Home > News > Montag, 21. März 2011
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Montag, 21. März 2011:

I. Internationales > Japan : Erst das Erdbeben, dann der Tsunami und letztlich auch noch die Atommafia

Die Redaktion des LabourNet Germany bedankt sich für alle Spenden zum Aufbau von "People's Earthquake Relief Center" der japanischen Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba. Nach der Veröffentlichung des Spendenaufrufs im LabourNet sind laut einer Mail des Doro-Chiba-Unterstützerkreises kurzfristig 2.000 € eingegangen. Ein Dankesschreiben der Gewerkschaft gibt's in einer deutschen Übersetzung weiter unten. Danach folgt eine Originalstimme aus Japan zur aktuellen Lage: ein Interview mit Hirose Takashi nun in deutscher Übersetzung (das Original auf Counterpunch hatten wir am Freitag verlinkt).

Doro-Chiba dankt für die Unterstützung

"Die japanische Eisenbahnergewerkschaft Doro-Chiba hat zusammen mit dem National Coordinating Center of Labor Unions (Vereinte Gewerkschaften) mehrere People's Earthquake Relief Center (Hilfezentren) gegründet, um die immer noch abgeschnittenen Landesteile in der Region Tohoku mit Lebensmittel, Wasser, Decken und Erste-Hilfe-Sets zu versorgen. Über den Spendenaufruf des DoroChiba-Unterstützerkreis sind bisher schon mehr als 3.500,- EUR gesammelt worden. Dafür und die damit gezeigte Solidarität der deutschen Werktätigen bedankt sich Doro-Chiba ausdrücklich. (...) Doch nicht nur die Lage im Nordosten ist dramatisch. Aufgrund der Zerstörungen von Fabriken, Betrieben und Farmland sind Millionen von Menschen ohne Arbeit und Einkommen. Für sie gibt es keine finanzielle Unterstützung durch die Regierung und ihre Lebensperspektiven sind ungewiss.", schildert ein Sprecher von Doro-Chiba die aktuelle Lage. Daher ist jede Spende für die People's Earthquake Relief Center willkommen und wird direkt zur Unterstützung der Betroffenen eingesetzt. Um weitere Hilfsmaßnahmen zu organisieren bitten wir dringend um Spenden auf folgendes Konto (Doro-Chiba-Unterstützerkreis):
Kathrin Yankovic
Ktonr: 3197301
Blz.: 670 923 00
IBAN: DE 82 6709 2300 0003 197301
BIC: GENODE61WNM
Verwendungszweck: Hilfe für Japan

Das Geld wird ohne Abzüge über Western Union nach Japan weitergeleitet" Das komplette Dankesschreiben der Gewerkschaft pdf-Datei

Hirose Takashi: Die Havarie des Fukushima Kernkraftwerks und die Haltung der Medien - Was sie in Fukushima vertuschen

Ein Interview von Yoh Sen'ei und Maeda Mari mit Hirose Takashi mit einer Einführung von Douglas Lummis pdf-Datei, Okinawa, gesendet von Asahi NewStar am 17. März, 20.00 Uhr, in einer Übersetzung von Manfred Pegam. Aus dem Text: "...Hirose Takashi hat ein ganzes Regal Bücher geschrieben, meist über die Atomindustrie und den militärisch-industriellen Komplex. Nuclear Power Plants (Kernkraftwerke) ist wohl sein bekanntestes Buch, in dem er die Logik der Kernkraftbefürworter logisch weiterführt: Wenn ihr wirklich meint, dass sie sicher sind, warum baut ihr sie nicht im Stadtzentrum, anstatt hunderte von Kilometern entfernt, wodurch ihr die Hälfte des erzeugten elektrischen Stroms in den Leitungen verliert? Das Fernsehinterview, das unten teilweise übersetzt zu finden ist, gab er mit gemischten Ge-fühlen. Ich habe heute (22. März 2011) mit ihm telefoniert, und er sagte mir, dass es damals sinnvoll gewesen sei, gegen Kernkraft zu kämpfen, dass er aber jetzt, nachdem die Katastro-phe ausgebrochen ist, lieber schweigen würde. Er könne jedoch nicht schweigen angesichts der unglaublichen Lügen, die über Radio und Fernsehen verbreitet würden..."

