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Updated: 18.12.2012 16:09

Auto- und Zulieferindustrie allgemein

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Renault Trucks: Betriebsrat kämpft für Standort Brühlupdated

Der Schrecken sitzt tief bei den Mitarbeitern der Renault Trucks Deutschland GmbH. Die Zentrale an der Renault-Nissan-Straße in Brühl soll geschlossen werden. Der Betriebsrat will die Entscheidung nicht hinnehmen und kündigt Verhandlungen an. Artikel von Britta Havlicek und Norbert Kurth im Kölner Stadt-Anzeiger vom 23.11.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Renault-Trucks gehört seit dem Jahr 2000 zum schwedischen Volvo-Konzern. Vor gut zwei Jahren trennten sich die Franzosen von einem Großteil ihrer Beteiligungen an Volvo. Seither laufen die beiden Marken Renault und Volvo getrennt unter dem Konzerndach in Göteborg. Renault Trucks betreibt bundesweit elf Niederlassungen, eine davon ist in Frechen, die nächste liegt in Bochum. Volvo betreibt eine Niederlassung in Köln-Rodenkirchen. Jetzt will der Konzern unter dem Namen Volvo Group Trucks Central Europe GmbH eine neue Organisation für beide Marken in drei regionalen GmbHs schaffen und deren Zentrale am bisherigen Standort in Ismaning bei München ansiedeln. Das Unternehmen gehe offenbar davon aus, dass es sich um eine Betriebsänderung handele und den Mitarbeitern zum 30. Juni betriebsbedingt gekündigt werden kann. Der Betriebsrat will die Entscheidung, die offenbar „fest und beschlossen ist“, so allerdings nicht hinnehmen, stellte der stellvertretende Vorsitzende des Gremiums, Wolfgang Berlin, fest. Er und Vertreter der IG Metall gehen davon aus, dass der Zweck des Betriebs übergeht und die Belegschaft somit Anspruch auf einen Interessenausgleich hat…“

  • "Das langsame Sterben von Renault Trucks"new
    Liebe Kolleginnen und Kollegen, anbei die Übersetzung von Wolfgang Berlin externer Link pdf-Datei eines aktuellen Artikels aus der französischen Wirtschaftszeitung "La Tribune" vom 29.11.2012 bei der IG Metall Köln

  • Drohende Standortschließung Renault Trucks GmbH in Brühl new
    Informationen der IG Metall Köln-Leverkusen externer Link

  • Renault-Trucks: Mitarbeiter fürchten um ihre Existenz
    Der Betriebsrat und IG Metall wollen einen Tarifvertrag zur Beschäftigungssicherung mit dem Unternehmen Renault Trucks in Brühl aushandeln. Nur sechs Mitarbeiter sollen weiter beschäftigt werden. Die Übrigen bangen um ihre Existenz. Artikel von Norbert Kurth im Kölner Stadtanzeiger vom 28.11.2012 externer Link. Aus dem Text: "(.) Warum der Konzern in dieser Weise vorgeht, ist den Betriebsräten schleierhaft. "Einsparungen", sagt die Vorsitzende, Fadime Pektas, "sind damit kaum zu erreichen." Und Kerstin Klein, Fachsekretärin der IG Metall, kann "unternehmerisch nicht nachvollziehen", was der Konzern da plant. Betriebsrat Wolfgang Berlin spricht aus, was viele glauben: Renault Trucks in Brühl werde dicht gemacht, damit die Mitarbeiter betriebsbedingt und damit kostengünstig entlassen werden können. Später würden diese oder andere Mitarbeiter zu für das Unternehmen günstigen Tarifen wieder eingestellt. Denn das Personal werde gebraucht."

Abrissbirne Hyundai - Bossing aus Prinzip

"Hyundai ist ein großer südkoreanischer Autokonzern mit Produktions- und Entwicklungsstätten auch in Europa. Der Konzern ist nicht gerade als gewerkschaftsfreundlich bekannt - nicht in seinem Stammland und auch nicht anderswo. Jetzt hat er in Deutschland, in seinem Tochterwerk Rüsselsheim, ein Bündnis mit der AUB (ausgeschrieben: "Aktionsgemeinschaft unabhängiger Betriebsräte") geschlossen. Bekannt geworden ist die AUB durch die Bestechung ihres damaligen Vorsitzenden Wilhelm Schelsky, der mit Siemens-Millionen eine arbeitgeberorientierte Gegengewerkschaft gegen die IG Metall aufbauen wollte. Schelsky wurde inhaftiert und verurteilt, die AUB hat den Skandal überlebt." Artikel von Albrecht Kieser auf Brennpunkt Betrieb vom 19.10.2012 externer Link

