Peter Rachleff, Geschichtsprofessor bei Macalester College, Minesota, USA,
präsentierte im Oktober 2000 für die North American Labor History Conference,
Detroit, ein Papier, das hauptsächlich um die Auseinandersetzung bei VW Südafrika
ging. Dieses Papier wird in der Zeitschrtift Labour/Le Travail
(Canada) in der Ausgabe Mai 2001 erscheinen.
Neues aus Uitenhage (Stand 12.12.00):Vorletzte Woche hatte bei der
VW-Zulieferfirma Nadrox in Uitenhage, Südafrika, ein Streik zur Erreichung
eines Tarifvertrags mit der Gewerkschaft OCGAWU stattgefunden (wir berichteten).
VW, auf deren Werksgelände die Beschäftigten von Nadrox arbeiten, hatte ein
Ultimatum (darin sind sie ja Experten) bis Mittwoch, den 6. Dez. gestellt.
Bis dahin sollte der Streik beendet sein, sonst würde Nadrox der Vertrag entzogen.
Die Parteien einigten sich an dem Tag auch auf einen Kompromiss, der Streik
wurde für beendet erklärt. Bevor der Vertrag unterschrieben wurde, hielt der
Nadrox-Chef noch einmal Rücksprache mit VW. Danach war er nicht mehr bereit,
zu dem Verhandlungsergebnis zu stehen und den Vertrag zu unterzeichnen. VW
wollte wohl unter allen Umständen, einen gewerkschaftlichen Erfolg verhindern.
Die Auseinandersetzung wird im Januar weitergehen.
Neues aus Uitenhage vom 4.12.00: In Uitenhage sind die Beschäftigten
der VW-Zulieferfirma Nadrox (zu 100% bei der Gewerkschaft OCGAWU organisiert)
in einen Lohnstreik getreten. VW hat daraufhin gedroht, dass wenn der Streik
nicht bis Mittwoch beendet sei, sie Nadrox den Auftrag entzögen. Die Kolleginnen
und Kollegen streiken z.Z. weiter, da sie sagen, dass sie sonst nie an einen
Tarifvertrag kämen, da immer diese Drohung von VW im Raume stünde. Die Firma
Nadrox arbeitet auf dem VW-Werksgelände. Obwohl OCGAWU die Vertretungsrechte
hat, lässt Volkswagen die Gewerkschaftsvertreter nicht auf's Werksgelände.
Das Schlichtungsergebnis in Uitenhage wird nach unseren Informationen auf
sich warten lassen. Wir dokumentieren aber heute ein "Manifest",
das die von VW in SA Entlassenen, deren Frauen und Nachbarn an den auf Wahlkampfreise
befindlichen Präsidenten Thabo Mbeki am Freitag in Uitenhage überreicht haben
- der Text ist auf Englisch, doch wir bemühen uns auch hier um Übersetzung!
Waehrend der Auseinandersetzung um die Entlassung der 1.300 VW-KollegInnen
in Suedafrika schrieb Dinga Sikwebu, Leiter der Bildungsabteilung der Metallgewerkschaft
NUMSA in Suedafrika, einen internen Brief an Mitglieder der NUMSA, in dem
er kritische Fragen zur Vorgehensweise der NUMSA im Zuge dieser Auseinandersetzungen
stellte. Dinga Sikwebu wurde daraufhin nach einem internen Verfahren am 12.
Juni entlassen. Ihm wurde gewerkschaftsschaedingendes Verhalten und Missachtung
vor den Führern der Gewerkschaft vorgeworfen. Der Fall ging vor Gericht und
Dinga Sikwebu hat in allen Punkten gewonnen. Wir dokumentieren den offiziellen
Schlichtungsspruch in der Sache Dinga Sikwebu ./. NUMSA (englisch), dem
die Details der Auseinandersetzung zu entnehmen sind.
Aktuelle Kurznachricht (19.08.00): Die Schlichtung VWSA wurde noch einmal
vertagt: auf den 6.-10.11., weil die VW-Anwälte nicht eher können. Wir werden
natürlich berichten!
Berichtet über die Auseinandersetzung bei VWSA hat auch die ehemals linke
Tageszeitung taz: Globalisierung von unten. "Der VW-Konzern unterhält Produktionsstätten
in aller Welt. Die Interessen der Arbeiter werden von Betriebsräten vertreten.