II. Internationales > Großbritannien: Proteste gegen das Sparpaket der britischen Regierung

Hunderttausende protestieren in London gegen Sparpläne

"Am Samstag gingen in London Hunderttausende auf die Straße, um gegen den Sozialabbau der konservativ/liberaldemokratischen britischen Koalitionsregierung zu demonstrieren Protestwelle in Großbritannien). Schätzungen variieren zwischen 250.000 und über 500.000 Teilnehmenden. Die Teilnehmer kamen aus allen Teilen Großbritanniens mit fast 1000 Bussen und 21 Sonderzügen. Die Demonstration wurde vom britischen Gewerkschaftsbund TUC organisiert, allein die Gewerkschaft für Staatsangestellte PCS schätzt, dass 25.000 ihrer Mitglieder zu dem Ereignis gekommen waren..." Artikel von Christian Bunke auf Telepolis vom 28.03.2011 externer Link

  • London: Massendemo und Kaufhausbesetzung
    "Nachdem über 400 000 Menschen in der Stadt demonstriert haben, ist es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei gekommen. Dabei kam es zu einer Besetzung des Luxus-Kaufhaus Fortnum & Mason im Viertel Picadilly. Die Proteste richten sich gegen die Kürzungen und die Schließung vieler öffentlicher Einrichtungen. Das Motto der Demo lautete unter anderem: "Demo für den anderen Weg!"..." Beitrag von "Streets of London" auf Indymedia vom 27.03.2011 externer Link

III. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Gewerkschaft als Arbeitgeber > Schließung der DGB- Tagungsstätten Hamburg-Sasel und Starnberg

Geschäftsführung erklärte Interessenausgleichsverhandlungen für gescheitert - Wollen wir jetzt aufgeben oder kämpfen?

Newsletter Nr. 11 des Förderkreises für den Erhalt aller Bildungsstätten des DGB Bildungswerks vom 27.03.2011 externer Link. Aus dem Text: "...Die Geschäftsführung des DGB Bildungswerks und die Verantwortlichen im Bundesvorstand des DGB haben die Verhandlungen zum Interessenausgleich um die Zukunft unserer Häuser Mitte letzter Woche für gescheitert erklärt. Sie rücken von ihrer Position nicht ab: sie wollen unsere Häuser schließen. Sie wollen die dort beschäftigten Mitarbeiter Ende des Jahres auf die Straße werfen! Gut durchgeführte Betriebsräte-Qualifizierung soll damit nun endgültig gegen die Wand gefahren werden! (...) Enttäuscht - aber ebenso unmissverständlich - stellt der Gesamtbetriebsrat des DGB Bildungswerks daher in einem Mitarbeiterinfo nun fest, dass damit nun jeder weiteren inhaltlichen Diskussion "der Boden entzogen" worden sei. (...) Es gibt genau zwei Möglichkeiten, wie wir auf dieses Ergebnis nun gemeinsam reagieren: Entweder wir sagen: Gut, dann ist es eben so. Unsere Häuser werden geschlossen. Die bisherige gute Form der Betriebsräte-Qualifizierung im DGB-Bildungswerk wird damit aufgegeben. Das ist zwar schade, aber wir können daran nichts ändern Oder wir sagen: Nein! Das darf nicht sein! Bisher haben wir nur geredet. Jetzt werden wir handeln! Jetzt werden wir kämpfen!..."

