Home > News > Mittwoch, 05. März 2008
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 05. März 2008:

I. Internationales > Iran > Gewerkschaften: 6. März 2008, der Internationaler Aktionstag zum Protest gegen die Inhaftierung der iranischen Spitzengewerkschaftern Irans und für die Forderung ihrer Freilassungen!

Act-Now: Lasst die Kollegen frei und respektiert die Arbeiterrechte

"Der ITUC und die ITF organisieren einen internationalen Aktionstag zur solidarischen Unterstützung der iranischen ArbeiterInnen am 6 März. Wir wollen, dass Mansour Osanloo und Mahmoud Salehi sofort und bedingungslos freigelassen werden. Ihr Gesundheitszustand verschlechtert sich. Wir fordern auch, dass die Grundrechte der iranischen Kollegen, so wie sie in den Kernkonventionen der ILO festgelegt sind, respektiert werden. Die Inhaftierung von Osanloo und Salehi ist kein Einzelfall. Kürzlich wurden neun KollegInnen aus dem Bildungssektor zu 91 Tagen Haft verurteilt. Die iranische Regierung spricht von "Bedrohungen der nationalen Sicherheit". In Wirklichkeit will sie unabhängige Gewerkschaftsarbeit unterdrücken. Diese Unterdrückung eskaliert. Darum möchten die internationalen Gewerkschaften zusammen mit Menschenrechtsaktivisten eine klare Botschaft an die Regierung des Irans schicken. Zwei Wochen nach dem 6 März finden das iranische Neujahrsfest und Parlamentswahlen statt." Die Act-Now-Kampagne von LabourStart externer Link mit weiteren Links und der Möglichkeit Online zu protestieren

II. Internationales > China > Arbeitsbedingungen

Das chronische Problem von geschuldeten Löhnen

Das chinesische Neujahrsfest ist gerade zu Ende gegangen. Vor diesem Festtag hatten Millionen von Wanderarbeitern die Hoffnung, ihre ausstehenden Löhne zu erhalten und dann in ihre Heimat zurückzukehren und einmal im Jahr mit ihren Familien dieses wichtige Fest zu feiern. In dem Artikel, auf den nachfolgend gelinkt wird, übersetzt der CLNT, also der "China Labor News Translations"-Service, drei Artikel aus dem Chinesischen ins Englische, die sich mit dem chronischen Problem von nicht gezahlten bzw. geschuldeten Löhnen bei Wanderarbeitern auseinandersetzen. Es geht einmal um eine offizielle Anleitung extra für Wanderarbeiter, was sie im Falle von ausstehenden Löhnen machen können, herausgegeben von der Provinzregierung in Quanhou. Der Zweite Artikel beschreibt die Gründe, warum Löhne gerade in der Bauindustrie unregelmäßig, verspätet oder gar nicht gezahlt werden. Und der dritte Artikel ist die Geschichte von Chen Dejun, einem Wanderarbeiter, der mittlerweile seit 5 Jahren vergeblich um sein Geld kämpft. CLNT hat in dem Artikel auch Bilder und ergänzende Artikel von Arbeitern von der chinesischen Ostküste eingearbeitet, die um ihr Geld kämpften und dafür angegriffen wurden. Siehe den (englischen) Artikel von China Labor News Translations vom 20.02.2008 externer Link

III. Internationales > China > Arbeitsbedingungen > Die Auseinandersetzungen über das neue Arbeitsvertragsrecht "Labor Contract Law"

Lackmustest für Pekings Glaubwürdigkeit: Chinas neues Arbeitsrecht

"Am 1. Januar 2008 ist in China ein neues Arbeitsvertragsgesetz in Kraft getreten. In der Auseinandersetzung um Arbeitsrechte brechen nun in der "sozialistischen" Marktwirtschaft die ganz normalen Interessenkonflikte zwischen Lohnarbeit und Kapital sowie typische Widersprüche eines exportlastigen Wachstumskurses auf." Artikel von Christa Wichterich externer Link pdf-Datei, zuerst erschienen in der Januarausgabe des "Informationsbriefes für Weltwirtschaft & Entwicklung" und nun auf der Web-Seite des Asienhauses verlinkt

Herausforderungen und Chancen des ICTI-Kodex und des chinesischen Arbeitervertragsgesetzes aus Arbeiterperspektive

