letzte Änderung am 18. Nov. 2002

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Neue heftige Auseinandersetzungen mit Polizei und Regierung wegen "illegaler" Streiks, wirtschaftlicher Sonderzonen und Arbeitszeitgesetz

Die Auseinandersetzungen zwischen den beiden koreanischen Gewerkschaftszentralen KCTU und FKTU und der Regierung haben sich seit Anfang November erneut zugespitzt. Dabei geht es gleichzeitig um 3 wichtige Auseinandersetzungen, die wir kurz aus News von interpicis und base21 zusammenfassen:

Zum einen fordern die Regierungsangestellten eine politische Gleichstellung mit anderen Beschäftigten, inklusive Streikrecht. In diesem Zusammenhang verbot die Regierung am 4.November 2002 eine Demonstration in Seoul und liess 9.000 Polizisten gegen sie aufmarschieren. Mehrere Funktionäre der KCTU wurden festgenommen und dem Gericht vorgeführt, das ihre Inhaftierung beschloss. Die Demonstration war als Auftakt für eine zweitägige Aktion der

Regierungsangestellten geplant gewesen, wofür 30.000 Menschen zwei Tage Urlaub beantragt hatten. Zum anderen spitzte sich die Auseinandersetzung um das neue Arbeitszeitgesetz - die Einführung der 5 Tage Woche - zu. Dabei geht es darum, ob die Arbeitszeitverkürzung ohne Lohnausgleich stattfinden soll, wie es der Gesetzentwurf der Regierung vorsieht oder mit, wie es die Gewerkschaften fordern. Streikaktionen der Industriearbeiter standen dabei im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen - va bei Hyundai, der grössten Autofabrik des Landes. Nach Gewerkschaftsangaben beteiligten sich rund 120.000 ArbeiterInnen an den Aktionen. Schliesslich verhinderten die Gewerkschaften ein Gesetz zur Einführung wirtschaftlicher Sonderzonen in Südkorea - diese Zonen sollten all jene Bedingungen haben, die sich Unternehmen wünschen inkl keiner gewerkschaftlichen Rechte. Die Rücknahme des Gesetzentwurfes stellt seit längerer Zeit den ersten wichtigen Erfolg der koreanischen Gewerkschaftsbewegung dar.

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