IV. Branchen > Dienstleistungen: Sport- und Freizeitwirtschaft > Prostitution

"Wir sind nicht kriminell" - Prostituierte demonstrieren für Erhalt des Dortmunder Straßenstrichs

"Fröhlich, bunt und laut haben sie demonstriert. Etwa sechzig Prostituierte und mindestens gleich viele Journalisten, Fotografen, Parteienvertreter, Vertreterinnen der Prostituiertenberatungsstellen und wohl auch einige "Kunden", so hieß es, liefen von der Dortmunder Nordstadt bis zum Rathaus. Mit Sprechchören wie "Wir lassen uns nicht vertreiben, der Straßenstrich muss bleiben", Transparenten und Schildern, auf denen steht "Wir sind nicht kriminell", wollen sie die Schließung des Straßenstrichs verhindern..." Artikel von Barbara Underberg auf der Seite der Ruhrbarone vom 24 März 2011 externer Link. Siehe dazu:

V. Branchen > Medien u. IT > Telek(c)om: Tarifverhandlungen 2011

Erfolgreiche Schlichtung im Telekom-Tarifstreit

"Der Tarifstreit bei der Deutschen Telekom ist beigelegt: Die rund 105 000 Beschäftigen erhalten 3,15 Prozent mehr Gehalt. Das ist das Ergebnis einer erfolgreichen Schlichtung des früheren Hamburger Bürgermeisters Henning Voscherau, teilten die Gewerkschaft Verdi und die Telekom am Samstag in Berlin mit. In der Servicesparte sollen rückwirkend zum 1. Januar 2 Prozent und ab dem 1. April 3,15 Prozent mehr gezahlt werden, die übrigen Beschäftigen erhalten ab April Einkommenssteigerungen von ebenfalls 3,15 Prozent. Die Laufzeit der Vereinbarung beträgt 13 Monate bis Ende Januar 2012. Der Kündigungsschutz wurde bis Ende kommenden Jahres verlängert." Dpa-Meldung auf heise-online vom 26.03.2011 externer Link

VI. Branchen > Auto Allgemein/Zulieferindustrie: Schließung von Behr in Stuttgart-Feuerbach

Bei Behr und Mahle droht weitere Arbeitsplatzvernichtung

"Bei der Übernahme von Behr durch Mahle soll nicht nur das Werk 8 mit seinen 220 Arbeitsplätzen geopfert werden. Die Tinte unter die Kündigungen der 20 Kolleginnen und Kollegen aus dem Werk 8, die es ablehnen in eine Transfergesellschaft zu gehen oder einen Auflösungsvertrag zu unterschreiben ist noch nicht trocken, da blasen die Firmenleitungen von Behr und Mahle zum Sturm auf die über 200 IT-Beschäftigten in beiden Betrieben. Sie sollen in eine neue Firma ausgelagert werden. Lediglich für ein Jahr soll es persönlichen Besitzstand geben. Auch in den Bereichen Einkauf, Forschung, Entwicklung und Vertrieb droht weitere Arbeitsplatzvernichtung. Speziell eingerichtete Teams untersuchen die Bereiche. Dabei dürfte es vor allem um die Suche nach Synergieeffekten gehen, mit denen Jobs abgebaut werden können. Die Rechnung der IGM mit der Zustimmung zur Schließung des Feuerbacher Produktionsstandorts die restlichen Arbeitsplätze zu retten, wird nicht aufgehen. Die Entwicklung gibt den Kollegen von Werk 8 recht, die in Opposition zur Betriebsratsmehrheit und zum IGM Ortsvorstand Kampfmaßnahmen zur Verteidigung ihrer Arbeitsplätze eingefordert haben. Sie haben dabei auch immer wieder erklärt, dass die Stuttgarter IGM-Führung mit ihrer Zustimmung zur Schließung von Werk 8 die Kampfkraft der gesamten Belegschaft schwächt und es den Bossen dadurch einfacher macht, weitere Arbeitsplatzvernichtung und betriebsbedingte Kündigungen durchzuziehen. Es ist höchste Zeit dass die Betriebsräte und die IGM einen Kurswechsel vollziehen und Widerstand gegen Angriffe auf die Belegschaften von Behr und Mahle organisieren. Bei den Kündigungsschutzklagen von Behr-Kollegen ist die IGM inzwischen in die Situation gekommen, dass sie eines ihrer Mitglieder vor dem Arbeitsgericht vertreten muss und ihr Rechtssekretär die Frage stellte, ob der Betriebsrat für alle Werksteile zuständig ist. Die Behr-Firmenleitung bejahte dies. Daraus ergibt sich zwangsläufig, dass es tatsächlich eine Sozialauswahl hätte geben müssen. Das haben die Betriebsräte von Behr und die IGM-Ortsverwaltung bisher immer verneint. Wenn es nach Recht und Gesetz geht, kann der Arbeitsrichter die Kündigungen nur für unwirksam erklären. Der Richterspruch für die ersten acht Kündigungsschutzklagen soll am 30. März bekanntgegeben werden." Metallertreff Stuttgart vom 24.3.2011 in einer Mail an die Redaktion des LabourNet Germany

VII. Branchen > Auto: Daimler > Werk Bremen

Kurze Meldung von Daimler Bremen

"Heute, 24.3., protestierten ca. 1500 Kollegen zu Beginn der Spätschicht gegen die katastrophale Arbeitshetze an den Bändern, gegen deren Unterbesetzung. Sie forderten die Festübernahme aller 632 Leiharbeiter und aller Auslerner sofort. Der Protest war eine 45-minütige Begleitung der Verhandlungen zwischen Werkleitung und Betriebsrat. Die Werkleitung hat notgedrungen 350 Festeinstellungen zugesagt, sofern ihre Forderungen nach 10 Sonderschichten, nach Aussetzen der Freischichten, usw. zugestimmt wird. Die Kollegen lehnen es strikt, die dringend benötigten Einstellungen (der eigentliche Bedarf liegt bei über 1.000 !) mit irgendwelchen Forderungen zu verknüpfen." Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 24.03.2011

VIII. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > EU und die Finanzkrise:

"Pakt für Wettbewerbsfähigkeit" - Euro-Regierung des Euro?

  • Deutsch-französische Erklärung: Gewerkschaften fordern politischen Kurswechsel für ein faires und gerechtes Europa
    "Europaweit demonstrieren Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter in diesen Tagen gegen den unsozialen "Pakt für den Euro". Auch die deutsche und französische Gewerkschaftsbewegung spricht sich nachdrücklich gegen eine Wirtschaftsregierung aus, die auf einem verengten Konzept von Wettbewerbsfähigkeit basiert und vorrangig auf stagnierende oder sogar sinkende Löhne setzt." DGB-Meldung vom 24.03.2011 externer Link. Siehe dazu:

  • Europa braucht keinen Wettbewerbspakt Merkel-Sarkozy, sondern einen politischen Kurswechsel für ein faires und gerechtes Europa
    Deutsch-Französische Erklärung vom 14. März 2011 externer Link pdf-Datei von DGB und französischen Gewerkschaftsorganisationen (CGT, CFDT, FO, UNSA, CFTC)

  • Krise der Eurozone - Solidarisch aus der Krise
    ver.di Beschluss zur Eurokrise (Deutsche Fassung) externer Link pdf-Datei. Siehe dazu auch: Krise der Eurozone. Sonderseite bei ver.di externer Link

  • [Brüssel] Demo gegen Sozialabbau in der EU
    "Europaweit werden die Krisenkosten auf die arbeitende Bevölkerung abgewälzt. Während die Banken, welche noch vor 1,5 Jahren mit hunderten Milliarden gerettet wurden, bereits wieder florierende Geschäfte machen und die Boni geradezu sprudeln, geht die Angst vor der Staatsverschuldung um. Um das Loch in den öffentlichen Kassen, verursacht durch die Banken, zu stopfen sollen in vielen europäischen Ländern die Sozialausgaben gekürzt und gleichzeitig die Steuern für normale Arbeitnehmer erhöht werden. DOCH NICHT MIT UNS! Nach vielen Protestaktionen europaweit in den letzten Monaten, gingen nun gestern Gewerkschaftler aus ganz Europa in Brüssel auf die Straße um den EU Führern zu zeigen was sie von ihrer Wirtschafts und Sozialpolitik halten. GAR NICHTS!..." Bericht von Lennart R. vom 25.03.2011 bei indymedia externer Link mit Links zu Berichten und Bildern