Im Rahmen der Nürnberger Spielzeugmesse veranstaltete die "Aktion fair spielt" ein Pressegespräch und forderte Markenhersteller und Handel dazu auf, ihren Teil der Verantwortung für gesundheitsschädliches Spielzeug und miserable Arbeitsbedingungen in den asiatischen Spielzeugfabriken zu übernehmen. Das Asienhaus dokumentiert den Beitrag, den Suki Chung von "Labour Action China" (Hongkong) dort gehalten hat. (Hinweis: CSR steht für Corporate Social Responsibility oder Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen, ICTI für International Council of Toy Industries, also den internationalen Dachverband der Spielzeugindustrie). Der Artikel von Von Suki Chung, Labour Action China, Hongkong in einer Übersetzung von Martin Stimmler, zur Zeit Asienhaus externer Link pdf-Datei.

IV. Internationales > Burkina Faso

Massenproteste gegen Lebensmittelpreise in Burkina Faso

In Ergänzung unserer (englischen) Meldungen über die Proteste in Burkina Faso "Ganz unmoderne Forderungen tauchen auf: Preiskontrollen" hat uns Bettina Engels den folgenden, deutschsprachigen, Artikel gesandt. Aus dem Text: "Seit einer Woche protestiert die Bevölkerung im westafrikanischen Burkina Faso gegen die drastisch steigenden Lebensmittelpreise. Heute versammeln sich die DemonstrantInnen in der Hauptstadt Ouagadougou. In der letzten Woche fanden zeitgleich Proteste in Bobo-Dioulasso, der zweitgrößten Stadt des Landes, der drittgrößten Stadt Ouhigouya im Norden und der Provinzhauptstadt Banfora im Südwesten statt. In Bobo-Dioulasso greifen die DemonstrantInnen Regierungsgebäude an, setzen Geschäfte, Autos und Tankstellen in Brand. Eine Delegation der Regierung wird mit Steinwürfen empfangen.100 DemonstrantInnen werden festgenommen. Die Proteste setzen sich am nächsten Tag fort. Auch Händler und Geschäftsleute beteiligen sich. Die Proteste richten sich gegen die beständig steigenden Preise von Basisgütern wie Reis, Speiseöl und Seife im zweitärmsten Land der Welt. Nach Angaben der Regierung sind die Preise zwischen 10 und 65 Prozent gestiegen. Der Finanzminister macht die stark gestiegenen Ölpreise dafür verantwortlich. Die Regierung hat Maßnahmen zur Preiskontrolle angekündigt."

V. Internationales > Kosovo

Wankendes Gefüge

"Mit der gestrigen Anerkennung des illegalen Sezessionsregimes in Pristina setzt Berlin seine Serie flagranter Völkerrechtsbrüche gegenüber Serbien fort. Man bereite die "Aufnahme diplomatischer Beziehungen" zur "Republik Kosovo" vor, teilt ein Sprecher der Bundesregierung mit. Damit verstößt Deutschland erneut gegen die UNO-Charta und setzt das Prinzip der Unverletzlichkeit der Grenzen in Europa endgültig außer Kraft. Separatisten in mehreren EU-Staaten, aber auch im Kaukasus und in Kanada kündigen an, den kosovarischen Präzedenzfall zur Durchsetzung ihres Abspaltungsverlangens zu nutzen. Gegen Demonstranten, die die rechtswidrige Abtrennung des Kosovo von den übrigen serbischen Landesteilen nicht akzeptieren wollen, schreiten inzwischen NATO-Truppen ein - im Auftrag des deutschen Protektoratsverwalters im Kosovo, Joachim Rücker. Rücker handelt offiziell im Namen der UNO, deren Charta die Sezession eigentlich verbietet, deren Generalsekretär jedoch trotz der tiefen Spaltung des Sicherheitsrates die Aggression gegen Belgrad toleriert. Das beispiellose Vorgehen Berlins sowie weiterer westlicher Staaten bringt das nach dem Zweiten Weltkrieg zwecks globalen Machtabgleichs geschaffene UNO-Gefüge ins Wanken." Artikel bei "Informationen zur Deutschen Außenpolitik" vom 21.02.2008 externer Link