Iveco in Weisweil

  • Werksschließung: Ivecos Betriebsrat unterschreibt Sozialplan
    Betriebsrat und Geschäftsführung der Iveco Magirus Brandschutztechnik GmbH haben sich auf einen Sozialplan geeinigt. Iveco gibt laut Betriebsrat für den Interessenausgleich 17 Millionen Euro aus. Artikel von Michael Haberer in der Badischen Zeitung vom 22.11.2012 externer Link. Aus dem Text: „(…) Der Erfolg der Verhandlungen zeigt sich in der Summe, die Iveco für die sozialverträgliche Werksschließung in die Hand nehmen muss: Von 17 Millionen Euro spricht der Betriebsrat. Vor dem Widerstand der Belegschaft mit Hilfe der IG Metall waren es 10,8 Millionen. 17 Millionen würden die Übergangslösungen kosten, falls alle 153 Festangestellten diese in Anspruch nehmen, hieß es vom Betriebsrat. Je mehr Mitarbeiter in das neue Brandschutzzentrum in Ulm übersiedeln, desto günstiger werde es für Iveco. Doch geht der Betriebsrat davon aus, dass höchstens 20 Mitarbeiter ins Schwabenland umziehen werden…“

  • Warten auf Signale zur Gesprächsbereitschaft
    „Seit Montag halten die Mitarbeiter des Iveco-Werks Weisweil Betriebsversammlung. Betriebsrat und Vertreter der IG Metall informieren beim Werkstor die Mitarbeiter über den Stand der Verhandlungen mit der Geschäftsleitung. Man hofft, dass vom Management trotz der Nacht- und Nebel-Aktion am Wochenende erneut Gesprächsbereitschaft signalisiert werde. Laurens Snieders, Vorstandsmitglied von Iveco Deutschland, war am Montag in Weisweil anwesend. Allerdings wollte er gegenüber der Presse nicht zur aktuellen Firmenpolitik Stellung nehmen. Die Betriebsversammlung soll so lange dauern, bis sich eine Einigung abzeichnet oder bis die Geschäftsleitung erneut durch eine Verfügung des Arbeitsgerichts Freiburg die Belegschaft wieder zum Arbeiten zwingt. Damit die Iveco-Mitarbeiter nicht noch einmal durch eine Abholaktion wie am Wochenende überrascht werden, halten sie über Nacht in Sechs-Stunde-Schichten Wache am Werkstor. Laut Betriebsratsvorsitzendem Stefan Beha haben sich alle Mitarbeiter in die Bereitschaftsliste eingetragen…Artikel von Michael Haberer in der Badischen Zeitung vom 02.10.2012 externer Link
  • Fabrikbesetzung bei Iveco!
    …Weisweil liegt auch weit von Stuttgart denn dort sitzt ein Ministerpräsident Kretschmann, der seinen Aufstieg und den seiner grünen Partei eigentlich vor allem auch Weisweil verdankt. Auch in der Staatskanzlei Stuttgart wird hinter dem Rücken und gegen die Kolleginnen von Iveco agiert und alles für die Profitinteressen des Finanzkapitals getan. Die Belegschaft bei Iveco Weisweil blieb jedoch standhaft, alle „Sozialpläne“ und Forderungen seitens der Vertreter des Finanzkapitals wurden zurückgewiesen, alle juristischen und sonstigen Möglichkeiten werden ausgeschöpft…Artikel von Siegfried Buttenmüller auf Scharf-Links vom 01.10.12 externer Link
  • Iveco-Manager bedauert Räumungsversuch – Chefetage uneinig?
    Iveco hat versucht, Maschinen und Geräte aus seinem Werk in Weisweil abtransportieren zu lassen. Die Belegschaft verhinderte dies. Ein Iveco-Vorstand bedauerte mittlerweile die Aktion. Offenbar ist sich das Management aber nicht einig. Artikel von Michael Haberer in der Badischen Zeitung vom 30.09.2012 externer Link

Autoland ist abgebrannt: In der sich entfaltenden Krise der europäischen Autoindustrie spiegeln sich die inneren Schranken, an die das kapitalistische Weltsystem stößt

"Europas Autobauer können angesichts der sich zuspitzenden Krise - mal wieder - auf großzügigste Hilfsmaßnahmen hoffen. Die Europäische Kommission sei dabei, einen "Aktionsplan" für die angeschlagene Autobranche auszuarbeiten, hieß es in Medienberichten. Im Gespräch seien unter anderem Zuschüsse für die Entwicklungsabteilungen der europäischen Autogiganten, die aus dem rund 80 Milliarden Euro umfassenden Forschungsbudget der EU bis 2020 fließen sollen. Im Rahmen des Krisenkonzepts, das von EU-Industriekommissar Antonio Tajani ausgearbeitet wird, sollen auch Sozialprogramme bei eventuellen Werkschließungen in Europa vereinbart werden. Überdies ist - kein Witz! - eine "Einbindung" der Autoindustrie bei der künftigen Klimaschutzgesetzgebung geplant." Artikel von Tomasz Konicz auf Telepolis vom 08.11.2012 externer Link