  • EGB warnt vor Brüsseler Lohnpolizei. Das Anti-Krisen-Paket der EU-Kommission entpuppt sich als Angriff auf Tarifautonomie und Arbeitsrecht.
    Artikel von Wolfgang Kowalsky externer Link (Referent beim Europäischen Gewerkschaftsbund (EGB) in Brüssel) im Magazin Mitbestimmung 03/2011

  • Ein Pakt zur Lohnmäßigung
    "Die Euro-Zone hat sich eine neue Architektur gegeben. Viel wurde darüber diskutiert, ob die Einheitswährung nun krisensicher ist und welches Land wie viel dazu beitragen muss. Weniger debattiert wurde hingegen, welche ökonomischen Akteure die größten Lasten zu tragen haben. Dies werden voraussichtlich vor allem jene sein, die von Lohn und Gehalt leben." Kommentar von Stephan Kaufmann in Berliner Zeitung vom 28. März 2011 externer Link

IX. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Gesetzeslage > Arbeitnehmerüberlassungsgesetz 2011 - Gesetz gegen Missbrauch der Leiharbeit?

Besserer Schutz gegen Missbrauch in der Leiharbeit beschlossen

"Gegen den Missbrauch der Arbeitnehmerüberlassung soll künftig schärfer vorgegangen werden. Einem entsprechenden Gesetzentwurf der Regierung (17/4804) hat der Bundestag am 24. März mit der Mehrheit der Koalitionsstimmen bei Enthaltung der SPD in geänderter Fassung zugestimmt." Aus der Bundestag-Meldung am 24. März 2011 externer Link. Siehe dazu:

  • den beschlossenen Gesetzentwurf der Regierung (17/4804) externer Link pdf-Datei
  • Bundestag: Abstimmung über Arbeitnehmerüberlassungsgesetz. So kann der Missbrauch von Leiharbeit nicht gestoppt werden
    "Die Ungerechtigkeit geht weiter. Der Bundestag hat Änderungen zum Arbeitnehmerüberlassungsgesetz (AÜG) beschlossen und damit den Missbrauch der Leiharbeit auch noch gesetzlich geregelt. "An der ungerechten Bezahlung von Leiharbeitern ändert sich gar nichts", sagte Detlef Wetzel, Zweiter Vorsitzender der IG Metall. Denn die Unternehmen könnten weiterhin den Kündigungsschutz umgehen und Arbeitskraft für weniger Entgelt einkaufen." IGM-Meldung vom 25.03.2011 externer Link
  • Missbrauch der Leiharbeit: Bundestag beschließt Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes
    Ver.di-Meldung vom 25.03.2011 externer Link. Aus dem Text: ".ver.di hält die Änderung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes für unzureichend. Frank Bsirske, ver.di-Vorsitzender: "Sie ist nur ein allererster kleiner Schritt". Weitere Gesetzesänderungen seien dringend notwendig, um den Missbrauch der Leiharbeit und die Ausweitung des Niedriglohnsektors wirksam einzudämmen. "Wer den Missbrauch von Leiharbeit wirklich bekämpfen will, kommt an einer umfassenden Gesetzesänderung nicht vorbei", betonte Bsirske. (.) Außerdem enthält die Neufassung des Arbeitnehmerüberlassungsgesetzes keine Regelung, um den Einsatz von Leiharbeitern als Streikbrecher zu verbieten.."
    Die Redaktion des LabourNet Germany meint, evtl. besser die Leiharbeit überhaupt zu verbieten...
  • Arbeitnehmerfreizügigkeit: In der Leiharbeit steigt der Druck
    "Die Öffnung der Grenzen für Arbeitnehmer aus Osteuropa dürfte den Wettbewerb in der Leiharbeitsbranche noch einmal verschärfen. Trotz Mindestlohn könnte sich die Lage vieler Leiharbeiter verschlechtern." Böcklerimpuls 5/2011 externer Link pdf-Datei