Im südafrikanischen Werk drohen die Folgen eines Streiks gegen schärfere Arbeitsnormen
die weltweite Vernetzung der Volkswagen-Basis zu gefährden. Hintergründe aus
Uitenhage. (...)" Link zum Artikel von Martin Kempe in taz Magazin
vom 5.8.2000. Dieser einseitige Artikel hat zurecht Proteste ausgelöst,
sie werden vom Gerhard Klas beschrieben: Gewerkschaftslinke vorgeführt.
Berichterstattung der »taz« zu Arbeitskämpfen bei VW in Südafrika kritisiert:
"Am ersten Augustwochenende veröffentlichte die Berliner Tageszeitung taz
eine Doppelseite zur Rehabilitierung des VW-Konzerns. Der Autor Martin Kempe,
ehemaliger taz- Redakteur für Gewerkschaftspolitik, referiert dort im wesentlichen
die Sichtweise der Spitzenfunktionäre des Weltbetriebsrats, die ein Loblied
auf die Möglichkeiten der Mitbestimmung des Konzerns singen und die Rechtmäßigkeit
der Massenentlassung im südafrikanischen Uitenhage Anfang dieses Jahres bekunden.
Mehr als 1 300 Arbeiter, die wegen geplanter Flexibilisierungen der Arbeitszeit
gestreikt hatten, beschreibt Kempe hingegen als Gewalttäter, die »unter trotzkistischem
Einfluß« stünden. (...) Link zum Artikel von Gerhard Klas in junge Welt
vom 17.08.2000
Bericht zu 1300 Entlassungen bei VW in Südafrika
unter besonderer Berücksichtigung der "Stellungnahme" des VW-Gesamtbetriebsrates
vom April 2000 von der Beobachter-Gruppe vor Ort (Wilfried Dressler, VW Salzgitter,
Beatrix Sassermann, Koordination und Übersetzung, Thorsten Wenderoth, VK VW
Kassel) Bericht von der Schlichtung in Sachen Entlassungen bei VWSA vom 15.-19.5.2000
in Uitenhage. Die Schlichtung wird vom 31.7. bis zum 11.8. weitergehen, möglichst
erneut unter Beobachtung unsererseits
Wir empfehlen die Lektüre dieses informativen deutschsprachigen Berichts.
Ganz besondere Würze bekommt vor diesem Hintergrund die Selbstdarstellung
des VW-Weltbetriebsrats auf der ohnehin amüsanten Homepage der Gewerkschaften
zur Expo: "VW: Interessenvertretung muss grenzenlos sein"
(Link)
UPDATE ON THE VW STRUGGLE 11.5.2000 - Am 9.5.
gab es in Uitenhage eine Demo von Frauen und Schulkindern zum Werkstor und
einen Sit-in am Gerichtsgebäude. Dort wurde beschlossen, sich für die Wiedereinstellung
der meisten der entlassenen 1300 ArbeiterInnen einzusetzen; Gerüchten zufolge
soll auf Einladung der VWSA-Geschäftsleitung ein Besuch von der IG Metall-Spitze
erfolgen, diese soll mit der Geschäftsleitung und NUMSA sprechen, aber weder
mit dem Streikkomitee noch mit der von ihnen gegründeten Gewerkschaft; andererseits
wird eine Delegation von VW-Arbeitern aus Deutschland auf Einladung von OCGAWU
erwartet, um die Verhandlungen in der Zeit vom 15. Bis 19. Mai zu beobachten.
Update on the VWSA workers struggle [22.4.2000]
Die wichtigste und wohl auch schlechteste Nachricht ist, dass den gekündigten
VWSA-ArbeiterInnen die Arbeitslosenunterstützung verweigert wird, bis ihre
Klage gegen das Unternehmen entschieden sein wird. Ein erster Verhandlungstermin
ist für die Zeit zwischen dem 15. Und 19. Mai einberaumt. Entgegen den Verlautbarungen
von VW soll die Produktion sehr schleppend und mit grossen Qualitätsproblemen
laufen
Nach illegalem Streik: In Südafrika Erleichterung über den Kurs von Volkswagen.
Stellungnahme der GBR von VW zu den Entlassungen
bei VWSA
"Die Gewerkschaft kriegt Probleme". Bonisile
Mzeku über den Streik bei VW Südafrika. Dieses Interview ist erschienen in
ak 437 - analyse & kritik Zeitung für linke Debatte und Praxis vom 13.