»Ausbeutung in Reinform«

100 Arbeitsunfälle in zwei Jahren beim Thüringer VW-Zulieferer ETM. Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Verdachts auf fahrlässige Körperverletzung. Artikel von Susan Bonath in der jungen Welt vom 01.11.2012 externer Link. Aus dem Text: "Hauptsache der Rubel rollt: Verstöße gegen den Arbeitsschutz gehören beim Automobilzulieferer Engineering Technologie Marketing GmbH (ETM) im thüringischen Saalburg-Ebersdorf offenbar genauso zum »Erfolgskonzept« wie Dumpinglöhne und massenhaft Leiharbeit. Unfälle im Wochentakt und prekäre Arbeitsbedingungen beschäftigen mittlerweile Gewerkschaften, Ämter, Staatsanwaltschaft und Politiker. (.) Insgesamt 125 Arbeitsunfälle hat der Landesbetrieb allein in den vergangenen zwei Jahren bei ETM registriert, wie jW von der Behörde erfuhr. Meldepflichtig seien Unfälle, wenn sie Krankenhausbehandlung erforderlich machten. »Eine derartige Häufung habe ich noch nie erlebt«, konstatierte Ziemer. Sie vermutet, daß daran nicht nur Verstöße gegen den Arbeitsschutz schuld sind, sondern auch der hohe Leiharbeiteranteil von »mindestens 80 Prozent«. »Da stellt sich die Frage: Kommt ETM der Unterweisungspflicht nach?« Für Michael Ebenau von der IG Metall Gera/Jena praktiziert das hauptsächlich an Volkswagen liefernde Unternehmen »Ausbeutung in Reinform«. Ebenau schätzt den Leiharbeiteranteil sogar auf bis zu 90 Prozent. »Unseres Wissens nach haben nur etwa 70 der über 600 Beschäftigten direkte Arbeitsverträge«, sagte er am Dienstag zu jW. Ein großer Teil der im Schichtbetrieb tätigen Zeitarbeiter stamme aus Osteuropa. »Das und strikt getrennte Hallen tragen zur Spaltung der Belegschaft bei.« Nach Ansicht des Gewerkschafters sind »die meisten massiv eingeschüchtert«. Laut OTZ hat der Personalverleiher »Top Time«, der ETM mit billigen Arbeitskräften versorgt, bereits einen Mitarbeiter entlassen, nachdem er gegenüber der Polizei ausgesagt hatte."

IG Metall bekommt vor Gericht immer wieder Recht: Betriebsrätemobbing bei Hyundai in Rüsselsheim

"Im Entwicklungszentrum des koreanischen Automobilherstellers Hyundai haben Beschäftigte und Betriebsrat wenig zu lachen. Das Gesetz gibt der IG Metall aber immer wieder recht und die Geschäftsleitung muss vor Gericht eine Schlappe nach der anderen einstecken." Bericht auf der Seite der IG Metall vom 29.10.2012 externer Link

Dunkle Wolken

Düstere Aussichten für Europas Autohersteller. Produktionsstillstände, Verhandlungen über Kurzarbeit und Stellenabbau sind Vorboten der herannahenden Krise. Artikel von Daniel Behruzi, zuerst erschienen in der jungen Welt vom 04.10.2012

Kfz-Tarifabschluss: Kräftigste Lohnerhöhungen seit zehn Jahren - Kfz-Handwerker erhalten bis über vier Prozent mehr Geld

„Es ist der höchste Abschluss der letzten zehn Jahre: Etliche Beschäftigte in den Werkstätten erhalten dauerhaft vier Prozent mehr Geld, zum Beispiel in Hamburg, Sachsen oder Baden-Württemberg. In anderen Regionen liegt das Plus bei 3,7 bis 3,8 Prozent. Dort gibt es aber zusätzlich oft kräftige einmalige Beträge - in Thüringen zum Beispiel 175 Euro. Das beste Ergebnis erreichte die IG Metall für die Kfz-Handwerker in Mecklenburg-Vorpommern. Sie können mit kräftigen Nachzahlungen rechnen. Denn die Einkommen steigen rückwirkend ab Mai um 3,9 Prozent. Im Januar erhöhen sie sich um ein weiteres Prozent. Das heißt: Insgesamt liegt das Plus bei 4,9 Prozent. In deren Genuss kommen auch die Azubis. Für sie bedeutet das: 45 bis 65 Euro mehr im Monat…“ Meldung auf der Seite der IG Metall vom 20.07.2012 externer Link

