Urgent Action: Gewerkschafter droht Abschiebung
"Michel Catuira, dem Vorsitzenden der Migrantengewerkschaft in Seoul-Gyeonggi-Incheon (MTU), droht die Ausweisung aus Südkorea. Die Einwanderungsbehörde hat ihm eine Frist bis zum 7. März gesetzt, um das Land zu verlassen. Sollte er der Aufforderung nicht nachkommen, verliert er seinen rechtmäßigen Aufenthaltstatus und wird abgeschoben. Nach Einschätzung von Amnesty International ist das Vorgehen der Behörden auf sein gewerkschaftliches Engagement bei der MTU zurückzuführen. Der 38-jährige Michel Catuira, Vorsitzender der MTU, ist philippinischer Staatsbürger. Ihm droht die Ausweisung aus Südkorea. Die südkoreanische Regierung verweigert der MTU die rechtliche Anerkennung und ist seit Gründung der Organisation im Jahr 2005 wiederholt gegen führende MTU-Mitglieder vorgegangen." Die Urgent Action bei Amnesty International
Rede vor Gericht
"Trotz der Aussicht auf schwere Gefängnisstrafen haben sich die verhafteten Mitstreiter mit beispielhafter Würde vor dem Gericht verhalten und die Gelegenheit genutzt, mit deutlichen Worten den politischen Charakter dieses Prozesses zu enthüllen. Wir veröffentlichen eine Übersetzung der letzten Rede von Oh Se-Cheol vor dem Tribunal" - so leitet die IKS die Übersetzung der Rede "Die herrschende Klasse Südkoreas reißt den Schleier ihrer "Demokratie" beiseite" vom Dezember 2010 ein.
Dringender Appell: 8 ArbeiteraktivistInnen aus Südkorea sind von 5 bis 7 Jahren Knast bedroht
"Am 3. Dezember 2010 hat die Staatsanwaltschaft in Seoul Haftstrafen zwischen 5 und 7 Jahren für Oh Sei-chull und weitere Mitglieder (Yang Hyo-seok, Yang Joon-seok, Choi Young-ik, Park Joon-seon, Jeong Won-hyung und Oh Min-gyu) der revolutionär-sozialistischen Gruppe Socialist Workers' Alliance of Korea (SWLK) gefordert. Diese AktivistInnen der koreanischen Arbeiterbewegung sind nach Südkoreas berüchtigtem Gesetz für Nationale Sicherheit angeklagt (das Gesetz wurde 1948 eingeführt und sieht theoretisch immer noch die Todesstrafe für "pro-nördliche" Aktivitäten vor)..." Bericht von Oh Se-Cheol auf Indymedia vom 15.01.2011
Release Choi Sang-Je, president of Korean media workers' union
"Heute morgen wurde der Präsident der National Union of Media Workers (NUMW) Korea, Bro. Choi Sang-Je, verhaftet. Solidarity with NUMW - Release Choi Sang-Je, president of Korean media workers' union - Der Präsident von UNI-MEI protestiert in einem Schreiben an NUMW. Jay Choi, UNI-APRO Korea Desk Coordinator, informiert dazu..." Meldung bei ver.di vom 27. Juli 2009 , dort Link zur Protestnote
Haftbefehle gegen den gesamten KCTU Vorstand und die Metallgewerkschaft
Die Volksbewegung gegen das Abkommen über Fleischimporte aus den USA hat die neue südkoreanische Regierung schwer getroffen. Der Gewerkschaftsbund KCTU und die ihm angehörende Metallgewerkschaft hatten Anfang Juli 2008 zum Streik gegen dieses Abkommen aufgerufen und diesen auch erfolgreich organisiert. Jetzt gehen landesweit die Staatsanwaltschaften gegen den Gewerkchaftsbund vor: Es habe sich, wie die Regierung sagt, um einen illegalen politischen Streik gehandelt. Der gesamte Vorstand des KCTU und auch der Metaller werden mit Haftbefehlen überzogen, der Sitz des Gewerkschaftsbundes von der Polizei umstellt. Die Pressemitteilung "Calling for Solidarity - Lee Myung-bak government repression against the KCTU and Fundamental Trade Union Rights" des KCTU vom 4. August 2008.