Brechstangenpolitik der Bundesregierung auf dem Balkan

"Nach der Anerkennung der einseitigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo durch die deutsche Bundesregierung fangen neue Probleme - wie erwartet - an: In vielen Regionen der Welt wird sich nun auf diesen von westlichen Staaten unterstützten einseitigen Schritt des Kosovo, berufen, bis hin zu völlig unsinnigen Forderungen, wie die nach der Unabhängigkeit "Padaniens" durch die italienische Lega Nord. Die Bundesregierung betreibt auf dem Balkan wie anno 1991 (Anerkennung Kroatien und Sloweniens durch Deutschland) wieder eine Brechstangenpolitik, ohne die Folgen abzusehen. Die jetzigen Appelle an die serbische Regierung und Bevölkerung, Ruhe zu bewahren und friedlich zu bleiben, sind zutiefst heuchlerisch. Sie gleichen dem Appell eines Einbrechers an sein Opfer, doch Ruhe zu bewahren und zu kooperieren." Artikel von Tobias Pflüger im IMI-Standpunkt 2008/013 externer Link

VI. Internationales > Südkorea

"Parteienkriege" in Südkorea

Die vollständige Fassung des Artikels von Rosso Vincenzo zur aktuellen innenpolitischen Situation in Südkorea. Er geht insbesondere auf die neueste Entwicklung/Spaltung der vor knapp zehn Jahren mit großen Erwartungen von linken Gewerkschaftern (KCTU) gegründeten Democratic Labour Party (DLP) ein und enthält daher sehr interessantes Anschauungsmaterial für die begeisterten Linkspartei-Anhänger hierzulande und gerade innerhalb der DGB-Gewerkschaften. Artikel von Rosso Vincenzo, zuerst erschienen in einer gekürzten Version im Neues Deutschland vom 25.02.2008.

VII. Internationales > Liechtenstein

»Einmal kam es fast zu einem Streik«

In Liechtenstein gibt es eine einzige Gewerkschaft. Sie hat 1 300 Mitglieder. Ein Interview von Doris Akrap mit Sigi Langenbahn externer Link, Präsident des Liechtensteiner Arbeitnehmerverbands LANV, in der Jungle-World vom 28.02.2008. Aus dem Text: „…Liechtenstein ist nach wie vor eine Monarchie. Wird die gewerkschaftliche Arbeit von Fürst Hans Adam II. in ihrer Mitbestimmung eingeschränkt?
Nein. Wir sind eine parteipolitisch unabhängige Gewerkschaft, die alle Berufe und alle Branchen vertritt. Wir können relativ frei politisieren. Wir haben auch schon direkte, demokratische Mittel ergriffen und ein Referendum gegen einen Regierungsbeschluss gewonnen.
Haben Sie schon mal einen Streik organisiert?
Nein.
Gab es überhaupt schon mal einen Streik in Liechtenstein?
Einmal kam es fast zu einem Streik. Doch in letzter Sekunde wurde das abgewehrt. Oftmals wird uns vorgehalten, dass wir gar keine richtige Gewerkschaft sind, weil wir nicht auf die Straße gehen. Die Uno wirft Liechtenstein vor, dass das Streikrecht nicht explizit in der Verfassung verankert ist. Das ist ein Mangel, da arbeiten wir dran.“

LANV mit Lohnrunde 2008 zufrieden

"Der Liechtensteinische Arbeitnehmerverband (LANV) bezeichnet die nunmehr abgeschlossene Lohnrunde mit den Gewerbebranchen als befriedigend. Die Lohnerhöhungen liegen zwischen 0,5 und 3 Prozent. Nullrunden gab es keine..." Artikel von Matthias Hassler, Vaduz, im Liechtensteiner Vaterland externer Link vom 19.02.2008

VIII. Internationales > Ungarn: Bahnstreik 2008

Zug ins neoliberale Nirgendwo

Regierung plant Verschärfung des Streikrechts, um renitente Bahngewerkschaft zu brechen. Artikel in der jungen Welt vom 29.02.2008 von Tomasz Konicz externer Link, Poznan, veröffentlicht auf der Web-Seite des Autors.

IX. Internationales > Polen

Ende der Schonzeit

"Wenige Monate nach seiner Wahl plant Polens Ministerpräsident Donald Tusk eine »Flat-Tax« und Gesetze gegen gewerkschaftliche Rechte. Polens Neoliberale gehen in die Offensive. Die rechtsliberale »Bürgerplattform« (PO) zeige erst jetzt ihr wahres Gesicht, warnte die sozialdemokratische Tageszeitung Trybuna am 25. Februar. So sei die Regierungspartei von Premier Donald Tusk dabei, ihre Steuerpläne nochmals zu radikalisieren. Verwiesen wird auf Zbigniew Chlebowski, den Vorsitzende der Parlamentsfraktion der PO, der in einem Radiointerview auf der Einführung einer »Flat-Tax«, eines linearen Steuersatzes zwischen 18 und 16 Prozent, bestand." Artikel in der jungen Welt vom 29.02.2008 von Tomasz Konicz externer Link, Poznan, veröffentlicht auf der Web-Seite des Autors.

X. Internationales > Slowenien

Generalstreik beim "Musterknaben": In Slowenien drohen die Arbeiter mit flächendeckendem Streik für Lohnerhöhungen

Aus Osteuropa gibt es Erfreuliches zu vermelden: In Polen, Ungarn, der Tschechischen Republik und anderswo mehreren sich die Arbeitskämpfe insbesondere für mehr Lohn. Ein guter und extrem notwendiger Beitrag zum Kampf gegen das, in Zeiten der neoliberalen "Globalisierung" besonders intensiv betriebene, Lohn- und Sozialdumping und - wenn auch sicherlich zunächst einmal unbewusst - ein Schritt in Richtung eines konkreten "proletarischen Internationalismus". Die neueste Hiobsmeldung fürs profithungrige und von der internationalen Finanzkrise gebeutelte Kapital kommt aus dem ehemaligen Jugoslawien, genauer gesagt aus Slowenien. Der folgende Artikel von Rosso Vincenzo erschien in gekürzter Form in der "jungen Welt" vom 29.2.2008. Hier nun die vollständige Fassung

XI. Internationales > Spanien > Arbeits- und Lebensbedingungen: Hungerstreik gegen die rassistische Ausbeutung und menschenunwürdigen Lebensbedingungen bei der Olivenernte in Spanien

Spanien will Erntehelferstreik brechen

"Es ist ein sehr ungleicher Kampf, der außerhalb des üblichen Streikrahmens im südspanischen Jaén ausgetragen wird. So sticht die Tatsache hervor, dass die seit 4. Februar Streikenden so genannte "Papierlose" sind. Hunderttausende gibt es in Spanien, die sich, wie hier in Andalusien, oft als Erntehelfer verdingen. Weil sie über keinen legalen Status verfügen, sind sie jeglicher Willkür schutzlos ausgesetzt, sie erhalten nur wenig Lohn und müssen oft in den Straßen hausen, weil Unterkünfte fehlen, völlig überbelegt und deren sanitären Bedingungen oft grauenhaft sind." Artikel von Ralf Streck auf Indymedia vom 03.03.2008 externer Link

XII. Internationales > USA > Ökonomie

Tellerwäscher ohne Obdach

"Die Immobilienkrise machte Millionen Familien obdachlos. Jetzt wird mit Notdarlehen das große Geschäft gemacht. Die Zinsen sind enorm. Die Verschuldungsspirale dreht sich immer schneller. Das geborgte Leben ist in den USA die normalste Sache der Welt. AmerikanerInnen erstehen alles auf Kredit: das Haus, das Auto, das Studium, die Hochzeit und die Scheidung, Essen und Kleidung, ja sogar die Arztrechnung und die Bestattungskosten werden so bezahlt. Das Realeinkommen ist bloß ein Budgetfaktor unter anderen. Daneben belehnen die meisten mit unverwüstlichem Optimismus das Potenzial der Zukunft." Artikel von Lotta Suter, Boston, in der schweizerischen WOZ externer Link vom 28.02.2008

XIII. Internationales > Russland > Arbeitskämpfe

Erneut Hungerstreik bei Holodmasch

"Es ist wieder unruhig in der Kühlmaschinenfabrik in Yaroslawl. Sechs Arbeiter sind in den Hungerstreik getreten, sie fordern den Vorstand auf, Lohnschulden für 8 Monate zu begleichen. Vor dem Fabriktor wurden Zelte aufgestellt, die Arbeiter haben nicht vor aufzugeben. (.) Der Streik fand sich einer wahren Informationsblockade wieder. Die Arbeiter hungern, aber selbst die Bewohner Yaroslawls wissen nicht davon. Wir müssen die Information per Presse und electronische Media verbreiten, internationale Kontakte betätigen. Briefe auch können an Redaktionen der städtischen TV-Sender geschrieben werden." Meldung auf Indymedia vom 04.03.2008 externer Link

Lieber Gruss, Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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