April 2000
Brief an die Kolleginnen und Kollegen in Deutschland
von Bonisile Mzeku für das und im Namen des Uitenhagen-Krisen-Kommittees und
13 Shopstewards, die 1300 entlassene VWSA-ArbeiterInnen repräsentieren. Der
übersetzte Brief berichtet v.a. von der enttäuschenden Haltung von VW-Betriebsräten
in Deutschland
VWSA Workers Update April 8. 2000. Mittlerweile
läuft eine Art Einigungsstelle und VW scheint den Fall erledigen zu wollen.
Wenig wird gerade produziert. Außerdem kriegt das ANC Druck von der Basis.
Die nächsten Tage könnten ganz schön interessant werden.
"An die deutschen VW-Kollegen. Liebe Kolleginnen
und Kollegen bei Volkswagen in Deutschland, mein Name ist Bonisile Mzeku,
ich komme aus Uitenhagen, Südafrika, dem Standort von VWSA....." Bitte um
Unterstützung der VWSA-KollegInnen von Bonisile Mzeku, momentan auf Rundreise
in Deutschland
26.3.2000: Wochenlang hat sich das LabourNet Germany um Stellungnahmen vom
1) VW-GBR und 2) dem IG Metall-Vorstand (Internationales) bemüht - ohne Erfolg,
obwohl wir gerne allen die Möglichkeit gegeben hätten, alle Seiten des Konfliktes
selbst beurteilen zu können....
Uitenhage Crisis Committee: Response to Vavi,
on his comments on the VW strike (11.3.2000)
Das Krisenkomitee distanziert sich von den Vorwürfen, einen Brandanschlag
auf das Haus eines ehemaligen Shop Stewards verübt zu haben
19.3.2000: Bonisile James Mzeku, entlassener Arbeiter und Shopsteward bei
VW Südafrika, ist in Deutschland eingetroffen und hat an der 4. Internationalen
TIE/express-Konferenz in Köln teilgenommen. In zwei Pressekonferenzen berichtete
über den Kampf für kämpferische, demokratische Gewerkschaften sowie über die
Situation der gekündigten KollegInnen. Die Konferenz stellt den Beginn einer
ca. einwöchigen Rundreise durch Deutschland mit dem Ziel, Öffentlichkeit herzustellen
und um Solidarität zu werben. Eine Station wird Kassel (mit einem VW-Werk)
sein. Hier sammelt die Belegschaft bereits Unterschriften
sowie Spenden
OPEN LETTER TO ALL NUMSA MEMBERS! DEFEND THE
WORKERS AT VW-SA, GOODYEAR& NATIONAL STANDARDS! DEFEND WORKERS' DEMOCRACY!
Ein offener Brief des Krisenkomitees an alle Numsa-Mitglieder (südafrikanische
Metallarbeitergewerkschaft) zur Verteidigung von Standrads und demokratischen
Rechten (wir bemühen uns um eine Übersetzung!)
update on vw strike 15.3.2000 (englisch)
Kurze Zusammenfassung: Die regionale Unterstützung breitet sich aus, für den
20.3. ist eine Demo geplant, bei der auch über den Besuch in Brasilien berichtet
werden soll. Zum ersten Mal gab es einen Kontakt zwischen den Juristen von
VW und denjenigen des Krisenkomitees. Im Werk gab es einige Kündigungen, wohl
um die Solidaritätsbewegung (auch aufgrund der Enttäuschung über Numsa) im
Werk zu schwächen.
14.3.2000: Uns liegen mehrere Unterlagen des VWSA shopstewards Committee
vor, u.a. ein Schreiben an Kollegen Hans Uhl vom GBR, das das Bedauern zum
Ausdruck bringt, daß der in Brasilien zu Besuch weilende Vertreter keine Möglichkeit
erhielt, mit dem gleichzeitig tagenden Welt-Betriebsrat zu sprechen. Die Fax-Kopien
erlauben keine Wiedergabe, aber wir bemühen uns weiterhin um Stellungnahmen
des GBR sowie der IG Metall!
Einladung zu einem Pressegespräch (Freitag,
den 17. März um 12:30 und Samstag, den 18. März um 12:30) mit Bonisile
James Mzeku, entlassener Arbeiter und Shopsteward bei VW Südafrika, im
Foyer des Jugendgästehaus Köln Riehl, also am Rande der TIE-Konferenz
10.3.2000: Update on VWSA struggle
Z usammenfassung: Das lokale Management setzt die harte Linie der Nichtwiedereinstellung
der 1300 gekündigten KollegInnen auch gegenüber einer kommunalen Delegation
fort; die Produktion läuft immer noch schleppend mit teilweise 2 statt 16
Autos; die 1300 sind aus NUMSA ausgetreten; NUMSA hat neue Shop Stewards-Wahlen,
jedoch mit geringer Resonanz, angehalten; diese "Wahlen" werden als definitive
Aufgabe der Interessen der gekündigten interpretiert; die Nicht-Akzeptanz
der Wahl hat wiederum zur Schließung des Gewerkschaftsbüros im Werk geführt
Gleichzeitig waren 2 Repräsentanten der Streikenden in Brasilien und haben
sich um Gespräche am Rande des außerordentlichen Treffens des Weltbetriebsrats
bemüht - wir werden weiterhin berichten (auch über den geplanten Besuch in
Deutschland ab Ende nächster Woche) und uns um Stellungnahmen bemühen!
09.03.2000: Wir haben länger nichts Neues berichtet, denn die Situation
ist - abgesehen von vielen Gesprächen und Verhandlungen sowie der wachsenden
Not der Gekündigten - unverändert. Die Produktion läuft nach wie vor schleppend
und mit großen Qualitätsproblemen. Ab heute, dem 8.3. trifft sich - außerordentlich
- der Weltbetriebsrat in Brasilien, angeblich steht jedoch VWSA nicht auf
der Tagesordnung. Das LabourNet Germany bemüht sich immer noch um Stellungnahmen
des GBR und der IG Metall....
update on VWSA strike 28.2.2000 (englisch)
Zusammenfassung: seit letzter Woche gibt es auch im Werk Auseinandersetzungen
um die von Numsa beabsichtigten Neuwahlen für Shopstewards - das Ultimatum
für die Wiederherstellung einer legalen Vertretung im werk läuft diese Woche
aus. Auch die in Arbeit verbliebenen KollegInnen unterstützen die Forderung
nach Wiedereinsetzung der gewählten Shop Stewards und ihr Recht, daß nur sie
ihre gewählten Vertreter wählen und abwählen können. Für den 29.2. ist ein
Massenmarsch der Streikenden zu den Werkstoren geplant, um ihren Forderungen
nach Wiedereinstellung aller und nach Wahrung der Arbeiterrechte Nachdruck
zu verleihen. Die finanzielle Situation der in der 6. Woche Streikenden wird
dramatisch und auch ihre Kinder müssen darunter leiden
Urgent appeal for financial assistance towards
our politicalsupport of the VWSA workers (WORKERS INTERNATIONAL
VANGUARD LEAGUE) (englisch) WIVL bittet erneut dringend um politische und
finanzielle Unterstützung. Wir schließen uns dem an, verweisen allerdings
auf das bei uns angegebene Konto in Deutschland, um Überweisungsgebühren durch
einen Sammelauftrag zu sparen!
29.2.2000: Urgent Letter from VWSA shopstewardscommittee to S. Krull, VW Works Council
- Dringender Brief vom Komitee der entlassenen VWSA Shop Stewards an Kollegen
Krull. Sie schildern die dramatische finanzielle Situation in der nun 6. Woche
ohne Einkommen und bitten dringend um Unterstützung seitens des deutschen
Betriebsrats sowie um Einladung eines Vertreters nach Deutschland, um ihre
Sicht der Vorkommnisse schildern zu können und um Solidarität zu werden....
VWSA strike update 26.2.2000 - Kurze Zusammenfassung:
In letzter Woche wurde der Vorsitzende des Krisenkomitees, WM Ndandani, von
einem Auto aus mit einer Waffe bedroht. Die Polizei weigerte sich, dies zu
verfolgen. Stattdessen verstärkt sie ihre Präsenz in Despatch und der Umgebung
des Werkes. Die Streikenden werden immer häufiger ohne Grund angehalten und
müssen sich ausweisen
Zusammenfassung der Neuigkeiten zwischen 24.-26.2.2000: nun liegt
genaueres über die neuen Arbeitsbedingen für die Zurückgekehrten vor: Anmelden
von Klogängen, Einverständnis jede Anweisung zu befolgen, ungesetzliche Überstunden,
12-Std-Schichten. Für die Rückkehr der Suspendierten liegen zusätzliche Auflagen
vor. Das Krisenkomitee bezeichnet die zu unterzeichnenden Verträge für die
Rückkehr ins Werk als Sklavenverträge. Uns erreichte auch die Nachricht über
die Kündigung zweier Krisenkomitee-Mitglieder von anderen Firmen, u.a. des
Vorsitzenden des Komitees bei Goodyear. Als Erklärung für diese "Zusammenarbeit"
der Unternehmen bietet sich die Tatsache an, daß der VW-Manager der örtlichen
Industrie- und Handelskammer vorsitzt. Ein NUMSA-Sekretär soll ein Disziplinarverfahren
bekommen, weil er sich nachdrücklich über das Verhalten seiner Gewerkschaft
gegenüber den VWSA-Streikenden erkundigte...
Nachricht vom 21.2.2000: Eines der Mitglieder des Krisenkomitees, das im
Werk war, ist gekündigt worden!
VW: Massenentlassung nach Streik. Link zum Artikel
von Gerhard Klas in der SoZ 4 vom 17.2.2000
21.2.2000: Die herausragende Neuigkeit besteht in der Ankündigung, daß der
Konzern in Deutschland zwei Vertreter nach Südafrika senden will. Die KollegInnen
von Krisenkomitee finden es sehr wichtig, daß wir weiterhin Druck ausüben
und darauf drängen, daß die VW-Manager von Vertretern des Welt-/Euro- oder
GBR begleitet werden! Daher erneuern wir unseren Aufruf zu Protesten auch
an die Betriebsratsvertreter!
Ansonsten soll Numsa für diese Woche neue Shopsteward-Wahlen im Betrieb angekündigt
haben und von den angekündigten 1000 ArbeiterInnen 150 die Rückkehr in den
Betrieb vermittelt haben
Urgent update on VWSA strike! 16.2.2000 -
Neues vom 16.2. (englisch) Zusammenfassung: Vorgestern hat ein Treffen zwischen
ANC, SACP und Cosatu ergeben, daß das VWSA-Management bereit sei, 1000 der
gekündigten ArbeiterInnen wieder einzustellen. Es ist nicht klar, was den
restlichen der Gekündigten angeboten werden soll. Dieses erste Entegegenkommen
kann als ein Erfolg des öffentlichen Drucks und ders zu geringen Produktionsvolumens
gewertet werden, wichtig ist aber auch, diesen Druck v.a. über den VW Betriebsrat
(und zunächst auf diesen) zu verstärken, um Wiedereinstellung für alle der
Gekündigten zu erreichen und die gewerkschaftliche Vertretung im Betrieb wiedereinzusetzen.
VWSA strike update 14.2.2000 - Neuigkeiten vom
14.2.2000 (englisch).
Kurze Zusammenfassung: Die Räumlichkeiten, in denen das Krisen-Komitee tagt,
sind polizeilich durchsucht worden; zwei Vermittlungstreffen sind geplatzt:
eines mit einem Vermittler zwischen VWSA, Numsa und dem Krisen-Komitee sowie
mit einem Kirchenvertreter, der ebenfalls Frieden stiften wollte - das Krisen-Komitee
besteht darauf, an allen Verhandlungsgesprächen mit dem Management beteiligt
zu werden
Bericht für den Zeitraum/update 11.-13.2.2000
(englisch). Zusammenfassung: nachwievor laufen nur 2 der 5 Fertigungslinien;
es gibt Einstellungsgespräche und ärztliche Untersuchungen, aber unseres Wissens
noch keine entgültigen Einstellungen; am Donnerstag gab es einen Bombenanschlag
auf das Haus eines (zur Arbeit wiedergekehrten Numsa-Mitglieds, ohne die Täterkreise
zu kennen; am Freitag hat Numsa 6 der 13 shopstewards aus der Gewerkschaft
ausgeschlossen, was die Bereitschaft der Gewerkschaft, sich für die gekündigten
und suspendierten einzusetzen schmälern dürfte; am Sonntag haben ca. 2000
ArbeiterInnen an der erneuten Versammlung teilgenommen. Das wichtigste für
unsere Einflußmöglichkeiten dürfte sein, daß sich die Anzeichen dafür verstärken,
daß die harte Linie des Management direkt von der Konzernleitung in Deutschland
aufgedrückt wird, während das VWSA-Managment bereit sei, über Wiederaufnahme
zu reden
New report from the factory (9. Feb. 2000).