- Chef von Gewerkschaftsbund verhaftet
"Lee Suk-haing, Chef des kämpferischen Gewerkschaftsbundes KCTU, wurde Ende letzter Woche verhaftet. Er befand sich seit Monaten auf der Flucht. Ihm werden die Anzettelung von sogenannten illegalen Streiks gegen die Aufhebung des Einfuhrverbotes von US-Fleisch und eine Betriebsbesetzung zur Last gelegt. Gewerkschafter protestieren vor dem Polizeirevier, in dem er festgehalten wird." Meldung bei den Rote-Fahne-News vom 10.12.08 . Siehe dazu auch
- ITUC Condemns Arrest of KCTU President
Die (englische) Erklärung der International Trade Union Confederation vom 08.12.2008
Aktuelle Auseinandersetzungen und Herausforderungen für die Gewerkschaften
Von der Anti-Gewerkschaftsoffensive der Allianz in Südkorea über neue Angriffe auf die Migrantengewerkschaft MTU bis zur Dokumentation der antigewerkschaftlichen Strategie des Arbeitsministeriums - der "Korean Confederation of Trade Unions (KCTU) - Monthly Newsletter" Ausgabe Nummer 2 vom April 2008 bietet einen Überblick über den aktuellen Stand der Dinge der Gewerkschaftsbewegung im Lande.
"Deutsche an die Front" - die Allianz als Vorkämpfer gegen Gewerkschaften
99 Filialleiter hatten sich an einem Streik beteiligt - den die Manager des zweitgrössten Lebensversicherers Südkoreas natürlich sofort als illegal bezeichneten - und sie wurden jetzt entlassen. Der Streik um einen Gehaltstarif hatte bereits am 21. Januar begonnen, war aber zunächst im Schatten anderer Auseinandersetzungen und der gewerkschaftlichen Konfrontation mit dem neugewählten extrem neoliberalen Präsidenten gestanden. Am 1. April beschlossen die sehr ehrenwerten Allianzmanager eben jene beteiligten 99 Filialleiter zu entlassen - und damit wurde dieser Streik einer 900-Mitgliedergewerkschaft zu einem Politikum ersten Ranges: die erste große Auseinandersetzung nach der Wahl. Der Bericht "Allianz dismisses 99 branch heads for striking" vom 2. April 2008 in der Zeitung JoongAn Daily.
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UNI unterstützt Allianz Life Korea Union in ihrem Kampf mit der Allianz
UNI Global Union ruft zur Unterstützung der koreanischen Kollegen auf, die seit dem 23. Januar 2008 streiken. Eine UNI Solidaritäts-click "n" go Protestschreiben ist vorbereitet, und UNI fordert jeden dazu auf, dieses Protestschreiben zu senden. Das Schreiben ist an Michael Diekmann, Chairman of the Board of Management of Allianz SE, adressiert und kann angepasst werden." Die Kampagnen Seite von UNI
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Allianz provoziert in Seoul
Beschäftigte in Südkorea wehren sich gegen gewerkschaftsfeindlichen Kurs von Staat und Konzernen. Kämpfe 2008 härter als üblich. Artikel von Wolfgang Pomrehn in der jungen Welt vom 03.06.2008 . Aus dem Text: ".Die Allianz-Gruppe, eine der tragenden Säulen der »Deutschland AG«, mußte sich nicht lange bitten ließ. 1999 erwarb sie Che il, den viertgrößten südkoreanischen Lebensversicherer mit 1,3 Millionen Kunden und 2700 Angestellten. 1100 davon setzte der neue Eigner auf die Straße; mit der Rationalisierung von Banken und Versicherungen hatte man schließlich zu Hause reichlich Erfahrungen gesammelt.
Nun soll eine zweite Welle der Umstrukturierungen folgen, was seit Jahresbeginn heftige Konflikte mit der Gewerkschaft auslöste. Die Unternehmensleitung führte im Januar ein neues Leistungslohnsystem ein, das dem gültigen Tarifvertrag mit der Gewerkschaft widerspricht. Faktisch war das eine einseitige Vertragsauflösung. Es kam zu Streiks, und ein Gericht beschied dem BRD-Konzern kürzlich, daß es den Tarifvertrag nicht ohne weiteres kündigen dürfe.."
- Allianz missachtet Gewerkschaftsrechte in Korea
"Beschäftigte der Allianz in Korea streiken seit dem 23. Januar gegen die Einführung eines leistungsbezogenen Vergütungssystems, das nicht dem geltenden Tarifvertrag entspricht. Die Konzernspitze in München hatte es bereits im März abgelehnt, eine koreanische Gewerkschaftsdelegation zu empfangen. Wegen gewerkschaftlicher Tätigkeiten wurden 87 Filialleiter in Korea entlassen." Presseerklärung von ver.di vom 23.05.2008
- Allianz Korea Strike - Overview
Eine Übersicht über Presseerklärungen und Hintergründe für die seit dem 23. Januar streikenden KollegInnen gibt's bei der UNI - Global Union
Gewerkschaftsbüros gewaltsam gestürmt - Internationale Solidarität dringend erforderlich
- Wie das LabourNet Germany berichtete (s.u.) hat das Innenministerium Südkoreas seine Kampagne gegen die Gewerkschaft der Beschäftigten im öffentlichen Dienst - KGEU - seit März dieses Jahres drastisch intensiviert. Nun kam es zur Eskalation. Gewaltsam wurden 119 der lokalen Büros der Gewerkschaft gestürmt, die Gewerkschafter einzeln nach draußen gezerrt und die Büros geschlossen. Die Gewerkschafter bitten dringend um internationalen Protest und um Solidarität. Weitere (englische)Informationen, die Adressen für Protest und Solischreiben sowie Bilder von der Räumung finden sich auf der Seite der "Korean Government Employees' Union - KGEU" vom 30.09.2006
- Regierung lässt Büros der Gewerkschaft im öffentlichen Dienst schliessen
Seit März dieses Jahres hat das Innenministerium Südkoreas seine Kampagne gegen die Gewerkschaft der Beschäftigten im öffentlichen Dienst - KGEU - intensiviert und im August hat diese antigewerkschaftliche Offensive einen neuen Höhepunkt erreicht mit der Direktive, der - als illegal bezeichneten - KGEU jeglichen Zugang zu öffentlichen Gebäuden zu untersagen. In der Vergangenheit hatten verschiedene Veruche, Streiks der 900.000 Beschäftigten des ÖD zu organisieren bereits zu massenhaften Festnahmen und weiterer Repression geführt, jetzt soll der Gewerkschaft sozusagen die Arbeitsmöglichkeit genommen werden. Passenderweise wurde diese diktatorische Maßnahme zum selben Zeitpunkt vollzogen, da die ILO im Lande tagte - zum Thema gewerkschaftliche Freiheit, unter anderem. Die (englische) Pressemitteilung "Repression goes far bitterer while ILO ARM held in Busan, Korea" der KGEU vom 30. August 2006.
Streik bei
Posco beendet - Solidarität der Bauinternationale geht weiter
86 der im August festgenommenen Gewerkschafter von
POSCO sind immer noch im Gefängnis. 23 Gewerkschafter sind
"untergetaucht" und der Vorsitzende der Bauarbeiterföderation
wird mit 4 Jahren Gefängnis bedroht. Nachdem unter massivstem
öffentlichen Druck gegen sie beinahe die Hälfte der 3.000
Streikenden nach 82 Tagen die Arbeit wieder aufgenommen hatte, stimmten
in einer zweiten Urabstimmung am 20. September rund 1100 der noch
1600 Streikenden für die Annahme eines Vertrags, den die Gewerkschaft
mit den Subunternehmen ausgehandelt hatte (in der ersten Urabstimmung
über diesen Tarifvertrag am 11. September lehnten beinahe zwei
Drittel (64,5%) der Gewerkschaftsmitglieder den Vorschlag ihres
Vorstandes ab).
- Zum Streikende
Aktuelle Informationen zur abschliessenden Urabstimmung
in dem redaktionellen (englischen) Artikel "Pohang
Strike Ends After 82 Days"
bei der Internetzeitung "Donga.com"
- Zur aktuellen Repression
Informationen (auch über andere Auseinandersetzungen
im Baubereich) in der (englischen) Mitteilung "BWI
continues to support Korean workers' campaign"
der Bau- und Holz Gewerkschaftsinternationale BWI vom 19. September
2006.
Massenfestnahmen von Bauarbeitern
Aus Anlass der Protestdemonstration am 15. August
in Seoul gegen die Ermordung des Bauarbeiters Ha Jeung Keun durch
die südkoreanische Polizei am 1. August nahm die Polizei 736
streikende Bauarbeiter fest, die eine Sitzblockade einer wichtigen
Strasse der Hauptstadt organisierten. Zwei Tage später waren
63 von ihnen noch im Gefängnis. Unter den Festgenommenen waren
nicht nur Vorstandsmitglieder der Bauarbeitergewerkschaft KFCITU,
sondern auch des Gewerkschaftsbundes KCTU. Die (englische) Pressemitteilung
(und Solidaritätsaufruf) "736
Korean union members detained in one day, 63 union members still
in jail, 1 union member dead, more than 200 members injured, 1 member's
wife miscarried" der KFCITU vom 17. August 2006
Polizei prügelt Gewerkschaftsaktivisten
zu Tode
Am frühen Morgen des 1. August starb Ha Joong Keun, Baugewerkschafter der Korean Federation of Construction Industry Trade Unions (KFCITU), KCTU, an den Folgen eines Einsatzes der Aufruhrpolizei am 16. Juli, als 3.000 der seit 1. Juli streikenden POSCO-Subunternehmen-Belegschaften eine Demonstration vor der Konzernzentrale organisierten, die mit Gewalt aufgelöst werden sollte. Die Demonstration war organisiert worden, nachdem POSCO eine Vereinbarung gebrochen hatte: Das Unternehmen hatte zugesagt, die Subunternehmen zu Verhandlungen mit der Gewerkschaft zu bewegen, stattdessen aber heimlich Streikbrecher angeworben. Als das Unternehmen die Riot-Polizei rief und diese aus dem ganzen Lande 10.000 Mann mobilisierte, flüchteten sich 3.000 Bauarbeiter in den Firmensitz und hielten diesen besetzt. Nach mehreren Tagen (in denen das Unternehmen Wasser und Strom für die Gebäude sperren liess) gingen die Arbeiter freiwillig heraus - und 58 von ihnen wurden festgenommen. Der Gewerkschaftsverband KCTU organisiert eine Solidaritätskampagne in deren Argumentation auch die ökonomische Rolle von POSCO in Südkorea und seine Public Relations und die Bedingungen unter denen die Belegschaften die Fabriken bauen müssen (unter anderem unter - verbotener - Anwendung von Asbest) gegenübergestellt.
- Der (englische) Aktionsaufruf des KCTU "Union Member dies due to severe beating by riot police" vom 2. August 2006
- Der Bericht "Heißer Sommer in Pohang" von Wolfgang Pomrehn in der "jungen welt" vom 8. August 2006
Die Gewerkschaft der Staatsbediensteten kämpft um das Streikrecht
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"Fahnder vor den Tempeln" - "Nach der erfolglosen Beendigung des Streiks der südkoreanischen Staatsangestellten kritisieren viele Aktivisten die Gewerkschaftsführung" - so beginnt der Artikel zum gescheiterten Streik der KGEU von Christian Karl, Seoul in der "Jungle World" vom 22.November 2004
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Unionized government employees end strike. Die (englische) redaktionelle Meldung des "Korea Herald" vom 18. November 2004 , gespiegelt bei der "Korea International Labour Foundation", dass die (offiziell "illegale") Gewerkschaft im öffentlichen Dienst (KGEU) den Streik nach drei Tagen am letzten Donnerstag abgebrochen hat. Der Druck war zu gross, so dass letztendlich nur wenige Tausend Beschäftigte in den Streik traten - die nunmehr alle von Entlassung bedroht sind
