4.2.2000

VW in Uitenhage entläßt Streikende!

13 für die Gewerkschaft unbequeme Metaller im südafrikanischen VW-Werk, die aber ANC-Mitglieder sind, haben haben generelle Kritik am Gewerkschaftskurs (GEAR, Neoliberalismus, Vorgehen beim Pensionsfond) und können einfach als kämpferisch bezeichnet werden. So forderten sie die Auszahlung der Pensionsfonds und eine Gewinnbeteiligung angesichts der hohen Inflation in Südafrika. Sie sind damit in die Kritik des Managements wie auch der Gewerkschaft Numsa geraten, die sie deshalb als radikale denuziert (wir berichteten bereits in den letzten Tagen, siehe englischsprachigen Protestaufruf).

Obwohl sie gerade erst vor einem Jahr gewählt worden waren und die Wahlperiode normalerweise 2 Jahre ist, hat die Gewerkschaft nach einem Jahr eine Neuwahl angesetzt, um sie als shopstewards loszuwerden (Juni 1999). Darauf hin haben die Kollegen protestiert, wodurch das Vorhaben zunächst fehlschlug. Im Januar kam es zu erneuten Versuchen, mit Hilfe der Gerichte die 13 unbequemen Gewerkschafter loszuwerden - und zu erneuten Protesten der Belegschaft, die im Streik von 340 Arbeiterinnen am 26.1.2000 mündeten, die daraufhin suspendiert wurden. Die Suspendierung war nur möglich, weil die Gewerkschaft diesen Streik für illegal erklärte.

Das Management ließ daraufhin am 24.1.2000 das Werk für eine Woche schließen, um durch diese Aussperrung Druck auszuüben, Hand in Hand mit der Gewerkschaftsführung.

Seit Montag dem 31. Januar 2000 waren aber immer noch ca. 50% der 6000 Arbeiterinnen im Streik und die 340 ArbeiterInnen, die den Streik begonnen hatten, suspendiert. Auch der Cosatu-Generalsekretär Vavi versuchte die Arbeiterinnen zum Streikabbruch ohne Rücksicht auf die gekündigten und suspendierten zu bewegen.

Das VW-Management in Südafrika erteilte ein Ultimatum bis zum Morgen des 3.2.200 zur Arbeit zurückzukehren, andernfalls zu kündigen.

Am 4.2.2000 hat VW 1300 Arbeiter entlassen und 150 suspendiert (von 6000 insgesamt), die sich geweigert haben, einem Ultimatum zur Arbeitswiederaufnahme Folge zu leisten

Wir bitten alle um Solidaritätsadressen an wivl@sn.apc.org oder per Fax: 0027- 41 9228691

Weitere Adressen, auch diejenigen von Numsa und VW, befinden sich unter: http://www.labournet.de/branchen/auto/vw/vw-sa-sup.html

Wir bemühen uns auch um Protestadressen der VW-Zentrale und des Gesamtbetriebsrats in Deutschland, zumal damit zu rechnen ist, daß der Produktionsausfall der für den Export nach Europa bestimmten Autos (Rechtslenker) in Europa nachgeholt werden soll...


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