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Updated: 18.12.2012 16:09

Arbeitszeitflexibilisierung

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Der Entgrenzung und dem Verfall von Arbeitszeit entgegenwirken. Für mehr Autonomie bei der Arbeitszeit new

"Grenzenlos arbeiten? Die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie arbeiten nach der Krise wieder länger, flexibler, nachts oder am Wochenende. Das ist weder familienfreundlich noch gesundheitsförderlich. Deshalb ist es "Zeit, dass wir was drehen". Unter diesem Motto geht die IG Metall die Debatte um die Arbeitszeit an: Für mehr Zeitautonomie, eine bessere Balance von Arbeit und Privatem und gesundheitsförderlichen Arbeitszeiten." IG Metall-Meldung vom 07.11.2011 externer Link

Die Zukunft der Arbeit: Gute Nacht, Freizeit!

"Feierabend gibt's nicht mehr: Noch in den Neunzigern wurde der Siegeszug der Freizeitgesellschaft prophezeit. Aber nichts da - länger arbeiten, das gehört für viele Menschen in den Industrieländern zum Alltag. Doch das Verschwimmen der Grenzen von Arbeit und Freizeit hat weitreichende Folgen." Artikel von Caspar Dohmen in Süddeutsche Zeitung online vom 20.09.2011 externer Link

Flexible Arbeitszeiten begünstigen Wirtschaftswachstum

"Flexible Arbeitszeiten haben im Jahr 2010 in erheblichem Maße dazu beigetragen, dass die deutsche Wirtschaft nach der Krise so schnell wieder hohe Wachstumsraten erreichen konnte. Das berichtet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Die durchschnittliche Jahresarbeitszeit der Arbeitnehmer nahm um 2,3 Prozent zu, etwa durch die Beendigung von Kurzarbeit, die Rückkehr zu betriebsüblichen Arbeitszeiten sowie den Aufbau von Guthaben auf Arbeitszeitkonten und mehr Überstunden." Pressemitteilung des idw vom 20.01.2011 externer Link. Wir erinnern in diesem Zusammenhang an:

  • Arbeitszeitentwicklung und Krise - eine Zwischenbilanz
    IAQ-Arbeitszeit-Monitor 2010 von Christine Franz und Steffen Lehndorff externer Link. Aus dem Text: ".So hilfreich die "Krisenpuffer-Funktion" der Arbeitszeitkonten zunächst erscheinen mag, so eindeutig ist festzuhalten, dass es sich hier um von den betreffenden Beschäftigten "vorfinanzierte" Arbeitszeitverkürzungen gehandelt hat. Die individuellen Arbeitszeitverkürzungen in der Krise sind deshalb vor dem Hintergrund eines Trends zu längeren Arbeitszeiten von Vollzeitbeschäftigten vor der Krise zu sehen.."

Augen auf beim Zeitverleih!

Artikel von Haidy Damm im Neues Deutschland vom 14.09.2007 externer Link. Aus dem Text: ".Das Interesse der Arbeitgeber ist klar, sie wollen Bedarfsschwankungen flexibel ausgleichen. Untersuchungen gehen davon aus, dass in etwa sieben Prozent aller Betriebe Langzeitkonten eingerichtet wurden. Nun hat die Hans-Böckler-Stiftung untersucht, wie sicher diese Vereinbarungen im Falle einer Insolvenz des Betriebes sind. Was passiert mit den vielen Stunden, die eine Arbeitnehmerin auf einem solchen Konto gesammelt hat, vielleicht weil sie nicht erst mit 67 Jahren in den Ruhestand gehen will?..."

Arbeiten, wenn andere frei haben - Nacht- und Wochenendarbeit im europäischen Vergleich

"In knapp der Hälfte aller europäischen Betriebe mit mindestens 10 Beschäftigten wird auch nachts, am Wochenende oder zu wechselnden Zeiten gearbeitet. Am meisten verbreitet sind Samstagsarbeit und wechselnde Arbeitszeiten, z.B. Schichtdienst. Die Verbreitung derartiger "unüblicher" Arbeitszeiten ist je nach Land verschieden. Schweden, Großbritannien und Finnland liegen hier an der Spitze. Deutschland liegt bei allen Indikatoren im oberen Mittelfeld. Unübliche Arbeitszeiten sind prozentual häufiger im Dienstleistungsbereich vertreten als im produzierenden Gewerbe. Manager in Betrieben mit einem vergleichsweise hohen Anteil an unüblichen Arbeitszeiten haben stärker mit Personalproblemen wie Krankheit, Motivationsverlust und Fluktuation zu kämpfen. Dies ändert sich nach Einschätzung der Manager auch dann nicht, wenn Arbeitszeitmodelle eingeführt werden, die den Beschäftigten größere Gestaltungsmöglichkeiten einräumen." Ergebnisse der Studie von Angelika Kümmerling externer Link pdf-Datei am Institut Arbeit und Qualifikation im Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Universität Duisburg-Essen

