Home > News > Montag, 30. Juli 2012
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Montag, 30. Juli 2012:

I. Branchen > Dienstleistungen: Gastronomie > Maredo: Massenkündigungen bei der Steakhaus-Kette Maredo

Hausdurchsuchung bei MAREDO!

„Im Rahmen der Auseinandersetzung zwischen Geschäftsleitung und Mitarbeiter des MAREDO Restaurant in der Fressgasse in Frankfurt hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main das Restaurant durchsucht. Das Amtsgerichts Frankfurt hatte zuvor einen entsprechenden Durchsuchungsbeschluss erlassen. Ziel waren die illegalen Videoanlagen, mit denen die Geschäftsleitung ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unbefugt überwachte. Das Management von MAREDO hält 15 % der Gesellschaftanteile der MAREDO GmbH. 85 % hält der Fond GEP III, der von der ECM GmbH, Taunusanlage 18, 60325 Frankfurt verwaltet wird. Sie hält auch Anteile an dem Fond GEP III. 51 % iger Mehrheitsgesellschafter der ECM GmbH ist Christopher (Chris) Lyons Peisch, ein in der Private Equity Branche einschlägig bekannter Ivy League Boy. Am Dienstag, 31. Juli 2012 wird um 13.30 Uhr vor dem Arbeitsgericht Frankfurt über die Kündigungen gegen die drei Betriebsräte verhandelt.“ Pressemitteilung des MAREDO Solidaritätskomitees Frankfurt vom 29.07.2012 in einer Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 29.07.2012

Prozess gegen Maredo-Betriebsräte geht weiter

„Hier ein Aufruf des Solidaritätskomitees Maredo zu einer Kundgebung vor Maredo und anschließender Teilnahme an einem sehr wichtigen, wenn nicht dem wichtigsten Arbeitsgerichtstermin. Es geht um die ersatzweise Kündigung des Betriebsrates durch das Arbeitsgericht in zweiter und wahrscheinlich auch letzter Sitzung. Bei dem ersten Termin waren über 70 Zuhörer/Interessenten anwesend. Diese Solidarität ist wichtig für die Kolleginnen und Kollegen, weil es Mut Macht, weiter zu kämpfen, ganz gleich was das Arbeitsgericht entscheidet. (…) Falls Ihr es irgendwie machen könntet, nehmt bitte an der Kundgebung/Demo (wenn genügend Anwesende) und anschließenden Arbeitsgerichtstermin teil. Das Maredo-Solidaritäts-Komitee.“ Mail an die Redaktion des LabourNet vom 29.07.2012. Siehe dazu:

  • Protestkundgebung: Gegen betriebsratsfreie Zonen - Gegen prekäre Beschäftigung - Gegen Niedriglöhne
    Wann: Dienstag, 31. Juli 2012 12 Uhr; Wo: Fressgasss/Ecke Meisengasse (vor Maredo); Anschließend: Gemeinsamer Zug zum Arbeitsgericht (Gutleutstraße130). 13.30 Uhr Arbeitsgerichtstermin Maredo gegen Betriebsräte

II. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Nachrichten aus diversen Unternehmen im Groß- und Einzelhandel: Netto in Göttingen

Erster Erfolg! Netto bietet Verhandlungen in Göttingen an

„Das Engagement der aktiven ver.di Kolleg/innen bei Netto, ihrer Pat/innen und der bundesweiten Unterstützung zahlt sich aus! Kurzfristig hat der bundesweite Personalverantwortliche von Netto, Herr Ralf Ritter ein Gespräch über unsere Forderungen angeboten. Am Montag abend, den 30. Juli 2012 treffen sich Vertreter/innen der ver.di Vertrauensleute, ver.di Vertreter/innen aus Land und Bund mit dem Managment der EDEKA- Tochter Netto in Göttingen. Im Zentrum des Gespräches stehen unsere Forderungen: - Keine Kündigungen und kein Auslaufenlassen von befristeten Verträgen als Folge der überfallartigen Filialschließungen in Göttingen. Alle bleiben an Bord.- Keine erzwungenen „Minusstunden“: alle Beschäftigten haben ein Recht darauf, ihre arbeitsvertraglichen Stunden auch arbeiten zu dürfen. - Bei Versetzungen müssen die sozialen Belange der Beschäftigten (z.B. Wohnortnähe) höchste Priorität haben. - Vernünftige Ausbildungsbedingungen für Azubis, Einhaltung des Berufsbildungsgesetzes (BBIG). Über den Verlauf der Gespräche berichten wir zeitnah!“ Meldung im vert.di Blog „Neulich bei Netto“ externer Link

III. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Arbeitsbedingungen

Im Zalando-Lager ist den Arbeitern Sitzen verboten

„Ein ZDF-Team hat einen Mitarbeiter mit versteckter Kamera in das Logistikzentrum des Onlineversandhändlers Zalando bei Berlin arbeiten geschickt. "Zum Teil nicht menschenwürdig", beurteilte ein Experte die Bedingungen dort. Zalando will jetzt handeln. Zalando, eine Gründung der Samwer-Brüder, lässt seine Lagerarbeiter den ganzen Tag stehen. Sitzen ist verboten, siebeneinhalb Stunden lang. Für mehrere hundert Mitarbeiter gibt es nur einen Toiletten-Container, der mitten in der Halle steht und verschmutzt sei. Das berichtet das ZDF Magazin Zoom in dem Beitrag "Gnadenlos billig" von Marc Rosentahl…“ Meldung bei golem.de vom 27.07.2012 externer Link. Die Sendung und weitere Infos sind dort verlinkt. Siehe dazu auch:

  • Internet-Händler Zalando am Pranger
    „Mit aggressiver Werbung wurde Zalando zum Branchenstar. Erstmals sieht sich der Online-Schuhhändler nun heftiger Kritik aus dem Internet ausgesetzt - wegen beschmierter Toiletten für Mitarbeiter und den niedrigen Löhnen. Für das Unternehmen ist das gefährlich, für die Konkurrenz ein Lehrbeispiel…Artikel von Henning Hinze in der FTD vom 30.07.2012 externer Link

IV. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Konflikte und Arbeitskämpfe > Asklepios Kliniken

Asklepios-Konzern droht mit Kahlschlag bei Nordseeklinik Sylt

„ver.di hat die Ankündigung des Asklepios-Konzerns, im Zweifel den Reha-Bereich der Nordseeklinik Sylt eher zu schließen, anstatt anständige Tariflöhne zu zahlen, als „fortgesetzte Tarifflucht in Tateinheit mit zunehmender Verantwortungslosigkeit“ kritisiert. „Ein Klinikbetreiber, der eine Einrichtung lieber schließt, anstatt in seine Fachleute und Qualität zu investieren, handelt verantwortungslos und ist zum Betrieb dieses sensiblen Geschäfts nicht geeignet“, kritisierte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Ellen Paschke. In der Nordseeklinik auf Sylt streiken die Beschäftigten im Akut- und Reha-Bereich seit mehr als drei Wochen für die Aufnahme von Verhandlungen über einen Entgelt-Tarifvertrag…Pressemitteilung von ver.di vom 25.07.2012 externer Link

V. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Pflegedienste

Arbeit in Pflegeberufen: Interessant, hoch belastend und oft schlecht bezahlt

„Beschäftigte in Pflegeberufen sind mit ihrer Arbeit zufrieden, aber sie empfinden sie als sehr stressig und auch körperlich erschöpfend. Mit der Bezahlung sind sie mehrheitlich nicht zufrieden. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) in der Hans-Böckler-Stiftung, die auf einer Online-Befragung* von rund 3.550 Beschäftigten aus verschiedenen Berufen und Tätigkeitsbereichen in der Kranken- und Altenpflege basiert. „Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Prinzipien ‚Faire Löhne‘ und ‚Gute Arbeit‘ im Pflegesektor noch keineswegs zufriedenstellen umgesetzt sind“, sagt WSI-Tarifexperte Dr. Reinhard Bispinck…“ Pressemitteilung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) vom 24.07.2012 externer Link

VI. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Schiff & Hafen: Kämpfe & Aktionen

Skandal um Ausflaggung: MS Deutschland-Besatzung will Petition an Bundespräsident Gauck überreichen

„Im Skandal um die geplante Ausflaggung der MS Deutschland will die Besatzung anlässlich seines Besuchs an Bord Bundespräsident Joachim Gauck eine Petition überreichen und um Unterstützung des deutschen Staatsoberhaupts bitten. „Es darf nicht sein, dass Finanzinvestoren auf ihrer Jagd nach immer höherer Rendite zuerst Fördermittel abgreifen, dann Löhne und Sozialleistungen durch Ausflaggung kürzen und die deutschen Sozialversicherungssysteme unterlaufen“, sagte Karl-Heinz Biesold, Schifffahrtsexperte der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), am Freitag. (…) Zuvor hatte die zum Finanzdienstleister Aurelius gehörende Reederei die Auseinandersetzung um Löhne und Arbeitsbedingungen eskalieren lassen und den derzeit in Urlaub befindlichen Kapitän von Bord gewiesen. ver.di forderte die Reederei auf, sich umgehend zu entschuldigen und kündigte gleichzeitig an, die Crew und ihren Kapitän juristisch zu unterstützen. Große Teile der Besatzung sind bei ver.di organisiert. Insgesamt umfasst die Crew mehr als 250 Beschäftigte. ver.di habe zudem die britische Seeleute-Gewerkschaft Nautilus sowie die Internationale Transporterarbeiter-Förderation (ITF) über die Ausflaggung und die Vorgänge informiert und um Unterstützung gebeten. „Es gibt nur eine Lösung: Das Schiff bleibt unter deutscher Flagge und alle sozial- und tarifrechtlichen Fragen werden eingehalten“, betonte Biesold.“ .“ Pressemitteilung von ver.di vom 27.07.2012 externer Link. Siehe dazu:

  • Traumschiff soll unter maltesische Flagge - Zoff auf der MS "Deutschland": Mitarbeiter bestochen?
    „(…) „Als besonders "dreist" bezeichnet Biesold auch, dass die Eigner des Schiffes versucht haben sollen, die Mitarbeiter zu bestechen. "Einigen wurden 4000 Euro angeboten, wenn sie sich nicht an uns wenden", sagt der Ver.di-Gewerkschafter. "Wir haben im Dezember vergangenen Jahres erstmals von den Plänen der Ausflaggung erfahren und stehen seitdem in Verhandlungen mit dem Unternehmen." Denn sobald das Schiff nicht mehr unter deutscher Flagge fährt, muss sich die Reederei nicht mehr an die Tarifverträge halten. "Das Unternehmen schlägt sogar zwei Fliegen mit einer Klappe", so Biesold: "Der Arbeitgeber muss geringere Gehälter zahlen und spart zudem die Sozialleistungen." Derzeit bekommt der Kapitän der MS "Deutschland" monatlich etwa 6700 Euro brutto. Mit einem internationalen Tarifvertrag würde er nur noch 5000 US-Dollar, also umgerechnet 4050 Euro bekommen. Ein Seemann auf dem Traumschiff verdient rund 4000 Euro brutto. Nach der Ausflaggung käme er nur noch auf 1600 Euro. "Damit nicht genug", so Biesold. Denn der Arbeitgeber spart sich auch das Geld für Krankenkassen- oder Rentenbeiträge. "Also müssen sich die Mitarbeiter selbst versichern." Artikel von Dorothea Benedikt im Hamburger Abendblatt vom 27.07.2012 externer Link

VII. Branchen > Auto: Daimler > Raum Stuttgart > Alternative: Belegschaftszeitung für die Kolleginnen & Kollegen bei DaimlerChrysler Werk Untertürkheim

Ausgabe Nr. 109 vom 26.Juli ist erschienen

Darin u.a.: „Nachfolge-Generation Weltdiesel und Turbolader: Produktionsumfänge für Werk UT in Frage gestellt?! Aufgebracht reagierten viele Kollegen letzte Woche auf die neueste Gerüchteküche der Unternehmensleitung. Zu Hunderten informierten sie sich während der Arbeitszeit beim Betriebsrat über erste Anzeichen aktueller Fremdvergabe- und Verlagerungsstrategien von Vorstand und Werkleitung. Die Empörung der Kollegen angesichts der unklaren Zukunft war in den Informationsrunden genauso zu spüren, wie ihr Widerstandswille gegen möglichen Arbeitsplatzabbau.“; „„Kachelprojekt“ Werkzeugbau: Zielvorgabe: Personal soll weg im Werkzeugbau“; „„Kachelprojekt“ Instandhaltung: Nicht Renovierung, sondern Abriss geplant“; „Sparwahn der Werksleitung macht vor nichts mehr halt“; „Im Werk Bremen: Daimler mal wieder auf Kriegsfuß mit demokratischen Grundrechten“; „Der Fiskalpakt: Eine Gefahr für den europäischen Bürger!“…“ Zur Ausgabe 109 externer Link pdf Datei

VIII. Internationales > Österreich > Arbeitskämpfe

arbeitskampf in wien: scheinselbstaendige abfallberater*innen haben sich organisiert

seit einigen monaten stehen ca. 30 abfallberater*innen der stadt wien im selbstorganisierten arbeitskampf, sie kämpfen gemeinsam als "initiative abfallberatung" für faire und rechtskonforme arbeitsverträge. kurzbeschreibung der initiative: "Wir AbfallberaterInnen der Stadt Wien sind seit vielen Jahren prekär tätig. Unsere Scheinselbständigkeit wollen und können wir nicht länger akzeptieren. Daher haben wir - rund 30 AbfallberaterInnen – uns organisiert und begonnen faire und rechtskonforme Dienstverhältnisse einzufordern. Seither sind wir Sanktionen durch die Dienstgeberin ausgesetzt. Anfang Juli wurden uns schließlich sämtliche Dienste gestrichen und wir stehen und Job und Einkommen da!"…“ Weitere Infos in der vollständigen Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 27.07.2012. Dort auch die Links zur Initiative, zur Petition und zum Aktionstag

IX. Internationales > Griechenland > Gewerkschaft und Arbeitskämpfe: Stahlarbeiterstreik in Athen

Stahlarbeiter von Aspropirgos beenden Streik - der Kampf wird weitergeführt

Die Stahlarbeiter in Aspropirgos/Griechenland haben beschlossen, ihren Streik zu beenden. Dazu schreibt Sofia Roditi, Sprecherin der Stahlarbeiterfrauen:
"Die gestrige Versammlung der Stahlarbeiter hat mit 107 Ja-, 14 Nein-Stimmen und 29 Enthaltungen die Beendigung des Streiks beschlossen. Sie betonten, dass die Form des Kampfes geändert wird. Dieser wird weitergeführt. Sie werden von innen weiter den Kampf führen gegen die Entlassungen, gegen die Arbeitsbedingungen und vieles mehr.
Das Wichtigste ist, dass nicht die gewerkschaftliche Organisation und ihre gewählten Vertreter zerschlagen werden. Das ist das Ziel der Stahlarbeiter, um handlungsfähig zu bleiben. Diese Kraft brauchen sie.
In den letzten zwei Tagen haben wir große Schwierigkeiten gehabt, die Einheit und den Zusammenhalt zu stärken. Es ändert sich nur die Form unseres Kampfes. Unsere Männer werden erhobenen Hauptes reingehen. Sie sind stolz auf den bisherigen Kampf, der nicht nur gegen den Kapitalisten Manesis, sondern gegen die Regierung und die Polizeigewalt geführt werden musste.
Wir haben nicht verloren, unser Kampf hat die Arbeiterklasse ermutigt, auch den Kampf in vielen Betrieben in Griechenland aufzunehmen. Wir werden Euch weiterhin informieren. Es gibt noch so viele Dinge, die wir Arbeiter auf der ganzen Welt gemeinsam machen müssen und wir wollen Euch auf unserer Seite haben. Mit kämpferischen Grüßen, Sofia…
" Meldung auf Rote Fahne News vom 29.07.2012 externer Link

Viomihaniki Metalleutiki

„In Thessaloniki hat eine Vollversammlung einer seit einem Jahr stillgelegten Fabrik beschlossen, den Betrieb zu besetzen und in Selbstverwaltung die Produktion aufzunehmen.
Ihr könnt nicht? Wir können!!!
Wir, die Beschäftigten der Viomichaniki Metallevtiki, kämpfen dafür, dass die Fabrik von den Händen des Kapitals in die Hände der Arbeiter übergeht! Unbezahlt seit Mai 2011 und in Verweigerung weiterer Arbeitsleistungen, unter enormen Schwierigkeiten des täglichen Überlebens, kämpfen wir, um ein sehr dynamisches Unternehmen der Baumaterial-Produktion am Leben zu erhalten, um Würde und Kampfgeist der Arbeiter gegen die Flutwelle der Überfälle von einheimischem und fremdem Kapital aufrecht zu erhalten! Wir kämpfen, um in die Tat umzusetzen, dass wir Arbeiter es ohne Bosse schaffen! Wir kämpfen um zu beweisen, dass wenn sie nicht können, wir ohne sie können und es schaffen werden!- Fabriksyndikat der Arbeiter und Anges“ Das Video bei labournet.tv (Griechisch | 08 min | 2012 | untertitel: dt) externer Link

X. Internationales > Großbritannien > Olympische Spiele 2012

  • Anti-Olympia-Demo in London: „Keine Limos, Logos und Raketen“
    Grüne und Sozialisten protestieren am Samstag gegen das Olympia der Konzerne. Sie finden, Geld wird woanders dringender gebraucht. Artikel von Daniel Zylbersztajn und Oliver Pohlisch in der TAZ vom 28.07.2012 externer Link

  • Großkonzerne bei Olympia: „Gesund, nachhaltig, zertifiziert“
    Es sollen die grünsten Spiele der Geschichte sein: Unter den Hauptsponsoren sind umstrittene Großkonzerne wie McDonald's, Coca-Cola, BP und Dow Chemicals. Artikel von Daniel Zylbersztajn in der TAZ vom 29.07.2012 externer Link. Aus dem Text: "(...) Protest mit „Our Olympics“: „Die Olympischen Spiele sind zum Zirkus der großen Konzerne geworden“, resümiert Kerry-Ann Mendoza, Sprecherin der Our-Olympics-Gruppe, die mit der Occupy-Bewegung zusammenhängt. Nichts davon sei illegal, aber es sei scheinheilig, unethisch und eine „Verkörperung von allem, was falsch und korrupt in unserer Gesellschaft ist“. Mendoza und ihre Gruppe haben deshalb zum zivilen Ungehorsam aufgerufen und sehen sich mit Olympia 1968 und der damaligen Black-Power-Bewegung verbunden. Für Samstag wollen sie und andere zu einem Massenprotest gegen Olympia aufrufen. Eine gewaltfreie Protestveranstaltung gab es schon. Im April besetzte Our Olympics ein Naherholungsgebiet, die Hackney Marshes, mit ihren Mitgliedern, aus Protest gegen die zeitweilige Errichtung einer Basketballtrainingshalle, die den Anwohnern den Zugang zu dem Gebiet für fast ein halbes Jahr verwehrt. Nach der Räumung der Demonstranten wurde die Halle gebaut. Kritik an Protestaktionen während der Spiele lässt Mendoza kalt. „Ist das Leiden eines Athleten, der während eines Wettbewerbs gestört wird, schlimmer als das der 1.000 Fischer, die BP um ihren Lebenserwerb gebracht hat?“

  • Welcome to Our Olympics: Reclaim London 2012
    Die Homepage von Our Olympics externer Link

  • Lizenz zum Landraub
    Mit den Olympischen Spielen kommen die Bulldozer. Auf der Strecke bleiben die Schwachen - und das sind auch in London vor allem Sinti und Roma. Artikel von Roman Urbaner auf Telepolis vom 29.07.2012 externer Link. Aus dem Text: „Wo immer Olympia Station macht, kommt es zu Zwangsräumungen, Vertreibungen, "Säuberungen". Über zwei Millionen Menschen seien seit 1988 aus ihren Wohnungen vertrieben worden, um Platz für das Olympiaspektakel zu schaffen, rechnete eine Studie ("Fair Play for Housing Rights: Mega-Events, Olympic Games and Housing Rights") des in Genf ansässigen "Centre of Housing Rights and Evictions" (COHRE 2007 vor. Dabei stand damals, nach 1,25 Millionen Vertriebenen, einer weiteren Viertelmillion die Ausweisung für "Peking 2008" erst noch bevor. In jeder untersuchten Austragungsstadt waren die Olympischen Spiele für einige Bevölkerungsgruppen mit Verarmung und Vertreibung einhergegangen, was auch GamesMonitor behandelt. Olympia, so brachte es der Guardian auf den Punkt ist zu einer "Lizenz zum Landraub" geworden - nicht nur in Diktaturen wie China oder (bis 1988) Südkorea…“

XI. Internationales > Spanien > Krise

Jeder Vierte in Spanien arbeitslos: Nicht einmal der Urlaubssommer sorgt für Entspannung, organisiert wird ein "Volks-Generalstreik"

„(…) Auf dem Sozialgipfel haben die beiden großen Gewerkschaften am Donnerstag von einem "Ausnahmezustand" gesprochen. Mit insgesamt 150 Organisationen, von Vereinigungen von Juristen, Polizei bis zu Sportverbänden haben sie sich auf einen Protestsommer verständigt. Demonstrationen wird es jeden Freitag in Madrid geben, wenn das Kabinett zusammentrifft. Am 12. September wird es Großdemonstrationen der Beschäftigten im öffentlichen Dienst geben. Ihnen wurde nach einer Lohnkürzung nun auch das Weihnachtsgeld gestrichen. Ein erster Höhepunkt ist am 15. September geplant. Es wird einen "Marsch auf Madrid" geben. Zahllose Menschen sollen mit ihrem Protest die Hauptstadt überschwemmen. Das wird der Auftakt für einen Generalstreik sein, der "Volks-Generalstreik" genannt wird. Denn zum Streik und zu Aktionen sollen nicht nur die Beschäftigten aufgerufen werden. Die gesamte Bevölkerung soll das Land lahm legen. Zuletzt wurde 1988 zu diesem Mittel gegriffen, als auch große Sportveranstaltungen verhindert wurden. Ein Termin wird beim nächsten Sozialgipfel am 6. September bestimmt. Wahrscheinlich ist es der 26. September, denn die starken baskischen Gewerkschaften mobilisieren schon auf diesen Tag. Schon im März hatten sich dem Aufruf der Basken zum Generalstreik gegen die Arbeitsmarktreform schließlich auch die großen spanischen Gewerkschaften angeschlossen.“ Artikel von Ralf Streck auf Telepolis vom 28.07.2012 externer Link

Erwerbslosenmärsche und Demos in Madrid: aktuelle Infos zum "Marsch der Würde"

„Nachdem mehrere hundert Arbeitslose gestern in der Hauptstadt von Basisgewerkschaften und der 15M-Bewegung empfangen worden waren, fand heute die gemeinsame Demonstration gegen die Sparpolitik und Arbeitsmarktreform statt. Die Erwerbslosenmärsche aus Asturias, Aragón, Cataluña, Andalucía, Barcelona und Zaragoza versammelten sich am Nachmittag in der Landeshautstadt vor dem Neptunbrunnen und zogen am Prado vorbei zur Puerta del Sol.“ Beitrag auf Indymedia vom 21.07.2012 externer Link

Arbeitsämter okkupiert

„In Spanien wächst der Widerstand gegen die Vernichtung sozialer Errungenschaften durch die Regierung weiter. Aktivisten der Andalusischen Arbeitergewerkschaft (SAT) besetzten am Donnerstag an mehreren Orten der Region insgesamt rund 20 Filialen des Öffentlichen Staatsdienstes für Beschäftigung (SEPE), der in etwa mit der deutschen Arbeitsagentur vergleichbar ist. Mit ihren Aktionen protestierten die Gewerkschafter gegen die von Madrid beschlossenen Kürzungen, die vor allem zu Lasten der schwächsten Teile der spanischen Bevölkerung gehen. Insbesondere die Erwerbslosen müssen demnach mit weiteren Einbußen rechnen. Die Aktivisten der SAT schlossen sich deshalb teilweise in den Büros der Niederlassungen ein oder führten in den Einrichtungen öffentliche Kundgebungen durch…Artikel von André Scheer in der jungen Welt vom 27.07.2012 externer Link

XII. Internationales > Iran > Gewerkschaften

Iran Arbeiterbewegungsinfo Nr. 25 vom Juli 2012 ist erschienen

Darin u.a.“: Entlassungswelle bei einer Iran-Khodro Tochter: Berichten der „freien Gewerk-schaft der iranischen Arbeiter“ zufolge, hat das Industrieformenbau Unterneh-men, ein dem Autokonzern Iran-Khodro zugehöriger Betrieb, angefangen, seine Beschäftigten zu entlassen. Dies sei eine Reaktion auf den Abbruch der Geschäftsbeziehung seitens der Firmen wie Hyundai, Kia-Motors und Peugeot. Infolge dessen sind die Produktionskapazitäten reduziert und Mitarbeiter in den Zwangsurlaub geschickt worden. Das Unternehmen entlässt die Arbeiter täglich und in kleiner Anzahl, damit die Zahlen nicht hervorstechen. Es gibt Gerüchte, dass 150 weitere Kollegen vom Stellenabbauprogram betroffen seien. Der Betrieb mit 1000 Beschäftigten liegt an der Autobahn zwischen den Städten Karaj und Qazvin.“… Zur Ausgabe 25 vom Juli 2012 externer Link pdf-Datei

XIII. Internationales > USA > Gewerkschaften

Verloren in Wisconsin

„Vor 18 Monate hatte Wisconsins Gouverneur Scott Walker seine große Attacke gegen den öffentliche Dienst geritten. Im Visier des republikanischen Politikers: soziale Programme, Arbeitsplätze, Pensionen und das Recht der Mitarbeiter auf kollektive Tarifverhandlungen. Das brachte ihm US-weit Lob von den Konservativen und Neoliberalen. Die Betroffenen indes leisteten erbitterten Widerstand, und versuchten, ihn aus dem Amt zu jagen. Doch Walker überstand das Abberufungsverfahren mit einer Quote von 53:47…“ Artikel von Kurt Stand in der jungen Welt vom 27.07.2012 externer Link

XIV. Internationales > China > Soziale Bewegungen

Proteste gegen Papierfabrik in Ostchina: Chinas fleißige Wutbürger

In China gibt es täglich hunderte Proteste. Weil sich die Demonstranten von staatlichen Medien schlecht informiert fühlen, organisieren sie sich im Netz. Artikel von Felix Lee in der TAZ vom 29.07.2012 externer Link

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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