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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Dienstag, 11. September 2012: I. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Arbeitsmarktpolitik > Niedriglohn > wir haben jetzt schon genug Niedriglöhne! Anteil der Beschäftigten mit Niedriglohn ist gestiegen „Im Jahr 2010 arbeiteten 20,6 % aller Beschäftigten in Betrieben mit zehn und mehr Beschäftigten für einen Niedriglohn. Im Jahr 2006 lag der Anteil der Beschäftigten mit Niedriglohn noch bei 18,7 %. „Mit dieser Steigerung setzte sich ein längerfristiger Trend fort“, sagte Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes, heute anlässlich einer Pressekonferenz in Berlin, auf der er Ergebnisse der Erhebung der Struktur der Arbeitsverdienste 2010 vorstellte. Der Abgrenzung des Niedriglohnbereichs wurde eine international verwendete Definition zugrunde gelegt. Niedriglohn liegt vor, wenn der Verdienst eines Beschäftigten kleiner als zwei Drittel des Medianverdienstes, also des mittleren Verdienstes aller Beschäftigten, ist. Die so für 2010 bestimmte Niedriglohngrenze, unterhalb derer alle Verdienste als Niedriglöhne gelten, lag bei 10,36 Euro Bruttostundenverdienst. Die meisten Beschäftigten, die 2010 einen Niedriglohn erhielten, waren atypisch beschäftigt…“ Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 10.09.2012 . Siehe dazu:
II. Diskussion > EU > Wipo > EU und die Finanzkrise EZB Entscheidung: In die richtige Richtung, aber mit dem falschen Vorzeichen Beitrag von Heiner Flassbeck und Friederike Spiecker vom 7.9.2012 für und bei Nachdenkseiten »Was heute in der Euro-Zone geschieht, war voraussehbar« Gespräch mit Wolfgang Däubler. Über die Ursachen der Krise in Europa, die Rolle der Gewerkschaftsspitzen bei den »Hartz-Reformen« und die Gefährdung der Tarifautonomie in Griechenland. Interview von Daniel Behruzi in junge Welt vom 08.09.2012 . Aus dem Text: “…Wie beurteilen Sie das Verhalten der Gewerkschaften in dieser Frage? III. Diskussion > EU > Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik "Die Lohnquote geht weiter zurück, die Umverteilung zugunsten der Kapitaleinkommen setzt sich fort" „Nach dem Böckler-Institut werden die Realeinkommen in der Mehrzahl der EU-Staaten 2012 sinken. Der Sparkurs war die falsche Strategie, die verschuldeten Staaten wurden erst recht in die Rezession gespart. Das wird auch die Staaten treffen, allen voran Deutschland, die bislang profitierten. Wie das gewerkschaftsnahe Böckler Institut berichtet, werden die Realeinkommen der Beschäftigten in der Mehrheit der EU-Staaten 2012 sinken, was Rückwirkungen auf die Kaufkraft und damit auf Konjunktur haben wird. (…) Für Schulten ist diese Entwicklung politisch gewollt, weil durch Senkung der Löhne die Wettbewerbsfähigkeit steigen soll. Das trage aber zu einer Verschärfung der Krise bei, meint Schulten, der die Überschussländer, mithin auch Deutschland, auffordert, durch steigende Löhne die wirtschaftliche Dynamik zu fördern…“ Artikel von Florian Rötzer in telepolis vom 6.9.2012 . Siehe auch:
IV. Diskussion > Wipo > "Rentenreform" > Zuschussrente gegen Altersarmut? Das SPD-Rentenkonzept: Gefangen im rot-grünen Paradigmenwechsel „Die Rentenpolitik der SPD bleibt gefangen im Paradigmenwechsel der vergangenen Dekade. Mit ihrem Konzept geht es den Parteioberen um nicht mehr und nicht weniger, als darum, die verheerenden Folgen der rot-grünen Deregulierungspolitik der vergangenen Dekade für die Alterssicherung wieder einzufangen und der Gefahr steigender Altersarmut vorzubeugen. Da aber die weitere Senkung des Rentenniveaus auf 43 Prozent nicht zur Disposition gestellt wird, muss der Versuch scheitern…“ Info-Grafik Sozialpolitik vom 10. September 2012 von Johannes Steffen (Arbeitnehmerkammer Bremen). Siehe dazu:
V. Diskussion > Wipo > "Rentenreform" > Die Tücken der Privatisierung Spendable Finanzbranche - Privatisierte Alterssicherung? „Der Beitrag analysiert den Einfluss der Finanzbranche in der deutschen Rentenpolitik anhand ihrer Großspenden an Bundestagsparteien. Hierzu stellen wir die Interessenlagen in der Rentenpolitik sowie die Spendenflüsse von Banken, Versicherungen und Kapitalanlagegesellschaften an Bundestagsparteien in den Kontext des rentenpolitischen Paradigmenwechsels. Dieser wurde in der letzten Dekade sukzessive vollzogen und zeichnet sich durch die Reduzierung des Leistungsniveaus der staatlichen Rente und die finanzielle Förderung von privaten und betrieblichen Vorsorgeformen ("Riester-Rente") aus. Die Folge ist eine deutliche Gewichtsverlagerung zwischen den drei "Säulen" der Alterssicherung zugunsten kapitalmarktbasierter privater Vorsorgeformen. Von diesen Entwicklungen profitiert die Finanzbranche als Anbieter privater Altersvorsorgeprodukte in erheblichem Maße. Vor dem Hintergrund der empirischen Befunde wird abschließend erörtert, ob der Privatisierungstrend in der Rentenpolitik auch angesichts drohender Altersarmut Bestand hat oder ob sich ein erneuter rentenpolitischer Kurswechsel abzeichnet.“ Artikel von Jörg Sommer und Diana Wehlau in den WSI-Mitteilungen 6/2012 Die instrumentalisierte Zukunftsangst: Gesetzliche oder private Rentenversicherung, wer hat den Nutzen? „Müssen wir die demographische Entwicklung wirklich fürchten? Warum wird seit der Jahrtausendwende so viel über Bevölkerungsstatistik gesprochen? Wieso soll die private Rente „demographiefest“ sein? Und wem nutzt das alles? Gerd Bosbach kennt durch seine langjährige Tätigkeit als Statistikberater in der Politik und im Gesundheitsbereich die Kraft scheinbar objektiver Zahlen - und deren interessengeleitete Interpretation. Aus dieser Erfahrung heraus beschreibt er oft übersehene, wichtige Zusammenhänge. So zeigt der Blick in das letzte Jahrhundert eine massive Alterung ohne Einschnitte in das soziale Netz, ganz im Gegenteil. Bestimmt die Demographie wirklich das Wohlergehen von Gesellschaften oder übernimmt sie nur die Rolle des Sündenbocks, um von anderem abzulenken?“ Vortrag von Gerd Bosbach , gesendet als Tele-Akademie beim SWR am 01.04.2012 (mp4-Videodownload) VI. Diskussion > Wipo > Finanzen > Finanzmarktkrise 2008 Zum Charakter der aktuellen Weltwirtschaftskrise Vorabdruck des ersten Kapitels aus dem neuen Buch von Lucas Zeise »Euroland wird abgebrannt. Profiteure, Opfer, Alternativen« in zwei Teilen bei der jungen Welt:
VII. Diskussion > Wipo > Arbeitsmigration > Rechte (erkämpfen!) > Aufenthalt und Ausweisung > Aktionen > Solidarität mit den hungerstreikenden Flüchtlingen in Würzburg: Protestmarsch nach Berlin
Führungswechsel in der IG Metall-Bezirksleitung Nordrhein-Westfalen: Burkhard soll Arbeitsdirektor bei Thyssen-Krupp werden „Die IG Metall hat Oliver Burkhard, Bezirksleiter des IG Metall-Bezirkes NRW, nach Absprache mit den Arbeitnehmervertretern und der Arbeitgeberseite, als IG Metall-Kandidat für die Position des Arbeitsdirektors bei der ThyssenKrupp AG vorgeschlagen…“ Meldung des IG-Metall-Bezirks NRW vom 10.9.2012 Streit um Konsequenzen: Flugbegleiter-Streik ein Fall für die Arbeitsgerichte? Dass die Lufthansa-Flugbegleiter ganz Deutschland lahmlegen wollen, sorgt für großen Unmut. Handelt die Gewerkschaft verhältnismäßig? Nein, sagt die Politik. Ein Experte widerspricht und weist einen Weg aus dem Dilemma. Artikel von Dietmar Neuerer im Handelsblatt vom 05.09.2012 . Aus dem Text: „(…) Die Politik will dem Treiben für die Zukunft ein Ende setzen. „Der gegenwärtige Streik der Flugbegleiter bei der Lufthansa zeigt, wie wichtig es ist, die Tarifeinheit wieder herzustellen. Es kann nicht sein, dass einige wenige den Flugverkehr europaweit beeinträchtigen“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der Unions-Bundestagsfraktion, Joachim Pfeiffer, Handelsblatt Online. Die Kleinstgewerkschaft Ufo trage ihren Arbeitskampf nicht nur zu Unrecht auf dem Rücken der Passagiere aus, sondern handle auch gegenüber den anderen Flughafen-Beschäftigten „mehr als verantwortungslos, ganz zu schweigen von den Kosten für die Gesamtwirtschaft in unserem Land“…“ Siehe zum Hintergrund: Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Lufthansa allgemein: UFO Streik Kidnapping im Arbeiterparadies. Die Debatte um eine Einschränkung des Streikrechts entwickelt sich zum Dauerbrenner Artikel von André Eisenstein in Direkte Aktion 212 – Juli/August 2012 XI. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Mitbestimmung > Betriebsrätewesen und BetrVG Vertrauen ist gut - Betriebsrat ist besser „In welchen Betrieben kann ein Betriebsrat gewählt werden? Wer kann sich wählen lassen? Und wie läuft so eine Wahl eigentlich ab? Hier die wichtigsten Fragen und Antworten.“ Video von und bei ver.di XII. Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken > Profile der vertretenen (regionalen) Gruppen Unsere Devise: Die Unterstützung eigenständiger Kämpfe! Die aktualisierte Selbstdarstellung von Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg vom September 2012 XIII. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb? Drei Säulen für Menschenrechte. Unternehmen sollen stärker in die Verantwortung genommen werden „Wirtschaft und Menschenrechte - das ist häufig ein Widerspruch. Menschenrechtsaktivisten aus aller Welt trafen sich in Berlin, um sich zu Erfahrungen auszutauschen. Rechtsfrage: Beleidigte Arbeitgeberin „Zugespitzte Äußerungen können im Streik zulässig sein. Das urteilte das Landesarbeitsgericht Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf und wies Anträge auf Unterlassung der Äußerungen zurück. (AZ: 8 SaGa 14/12)…“ Meldung in Neues Deutschland vom 07.09.2012 XIV. Diskussion > Grundrechte > Ausländer- und Asylrecht > Festung EU: Erneuter Ansturm auf spanische Grenzen Spanien werden illegale Abschiebungen vorgeworfen Madrid ließ eine Insel räumen, übergab die Mehrzahl der Flüchtlinge Marokko, das sie in der Wüste abgesetzt hat. Artikel von Ralf Streck in telepolis vom 6.9.2012 XV. Diskussion > Grundrechte > Kommunikationsfreiheit und Datenschutz > Datenschutz: Meldeämter und Datenhandel 190.000 Unterschriften Länder kippen umstrittenes Meldegesetz im Bundesrat „Unter dem Eindruck von 190.000 Protestunterschriften hat der Bundesratsinnenausschuss das Meldegesetz abgelehnt. "Ein fauler Kompromiss im Vermittlungsausschuss muss verhindert werden", sagte Jan Korte. Die Bundesländer lehnen das umstrittene Meldegesetz