Rekordprämien in Automobilindustrie: Jetzt kassiert die Arbeiterklasse

Die Beschäftigten in der Automobilindustrie erhalten in diesem Jahr Prämien in bislang einmaliger Höhe. Die Prämien würden an die Marke von 10.000 Euro heranreichen, bestätigte ein IG Metall-Bezirksleiter. Artikel von Georg Meck in der FAZ vom 25.02.2012 externer Link. Aus dem Text: "(...) Was bedeutet dieser Geldsegen nun für die Tarifverhandlungen, die Anfang März beginnen? Dämpfen die Rekordprämien die Streikbereitschaft der Metaller oder werden sie dadurch erst aufgestachelt? Beide Seiten, Gewerkschaft wie Arbeitgeber, richten ihre Taktik jedenfalls darauf ein. So betont Gesamtmetall, mit den Rekordprämien sei der Gerechtigkeit genüge getan: Noch mehr geht nicht, die geforderten 6,5 Prozent seien eine Zumutung. Diejenigen Betriebe, die tatsächlich glänzend verdient haben, hätten mit dem Bonus ihre Schuldigkeit getan, bei den anderen ist nichts zu holen - so läuft die Argumentation der Arbeitgeber, die im Übrigen hoffen, dass die Prämien die Mobilisierung der Gegenseite lähmen. Die fettesten Extras zahlen die Großkonzerne, dort, wo die Streiks entschieden werden: Warum sollten die Leute dort für ein paar Zehntel mehr oder weniger Tariflohn streiken, so das Kalkül, wenn sie doch schon mit ein paar Tausendern auf dem Konto belohnt wurden?..."

ZF AG: Erster Tarifvertrag zur Leiharbeit

"Zwischen der ZF AG und der IG Metall ist erstmals in der Region Friedrichshafen-Oberschwaben ein Flexibilisierungs-Tarifvertrag abgeschlossen worden. Dieser Tarifvertrag beinhaltet nach Mitteilungen der IG Metall und ZF AG spezielle Regelungen zum Einsatz von Leiharbeitnehmern. Die wichtigsten Punkte sind Bezahlung von Leiharbeiten gemäß Equal Pay, was bezüglich der tariflichen Entgelte eine Gleichstellung mit der Stammbelegschaft bedeutet, Höchstgrenzen für den Einsatz von Leiharbeitnehmern, die unbefristete Übernahme der Auszubildenden und Dual Studierenden sowie stärkere Informationsrechte für den Betriebsrat beim Einsatz von Werksverträgen. Hier muss nach Auskunft der IG Metall künftig der ZF-Betriebsrat über die Zahl der Werkverträge, die Einsatztage und die Anzahl der Beschäftigten informiert werden..." Artikel von Georg Wex im Südkurier vom 21.11.2011 externer Link

Proteste bei Fahrzeugtechnik Dessau: Entschieden zu weit gegangen

"Beim Fahrzeugtechnik Dessau fliegen die Fetzen. Der neue Chef wirft der Belegschaft Arbeitsverweigerung vor und setzt sie mit Kündigungen und unzumutbaren Arbeitsverträgen unter Druck. Die IG Metall versucht nun auf dem Verhandlungsweg gemeinsam mit dem Betriebsrat und Vertretern der Stadt Dessau den Chef zur Vernunft zu bringen." Meldung bei der IG Metall vom 27.10.2011 externer Link

Luxusautos, günstig produziert

Trotz guten Haustarifvertrags und voller Auftragsbücher: Porsche-Arbeiter verdienen in Leipzig weniger als in Stuttgart. Artikel von Harald Lachmann im ND vom 05.09.2011 externer Link

Insolvenz bei Albert Ziegler: Das Vertrauen der Belegschaft verspielt

„Der Hersteller von Feuerwehrfahrzeugen, Albert Ziegler, aus Giengen hat vergangene Woche Insolvenz angemeldet. Nun bangen rund 700 Mitarbeiter, dass sie die Zeche zahlen müssen für jahrelanges Missmanagement der Eigentümerfamilie. Die Firma Albert Ziegler hatte in jüngster Zeit durch Preisabsprachen mit Mitbewerbern Schlagzeilen gemacht. Aus diesem Grund verhängte das Bundeskartellamt im Februar gegen Ziegler und zwei weitere Hersteller Bußgelder von insgesamt über 20 Millionen Euro. Ziegler sollte 8 Millionen zahlen…Meldung bei der IG Metall vom 24.08.2011 externer Link

