Selbstverwaltetes Hotel Bauen verteidigt
Der Chef der Stadtregierung von Buenos Aires empfing eine Delegation der Belegschaft des selbstverwalteten Hotels Bauen (aber erst, nachdem er durch grössere Proteste, auch internationaler Art dazu "bewegt" wurde) und sicherte ihnen zu, dass der Erlass, der die Rückgabe an die früheren Besitzer verfügte nicht angewandt werden wird - womit vermutlich erst das erste Kapitel einer seit Monaten stattfindenden Auseinandersetzung positiv abgeschlossen ist. Aus diesem Anlass unsere Übersicht "Hotel Bauen verteidigt" vom 24. Januar 2006
- Nosotros del Bauen - Wir vom Bauen: Film über die Übernahme des Hotels Bauen in Buenos Aires durch die Belegschaft
"Entlang der Interviews mit den Protagonisten - vom Zimmermädchen und Kellner über die Sicherheitschefin und den Koch bis hin zum Lobbypianisten und Buchhalter - entfaltet sich die Geschichte eines Hotels als politische Geschichte eines ganzen Landes: 1978 von der Videla-Militärdiktatur als Vorzeigehotel gebaut, in den Achtzigern als Partytempel von der Menem-Regierung genutzt, in der argentinischen Finanzkrise 2001/2002 vom zwielichtigen Eigentümer in den Bankrott getrieben, danach von der auf die Straße gesetzten Belegschaft kurzerhand besetzt und gegen viele Widerstände weitergeführt, wurde das Hotel Bauen von jeder Ära der jüngeren argentinischen Vergangenheit geprägt und hat die Menschen, die in ihm arbeiten, zu Experten seiner und ihrer eigenen Geschichte gemacht." (Kirsten Riesselmann/taz.de) Das Video bei labournet.tv (trailer! | spanisch mit engl. UT | 4 min | 2011)
"Arbeiterselbstverwaltung in Argentinien"
Die Arbeit "Arbeiterselbstverwaltung in Argentinien" ist von Karl Giesecke im Rahmen einer Soziologie Diplomlehrforschung an der Universität Bielefeld verfasst worden. Es geht dem Autor darum die strukturellen Probleme der Arbeiter der "Fabrik ohne Patrone" in einem kapitalistischen Staat und die zugehörigen Deutungsmuster, mit denen sie diese Probleme deuten und zu lösen versuchen, offenzulegen. Die Arbeit gliedert sich daher in zwei Hauptteile, in denen folgenden Fragen nachgegangen wird: 1. Welchen Problemstellungen sehen sich die Arbeiter von Zanon in ihrer nun schon seit März 2002 andauernden selbstverwalteten Fabrik gegenüber gestellt? Dazu ist eine Fallstrukturanalyse der Betriebsbesetzung und der selbstverwalteten Produktion durchgeführt worden. 2. Wie deuten sie diese Probleme? Welche Bilder haben sie von sich, anderen gesellschaftlichen Akteuren und ihrer Fabrik? Dazu sind zwei der zwölf Interviews mittels der objektiven Hermeneutik ausgewertet worden. Der Autor ist zur Datenerhebung vom 27.2. - 14.3.2009 in der Fliesenfabrik "Zanon unter Arbeiterkontrolle" in Neuquen gewesen und bietet Vorträge zum Thema an. Anfragen dazu bitte an: Karlpeg@gmx.de
»Clinica Junín«
- Selbstorganisierte Gesundheit - Ein Gespräch über die Zukunft der »Clinica Junín« in Argentinien
"Im express 7/2007 hatten wir über eine von den Beschäftigten angeeignete Klinik in Cordoba/Argentinien berichtet. Im Anschluss daran ergaben sich noch ein paar Fragen an die KollegInnen dort, die nun José López, der Vorsitzende der Gesundheitskooperative, für die KollegInnen der Kooperative beantwortet hat. Dabei geht es auch um internationale Unterstützung für ein exemplarisches Projekt. Interview in einer Übersetzung von Dora de la Vega und Norbert Trenkle. Bis ein Unterstützungsverein gegründet wird, hat Norbert Trenkle ein Spendenkonto eingerichtet: Postbank Essen, BLZ 360 100 43, Konto: 677 480 432, Stichwort: Clinica Junín (Die Spenden sind vorläufig noch nicht steuerlich abzugsfähig, ein gemeinnütziger Verein wird jedoch in Kürze gegründet).
Erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 09/2007
- Gesundheitsgenossenschaft Junín - Über eine von den Beschäftigten angeeignete Klinik in Argentinien
Im November 2006 hatte Alix Arnold im express über die Situation selbstverwalteter Fabriken in Argentinien berichtet, wo in den Mühen des Überlebens zwar manche internen Errungenschaften wieder verloren gegangen sind, aber dennoch tausende ArbeiterInnen die Erfahrung gemacht haben, dass sie in der Lage sind, autonom zu handeln und dass noch viel mehr Menschen die Bewegung mitbekommen und mit Sympathie begleitet haben. Dies auch oder gerade im Fall einer von den Beschäftigten angeeigneten ehemals privaten Klinik in Cordoba, die nun als Gesundheitsgenossenschaft mit sozialmedizinischem Ansatz organisiert ist. Wir dokumentieren hier einen Bericht von Dora de la Vega, die bei der »Cooperativa de Trabajo de la Salud Junín« angestellt ist., erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 07/07
Grenzüberschreitungen: Chilavert, Buenos Aires: Große Pläne in der kleinen Druckerei
"In der ila 300 haben wir über den Stand der Bewegung der empresas recuperadas in Argentinien berichtet, der Betriebe, die in der Krise von den ArbeiterInnen übernommen und in Selbstverwaltung weitergeführt wurden. Zwei Vertreter der Druckerei Chilavert in Buenos Aires waren im Juni und Juli auf Europa-Tour, um ihr erstes selbst verlegtes Buch vorzustellen." Artikel von Alix Arnold in der ila - Zeitschrift der Informationsstelle Lateinamerika - Ausgabe 308
Argentinien: Selbstverwaltung bedroht
"Das 20-stöckige Vier-Sterne-Hotel B.A.U.E.N mitten im Zentrum von Buenos Aires ist nach längerem Leerstand im März 2003 besetzt worden. 150 ArbeiterInnen betreiben es in Selbstverwaltung. Am 20. Juli wurde vom Gericht ein Räumungstitel erlassen. Innerhalb von 30 Tagen sollen die Arbeiterinnen ihr Hotel verlassen. Auch gegen Zanon, die 2001 besetzte Kachelfabrik in Neuquén, gibt es neue Drohungen." Artikel von transgresora auf Indymedia vom 29.07.2007
Aneignung - eine Gegenstrategie
In der Krise 2001/2002 wurden in Argentinien weit über 100 Fabriken von den Arbeitern besetzt und übernommen. Viele von ihnen betreiben neben der Produktion soziale Projekte. Artikel von Lisa Groß im Neues Deutschland vom 19.07.2007
Betriebsbesetzungen in der Krise. Alix Arnold zur Situation selbstverwalteter Fabriken in Argentinien
"Was ist aus den selbstverwalteten Betrieben in Argentinien geworden? Infolge des Aufstands am 19./20. Dezember 2001 hatten in Argentinien Tausende ArbeiterInnen ihre Betriebe übernommen (vgl. express, Nr. 3/2005 und 7-8/2006). Unbezweifelbar diktieren Markt und Großkapital weiterhin die Bedingungen, und ausgerechnet mit so genannten »Enteignungen« verhalf die Regierung dem Privateigentum wieder zum Durchbruch. Doch ist die Rede von einem »Scheitern« der Betriebsübernahmen deshalb gerechtfertigt? Alix Arnold geht in ihren Beiträgen (so im Folgenden und unten), die wir der Jubiläumsausgabe der ila entnommen haben und mit denen wir unsere Berichterstattung zu diesem Experiment der Selbstverwaltung fortsetzen, auf die aktuelle Situation der Betriebe und die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen dieses Experiments ein. Und sie beschreibt, welche Erfahrungen dort trotz aller Hindernisse und Schwierigkeiten mit der alten, aber selten praktizierten Arbeitskampfform Betriebsbesetzung gemacht wurden." Artikel von Alix Arnold, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 11/06
Eroberte Fabriken
Statt vor geschlossenen Fabriktoren zu resignieren, entdecken ArbeiterInnen im ganzen Land die Selbstverwaltung. Artikel von Jürgen Vogt, Buenos Aires, in der schweizerischen WOZ vom 19.10.2006
Für die Einstellung der Verfahren gegen
GewerkschafterInnen und Erwerbslose in Bahía Blanca
Solidaritätsaufruf
auf Deutsch und Spanisch mit weiteren Infos
Brutal represion en Pigue / Brutale Repressionen
in der Fabrik Gatic
Am 12. August kam es im Rahmen der Räumung der
seit Oktober 2003 besetzten Fabrik der Firma Gatic zu brutalen Repressionen.
Zwei Personen wurden verletzt, es gab viele Festnahmen. Der Räumungsbefehl
war ausgesprochen worden, nachdem eine US-Amerikanische Investorengruppe
das Ziel bekundet hatte, die fünf Fabriken der Firma Gatic
im Laufe des nächsten Jahres wiederzueröffnen. Siehe dazu:
Solidaritätserklärung mit den Arbeitern von
Neuquen
Am 25.November 2003 griff die Polizei in Neuquen eine
Demonstration von Erwerbslosen mit Waffengewalt an. Bei der BRD-Rundreise
von Gladys Figueroa und Raul Godoy (von der besetzten Zanon Fabrik
in Neuquen) wurde diese
Erklärung verabschiedet - und der Aufruf, sie zu unterzeichnen.
"Sei dein eigener Chef!"
Die Erfahrung der Selbstverwaltung in den argentinischen
Fabriken. Ein ausführlicher
Beitrag von Marco Fernandes in (und bei) der "Jungle World"
vom 6. August 2003.
Repression gegen soziale Bewegungen in Argentinien
"Einige Wochen vor den Präsidentenwahlen entsteht
in Argentinien eine wilde Situation. Harte Repression ist die Antwort
auf die kapitalistischen Probleme und den Widerstand der Bevölkerung.
Viele soziale Projekte, wie besetzte Fabriken, besetzte Häuser,
kulturelle und soziale Zentren sind in Gefahr, gewaltsam geräumt
zu werden. Es begann am 25. Februar mit der Räumung des besetzten
Gebäudes "el Padelai", indem seit 20 Jahren etwa 500 Menschen lebten."
(indymedia-Meldung vom 17.03.2003)
- englische
Zusammenfassung bei indymedia Argentinien
- Jetzt ist die, von ArbeiterInnen kontrollierte Fabrik "Zanon",
in der seit über einem Jahr mehr als 270 Menschen arbeiten, in
Gefahr in nächster Zeit geräumt zu werden. Die ArbeiterInnen kündigten
massiven Widerstand an.
spanische Erklärung der ArbeiterInnen mit Fotos
- Argentinien: Bericht über die soziale Situation. Bericht
der anarchosyndikalistischen F.O.R.A.-IA vom 13.03.2003
über die wirtschaftliche Situation, die staatliche Repression,
die Dominanz von Gewerkschaftsmafia und Kirche, Wahlen und die
Möglichkeit eines gesellschaftlichen Wandels von unten
Letzte Hoffnung. In Argentinien
entwickelt sich eine Landlosenbewegung nach brasilianischem Vorbild
"Das Beispiel der brasilianischen Landlosenbewegung
MST (Movimento Sem Terra) macht jenseits der Landesgrenzen Schule.
Auch im südlichen Nachbarland Argentinien beginnen arbeitslose Tagelöhner
und Bauern, die kein Land zum Bebauen besitzen, brachliegende Ländereien
von Großgrundbesitzern zu besetzen und nutzbar zu machen. Damit
wollen sie sich in erster Linie eine Lebensgrundlage schaffen. Gleichzeitig
wollen sie die ungerechte Landverteilung und die Folgen der argentinischen
Wirtschaftskrise publik machen...." Artikel von Gustavo Orellana in junge Welt
vom 29.10.2002
Angekündigter Mord. Argentiniens Staat geht
mit aller Gewalt gegen Selbstorganisierungsprozesse vor
"Darío Santillán und Maximiliano Kosteki sind tot,
ermordet von der argentinischen Polizei. Am 26. Juni 2002 wurden
sie erschossen - bei einer Straßenblockade im Süden von Buenos Aires.
Nur, weil es Fotos gibt, nur, weil diese Fotos auch veröffentlicht
wurden, und nur, weil sofort viele Zeugen bereitstanden - nur deshalb
steht fest, dass Polizisten die beiden ermordet haben. Gezielt und
vorsätzlich: Darío wurde von hinten in den Rücken geschossen, als
er sich um den sterbenden Maximiliano kümmerte..." Artikel
von ari in ak - analyse & kritik, Zeitung für linke Debatte
und Praxis / Nr. 464 vom 16.08.2002
Buenos Aires: Konferenz besetzter Betriebe
Etwa 700 TeilnehmerInnen hatte Mitte April ein Treffen
besetzter Betriebe vor allem aus Buenos Aires. Bericht und Kommentar
von Workers Power:
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