(leider auf englisch). Kurze Zusammenfassung: - momentan laufen nur 2 der
5 Fertigungslinien und VW verordnet 12-Stunden-Schichten und Überstunden um
die Produktion möglichst zum Laufen zu bekommen - keine Gewerkschaftsvertreter
mischen sich in diese illegalen Praktiken ein - (passive) Duldung - nach einem
Treffen zwischen dem Management und Numsa wurde den Entlassenen durch Numsa
angeboten, die Hälfte der Entlassenen wieder einzustellen. Voraussetzung sind
jedoch: Distanzierung vom Streikkommittee und neue, verschlechterte Arbeizsverträge
- hierfür besteht Bedenkzeit von 2 Tagen - am Donnerstag finden um 10.00 ein
Treffen der Numsa und um 12.00 eines des Streikkommittee statt - weiterer
Druck, auch auf eine gewerkschaftliche Vertretung in der Fabrik, wird dringend
benötigt
3000 job seekers crowd VWSA gates. Neues aus
Südafrika vom 8.2.2000 (leider auf englisch). Kurze Zusammenfassung: - VW
bemüht sich um möglichst schnelle vollständige Wiederaufnahme der produktion
und stellet bereits Ersatz für die Entlassenen ein - "dank" der hohen Arbeitslosigkeit
wird die Fabrik von ca. 3000 Arbeitssuchenden umlagert - Es gibt eindeutige
Hinweise darauf, daß die Entlassungen in Südafrika eindeutig durch die Konzernleitung
in Deutschland gedeckt werden - Die Leitung der Südafrikanischen Metallgewerkschaft
steht ebenfalls hinter dem Management, weil die amtsenthobenen 13 "Vertrauensleute"
(shop stewards) dem Ruf der Gewerkschafst schadeten... - Die Entlassenen kämpfen
weiter und brauchen weltweite Solidarität!
Update 7.2.2000: Am Sonntag, 6.2.200 tagte
das Streikkommitee - der Kampf um die Wiedereinstellung der 1300 gekündigten
und der 300 suspendierten ArbeiterInnen geht weiter - ebenso derjenige um
die Wiedereinsetzung der 13 shopstewards. Dies erfordert internationale Unterstützung!
(englisch)
Background history of the VWSA crisis. Ein
englischsprachiger Bericht über die Hintergründe der Auseinandersetzungen
bei VW Südafrika und innerhalb der Gewerkschaft - nun auch auf Deutsch (Übersetzung
von Lars Stubbe): Der Hintergrund der Krise bei VW
Südafrika. Ein Aufruf an die Mitglieder von NUMSA, COSATU, und alle Arbeiter
der Welt!
VW in Uitenhage entläßt Streikende! Am 4.2.2000 hat VW 1300 Arbeiter entlassen
und 150 suspendiert (von 6000 insgesamt), die sich geweigert haben, einem
Ultimatum zur Arbeitswiederaufnahme Folge zu leisten. Siehe deutschsprachige Zusammenfassung der Ereignisse
Der COSATU Generalsekretär, Zwelinzima Vavi, sprach am 1. Februar mit den
"illegalen Streikenden" Er wolle die KollegInnen überzeugen, den Streik aufzugeben.
Außerdem sollten die Streikenden sich von den "Agent provocateuren" distanzieren,
"die unbedingt die Produktion im Werk stören wollten." (so die Meldung von
COSATU).
South Africa Bread-and-butter union delivery may be key to strike. Community
politics appear to be playing out inside Volkswagen's plant in Uitenhage [Business day] 28-Jan-2000
(link)
South Africa VW may redirect export production from SA. Some analysts believe
Numsa may have lost control of rebel elements among its 230000 members [Business Day] 27-Jan-2000
(link)
South Africa Strike forces Volkswagen to close plant [PANA]
27-Jan-2000 (link)
South Africa Germany sends top officials to help in Volkswagen dispute [Business Day] 26-Jan-2000
(link)