Siehe dazu auch:

X. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Tarifierung der Leiharbeit > Mindestlohntarifvertrag

Bundestagsbeschluss: Leiharbeiter haben ab dem 1. Mai einen Mindestlohn

"Neues Gesetz: Ab dem 1. Mai gilt für alle Leiharbeiter in Deutschland ein einheitlicher Mindestlohn. Er soll die Arbeitnehmer vor ausländischer Konkurrenz schützen. Der Bundestag hat einen Mindestlohn für die etwa 900.000 Leiharbeiter beschlossen. Mit dem Gesetz werden die von Deutschem Gewerkschaftsbund und Arbeitgebern bereits in einem Tarifvertrag festgelegten Mindestlöhne für die gesamte Branche vorgeschrieben. Sie betragen vom 1. Mai an 7,79 Euro im Westen und 6,89 Euro pro Stunde im Osten." Artikel in Die Welt online vom 25.03.2011 externer Link

Zeitarbeiter können vom neuen Mindestlohn nicht leben

"Der beim Hartz-IV-Kompromiss mühsam ausgehandelte Mindestlohn für die Zeitarbeitsbranche wird bei den betroffenen Arbeitnehmern nicht zum Leben reichen. Selbst bei einer Vollzeitbeschäftigung können diese in den neuen Bundesländern maximal rund 806 Euro und in den alten Ländern 892 Euro verdienen. In beiden Fällen hat ein Alleinlebender jedoch Anspruch auf ergänzende Leistungen, bleibt also Aufstocker. So würde sich das zusätzlich vom Staat zu zahlende Geld auf 121 Euro im Osten und 48 Euro im Westen belaufen.." Artikel im Berliner Abendblatt vom 24. März 2011 externer Link

XI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Widerstand gegen Sklavenhandel

ALSO-Aktion zur Leiharbeitsmesse in Oldenburg

Am vergangenen Mittwoch (23.3.2011) fand in der Oldenburger Messehalle eine sog. Zeitarbeitsmesse statt. Knapp 20 Zeitarbeitsläden suchten sich in gutem Bild darzustellen. Das gelang wohl nicht. Zum einen waren die meisten Messe'besucher' zwangsrekrutiert - ganze Gruppen von Maßnahmenteilnehmern wurden durch die Halle geschleust. Zum anderen hatten schon viele allzu üble Erfahrungen mit diesen Unternehmen gemacht. Die Arbeitslosenselbsthilfe Oldenburg (ALSO) konnte mit vielen Besuchern gute Gespräche führen, informierte über das Urteil des Bundesarbeitsgericht, wonach der Christliche Leiharbeitstarif ungültig ist wie auch die Möglichkeit, in bestimmten Fällen den Lohn der Entleihbetriebe nachzufordern. Siehe dazu:

  • Leiharbeit? "Ja, warum denn nicht?"
    "Zeitarbeitsmesse - das klingt gut, das klingt seriös. Auf Messen werden neue Waren und Dienstleistungen präsentiert. Bei der Zeitarbeit wird auch mit Ware gehandelt: mit der Ware Arbeitskraft. Allerdings ist die Ware Arbeitskraft fest mit lebendigen Menschen verbunden. Menschenhandelsmesse? - Das klingt schon nicht mehr so gut. (.) Sklavenhändlermesse - wie klingt das?..." ALSO-Flyer zur Messe pdf-Datei
  • Verleiher, vollen Lohn nachzahlen! Volle Löhne einfordern!
    ALSO-Flugblatt zum Bundesarbeitsgerichtsurteil pdf-Datei

XII. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitsbedingungen allgemein > Arbeitsrecht > Kündigungs"schutz"

Kündigungsschutz bei Bagatelldelikten wird nicht ausgeweitet

"Die Oppositionsfraktionen sind mit ihrem Anliegen gescheitert, die Voraussetzungen für Kündigungen wegen Bagatelldelikten gesetzlich zu verschärfen. Zwei entsprechende Gesetze und ein Antrag wurden vom Bundestag am 24. März abgelehnt." Aus der Bundestagsmeldung vom 25.3.2011 externer Link

