bürgerlichen Demokratie blossgestellt, ein Deckmantel, der die Gewalt und die blankste Diktatur der Grosskapitalisten verdeckt. Wir geben daher die ganze Verantwortung für den Tod von Sayago an Jene zurück, die mit allen Mitteln den souveränen Willen der Arbeiter, bessere Lebens-und Arbeitsbedingungen zu fordern, verletzen: Ölkonzern, Regierung, Presse, Polizei, Richter und die Gewerkschaftsbürokratie.

Wir fordern den unmittelbaren Rückzug der Hunderte der Gendarmería und anderer Repressivkräfte aus der Zone, die sich in einen wahrhaften Staat im Staat verwandelt hat, und die Arbeiter und ihre Familien einschüchtert und bedroht.

Dieser Kampf geht weit über den der Ölarbeiter hinaus. Gegen die Ölarbeiter in Santa Cruz soll ein Exempel statuiert werden, das als gemeinschaftliche Lektion für die Arbeiterklasse Argentiniens dienen soll, um deren Kampf um Lohn und Arbeit in Würde zu lähmen. Vor allem wollen sie ihnen den Traum nehmen, dass der Versuch der Arbeiter, einen inhaftierten Kollegen aus einem Komissariat zu befreien, eine verdienstvolle Herausforderung des bourgeoisen Apparates gewesen ist. Sie wollen nicht, dass dieses Beispiel Schule macht und treffen die Vorbereitungen für ihre Rache.

Deshalb ist es lebenswichtig, eine maximale, internationale Solidarität mit diesen GenossInnen/ Compañer@s zu demonstrieren. In Buenos Aires wurde ein Unterstützungskomitee gebildet und Demonstrationen in den wichtigsten Städten des Landes organisiert. Ausserdem wurde ein Fonds für die Streikenden geschaffen !!

Die Online-Unterschriftensammlung unterstützt die Petition des Unterstützungskomitees, die einklagbaren Forderungen der Streikenden von Las Heras und die Solidarität gegen ihre Kriminalisierung seitens der Regierung und der bürgerlichen Presse.

Deutsche Übersetzung der Solidaritätserklärung:

SOLIDARITÄT MIT DEN ÖLARBEITERN VON SANTA CRUZ

Die Unterzeichnenden solidarisieren sich mit dem Kampf der Ölarbeiter in Santa Cruz

Wir fordern den sofortigen Anbzug der Gendarmería Nacional und der Repressivkräfte aus den Ölzonen der Provinz. Schluss mit der Verfolgung und der Kriminalisierung der Proteste
Wir unterstützen ihre berechtigte Beschwerde:

  • Rückerstattung der Ausfalltage
  • Die innungsgemässe Einbindung der Genossen der UOCRA in die Ölinnung
  • Die Anhebung des besteuerbaren Mindesteinkommens
  • Eine Fortsetzung der Schritte bezüglich einer Rentenzahlung nach 25 Jahren Beiträgen, ohne Altersbegrenzung und in Höhe von 82 beweglichen Prozent

Die folgende Originalversion in Spanisch dieser Unterstützungserklärung bitte senden an :

lasheraslucha@yahoo.com.ar

SOLIDARIDAD CON LOS PETROLEROS DE SANTA CRUZ

Los firmantes nos solidarizamos con la lucha de los trabajadores petroleros de Santa Cruz.

Exigimos el inmediato retiro de la Gendarmería Nacional y las fuerzas represivas de las áreas petroleras de la provincia. Basta de persecución y criminalización de la protesta.

Apoyamos su justo reclamo:

  • Devolución de los días caídos
  • Encuadramiento gremial para los compañeros de la UOCRA al gremio petrolero
  • Elevar el mínimo no imponible del impuesto a las ganancias
  • Continuar las gestiones sobre el reclamo de jubilación con 25 años de aportes, sin límite de edad y el 82 por ciento móvil

Und eine Kopie der abgesandten e-mail an Redaktion "El Militante":

elmilitante_argentina@yahoo.com.ar externer Link

Quellartike: http://ecuador.indymedia.org/es/2006/02/13001.shtml http://argentina.elmilitante.org

siehe zudem:

http://argentina.elmilitante.org externer Link


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