Getrag unterliegt vor Gericht

"140 Mitarbeiter hatte der Automobilzulieferer Getrag Anfang 2009 auf Kurzarbeit gesetzt. 90 von ihnen wurden anschließend entlassen. Vier Betroffene wehrten sich jetzt vor Gericht gegen die Kündigung - zu Recht, wie ihnen die Kammer Ludwigsburg des Arbeitsgerichts Stuttgart gestern bestätigte. In allen vier Fällen sah das Gericht die Kündigungen, die der Arbeitgeber nach Auslaufen der Kurzarbeit ausgestellt hatte, als unzulässig an. Die Arbeitsverhältnisse dauern an - allerdings vor allem aus formalen Gründen, wie der Vorsitzende Richter bei der gestrigen Urteilsverkündung am Ludwigsburger Arbeitsgericht erläuterte. Die Getrag hatte die Kündigungen demzufolge aufgrund falscher Annahmen bei der sogenannten Sozialauswahl ausgesprochen. Zulässig seien hierbei laut Betriebsverfassungsgesetz Kriterien wie Lebensalter, die Länge der Betriebszugehörigkeit oder Unterhaltspflichten für Kinder. Die Getrag jedoch hatte den Stellenabbau, etwa im Fall von zwei klagenden Ingenieuren, mit dem krisenbedingten Wegfall der Montageplanung am Standort Ludwigsburg begründet - aber bei der Streichung der Stellen nicht sämtliche Mitarbeiter mit vergleichbarer Qualifikation benannt, die eine solche Tätigkeit ausführen können und deshalb für eine Kündigung in Frage kamen..." Artikel von Frank Klein in der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 18.06.2011 externer Link

Skandalöse Arbeitsbedingungen bei Sulzer in Bremen

"Teile und herrsche - unter diesem Motto könnte die Firmenphilosophie des Automobilzulieferers Sulzer in Bremen stehen: Drei verschiedene Arbeitszeiten in der Produktion. Eine zweigeteilte Belegschaft: Leiharbeiter und Stammbeschäftigte. Auf einen Dialog über einheitliche Arbeitszeiten und Entgelte will sich Sulzer nicht einlassen..." Bericht bei der IG Metall vom 26.05.2011 externer Link

Selbstbedienungsladen der Konzerne. Nationale Plattform Elektromobilität als Farce bezeichnet

"Der WWF hat den gestern vorgestellten Bericht der Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) als Farce bezeichnet. Im wesentlichen habe die in dem Gremium dominierende Industrie ihn benutzt um sich ihren Subventionsbedarf selbst zu errechnen. In den verschiedenen Arbeitsgruppen der NPE stehen 3 Vertreter von Umwelt- und Verbraucherorganisationen 17 Vertretern aus Industrie, Politik und Gewerkschaft gegenüber." Artikel von Matthias Brake in telepolis vom 17.05.2011 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Eine Million Elektrofahrzeuge bis 2020 in Deutschland
    IG Metall-Meldung vom 16.05.2011 externer Link Aus dem Text: ". Die IG Metall hat sich an der NPE natürlich auch mit dem Ziel beteiligt, den bevorstehenden Strukturwandel in der Automobilindustrie so zu gestalten, dass Arbeitsplätze erhalten werden, beziehungsweise neue Arbeitsplätze entstehen sollen. Auf Basis der jetzt vorliegenden Empfehlungen der NPE können bis 2020 rund 30.000 neue Arbeitsplätze in der Automobilindustrie entstehen. Werden die Vorschläge der NPE von der Bundesregierung aufgenommen und umgesetzt, eröffnet die Elektromobilität so neue Chancen für den Wirtschaftsstandort Deutschland."
  • Bundesregierung bremst mit ihren Plänen zur Elektromobilität ÖPNV aus
    ver.di-Pressemitteilung vom 16.05.2011 externer Link

Automobilindustrie Hochrufe für den Arbeitsmarkt

"Kein Umdenken, nirgends: Den deutschen Autoherstellern werden ihre Produkte weltweit aus den Händen gerissen - die Branche will daher massiv neue Stellen schaffen. Dabei wären etwa Baden-Württembergs Ministerpräsidenten Kretschmann weniger Autos lieber als mehr.." Artikel in Süddeutsche Zeitung vom 15.05.2011 externer Link

Betriebsratschef gekündigt

„Im Dauerstreit mit ihrem Betriebsrat kämpft die Geschäftsleitung der Hattenhofer Firma Schweizer Group Plattenhardt seit Jahren mit harten Bandagen. Zuletzt hatte der Autozulieferer mit rund 350 Mitarbeitern vor drei Jahren mit einer erbitterten Tarifauseinandersetzung Schlagzeilen gemacht. Jetzt erhebt die Göppinger IG Metall schwere Vorwürfe gegen die Aluminiumgießerei. Für die Gewerkschaft deutet alles darauf hin, dass das Unternehmen Betriebsratschef Erdal Savas mit aller Macht aus dem Betrieb haben will und dabei auch vor fragwürdigen Methoden nicht Halt macht…Artikel von Joa Schmid in der Südwest Presse vom 14.04.2011 externer Link

Auto und Mobilität in der Krise - Konferenz zur Transformation gesellschaftlicher Verkehrsverhältnisse 27./28. August 2010, Hannover, Freizeitheim Linden

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung führt am 27./28.8. in Hannover (mit vielen Kooperationspartnern) die Konferenz „Auto und Mobilität in der Krise - Konferenz zur Transformation gesellschaftlicher Verkehrsverhältnisse“ durch. Siehe dazu die Sonderseite zur Konferenz mit allen wichtigen Informationen, Programm und dem Flyer zum Download externer Link

  • Auto und Alternativen: Die automobile Gesellschaft ist in vielerlei Hinsicht in der Krise. Debatte über Ursachen und Gegenstrategien
    „Vordergründig haben wir gerade das Gegenteil von Krise«, begann IG-Metall-Sekretär Frederic Speidel seinen Beitrag auf der Konferenz »Auto und Mobilität in der Krise«, die auf Einladung der niedersächsischen Rosa-Luxemburg-Stiftung am Freitag und Samstag in Hannover stattfand. »Die Exporte explodieren, die Auslastung der Fabriken ist hoch, bei VW und anderswo wird eine Sonderschicht nach der anderen gefahren«, berichtete der Gewerkschafter. Ist die Krise also vorbei, der vor einigen Monaten gewählte Konferenztitel längst von der Realität überholt?...“ Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 30.08.2010 externer Link

  • Verfahren, auch ohne Krise - Zu Notwendigkeit und Grenzen des »ökologischen Umbaus« der Autoindustrie
    Aus Anlass und in Vorbereitung der am 27./28. August und vom 28.–30. Oktober dieses Jahres stattfindenden Konferenzen zur Automobilindustrie setzen wir hier unsere Reihe zu dieser Branche in der Krise fort. Nach den kritischen Thesen zum »Umbau der Autoindustrie« von Wolfgang Schaumberg und der Kontroverse, die sich am Offenen Brief der attac-AG ArbeitFairTeilen an den Gesamtbetriebsrat von Opel/GM und der Forderung nach Arbeitszeitverkürzung statt Massenentlassungen entzündet hatte (beide Beiträge im express 2/2010), nimmt Achim Bigus im vorliegenden Beitrag die Hoffnung auf das »grüne Auto« und eine technologisch verstandene Konversion als Auswege aus der Krise unter die Lupe. Artikel von Achim Bigus, erschienen in express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe 04/2010
  • Alternatives Transportsystem statt "Umbau der Autoindustrie"
    Diskussionsthesen zur Vorbereitung des Kongresses "auto.mobil.krise" am 29.-30. Oktober 2010 in Stuttgart von Wolfgang Schaumberg

Getriebehersteller Getrag

  • Einigung bei Getriebebauer
    "Der Konflikt um Arbeitsplatzabbau beim Getriebehersteller Getrag ist beigelegt. Wie Unternehmens- und Gewerkschaftsvertreter am Dienstag am Konzernsitz in Untergruppenbach, Kreis Heilbronn, mitteilten, haben sich beide Seiten auf einen Kompromiß geeinigt. Dieser sieht den vorübergehenden Verzicht der rund 2700 Beschäftigten auf Teile des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes sowie die Fortführung der bestehenden Standort- und Beschäftigungssicherungsverträge bis Ende 2012 vor..." Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 07.07.2010 externer Link. Aus dem Text: "...Zugleich zeigte sich die Gewerkschaft aber auch zu Verhandlungen bereit, die nun abgeschlossen sind. Das Ergebnis: Die Beschäftigten verzichten in diesem und im kommenden Jahr auf die Hälfte ihres Urlaubsgeldes, das Weihnachtsgeld wird in dieser Zeit komplett gestrichen. Allerdings sollen diese Beiträge »in Abhängigkeit von der Ertragslage ab 2013 bis 2015 (.) über tarifliche Sonderzahlungen wieder kompensiert werden«, wie es in einer gemeinsamen Stellungnahme von Unternehmen und IG Metall heißt. Im Gegenzug werden die bestehenden Standort- und Beschäftigungssicherungsverträge bis Ende 2012 weitergeführt. Der Standort Ludwigsburg wird entgegen der ursprünglichen Planung doch nicht geschlossen..."
  • IG Metall und Getrag KG einigen sich auf Zukunftskonzept: Getrag-Beschäftigte erhalten langfristige Zukunftsperspektive
    "Die IG Metall und der Untergruppenbacher Getriebebauer Getrag haben sich auf ein Zukunftskonzept verständigt. Danach bleibt die Standortgarantie für die Getrag-Werke bis Ende 2012 erhalten. Die Produktion am Traditionsstandort Ludwigsburg läuft weiter und es wird keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Weiterhin soll ein gemeinsamer Ausschuss mit Vertretern der Arbeitnehmer- und der Arbeitgeberseite die Restrukturierung bis 2012 begleiten..." Meldung der IG Metall vom 06.07.2010 externer Link
  • Zulieferer bauen ab
    Getriebehersteller Getrag will 700 Jobs vernichten und Löhne senken. ZF Friedrichshafen kündigt Zeitarbeitern und kürzt übertarifliche Zulagen. Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 11.03.2010 externer Link

BPW Bergische Achsen KG: Schließung der Tochter "Warstein Achsen" in Büren

  • Konflikt bei Warstein Achsen beigelegt - IG Metall erzielt Verhandlungsergebnis
    "In der nächsten Woche wird die Urabstimmung erneut eingeleitet, die Mitglieder der IG Metall müssen das Verhandlungsergebnis beschließen und den Streik für beendet erklären. Am Donnerstag spätabends setzten sich die Verhandlungsführer beider Seiten nach längerem Stillstand zusammen. Das Unternehmen hatte bereits im Laufe des Donnerstags ihre Maßnahmen zur Produktionsverlagerung gestoppt und die Mitarbeiter aus Wiehl zurückgeschickt. Am Freitagmorgen gegen fünf Uhr in der Frühe stand dann das Verhandlungsergebnis fest. Manfred Menningen, Tarifexperte Bezirksleitung NRW: "Die Geschäftsleitung hat sich bewegt und endlich den Weg für eine Verhandlungslösung freigemacht." Die Verhandlung war geprägt von dem Wunsch beider Seiten, ihrer sozialen Verantwortung gerecht zu werden. Folgendes Verhandlungsergebnis wurde erreicht: Aufstockung des Sozialplans; Verlagerung der Produktion einen Monat später als geplant und damit verbunden der spätere Beginn der Beschäftigungs- und Transfergesellschaft..." Meldung bei der IG Metall vom 25.06.2010 externer Link

  • BPW Bergische Achsen KG: Schließung der Tochter Warstein Achsen: Lastwagen fährt Streikenden an
    "Die Situation beim Bürener Lastwagen-Zulieferer Warstein Achsen spitzt sich weiter zu. Am Mittwoch hat die Muttergesellschaft offenbar versucht, die ersten Maschinen abzutransportieren. Einer der streikenden Arbeiter wurde von einem Laster angefahren. Hulisi Cakir stand um 5 Uhr morgens mit vier weiteren streikenden Kollegen vor dem Werkstor. Die ganze Nacht hindurch hatten sie Mahnwache gehalten. »Als der Laster aus Wiehl ankam, haben wir uns in den Weg gestellt und den Fahrer mit Handbewegungen zum Halten aufgefordert«, berichtet Hulisi Cakir. Doch der Fahrer habe sie ignoriert. »Ich hatte keine Zeit mehr, an die Seite zu springen. Auf einmal stand mein Fuß unter dem Fahrzeug«, erinnert sich Cakir..." Artikel von Marius Thöne im Westfalen-Blatt vom 24.06.2010 externer Link
  • Warstein Achsen: Alle Bänder stehen still
    "Bei Warstein Achsen in Büren, Kreis Paderborn, wird seit Dienstag unbefristet gestreikt. Alle der etwa 100 Beschäftigten sind einem Aufruf der IG Metall gefolgt. Symbolisch haben die Arbeiter ihr Unternehmen in einem schwarzen Sarg zu Grabe getragen. Vor den Werkstoren setzen sie sich für einen Sozialtarifvertrag ein. »Wir lassen uns nicht mit Almosen abspeisen«, sagt auch Adam Konowalski. Der 44-Jährige und seine Kollegen fordern von ihrem Arbeitgeber mehr als die bisher angebotenen sechs Millionen Euro für Abfindungen und eine Transfergesellschaft..."Artikel von Marius Thöne im Westfalen-Blatt vom 23.06.2010 externer Link
  • Streik gegen BPW-Tochter eskaliert
    Artikel von Markus Michalak in Kölnische Rundschau vom 23.06.10 externer Link. Aus dem Text: " (...) Die BPW ist seit Freitag darum bemüht, ihre Produktionsmittel zu sichern. "Wir werden die Produktion der für uns wichtigen Achsenkomponenten nach Wiehl und Ungarn auslagern, das ist seit langem bekannt", erklärt Schell. Ein Sicherheitsdienst habe die Schlösser des Betriebes austauscht, damit die Anlagen keinen Schaden nähmen. "In der aufgeladenen Situation haben wir entschieden, unser Eigentum zu schützen." Was für neue Spannungen sorgte: "Das kommt einer Aussperrung gleich. Wir haben jetzt eine Wache vor dem Werk positioniert, denn die Maschinen sind unser einziges Druckmittel", will Zanghi die Auslagerung unbedingt verhindern. Die Bürener können bei ihrem Arbeitskampf nicht auf die Solidarität ihrer Wiehler Kollegen zählen: "Die IG Metall muss wissen, dass ein solcher Streik auch negative Auswirkungen auf unsere Produktion hat und unsere Arbeitsplätze gefährden kann", erklärt der Wiehler Betriebsratsvorsitzende Wolfgang Berz besorgt. Die BPW will rasch unabhängig von den Warstein-Komponenten werden: "Wir haben den größten Teil der Produktion bereits kompensiert, und wir werden jetzt unsere Maschinen auslagern", kündigt Schell an. Wenn die Lastwagen kommen, droht der Arbeitskampf weiter zu eskalieren."
  • Soliadresse
    Solidaritätsschreiben an den Betriebsrat bitte an br@warstein-achsen.de
  • Weitere Informationen auf der Homepage der IG Metall Paderborn externer Link