40 Prozent aller Beschäftigten haben "extrem flexible" Arbeitszeiten

"Nur noch für knapp 13 Prozent der Beschäftigten in Deutschland gilt die klassische "Normalarbeitszeit", das heißt, sie arbeiten zwischen 35 und 42 Stunden, von montags bis freitags ohne Schichtdienst, Überstunden oder Gleitzeit. Seit 1989 hat sich diese Quote halbiert. Das zeigt eine Analyse der Arbeitszeitforscher Dr. Hartmut Seifert, Dr. Hermann Groß und Georg Sieglen. "Flexible Arbeitszeitmuster haben die Oberhand gewonnen", resümieren die drei Experten aus dem Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung, von der Sozialforschungsstelle Dortmund und aus dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in der aktuellen Ausgabe der WSI-Mitteilungen." Pressemitteilung des WSI vom 07.05.2007 externer Link. Weitere Informationen und Infografik im Böckler Impuls 8/2007 externer Link pdf-Datei

Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche

"Das Gros der Bundesländer will an Werktagen die Ladenöffnungszeiten freigeben. Das wird bestehende Trends verstärken: Atypische Arbeitszeiten entwickeln sich zur Norm. Mehr als jeder zweite Beschäftigte in Deutschland arbeitet mittlerweile nachts, am Wochenende oder in Wechselschichten. Hartmut Seifert, Leiter des WSI, beobachtet seit Jahren eine Ausweitung atypischer Arbeitzeiten. Selbst in Branchen wie dem Kredit- und Versicherungsgewerbe, wo Arbeit außerhalb der Bürozeiten lange Zeit die Ausnahme war, macht sich dieser Trend bemerkbar."

Arbeitszeitkonten

  • Verhandlungsergebnis der IG Metall Baden-Württemberg pdf-Datei mit Südwestmetall zu den Themen Flexible Arbeitszeitkonten und Langzeitkonten vom 24.2.2005. Als bedenklich sind insbesondere folgende Paragrafen einzuschätzen:
    7.7.1.1: "das flexible Arbeitszeitkonto dient dem Ausgleich betrieblicher Auslastungsschwankungen..."
    7.7.1.5.2: "In Betrieben mit bis zu 500 Beschäftigten kann, soweit keine flexiblen Arbeitszeitkonten bestehen, ein der fehlenden Kapazität entsprechendes Arbeitszeitvolumen vereinbart werden, indem die Arbeitszeit auf bis zu 40 Stunden verlängert wird. Diese zusätzliche Arbeitszeit wird ohne Mehrarbeitszuschläge ausgezahlt."
  • Arbeiten - lieber geregelt als flexibel. Studie zeigt, warum Beschäftigte Zeitkonten bisher so wenig nutzen. “Flexible Arbeitszeiten sind derzeit hoch im Kurs. Politiker fordern sie, damit Beschäftigte Beruf und Familie besser vereinbaren können. Unternehmer rufen nach ihnen, um in Zeiten wirtschaftlicher Flaute nicht unausgelastete Mitarbeiter beschäftigen zu müssen. In der Praxis stößt die Flexibilisierung von Arbeitszeiten dagegen an ihre Grenzen. Forscher des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) haben jetzt in einer Studie herausgefunden, dass Arbeitszeitkonten von den Beschäftigten bisher nur sehr zögerlich genutzt werden. ..“ WZB-Pressemeldung vom 16.2.04 externer Link.
  • Mär von der neuen Freiheit. Auf einer Tagung in Berlin wurden Auswirkungen von Arbeitszeitkonten und flexibler Arbeitszeit analysiert. Artikel von Tilo Gräser in junge Welt vom 23.02.2004 externer Link
Mikrozensus 2002: "Atypische" Arbeitszeiten sind längst üblich
  • "Das bisherige Normalarbeitsverhältnis wird weiter unterhöhlt. Dazu tragen vor allem die Ausbreitung von befristeter und Teilzeitbeschäftigung bei. Auch der Anteil Scheinselbstständiger ist weiter gewachsen. Wochenend-, Nacht- und Schichtarbeit sind auf dem Vormarsch und gehören heute schon zur Normalität. Und immer noch sind überdurchschnittlich viele Ältere ab 55 Jahren arbeitslos. Das sind einige Ergebnisse des aktuellen, kürzlich veröffentlichten Mikrozensus 2002...." Bericht in Arbeit & Ökologie-Briefe 7 vom Juli 2003 externer Link
  • Ergebnisse des Mikrozensus 2002 externer Link
Abweichende Zeitwünsche ernstnehmen Flexibilisierung auf dem Vormarsch: Die klassische Regelarbeitszeit wird immer mehr zur Ausnahme

Nur noch etwa jede/r siebte Beschäftigte in Deutschland hat eine "normale" Arbeitszeit. Rund 86% der Beschäftigten dagegen haben irgendeine Form flexibler Arbeitszeit. Das zeigt eine im Auftrag des nordrhein-westfälischen Arbeitsministeriums vorgenommene repräsentative Untersuchung. Die Zusammenfassung der Untersuchung ist erschienen in: ARBEIT & ÖKOLOGIE-BRIEFE Heft 24/1999, 1. Dezember 1999

siehe auch

Arbeitszeit und Gewerkschaften

Arbeitszeitver- längerung? Hier auch: Pilotabschluss Siemens und Proteste

Arbeitszeit- verkürzung

Arbeitszeit in Frankreich

Ladenschlußdebatte

Überstunden

Vertrauensarbeitszeit und Arbeit ohne Ende

Zeitgedicht. Ein Plakat aus der Plakatausstellung des Projektes »Plakate zur Wiederaneignung und Verteidigung des Lebens« mit Informationen zur Ausstellung und weiteren Plakaten


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