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Streikbeginn im öffentlichen Dienst trotz massiver Repression durch die Regierung. Am 15. November 2004 begann der erste Streik im öffentlichen Dienst Südkoreas, an dem sich laut diversen Presseberichten rund 50.000 Beschäftigte beteiligten - obwohl die Regierung im Vorfeld damit gedroht hat, alle Streikenden würden fristlos entlassen und nie wieder eingestellt. Die (englische) Pressemitteilung der Gewerkschaft KGEU vom 15. November
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"Police raid offices of civil service union" - (Polizei durchsucht Büros der Gewerkschaft der Regierungsangestellten)
Am vergangenen Wochenende, den 6. und 7.November 2004, haben südkoreanische Polizeikräfte die Seouler Büros der Gewerkschaft KGEU (Korean Government Employees Union) durchsucht. Begründung: Es wurde nach Beweisen für die Streikvorbereitung zum 15.November 2004 gesucht, den die Gewerkschaft angekündigt hat - ein Streik, der nach aktueller Gesetzeslage verboten ist, weshalb das Streikrecht auch eine der zentralen Forderungen ist. Eine kurze (englische) redaktionelle Meldung der südkoreanischen Tageszeitung "JoonAng Daily" vom 8.November 2004
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"Police Break Up Public Servant Union Voting " - (Die Polizei unterbindet Urabstimmung)
Am 9.November 2004 sollten rund 114.000 Mitglieder der (von der Regierung nicht anerkannten) KGEU in mehreren hundert Gewerkschaftslokalen quer durch Südkorea über den geplanten Streik am 15.November abstimmen. Um 15 Uhr des Abstimmungstages besetzte die Polizei 47 der 225 Gewerkschaftslokale und nahm 186 Personen fest. Bei zwei Gewerkschaftsbüros, die ihre Abstimmung elektronisch durchführten, kündigte die Polizei an, alle beteiligten ISP Adressen zu kennen und die Teilnehmenden festzunehmen. Die KGEU unterstrich, der Streik finde trotz der Polizeiüberfälle statt und bezeichnete das Streikverbot als verfassungswidrig. Ein (englischer) Bericht von Moon Gap-sik vom 9.November 2004 bei "Digital Chosunilbo"
Vorsitzender der Lehrergewerkschaft festgenommen
Der Vorsitzende der Lehrergewerkschaft KTU im Gewerkschaftsbund KCTU Won Yeong-man, ist am 17.Juli 2003 wegen seines Widerstand gegen das Erziehungsinformationssystem "NEIS" festgenommen worden. "NEIS ist not nice" heisst die Kampagne der Lehrergewerkschaft um die es dabei geht. (Englische) Informationen zu diesem System und den daraus entstehenden Auseinandersetzungen, sowie zur Festnahme des Gewerkschaftsvorsitzenden und Möglichkeiten der Solidarität bei Base21 .
Carrefour: Aussperren statt verhandeln - Repressionsmassnahmen gegen die südkoreanischen Gewerkschaften führen zum gegenteiligen Effekt
"Die Reaktion der Geschäftsleitung auf die recht einfachen Forderungen war reichlich ungewöhnlich: "Um einem Flächenbrand vorzubeugen, so Chung Ui-hon, Chefmanager von Carrefour Korea, sperrte die Geschäftsleitung drei Tage später landesweit einfach alle gewerkschaftlich organisierten Mitarbeiter aus". über die wachsende Solidarität mit den Ausgesperrten von Carrefour. Aussperren statt verhandeln - Veränderte Fassung vom 30.7.2003
KCTU Appeal--Bloody Suppression
Am 10. Januar hat ein Gewerkschafter bei der Firma Doosan Heavy Industries and Construction, eine Schiffbaufirma, sich verbrannt. Für ihn war es ein Protest gegen die Unterdrückung der Gewerkschaften. Seit 6 Monate wird sein Lohn gepfändet, weil er für einen Streik im Mai 2002 verantwortlich gemacht wird. Wir linken auf einen Appel der KCTU. Neben dem Appel gibt es einen Modellbriefe für Proteste. Warnung: Es gibt einige Bilder von Protesten und eines, vom betroffenen Kollegen. (Er ist mit einem Tuch bedeckt.)
Die Regierung auf Konfrontationskurs mit Migrantengewerkschaft
Nach Ende der internationalen Ereignisse - Fussball-WM und Asienspiele - geht die südkoreanische Regierung, die im Frühjahr gedroht hatte, eine viertel Million Menschen zu deportieren, endgültig auf Konfrontationskurs. Dem Hungerstreik zweier führender Aktivisten der MigrantInnengewerkschaft ETU-MB (im KCTU) wird mit einer massiven Verhaftungswelle begegnet. Ein Korrespondentenbericht aus Südkorea
Neue heftige Auseinandersetzungen mit Polizei und Regierung wegen "illegaler" Streiks, wirtschaftlicher Sonderzonen und Arbeitszeitgesetz
Die Auseinandersetzungen zwischen den beiden koreanischen Gewerkschaftszentralen KCTU und FKTU und der Regierung haben sich seit Anfang November erneut zugespitzt. Dabei geht es gleichzeitig um 3 wichtige Auseinandersetzungen, die wir kurz aus News von interpicis und base21 zusammenfassen (mit Links zu weiteren Beiträgen)
Korea: IBFG lehnt das Urteil gegen den Vorsitzenden des KCTU ab
Am 18.März 2002 ist der Vorsitzende des südkoreanischen Gewerkschaftsbundes KCTU wegen des Generalstreiks im Juni 2001 zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt worden. Beim Prozeß war eine Delegation des IBFG anwesend, die den Protest organisieren will. Bericht von IBFG in Deutsch (von Helmut Weiss) und englischem Original
Extremely urgent action: Korean trade union leader denied sanctuary in church
"There's an extraordinary story developing in Seoul, South Korea where in the last 24 hours we've reported on the decision by the local priests in the city's main cathedral to expell Dan Byung-ho, the leader of the Korean Confederation of Trade Unions, who has been living in a tent on the cathedral's grounds since June 30th, seeking asylum.(...)" Englischer Aufruf von Eric Lee, LabourStart, um Unterstützung des KCTU-Führers, der von der Polizei verfolgt in einer Kirche Schutz gesucht hat. Ihm wird vorgeworfen, illegale Streiks organisiert zu haben - Infos und Soli-Adressen
5 Koreanische Beamte werden wegen gewerkschaftlicher Tätigkeit verklagt
Am 24. Juni 2001 wies das Innenminisiterium ("Ministry of Government Administration and Home Affairs (MOGAHA)") einige Behörden an, fünf Beamter zu entlassen und sie wegen gewerkschaftlicher Tätigkeit anzurklagen. Das koreanische Gesetz erlaubt weder kollektive Handlungen ihrer BeamterInnen noch Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft. 5 government workers sued for collective action (PICIS, 2. Juni 2001)
Südkoreas Polizei stürmt Daewoo-Werk
Die südkoreanische Polizei hat am Montag, 19.02.2001, die größte Produktionsanlage des Autoherstellers Daewoo Motor gestürmt, die seit vier Tagen teilweise von protestierenden Arbeitern besetzt war. Unterstützt von zwei Hubschraubern, Löschfahrzeugen und Gabelstaplern drangen Fernsehberichten zufolge etwa 4000 Bereitschaftspolizisten auf das Gelände des Werks in Pupyong nahe der westlichen Küstenstadt Inchon vor. Dort hatten sich mehr als 500 entlassene Beschäftigte, ihre Familienmitglieder und Gewerkschaftsfunktionäre aufgehalten. Berichte über Verletzte lagen zunächst nicht vor. Die Aktion dauerte bis zum Abend (Ortszeit) an.
Für weitere Infos siehe Branchen: Auto
Internationale Proteste gegen die Unterdrückung der Gewerkschaften durch Präsident Kim Dae Jung weiten sich aus
Demonstrationen und Proteste in den Philippinen, in Australien, Frankreich, in den USA; Briefe von TourismusarbeiterInnen in Gabon, BrauereiarbeiterInnen in Lorne-Tongo, ArbeiterInnen in Swaziland, LandarbeiterInnen in der Turkei, u.v.a.m sind die Reaktionen auf die versuchte Unterdrückung der Gewerkschaften in Korea. Bericht über die Aktionen und ein Appell für deren Fortsetzung und Verstärkung (auf Englisch)
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