ab. Der Bundesratsinnenausschuss sprach sich am 6. September 2012 mit allen Stimmen dafür aus, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Das gab die innenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Gisela Piltz bekannt. Vor der Sitzung übergab das Bündnis "Meine Daten sind keine Ware" mehr als 190.000 Unterschriften gegen das neue Meldegesetz…“Artikel von Achim Sawall vom 6.9.2012 bei golem XVI. Diskussion > Grundrechte > Terrorismusbekämpfung und Grundrechte Arbeitsrecht und Al-Qaida-Verordnung: Krieg gegen den Terror verpflichtet Unternehmen „Wer einen Islamisten einstellt, finanziert den internationalen Terrorismus – denkt sich die EU und führt daher Listen mit potenziellen Extremisten, die von wirtschaftlichen Ressourcen möglichst ferngehalten werden sollen. Unternehmen ist es unter Strafe verboten, solche Menschen einzustellen und ihnen eine Vergütung zu zahlen. Kaum einem Arbeitgeber ist dies bewusst, meinen Nils Neumann und Manfred Hack…“ Artikel von Manfred Hack und Nils Neumann vom 03.09.2012 bei Legal Tribune ONLINE . Aus dem Text: „… In deren Konsequenz ist jeder Arbeitgeber verpflichtet, regelmäßig zu überprüfen, ob er einen potenziellen Terroristen beschäftigt. Macht er dies nicht, drohen dem Unternehmen Geldstrafen in Höhe von bis zu einer Million Euro. Unternehmensorgane sowie einzelne leitende Angestellte müssen sogar mit Haftstrafen rechnen. Geregelt ist dies in Verordnungen der Europäischen Union, insbesondere in der allgemeinen Anti-Terrorismus- sowie der Al-Qaida-Verordnung. Beide zielen primär darauf ab, den finanziellen Handlungsspielraum einzelner Terroristen und ihrer Netzwerke zu beschränken. .. In Deutschland sanktioniert insbesondere § 34 Abs. 4, 7 Außenwirtschaftsgesetz sowohl vorsätzliche als auch fahrlässige Verstöße gegen die Bereitstellungsverbote. Anders als es der Name des Gesetzes vermuten lässt, richtet sich die Vorschrift keinesfalls nur an Außenwirtschaftsunternehmen. Strafbar macht sich danach vor allem, wer vorsätzlich oder fahrlässig einen der namentlich aufgeführten potenziellen Terroristen beschäftigt und vergütet. Ihm drohen bis zu fünf Jahre Haft. Vorstandsmitglieder, Geschäftsführer sowie die Unternehmen können daneben mit Geldbußen in Höhe von bis zu einer Million Euro belegt werden, §§ 30, 130 Ordnungswidrigkeitengesetz. Auch eine Gewerbeuntersagung wegen Unzuverlässigkeit nach § 35 Gewerbeordnung kommt in Betracht…“ XVII. Diskussion > Grundrechte > Terrorismusbekämpfung und Grundrechte: § 129a Der Paragraph 129 b und die Rechtsstaatlichkeit: Nelson Mandela auf der Terrorliste und Anklage gegen 14jährigen Islamisten „Die Bundesrepublik Deutschland ist ein Rechtsstaat. Es herrscht Gewaltenteilung zwischen der Regierung, dem Parlament und der Justiz. Eigentlich. Seit Einführung des Strafrechtsparagraphen 129 b bestimmen (zwar nicht de jure, aber faktisch) die US-Regierung, die Europäische Union und zuletzt das Bundesministerium der Justiz, gegen wen die Bundesanwaltschaft ermitteln darf und wer als politischer Angeklagter vor Gericht zu erscheinen hat…“ Artikel von Helmut Lorscheid in telepolis vom 04.09.2012 XVIII. Kosovo und andere Kriege > (Gewerkschaftlicher) Antimilitarismus allgemein: Auf zum GÜZ schon am 10.9.2012 „»Widerstand lässt sich nicht verbieten!« -Trotz des versuchten Verbots: Planmäßiger Start des Camps am kommenden Mittwoch den 12.9.2012 Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |