Breite Proteste gegen Freihandelsabkommen
Am 22. November hat das südkoreanische Parlament das Freihandelsabkommen mit den USA verabschiedet. Seitdem gibt es erst recht tägliche Demonstrationen dagegen, nun nicht mehr nur in Seoul- und die Beteiligung wird immer größer, wie auch die Kritik an Mainstream-Medien, die so gut wie nicht darüber berichten - dafür gibt es heute das Internet, wird in der Blogzusammenstellung deutlich, die unter dem Titel "South Korea: Anger Over Free Trade Agreement and Media Silence" von Lee Yoo Eun am 06. Dezember 2011 bei Global Voices Online publiziert wurde.
Act NOW! Polizeigewalt gegen Gewerkschafter/innen stoppen, Gefangene freilassen
„Die Polizei in Korea hat gegen 10000 koreanische Arbeiter/innen und ihre Familien, die sich am 9. und 10. Juli auf einem Protestmarsch in Richtung des Hanjin Schwerindustrie Hafens befanden, Wasserwerfer und Tränengas eingesetzt. Ziel der Polizei war es, die Solidarität mit den seit Dezember 2010 entlassenen Arbeiter/innen und Mitgliedern der koreanischen Metallarbeiter/innen Gewerkschaft zu schwächen. Kim, Jinsuk und andere, die seit Januar einen Sitzstreik am Hafenkran 85 abhalten, wird der Zugang zu Nahrung, medizinischer Versorgung und anderen lebensnotwendigen Dingen erschwert. Gegen mehrere Gewerkschafter/innen wurden Haftbefehle erlassen, 50 von ihnen wurden in den letzten 48 Stunden festgenommen und wieder freigelassen. Das Unternehmen klagt auf 5.3 Milliarden Schadensersatz. Nach dem Strafrecht in Korea, Paragraph 314, oder "Geschäftsbehinderung", können Unternehmen gegen Individuen und Gewerkschaften klagen, die ihre Arbeit niederlegen. Unterstützen Sie den internationalen Aufruf zu einem Ende der Gewalt in Korea und für den Respekt von Grundrechten von Arbeiter/innen…“ Siehe dazu die Act NOW!-Kampagne bei Labourstart vom 13.07.2011
Erneuter Streik von Belegschaft eines Subunternehmens
Kampf- und Protestaktionen von Leiharbeitern, Zeitarbeitern und Belegschaften von Subunternehmen nehmen in Südkorea in letzter Zeit kontinuierlich zu. Die jüngste Auseinandersetzung findet an einer privaten Universität statt, deren Geschäftsleitung die prekär Beschäftigten entliess, weil sie eine Gewerkschaft bilden wollten. 170 dieser Beschäftigten, meist Reinigungskräfte, halten seit zwei Wochen die Räume der Geschäftsleitung besetzt. Der Artikel "South Korea: Struggles by 'irregular' workers multiply, solidarity needed" von Roddy Quinn erschien am 14. Januar 2011 im australischen Green Left und berichtet sowohl über Hintergrund und Verlauf dieser Auseinandersetzung, als auch versucht wird, den Zusammenhang zu den anderen, ähnlich gearteten Auseinandersetzungen der jüngsten Zeit nachzuzeichnen und Solidarität zu organisieren.
Rebellion der Leiharbeiter
"Prekäre Arbeitsverhältnisse gelten in Gewerkschaftskreisen inzwischen allgemein als zentrales Problem. Der Schritt von der verbalen Ablehnung zum ernsthaften Widerstand gestaltet sich in der Regel allerdings schwierig. Südkorea lieferte zum Jahresende jedoch den Beweis dafür, daß er selbst aus einer Minderheitsposition heraus möglich ist, und zeigte zugleich Hemmnisse und Spaltungslinien..." Artikel von Raoul Rigault in der jungen Welt vom 04.01.2011
Gerichte: Nach zwei Jahren im Unternehmen muss Hyundai Beschäftigte von Subunternehmen einstellen
Bereits das zweite südkoreanische Gericht hat Hyundai - das sich bisher weigert, der Rechtssprechung zu folgen - dazu verurteilt, Beschäftigte von Subunternehmen, die zwei Jahre im Werk sind, fest anzustellen. Es geht dabei um eine Klage der Metallgewerkschaft KMU im Namen von 1.900 Beschäftigten von Subunternehmen, die zwei Jahre oder länger bei Hyundai arbeiten. Dazu der kurze Bericht "Seoul Court Rules Subcontract Workers Full-time after Two Years" bei der ICEM am 13. Dezember 2010.
Gipfelproteste: Einreiseverbote, Spekulantenförderung und Sozialabbau
Während der Tagung der G20 in Südkorea kam es zu massiven Protesten, die deutlich machten, dass auch dort die Macher des internationalen Kapitals "not welcome" sind. Insbesondere die Maßnahmen der südkoreanischen Regierung, die massiv die Einreise von geladenen TeilnehmerInnen am "Internationalen Gipfel der Völker" verhindern sollten haben dazu beigetragen, dass die gesamte Veranstaltung der 20 Regierungen in ihrem Beliebtheitsgrad deutlich absank. Die (englisch übersetzte) Rede des "KCTU Vorsitzenden Kim Yeong-hun zur Eröffnung des oppositionellen Völkergipfels" am 07. November 2010 bei "Put people first" macht deutlich, dass es eben auch andere Gewerkschaftspositionen gibt, als den G20 das eine oder andere ans soziale Herz zu legen. Ausgehend von der Repression der südkoreanischen Regierung gegen jegliche Proteste hält er nicht nur fest, dass dieser Gipfel der G 20 alles tut, damit weiterhin die breiten Teile der Bevölkerung rund um den Erdball die Kosten der kapitalistischen Krise zu bezahlen habe, sondern stellt auch grundsätzlich die Legitimität eines Treffens in Frage, bei dem sich 20 selbsternannte Führungsriegen zu Herren der Welt machen wollen. Siehe dazu auch:
Samsungs Opfer
Park Ji-yeon war eine junge Frau von 23 Jahren, als sie zu Beginn 2010 an Leukämie starb. Am 2. April demonstrierten zahlreiche Menschen vor dem Seouler Sitz von Samsung, wo sie gearbeitet hatte, um die Forderung zu vertreten, ihren Tod als Folge der Arbeitsbedingungen in der Halbleiterindustrie anzuerkennen - bei weitem nicht der erste Fall. Der kurze Bericht "Protesting against Samsung" ist am 7. April 2010 beim LabourNet Asia erschienen.
Der neue KCTU-Vorsitzende gegen neue Gewerkschaftsgesetze
Kim Young-hoon, der bisherige Vorsitzende der Eisenbahnergewerkschaft im KCTU und auf dem letzten Kongress in einer Kampfabstimmung mit 52% der Stimmen neuer gewählter Vorsitzender der Föderation hat sich in einer ersten Pressekonferenz gegen die neuen Gewerkschaftsgesetze gewandt, die die Regierung gegenwärtig als Projekt verfolgt - gewählte Funktionäre sollen ihren Lohn von der firma nicht mehr bekommen und es soll mehrere Gewerkschaften in einem Betrieb geben können - und organisierten Widerstand dagegen angekündigt. In dem Bericht "New KCTU Leader Hits Defiant Tone" von Kang Shin-who in der Korea Times vom 29. Januar 2010 wird der neue Vorsitzende als Vertreter des "moderaten Flügels" des KCTU vorgestellt.
Wirtschaftskrise und Gewerkschaftskrise
- "Gewerkschaftsmitglieder leben in ständiger Angst, entlassen zu werden, und prekär Beschäftigte wurden bereits nach Hause geschickt. Das ist eine unberechenbare Situation, in der die Dinge explodieren und zum Kampf führen können oder abebben, wenn die Mitglieder ängstlich zurückweichen" - mit diesem Zitat aus der koreanischen Presse beginnt der Artikel "Im Kreuzfeuer" von Raoul Rigault in der jungen Welt vom 28. April 2009, der der komplizierten Situation der koreanischen Gewerkschaftsbewegung in der aktuellen Krise gewidmet ist.
- Zum vierten Rücktritt des KCTU-Vorstandes in den letzten 7 Jahren siehe auch den redaktionellen Beitrag "Resignation of KCTU leadership puts umbrella union at crossroads" der bereits am 10. Februar 2009 in The Hankyoreh erschien. War der erste Rücktritt 2002 noch passiert, weil der damalige Bundesvorstand sich nicht von einer Einzelgewerkschaft dazu zwingen lassen wollte, Verzichtstarifverträge zu akzeptieren, so sind die weiteren diversen Skandalen geschuldet...
KCTU verweigert sich dem Wunschprogramm des Unternehmerverbandes
Anfang Februar schlossen der koreanische Unternehmerverband KEF und der traditionelle Gewerkschaftsbund FKTU ein Krisenabkommen - das gesamte Wunschprogramm des Unternehmerverbandes wurde abgezeichnet: Streikverzicht, Lohnverzicht, Kurzzeit-Arbeitsverträge. Der Gewerkschaftsbund KCTU war nicht zu dem Gespräch geladen, sollte vor vollendete Tatsachen gestellt werden. In der Erklärung "KCTU Statement Opposing the Grand Agreement to Overcome the Economic Crisis" von Ende Februar 2009 kritisiert der Verband dieses "Krisenabkommen" auf das Heftigste und stellt einen eigenen Forderungskatalog dagegen.
Undankbare Koreaner: Wollen die doch keinen Schrott fressen...
Die USA forderten es als Voraussetzung des beiderseits gewünschten Freihandelsabkommens: Die Importrestriktionen für Rindfleisch (dessen Import 2003 vollständig ausgesetzt worden war wg BSE Gefahren und die 2006 für Tiere, die mit bis zu 30 Monaten Lebensalter getötet wurden wieder aufgehoben wurde) sollten mit einem dann am 17. April 2008 unterschriebenen Abkommen endgültig beseitigt werden. Womit sie die Rechnung gemacht hätten, allerdings ohne den Wirt. Denn, als dann sofort in die Debatte kam, dass entgegen der Absprachen doch Knochen mitgeliefert wurden, kochte die Volksseele über, und in zahlreichen Blogs konnte man beispielsweise lesen, Korea sei nicht der Mülleimer der USA. Die Proteste waren dermaßen heftig, dass die vom gerade eben erst gewählten Präsidenten benannte Regierung ihren kollektiven Rücktritt anbieten mußte - in Seoul sollen eine Million Menschen protestiert haben. Die Hintergründe der Auseinandersetzung, eine Chronologie der Ereignisse und eine Analyse einiger Momente dieser breiten Volksbewegung werden in dem Dokument "Situation about Korean People's Struggle on Beef Deal" der Korea Alliance of Progressive Movements vom 10. Juni 2008 zusammengetragen.
"Parteienkriege" in Südkorea
Die vollständige Fassung des Artikels von Rosso Vincenzo zur aktuellen innenpolitischen Situation in Südkorea. Er geht insbesondere auf die neueste Entwicklung/Spaltung der vor knapp zehn Jahren mit großen Erwartungen von linken Gewerkschaftern (KCTU) gegründeten Democratic Labour Party (DLP) ein und enthält daher sehr interessantes Anschauungsmaterial für die begeisterten Linkspartei-Anhänger hierzulande und gerade innerhalb der DGB-Gewerkschaften. Artikel von Rosso Vincenzo, zuerst erschienen in einer gekürzten Version im Neues Deutschland vom 25.02.2008.
Der Hyundai-Präsident, die Gewerkschaften und die Linke
..."Nur dass unsere prekär Beschäftigten in Seoul und Ulsan "nicht reguläre Arbeiter" heißen. Die Zeit der großen Erfolge der außerparlamentarischen Linken ist auch in Südkorea längst vorbei, wie zuletzt die Mobilisierungsversuche gegen das Freihandelsabkommen mit den USA im vergangenen Jahr gezeigt haben. Und natürlich gibt es auch in Südkorea den Versuch des Aufbaus einer neo-sozialdemokratischen Linkspartei durch Nordkorea nahe stehende "Altlinke" und Gewerkschaftsfunktionäre der KCTU. Doch scheint die Democratic Labour Party (DLP) ihren Höhepunkt bereits überschritten zu haben. Nach dem viel umjubelten Erfolg bei den Parlamentswahlen 2004 erlitt sie bei den Präsidentschaftswahlen Mitte Dezember 2007 eine herbe Niederlage und steckt seitdem in einer Existenzkrise. Um all das geht es in dem folgenden, nicht langweiligen Interview mit einem der prominentesten Vertreter der südkoreanischen radikalen Linken, Won Youngsu" - ein Auszug aus der Einleitung zu dem Interview "Das Ende einer Dekade" von Rosso mit Won Youngsu (das am 9. Februar 2008 in einer gekürzten Fassung in der Jungen Welt erschienen war).
Zustände wie in der BRD: Marxisten raus aus den Unis...
In Südkorea wurde ein expliziter, aggressiver Vertreter der neoliberalen Variante des Kapitalismus zum Präsidenten gewählt, in Hessen bevorzugt man die rassistische Giftküche, aber das dürfte auch in Frankfurt oder Marburg nicht unbekannt sein: ein landesweit bekannter marxistischer Professor geht in den Ruhestand - und in seiner Nachfolgeregelung soll der Marxismus an der Nationalen Universität von Seoul abgeschafft werden... Studenten der Fakultät für Wirtschaft haben nun eine Kampagne organisiert, mit der die marxistische Tradition (die nur aufgrund der damaligen Studentenbewegung überhaupt zustandekam) gegen den Angriff verteidigt werden soll. Wir dokumentieren den Aufruf "Save the Marxian Tradition at Seoul National University" vom Dezember 2007 (inklusive Mailadresse für Solidaritätsadressen).
Bauern gegen
US-Armee
Die US-Armee will Camp Humphries in Pyeongtaek ausbauen
- wofür viele der in Südkorea berühmten Reisfelder,
samt der da arbeitenden Bauern weichen müssen. Dagegen entwickelt
sich seit langem nahezu einheitlicher Widerstand - der im Mai diesen
Jahres mit einem massiven Gewalteinsatz seitens der südkoreanischen
Regierung - vergeblich - gebrochen werden sollte: damals gab es
unter anderem über 500 Festnahmen. Jetzt gibt es den (auch
internationalen Soli-) Aufruf "Nein
zur Ausweitung der US-Militärstützpunkte in Südkorea"
für landesweite Aktionen am 24. September 2006.
"Informell" heisst auch in Asien
- arm.
Die kurze deutsche Zusammenfassung eines ausführlichen
Berichts des südkoreanischen Gewerkschaftsbundes KCTU über
informelle Beschäftigung in Asien - mit Schwerpunkt Südkorea
(inklusive Link zum englischen Original). Kernfakten für Südkorea:
Von 1997 bis 2002 ist bei Arbeitern der Prozentsatz der sogenannten
normal Beschäftigten von 64,7 auf 58,8 Prozent gefallen, bei
Arbeiterinnen von 38,2 auf 33,6 Prozent - von den Frauen arbeiteten
2002 bereits über 20 Prozent in "Tagesbeschäftigung"
wobei die "prekär Beschäftigten" beider Geschlechter
im Durchschnitt 52 Prozent des Lohnes der Normalbeschäftigten
erhielten. Die deutsche Zusammenfassung des KCTU-Berichts "Irregular
jobs, informal sector work and poverty in Asian Workers",
veröffentlicht Anfang 2005 (das Dokument war ein Beitrag auf
der gewerkschaftlichen asiatischen Solidaritätskonferenz Anfang
November 2004 in Seoul).
KCTU Vorstand wird geschlossen zurücktreten
Vor Ablauf der Wahlperiode wird der Vorstand des KCTU, einschliesslich des Vorsitzenden Lee Soo-ho auf einem Sonderkongress im Januar 2006 geschlossen zurücktreten - so beschloss es der Vorstand selbst, so billigte es das jüngste Plenum des Exekutivausschusses am 11. Oktober 2005. Anlass des kollektiven Rücktritts ist der Korruptionsskandal um den stellvertretenden Vorsitzenden Kang Seung-kyu, der Bestechungsgelder von der Taxigewerkschaft angenommen hatte. Der KCTU, der zweitgrösste Gewerkschaftsbund Koreas mit rund 620.000 Mitgliedern in 744 Einzelgewerkschaften war in letzter Zeit sowohl durch heftige politische Auseinandersetzungen als auch durch mehrere Korruptionsfälle in eine Krise geraten. Der etwas grössere (und konservativere) FKTU-Verband ist noch stärker erschüttert: Dessen (Ex-) Vorsitzender Lee Nam-soon wurde soeben zu 18 Monaten Haft wegen Korruption verurteilt - Geld von einer Baufirma. Der redaktionelle (englische, hiermit kurz zusammengefasste) Bericht "Union Leaders to Resign Over Corruption Scandal" von Lee Hyo-sik in der "Korea Times" vom 12. Oktober 2005.
Gewerkschaftssekretär getötet
Am 14.Juni wurde Kim Tae-hwan, Vorsitzender des Gewerkschaftsbundes FKTU im Bezirk Chungju von einem Zementlaster überfahren und starb. Kim unterstützte die Streikposten bei drei Zementfabriken im Bezirk, deren Fahrer seit einer Woche im Streik waren, weil sie die Gültigkeit der südkoreanischen Arbeitsgesetze für sich erkämpfen wollen: offiziell werden sie bisher als "Selbstständige" betrachtet. Der Fahrer eines Lasters des Drittunternehmens Sajo Remicon, sagte gegenüber der Polizei - die zusah, aber erst nach massiver Aufforderung aktiv wurde - er habe niemanden vor sich gesehen, was niemand glaubt, da der Vorfall bei Tage und keineswegs plötzlich passierte. Die (englische) Pressemitteilung "FKTU Union Official Killed in Rally" des FKTU vom 15.Juni 2005.
Streit im KCTU um Beteiligung an "dreiseitiger Kommission"
Während des Gewerkschaftskongresses Anfang Februar 2005 gab es heftige Auseinandersetzungen zwischen "Gemäßigten" und "Radikalen" um die Frage der Teilnahme des KCTU an der "dreiseitigen Kommission" (Regierung, Unterneher, Gewerkschaften) über Fragen der Arbeitswelt - an der bisher nur der FKTU teilnimmt. Die "Radikalen" hatten unter massivem Körpereinsatz die Abstimmung verhindert. Jetzt einigte man sich während einer Vorstandssitzung darauf, die statuarischen Vorgaben einzuhalten - der angebotene Rücktritt des Vorsitzenden wurde nicht angenommen. Der (englische) Bericht "Key labor group tries to mend internal dispute" von Lee Sun-young im "Korea Herald" vom 21.Februar 2005
Kritik am und im KCTU wächst
"Nach der erfolglosen Beendigung des Streiks der südkoreanischen Staatsangestellten kritisieren viele Aktivisten die Gewerkschaftsführung" - so beginnt der Beitrag "Fahnder vor den Tempeln" von Christian Karl aus Seoul, der in der "Jungle World" Nummer 49 vom 24.November 2004 erschienen ist.
Gewerkschaftlicher Organisationsgrad? Wie im Vorjahr: Niedrig
11 Prozent betrug der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Südkorea zum Jahresende 2003 - genausoviel wie Ende 2002. Das bedeutet rund 1,55 Millionen Mitglieder in den beiden Verbänden FKTU und KCTU. Den Höhepunkt hatte die gewerkschaftliche Organisierung 1989, in der Zeit nach dem Ende der Militärdiktatur erreicht: 19,8 Prozent. Eine deutsche Zusammenfassung vom 15. Dezember 2004 der Erhebung der "Korean International Labour Foundation"
Warum starb Lee Kyung-hae? - Selbstmord aus Protest gegen WTO-Agrarpolitik
"Chooseok, Südkoreas Erntedankfest, stand dieses Jahr vielerorts in den ländlichen Gebieten im Zeichen des Protests gegen die Welthandelsorganisation (WTO). Ausgelöst hat diesen Protest die Tat des Bauernaktivisten Lee Kyung-hae, der sich vor einer Woche auf den Barrikaden von Cancún, unweit des Tagungsortes der WTO-Konferenz, das Leben nahm". So beginnt der Artikel von Christian Karl zum Echo des Selbstmordes während der Demonstration gegen die 5.WTO Ministertagung 2003, der hierzulande eher als Kuriosität "verkauft" wurde.
Scheinreform. Südkorea führt pro forma Fünf-Tage-Arbeitswoche ein - mit Nachteilen für zahlreiche Beschäftigte
"Das südkoreanische Parlament hat am Freitag letzter Woche ein umstrittenes Gesetz über die Einführung der Fünf-Tage-Woche verabschiedet. Die beiden Gewerkschaftsdachverbände KCTU und FKTU hatten im Vorfeld und während der Parlamentsitzung heftig protestiert, da ihnen das Gesetz nicht weit genug geht und sie erhebliche Nachteile vor allem für Frauen und die Arbeiter in kleineren Unternehmen befürchten...." Artikel von Wolfgang Pomrehn in junge Welt vom 02.09.2003
Strategien und Aufgaben für die koreanische Bewegung gegen die WTO
Das Papier wird von einem großen Bündnis koreanischer Organisationen / Bewegungen getragen - "Korean People's Action against FTA & WTO (KoPA)" - und gibt einen interessanten und hoffentlich nützlichen Einblick in deren Analyse und Vorgehensweise gegen die WTO. Strategies and Tasks for the Korean Movement against WTO
No to Neo-liberal globalization! Korean activists head for J21 struggles
(Englischsprachiger) Bericht über die Teilnahme koreanischer Aktivisten und Gewerkschafter in Genua des Policy and Information Center for International Solidarity (PICIS) vom 18.7.01
"Südkorea Bewegung in der Krise"
Holger Heide (Hrsg.): "Südkorea - Bewegung in der Krise" dokumentiert die überarbeiteten und ergänzten Beiträge aus dem Workshop "Südkorea Aufstieg - Krise - Auswege" des Instituts SEARI vom Februar 1999 an der Universität Bremen. Mehr dazu
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