Buenos Aires: Konferenz besetzter Betriebe

Mitte April versammelten sich rund 700 TeilnehmerInnen zu einem Treffen der Belegschaften besetzter Betriebe in Argentinien. Rund 150 Betriebe in und um Buenos Aires sind entweder besetzt oder funktionieren als Belegschaftskooperative. Auch in Cordoba gibt es mehrere.Die Konferenz fand unter offenen Himmel vor der besetzten Textilfirma Brukman statt. Die Brukman Textilfabrik ist eine der kleineren besetzten Betriebe mit rund 100 Beschaeftigten, die wegen ihrer konsequenten Haltung und wegen der Tatsache, dass es weitgehend ein Frauenbetrieb ist, bekannt wurde. Gemeinsam mit den Anwohnervereinigungen wehrte die Belegschaft juengst einen Versuch der Polizei ab, den Betrieb zu "entsetzen".

An der Konferenz nahmen Belegschaften zahlreicher - meist kleiner, manchmal mittelgrosser - besetzter Firmen teil, aus so unterschiedlichen Bereichen wie Druckereien, Keramikfabrik, Metallbranche, Busunternehmen. Es nahmen aber auch Belegschaftsvertreter von Firmen teil, deren Existenz gefaehrdet ist und die entsprechende Diskussionen fuehren - etwa auch von Telefondienstleistungen, und Abordnungen von Erwerbslosenorganisationen aus verschiedenen Bezirken.

Neben den strategischen politischen Diskussionen und der Grundsatzfrage, wie denn zu verhindern sei, dass aus kooperativ geleiteten Betrieben einfach nur Konkurrenzvorteile am Markt gewonnen werden sollen, wurde auch immer wieder die Haltung beider offizeller Gewerkschaftsbuende kritisiert, die lieber auf "Runde Tische" orientieren, statt sich an den verschiedenen Formen der Basisbewegungen zu beteiligen.

Zusammenfassende Uebersetzung von Helmut Weiss

Link zum Original-Artikel (englisch): http://www.workerspower.com/wpglobal/Argentina-Control.html