XIII. Diskussion > Arbeitsalltag: Gesundheit trotz(t) Arbeit > Arbeit macht krank - arbeitsbedingte Erkrankungen

Innere Uhr verstellt. Das Leiden der Schichtarbeiter

"In vielen Branchen gehört Schichtarbeit zum Alltag. Doch wenn die innere Uhr dauerhaft verstellt wird, fordert das oft gesundheitlichen Tribut. Der Chronobiologe Thomas Kantermann hat für "Gehirn und Geist" zusammengetragen, welche gravierenden Folgen drohen." Artikel in Spiegel online vom 27.03.2011 externer Link

Krank in der Freizeit Endlich Urlaub - Zeit zum Krankwerden

"Monatelang kämpft man sich durch den Arbeitsalltag - und sobald der Urlaub beginnt, kommt die Erkältung. Dass Arbeitnehmer vor allem in ihrer Freizeit krank werden, hat spezielle Gründe." Artikel in Süddeutsche Zeitung vom 27.03.2011 externer Link

XIV. Diskussion > (Lohn)Arbeit: sozialpolitische Aktionen und Proteste 2011: Prozess gegen GALIDA wegen Römer-Aktion bei der FDP

Römer-Prozess geht weiter: FDP-Hauptbelastungszeuge kneift

"Der kalendarische Frühlingsbeginn und das bevorstehende Osterfest haben auch beim heutigen FDP-Römer Prozess gegen die GALIDA vor dem Amtsgericht Darmstadt für Heiterkeit gesorgt. Allen voran der FDP-Geschäftsführer Hartel legte sich das erste Ei ins Nest: Er erschien unentschuldigt nicht zur Verhandlung und wurde dafür vom Gericht mit einem Ordnungsgeld in Höhe von 150 Euro und den Kosten des kommenden 2. Verhandlungstages belegt. Der 2. Verhandlungstag findet am Montag, 04. April um 14:00 Uhr im Amtsgericht Darmstadt statt." Galida-Bericht (mit Bildern) vom 21. März 2011 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Kommt Westerwelle zum FDP-GALIDA-Römer-Prozess nach Darmstadt?
    "Eigentlich kann es keine Frage sein: Wenn der Darmstädter Ableger der selbsternannten Spasspartei FDP der Ansicht ist, satirische Aktionen mittels Strafrecht zu verfolgen, dann muss wenigstens der Chef dieser Vereinigung her, um das zu erklären. Finden wir auch, daher haben wir zum nächsten Prozesstermin in dieser Sache am 04. April 2011 ab 14:00 Uhr vor dem Amtsgericht Darmstadt einen Beweisantrag dazu gestellt." Galida-Meldung vom 27. März 2011 externer Link

XV. Diskussion > (Lohn)Arbeit: sozialpolitische Aktionen und Proteste 2011 > Euromayday

Euromayday am 1. Mai 2011 in Dortmund

Seit einigen Jahren gibt es am 1. Mai Mayday-Paraden in vielen Städten Europas. In diesem Jahr findet sie zum zweiten Mal in Dortmund statt.
Was ist der Euromayday?: Die Form einer lauten, bunten Tanzparade mit DJs und Kostümen, geht über die sonst üblichen Demonstrationsformen hinaus. Der Euromayday soll einen Ort schaffen um die prekären Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu thematisieren und Betroffene und AktivistInnen in ihrer Unterschiedlichkeit zusammen zu bringen. Wir wollen den Zumutungen unseres Lebens unsere Wünsche und Forderungen entgegen stellen und eine große Party auf der Straße feiern. Der Euromayday ist eine offene Parade. Alle sind eingeladen, ihre Themen, Kämpfe, und Ideen einzubringen! Der Euromayday startet am 1. Mai um 14.00 Uhr auf dem Nordmarkt in Dortmund und endet im Westpark. Siehe dazu:

Mit liebem Gruß, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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