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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Montag, 06. Februar 2012: I. Branchen > Dienstleistungen: Öffentlicher Dienst Die Legende vom Streikverbot für Beamte "Allerorten heisst es: Beamte dürfen nicht streiken. Wo "steht"das ? Die Frage war immer berechtigt, wurde aber selten gestellt. Die wenigen, die es doch wagten, die Arbeit als Beamte niederzulegen, erhielten jedenfalls vom Bundesverwaltungsgericht dafür deutliche Antworten. In seinem sogenannten Fluglotsenurteil vom 03.12.1980 (1 B 86.79) meinte der 1. Senat des höchsten deutschen Verwaltungsgerichts, dass die damaligen streikähnlichen Aktionen der Fluglotsen selbstverständlich rechtswidrig gewesen seien. Die Rechtswidrigkeit sei "evident" gewesen. Selbstverständlich mussten die Fluglotsen deshalb disziplinarrechtlich mit Sanktionen rechnen, "denn es leuchtet jedem vernünftigen (!) und vorurteilsfreien (!) Betrachter "ein, dass "der Versuch, die Regierung ... durch Nicht- oder Schlechterfüllung von Amtspflichten zur Befriedigung von materiellen Forderungen ... zu zwingen, mit der Funktionsfähigkeit des ... Berufsbeamtenverhältnisses schlechterdings nicht vereinbart werden kann."Juristisch korrekte Begründungen enthält das Urteil wenig. Eigentlich werden in ihm nur Thesen vertreten, die zudem noch so sehr als "selbstverständlich" untermauert werden, dass jede andere Meinung gewissermaßen als "nicht zitierfähig" erscheint..." Vortrag von Dr. Rolf Geffken bei der ver.di und GEW Südhessen II. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Bildungseinrichtungen Die neuen Lehrsklaven. Kaum noch Zeit für die eigene Forschung Auf die Rekordzahl an Studierenden haben die Unis eine zweifelhafte Antwort parat. Sie heuern junge Mitarbeiter an, die viel lehren und schnell gefeuert werden können. Artikel von Anna Lehmann in der taz vom 31.01.2012 III. Branchen > Dienstleistungen: Call-Center > Call Center Allgemein Tricks mit Fördergeldern Service-Center entstehen häufig dort, wo neue Arbeitsplätze öffentlich gefördert werden. Doch aus den vermeintlich sicheren und fair bezahlten Arbeitsplätzen werden Zug um Zug immer mehr prekäre Beschäftigungen. Sendung von PlusMinus vom 01.02.2012 IV. Branchen > Auto: BMW Streit um Leiharbeit Die Leipziger BMW-Geschäftsführung klagt gegen den Betriebsrat, weil er einem weiteren Einsatz von Zeitarbeitern nicht zustimmte. IG Metall hofft auf Grundsatzurteil. Artikel von Susan Bonath in der jungen Welt vom 06.02.2012 . Aus dem Text: "(...) Kruppa betonte am Wochenende gegenüber jW, die Gewerkschaft habe bei BMW schon viel erreicht. So bekämen die Leiharbeiter inzwischen denselben Lohn wie die Stammbeschäftigten. Trotzdem sei ihre rechtliche Stellung »viel schwieriger«, schränkt Kruppa ein. In Krisenzeiten flögen sie als erste raus. Auf Vergünstigungen, die das Unternehmen Festangestellten zusätzlich zum Gehalt gewähre, müßten sie verzichten. »So etwas kann nicht zur Regel werden.« Ein weiterer »nicht hinzunehmender Fakt« sei die immer häufigere Ausgliederung in Zuliefer- und Logistikfirmen. Diese beschäftigten in Leipzig etwa 2000 Menschen. Obwohl sie zum Teil direkt neben den BMW-Angestellten arbeiteten, verdienten sie bis zu 1000 Euro weniger. »Und auch diese Firmen beschäftigen wiederum Zeitarbeiter - aber anders als BMW - zu weit schlechteren Entgeltkonditionen.«..." V. Branchen > Medien u. IT > Siemens Gewerkschaft ruft NSN-Mitarbeiter zum Widerstand auf "Die Gewerkschaft IG Metall hat die von der Entlassung bedrohten Beschäftigten des Netzwerkausrüsters Nokia Siemens Networks (NSN) aufgerufen, für ihre Rechte zu kämpfen. "Wenn es uns gelingt, 2000 bis 3000 Mitarbeiter zu mobilisieren, bin ich auch bereit, Arbeitskampf für einen Sozialtarifvertrag zu machen", sagte der bayerische IG Metall-Bezirksleiter Jürgen Wechsler am Freitag in München. NSN hatte am Dienstag angekündigt, bundesweit 2900 Stellen zu streichen und 30 von 35 Standorten zu schließen. München ist davon mit Abstand am härtesten betroffen. Aber auch Standorte in Augsburg, Nürnberg und vielen anderen Städten sollen geschlossen werden..." Meldung auf heise online vom 04.02.2012 VI. Branchen > Medien u. IT > IBM »Belegschaft passt sich an« - IBM plant Stellenabbau "Dem IT-Konzern IBM steht einem Medienbericht zufolge in Deutschland ein massiver Umbruch bevor. Das Unternehmen plane, in Deutschland mittelfristig eine hohe vierstellige Zahl der derzeit rund 20 000 Stellen abzubauen, berichtete das »Handelsblatt« unter Berufung auf Führungsgremien der deutschen IBM. Bis zu 8000 Stellen könnten dem Bericht zufolge verloren gehen. Externe sollen demnach künftig Aufgaben übernehmen, die bislang von fest angestellten IBM-Mitarbeitern erledigt wurden. IBM wollte sich dazu nicht äußern. Angaben zur Belegschaftsgröße und Pläne für die Beschäftigungsentwicklung kommuniziere IBM generell nicht, sagte IBM-Deutschland-Chefin Martina Koederitz am Dienstagabend in Stuttgart. Das »Handelsblatt« zitiert aus einem Schreiben des Konzerns: »Wir richten unser Geschäft ständig innovativ und wettbewerbsfähig aus. Transformation ist Teil unseres Geschäftsmodells. Entsprechend passt sich unsere Belegschaft an.«..." Meldung im Neues Deutschland vom 03.02.2012 . Siehe dazu auch:
VII. Diskussion > EU > Gipfel und Gegengipfel > Euro-"Rettung" und ihre Gipfel: EU-Gipfel in Brüssel
VIII. Diskussion > EU > EU politisch betrachtet 20 Jahre Vertrag von Maastricht Die Euro-Krise hat ihre Wurzeln im Gründungspakt der Europäischen Union. Artikel von Andreas Wehr in junge Welt vom 06.02.2012 IX. Diskussion > EU > EU politisch betrachtet > europäisches Überwachungs- und Sicherheitssystem Polizei spielt Häuserkampf für zivil-militärische EU-Politik „Polizisten und Gendarmen der EU-Mitgliedstaaten sollen weiter gemeinsam trainieren. Zukünftige Übungen stehen unter der Aufsicht von militärisch ausgerichtetem EU-Apparat…“ Artikel von Matthias Monroy in telepolis vom 02.02.2012 X. Diskussion > Wipo > "Rentenreform" > Die Tücken der Privatisierung: Zur Rolle der Gewerkschaften bei der Einführung der Riester-Rente
XI. Diskussion > Wipo > Finanzen > Finanzmarktkrise 2008 > "Sparzwang" für "alternativlose" Rettungspakete? Der diskreditierte Staat. Alternativen zur Staatsverschuldung und zu Schuldenbremsen Die im Rahmen des „ökonomischen Alphabetisierungsprogramms“ des pad-Verlages erschienene Streitschrift von Heinz-J. Bontrup (75 Seiten, 5 Euro, pad-Verlag/Bergkamen, Staffelpreis bei Direktbestellung: ab 5 Expl. 4,50 Euro/St., ab 10 Expl. 4.--/Euro/St., pad-verlag@gmx.net) widmet sich der Auseinandersetzung um Schuldenbremsen und um staatliche Finanzierung von Gemeinschaftsaufgaben. Aus dem Inhalt: Einleitung und Problemaufriss - Allgemeine neoliberale Doktrin gegen den Staat - Echte und unechte Staatsquoten differenzieren - Der Staat ist in Deutschland chronisch unterfinanziert - Staatsverschuldung und ihre Fehlinterpretationen - Den Schulden steht immer gleichviel Vermögen gegenüber - Auch das Ausland hilft letztlich nicht - Rettungsschirme und Eurobonds greifen zu kurz – Alternativen sind überfällig – Literatur. Siehe dazu:
Gestaltungsanfällig und prozyklisch. Die deutsche Schuldenbremse in der Detailanalyse. „Die deutsche Schuldenbremse scheint derzeit vielen vorbildlich. Im Zuge der Euro-Krise wurde sie schnell zur Ursache für die im internationalen Vergleich sehr erfolgreiche Haushaltskonsolidierung und die günstigen Finanzierungsbedingungen des deutschen Fiskus erklärt. Die Einführung strenger Regeln für die Staatsverschuldung in die Verfassung führe zu einem Glaubwürdigkeitsgewinn an den Finanzmärkten, was die Risikoprämien tendenziell senke und damit die Staatsfinanzierung wiederum erleichtere. Der Export der deutschen Schuldenbremse oder ähnlicher Fiskalregeln in die Euroraum- Staaten gerät in dieser Logik zu einem entscheidenden Beitrag zur Lösung der Euro-Krise. Der vorliegende Beitrag zeigt dagegen konkret für die bereits institutionell in allen Einzelheiten ausgearbeitete Schuldenbremse des Bundes, dass das gewählte technische Verfahren zur Ermittlung des strukturellen Defizits extrem komplex und allein dadurch schon in höchstem Maße intransparent und gestaltungsanfällig ist…“ IMK Working Paper 88 von Achim Truger und Henner Will vom Januar 2012 bei der HBS "Bankenkrise - Finanzkrise - Euro-Krise - Sparprogramme - Wirtschaftskrise" Referatskonzept (Stand: 17.1.2012) von Leo Mayer beim ISW . Aus dem Text: „… D.h. im Jahr 2012 wird die öffentliche Debatte um den Fiskalpakt stattfinden. Es gilt, in diese Debatte einzugreifen: XII. Diskussion > Wipo > Finanzen > Finanzmarktkrise 2008 > Bankwesen und Banksterben Schattenbanken. Wie reguliert man die dunkle Seite der Finanzindustrie? „Bislang sind staatliche Akteure an der globalen Regulierungsfront kaum von der Stelle gekommen. Die Preisfrage lautet, an welcher Stelle soll die Zähmung der Schattenbanken überhaupt ansetzen, um eine durchgreifende produktive Wirkung zu entfalten. Handelt es sich am Ende doch nur um eine drittklassige Theateraufführung?...“ Artikel von Lothar Lochmaier in telepolis vom 04.02.2012 XIII. Diskussion > Wipo > Finanzen > Finanzmarktkrise 2008 > "Green New Deal" (GND) ? Grüner Kapitalismus? Selbst bei der Unternehmensberatung »Pricewaterhousecoopers« schwindet der »vorsichtige Optimismus« „Sinkender Treibhausgasausstoß bei wachsender Wirtschaft? Ein Mythos, wie eine Studie der Unternehmensberatung »Pricewaterhousecoopers« belegt. 2010 stiegen die Kohlendioxid-Emissionen sogar weltweit schneller als das globale Bruttoinlandsprodukt…“ Artikel von Marcus Meier in Neues Deutschland vom 04.02.2012 . Siehe dazu auch:
XIV. Diskussion > Wipo > GATS, Privatisierung und Gegenkämpfe > Public-Private-Partnership Die neue Reichtumsmaschine. Public Private Partnership (PPP): Auch die neue Variante der Privatisierung ist gescheitert „Die alte Form der Privatisierung steht in der aktuellen Krisen-Gewinnschöpfung wieder auf der Tagesordnung: Griechenland und andere Staaten werden zum direkten Verkauf öffentlichen Eigentums gezwungen. Doch vorherrschend ist die neuere Version der öffentlichen Enteignung: »Public Private Partnership« (PPP). Seit anderthalb Jahrzehnten wird sie von den deutschen Regierungen, der Europäischen Union, vom Internationalen Währungsfonds IWF, von Investoren und Banken weltweit propagiert…“ Artikel von Werner Rügemer aus junge Welt vom 01.02.2012 Unterschreibt jetzt den Aufruf "PPP ade!", fordert Herrn Schäuble auf: PPP stoppen! PPP-Verschuldung offenlegen! PPP-Lobby-Agentur des Bundes zumachen! Die Attac-AG Privatisierung und das Antiprivatisierungsnetzwerk "Gemeingut in BürgerInnenhand" (GiB) starten einen Aufruf zum Thema: "PPP ade. 12 Jahre sind genug!" XV. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitszeit > Arbeitszeitverkürzung Arbeitszeitverkürzung. Jetzt! „Arbeitszeitverkürzung gehört wieder auf die Tagesordnung. Anders sind große gesellschaftliche Probleme wie Massenarbeitslosigkeit und prekäre Beschäftigung nicht zu lösen. Wir brauchen einen neuen Arbeitszeitstandard von etwa 30 Stunden pro Woche. Diese „kurze Vollzeit“ ist nicht statisch, sondern nach persönlichen und beruflichen Situationen variierbar (Erziehungszeiten, Projektarbeit, Weiterbildung etc.), muss aber im Durchschnitt erreicht werden. Nach volks-wirtschaftlichen Berechnungen ist mit dieser neuen Normalarbeitszeit Vollbeschäftigung wieder herstellbar. Diese „Vollbeschäftigung neuen Typs“ ist möglich und nötig, weil die Produktivität kontinuierlich steigt. Wir benötigen heute für die Herstellung notwendiger Güter nur noch etwa die Hälfte der Zeit wie im Jahr 1960; das Arbeitsvolumen ist entsprechend gesunken, während die Erwerbsbevölkerung gewachsen ist…“ Aufruf bei attac von Attac (AG ArbeitFairTeilen), die AG Alternative Wirtschaftspolitik (Memo-Gruppe), Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter, kirchliche Arbeitnehmerorganisationen, Jugend-, Frauen- und Umweltgruppen sowie soziale Bewegungen. Siehe dazu:
XVI. Diskussion > Gewerkschaften und die neuen alten Rechten > (gewerkschaftliche) antirassistische Initiativen > Nazifrei - Dresden stellt sich quer! > 2011 - Blockieren bis der Naziaufmarsch Geschichte ist! Versammlungsfreiheit - ausschlaggebende Grundlage der Verfassung "Die "Untersuchungskommission 19. Februar" hat heute in Berlin die Ergebnisse ihrer Recherchen zum sächsischen Umgang mit den Demonstrationen und Gegendemonstrationen im Februar 2011 der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Verfasser hoben zusammenfassend hervor." Presseinformation vom 2. Februar 2012 beim Grundrechtekomitee
XVII. Kosovo und andere Kriege > (Gewerkschaftlicher) Antimilitarismus allgemein > NATO-"Sicherheits- konferenzen": SiKo 2012 Kein Frieden mit der NATO. Münchener Sicherheitskonferenz von lautstarkem Protest begleitet "Die Stimmung auf der Münchener Sicherheitskonferenz (SiKo) und der Protestdemonstration war ähnlich: Empörung, Wut, Ratlosigkeit. In der Konferenz über das russisch-chinesische Veto gegen die Syrien-Resolution des Sicherheitsrats, außerhalb gegen die NATO, deren selbst erklärte Rolle als Friedensgarant den Demonstranten wie Hohn in den Ohren klingt." Artikel von Gisela Dürselen in Neues Deutschland vom 06.02.2012 XVIII. Kosovo und andere Kriege > Militarisierung und die Bundeswehr Rüstungslobby trifft sich in Berlin. Nie wieder Haus-zu-Haus-Kampf Militärforscher Peter Lock über eine "peinlich provinzielle" Rüstungskonferenz und städtische Kriege der Zukunft. "Es wird Hungeraufstände geben", meint er. Interview von Ulrike Winkelmann in der taz vom 02.02.2012 Frohes Neues! Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |