48% prekär Beschäftigte - zu 48% des Durchschnittseinkommens...
Mit den Schwierigkeiten der gewerkschaftlich zentralen Kampagne für die Erhöhung des Mindestlohns befasst sich der Beitrag "Challenges for Minimum Wage Campaign in South Korea"Lee Changgeun im Oktober 2012 in der Global Labour Column. Denn die GeringverdienerInnen sind vor allem die prekär Beschäftigten, über 48% der rund 17 Millionen Berustätigen in Südkorea - die auch ziemlich genau 48% des Durchschnittseinkommens der "normal Beschäftigten" verdienen. Die erste Schwierigkeit ist - Überraschung! - der Widerstand der Unternehmen. Ein höherer Mindestlohn, so das besonders der koreanischen Kultur verpflichtete Argument, würde Arbeitsplätze vernichten. Aber auch die dortigen Unternehmer sagen nicht, wer noch Geld mitbringt, könne jederzeit arbeiten...
Prekärer Aufstand der Prekären: Proteste gegen die massive Ausdehnung unsicherer Beschäftigung in Südkorea: Mehr als jeder Zweite ist betroffen
"Im Frühjahr 2008 gingen noch Millionen von Koreanern mit Kerzenlichtern auf die Straße, um gegen die neue Regierung unter Präsident Lee Myung-Bak und den Import von US-Rindfleisch zu protestieren - doch zum Erntedankfest stehen die Kerzenlichtproteste unter einem anderen Motto: Abschaffung von prekären Beschäftigungsverhältnissen und Solidarität mit denen, die dagegen streiken. Doch gleichsam wie die Arbeitsbedingungen scheinen auch die Arbeitskämpfe vor allen Dingen eines: prekär." Artikel von Hae-Lin Choi im Neues Deutschland vom 26.09.2008
Keine Rechte für MigrantInnengewerkschaft: Proteste organisieren!
Die Regierung der Republik Korea (Südkorea) weigert sich, den Rechtsstatus der MigrantInnengewerkschaft Seoul-Gyeonggi-Incheon Migrants Trade Union (MTU) anzuerkennen. Das ist ein Vertragsbruch gegen nationale und internationale Rechtsbestimmungen. Weitere Informationen beim österreicherischen Netzwerk GewerkschafterInnen - Arbeitsgruppe für verfolgte GewerkschafterInnen von Amnesty International in dem Aufruf "Keine Rechte für MigrantInnengewerkschaft" vom 14. September 2008.
300 Tage E-Land Streik
Der 17. April war Streiktag Nummer 300 bei ELand. "Einer von beiden, Gewerkschaft oder Unternehmen, muss sterben, um den Kampf zu beenden" sagte der Gewerkschaftssekretär Kim Gyeong-wook aus diesem Anlaß. Beim Blog Two Koreas gibt es unter dem Titel "300 days into the Eland strike" am 23. April 2008 Links zu einem aktuellen Video sowie zu weiteren aktuellen Materialien.
Funktionäre der Migrantengewerkschaft ausgewiesen
Wie wir berichteten wurden am 27. November die Funktionäre der Migrantengewerkschaft MTU Präsident Kajiman, Vize-Präsident Raju und Generalsekretär Masum verhaftet. Wie soeben gemeldet wird, wurden sie in ihre Heimatländer abgeschoben. Weitere Informationen und die Bitte um Solidarität finden sich im Artikel "Urgent : Three Leaders of Migrants Trade Union Deported, Morning of Dec. 13! " bei der KCTU
- Funktionäre der Migrantengewerkschaft verhaftet
Am 27. November wurden MTU Präsident Kajiman, Vize-Präsident Raju und Generalsekretär Masum verhaftet. Von der Gewerkschaft selbst und vom Gewerkschaftsbund KCTU wird dies als eine weitere direkte Repressionsmaßnahme gegen die MTU bewertet. Deswegen gilt der Solidaritätsaufruf (inklusive Musterprotestbrief und Kontakten für weitere Informationen) "Urgent Call for International Solidarity - Migrants' Trade Union Leadership Arrested on November 27th" auch der landesweiten wie internationalen Öffentlichkeit.
Warum die Unterdrückung der MigrantInnengewerkschaft eine zentrale Frage der koreanischen Aktualität ist
Vor dem Hintergrund der gesamten gesellschaftlichen Entwicklung in Südkorea - etwa durch die Tatsache gekennzeichnet, dass inzwischen prekäre Arbeitsverhältnisse 53% aller "Arbeitskräfte" betreffen - wird die Frage der über 1 Million MigrantInnen, die in Südkorea arbeiten und von denen etwa ein Viertel keine Papiere hat zu einem der zentralen Punkte, an denen sich eine Neuformierung von Gewerkschaftsbewegung und linken Strömungen mit orientieren kann - und muß. Und wenn es auch viel Kritik am KCTU gibt, so muß dennoch festgehalten werden, dass es wenige - auch linke - Gewerkschaftsföderationen gibt, die sich zumindestens so stark bemühen, hier neue Ansätze zu schaffen. Denn: Die Tatsache, dass seit August diesen Jahres die führenden AktivistInnen der MigrantInnengewerkschaft zur Dauerzielscheibe der Regierung geworden sind, weits nur daraufhin, dass diese Gewerkschaft eine jener Gruppierungen ist, die am sichtbarsten die Belange von Menschen in diesen neuen Entwicklungen vertreten - das ist die These in dem Beitrag "Reckless Inequality" vom 1. Dezember 2007 von Jamie Doucette im Interlocals.Net
Der E-Land-Streik: Kampf gegen Prekarität der Irregulären
- Entschlossene Frauen: Südkoreas Gewerkschaften kämpfen gegen Prekarisierung
". Seit Jahren fordern Südkoreas Gewerkschaften bessere Arbeitsbedingungen für die sogenannten Irregulären, befristet eingestellte Arbeiterinnen und Arbeiter ohne Kündigungsschutz, mit besonders schlechten Löhnen und oft ohne effektiven arbeitsrechtlichen Schutz. Die Änderung des Arbeitsrechts sollte Abhilfe schaffen, jedenfalls nach Lesart der Regierung. Doch die demokratischen Gewerkschaften der KCTU, der Koreanischen Gewerkschaftskonföderation, waren äußerst skeptisch. Schon früh hatten sie sich aus den Gesprächen zurückgezogen, die dem Gesetzgebungsprozeß vorausgingen. Ihre Befürchtung: Das neue Gesetz werde zu einer Ausweitung der ungeschützten Arbeitsverhältnisse führen, mit denen ohnehin schon über die Hälfte der Lohnabhängigen leben muß. Entsprechend gab es Ende vergangenen Jahres im Zusammenhang mit der Verabschiedung des Gesetzes lautstarke Demonstrationen und Proteste des Gewerkschaftsdachverbandes..." Artikel von Wolfgang Pomrehn in der jungen Welt vom 21.08.2007
- E.Land workers in Korea - fight for their jobs and families
Die Sonderseite der Uni-Commerce : The global trade union for commercial workers, mit Hintergrundberichten und Videos.
- Der E-Land
Streik - ein Muster für neue Arbeitskämpfe?
Seit dem 1. Juli gilt in Südkorea das seit 2004
debattierte Gesetz zum Schutz irregulär Beschäftigter
- das seinem Namen wahrlich keine Ehre macht. Eine Welle von Entlassungen
ging dem Stichtag voraus - bei einem der am schnellsten wachsenden
Unternehmen des Landes - ELand ist ein Zusammenkauf mehrere Textilhandelsketten
- wurden etwa 1.000 der dort beschäftigten rund 10.000 "Irregulären"
entlassen und sollten durch Subunternehmen ersetzt werden. Der Widerstand
der Betroffenen konnte auch durch die in Südkorea "üblichen"
Polizeieinsätze bisher nicht gebrochen werden. Zum aktuellen
stand dieser Auseinandersetzung, ihrer Bedeutung und ihrer Hintergründe
- sowie über die Auseinandersetzungen innerhalb der Gewerkschaftsbewegung
(mit einiger Kritik am KCTU) zu den damit zusammenhängenden
Fragen der ausführliche (englische) Beitrag "Update
on the Korean E-land Strike" von Loren Goldner, Aktivist
einer Irregulären-Gewerkschaft vom 11. August 2007.
Wachsender Widerstand gegen Entlassungswelle
Ab 1. Juli ist in Südkorea das neue Arbeitsgesetz
in Kraft getreten, das Ende letzten Jahres gegen den Widerstand
des Gewerkschaftsbundes KCTU, aber mit Beteiligung des Gewerkschaftsbundes
FKTU verabschiedet worden war. Vor und nach diesem Stichdatum gibt
es nun eine regelrechte Entlassungswelle (mit anschliessender Neueinstellung
zu schlechteren Bedingungen) die dazu dienen soll, das Gesetz zu
befolgen, ohne die Arbeitskraft teuerer zu machen. Unternehmen aller
Größenordnungen beteiligen sich daran, auch Staatsbetriebe
wie die Eisenbahn, Post und Autobahnverwaltung und Handelsketten,
die ihre Beschäftigten jeden Tag zum christlichen Gebet auflaufen
lassen. Das ruft wachsenden Widerstand hervor und der Streik der
E-Land Beschäftigten ist dafür eine Art Symbol geworden.
Der (englische) Überblick "Labour
strife escalates as new labour law comes into effect"
von Jamie Doucette vom 17. Juli 2007 bei "Interlocals"
berichtet davon und bietet Links zu weiteren (englischen) Quellen.
Vorsitzender der Migrantengewerkschaft in
Haft!
Am 14.Mai 2005 wurde Anwar Hossein, Vorsitzender der Migrantengewerkschaft im KCTU festgenommen und ist seitdem in Haft. Die Migrantengewerkschaft MTU wurde erst im April 2005 gegründet, im wesentlichen basierend auf der Initiative und der Arbeit der ETUC-MB, die den Zusammenschluss mit anderen Migrantenorganisationen suchte und fand. Mit den Protesten seit dem Jahre 2001, insbesondere aber dem langfristigen Sit-In in Seoul bis November 2004 - als Protest- und Widerstandsaktion gegen das im August 2004 in Kraft getretene Gesetz zur Arbeitserlaubnis - das vom KCTU als südkoreanisches Sklavengesetz bezeichnet wird - sind die MigrantInnen in Südkorea aus dem Schatten der "Unsichtbarkeit" getreten. Die Regierung hat die Bildung einer eigenen Migrantengewerkschaft von Beginn an bekämpft, verweigert ihr sowohl die Anerkennung als auch ausdrücklich gewerkschaftliche Arbeit (keine Tarifverhandlungen, kein Streikrecht beispielsweise) - und die gewaltsame Festnahme des Gewerkschaftsvorsitzenden durch 30 Polizisten ist der bisherige Höhepunkt dieser Kampagne. Der (englische) Aufruf des KCTU zur Solidarität "RELEASE ANWAR HOSSAIN, PRESIDENT OF MIGRANT TRADE UNION, KCTU" vom 20.Mai 2005
Migrantengewerkschaft beendet Protest Sit-In nach über einem Jahr
Am Sonntag, den 28.November 2004 hat die südkoreanische Migrantengewerkschaft ETU-MB nach 380 Tagen das Sit-In in der Myeongdong Kathedrale in Seoul beendet. Eine kurze deutsche Zusammenfassung eines (englischen) Artikels von Jamie Doucette im "ZNet" vom 1.Dezember 2004, inklusive Link zum Originalartikel.
Working for Migrant Rights
Artikel von Greg Moses vom Juli 2004 über Organisierung von MigrantInnen und speziell über Equality Trade Union Migrants' Branch. Siehe deren Homepage in englischer Fassung
3D-Jobs in Südkorea – auch hier: dreckig, gefährlich, schwierig
Interview mit Kabir Uddin, einem illegalen Gastarbeiter aus Bangladesh, der zur Spitze der ETU gehört, von Jamie Doucette, in der Übersetzung von Gerlinde Göppel, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 4/04
"Dont hide! Fight for your right!"
Der (englische) Aufruf der Migrantengewerkschaft ETU-MB (Equality Trade Union, Migrant's Branch) vom 12. Januar 2004 sich zur Wehr zu setzen gegen die landesweite Hexenjagd der südkoreanischen Regierung auf Migranten ohne Papiere - und gegen den Versuch, die Migrantengewerkschaft zu zerschlagen.
Solidarität mit den ausgewiesenen Kollegen der Migrantengewerkschaft ETU-MB
Zwei seit langem festgehaltene Aktivisten der Migrantengewerkschaft in Südkoreas KCTU Gewerkschaftsbund sind seit 1.Januar im Detention Center des Internationalen Flughafens von Dhaka (Bangladesch). Ein (englischer) Aufruf zur Solidarität!.
MigrantInnen wehren sich gegen Massendeportation
Ein Beitrag von Christian Karl im LabourNet Germany, der den Widerstand der MigrantInnen und die Geschichte der Migration in Südkorea behandelt.
Migrant Workers Struggle Reaches its Apex
(Der Kampf der MigrantInnen erreicht seinen Höhepunkt). Ein (einstweilen nur englischer) Bericht von Christian Karl aus Seoul über die Widerstandsaktionen der MigrantInnengewerkschaft ETU-MB im KCTU gegen das neue "Employment Permit System" (Arbeitserlaubnis) das zu massiven Zwangsdeportationen führt - Solidarität ist gefragt!
Solidaritätsaufruf - 250.000 Abschiebungen drohen
Bericht und Aufruf von Christian Karl von der MigrantInnengewerkschaft Equality Trade Union - Migrant Branch (ETU-MB) der KCTU - inklusive Erklärung zum Unterschreiben und Vorlage für Protestfaxe
Irregular workers are an underclass (Irregulär Beschäftigte sind eine Unterklasse)
In einem redaktionellen Beitrag von "Joong Ang Ilbo" vom 7.Mai 2003 auf der Seite der "Korean Labour Foundation" werden die Zahlen der Regierungsstatistiken kommentiert, dass Irreguläre (Teilzeitbeschäftigte, MigrantInnen, Beschäftigte von Subunternehmen) in der Regel bis zu 50 Prozent weniger Lohn für dieselbe Arbeit bekommen. Hinzu kommen Verbote, Duschen oder Kantinen zu benutzen und vieles andere mehr. Wachsende Kritik gibt es an den Gewerkschaftsverbänden, bei denen Worte und Taten nicht übereinstimmten, die mit Prozentforderungen die Lohnabstände zementieren und deren Mitglieder sich oft gegen eine Übernahme Teilzeitbeschäftigter wehren würden.
Migrant Workers and the anti-war movement in South Korea
"Our first priority has to be to fight against the possibility of war on the peninsula......" Ein Bericht von Christian bei base 21, wie die aktive und massive Beteiligung der nichtkoreanischen ArbeiterInnen an der Friedensbewegung dazu geführt hat, dass ihre Forderungen in Gesellschaft und Gewerkschaft mehr Gehör finden. Der Gewerkschaftsverband KCTU organisierte am 27.April einen Tag der MigrantInnen und auch an der Universität gab es Aktionen für gleichen Lohn und gleiche Rechte
Protest von MigrantInnen ohne Papiere
Da mit der bevorstehenden Fussball-WM die Welt genauer nach Suedkorea schaut, werden dort auch wachsende Aktivitaeten organisiert: diesmal von MigrantInnen ohne Papiere - mit Unterstuetzung der Gewerkschaften... Zusammengestellt aus Berichten der Korean Times, des Korea Herald und des KCTU von Helmut Weiss |