Verfahren, auch ohne Krise - Zu Notwendigkeit und Grenzen des »ökologischen Umbaus« der Autoindustrie

Aus Anlass und in Vorbereitung der am 27./28. August und vom 28.–30. Oktober dieses Jahres stattfindenden Konferenzen zur Automobilindustrie setzen wir hier unsere Reihe zu dieser Branche in der Krise fort. Nach den kritischen Thesen zum »Umbau der Autoindustrie« von Wolfgang Schaumberg und der Kontroverse, die sich am Offenen Brief der attac-AG ArbeitFairTeilen an den Gesamtbetriebsrat von Opel/GM und der Forderung nach Arbeitszeitverkürzung statt Massenentlassungen entzündet hatte (beide Beiträge im express 2/2010), nimmt Achim Bigus im vorliegenden Beitrag die Hoffnung auf das »grüne Auto« und eine technologisch verstandene Konversion als Auswege aus der Krise unter die Lupe. Artikel von Achim Bigus, erschienen in express - Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit - Ausgabe 04/2010

Alternatives Transportsystem statt "Umbau der Autoindustrie"

Diskussionsthesen zur Vorbereitung des Kongresses "auto.mobil.krise" am 29.-30. Oktober 2010 in Stuttgart von Wolfgang Schaumberg

Kündigung von Unkündbaren - Wir wehren uns!

Kündigung von Unkündbaren - Wir wehren uns!"Seit Jahren gibt es bei der SAXAS Nutzfahrzeuge AG Auseinandersetzungen um Fragen der betrieblichen Mitbestimmung. Wir haben verschiedentlich darauf hingewiesen. Seit Anfang des Jahres läßt sich der Vorstand der SAXAS Nutzfahrzeuge AG nun rechtlich von der Anwaltskanzlei Naujoks vertreten (http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/68/346905/text/). Streng nach "Drehbuch" dieser Kanzlei werden selbst langjährige Kolleginnen und Kollegen bei kleinsten Vergehen mit Klagen und verhaltensbedingten Kündigungen überzogen. Bisheriger Höhepunkt ist die Kündigung der 9 Betriebsratsmitglieder (zzgl Ersatzkandidaten). Der Termin vor dem Zwickauer Arbeitsgericht findet am 13. April 2010, 10 Uhr im Saal 114 statt. Am 12. April werden wir dazu in Werdau eine Demonstration durchführen, um öffentlichkeitswirksam auf diese Zustände hinzuweisen. Wann: 12. April 2010; 16.00 Uhr Wo: Platz der Solidarität, Werdau" Mail an die Redaktion des LabourNet Germany vom 08.04.2010

Protest gegen Schließung von Hymer-Werk

"Mitarbeiter des Wohnwagenherstellers Hymer haben gestern aus Protest gegen die mögliche Schließung eines Werks im Elsass die Inneneinrichtung von sechs Fahrzeugen angezündet. Die Aktion richte sich gegen das "völlige Schweigen" des Mutterhauses in Bad Waldsee, so die Mitarbeiter. Die Angestellten hatten angekündigt, heute einen ganzen Wohnwagen zu verbrennen, wenn sich bis dahin "nichts bewegt" habe. Hymer hatte im November 2009 für seine französische Tochter Hymer France Insolvenz angemeldet. Davon sind insgesamt rund 190 Mitarbeiter im südelsässischen Cernay betroffen. Seit Beginn des Insolvenzverfahrens lasse die Hymer AG die französische Belegschaft im Unklaren über ihre Pläne, sagte ein Gewerkschaftssprecher..." Meldung im SWR vom 05.01.2010 externer Link

Takata-Petri AG

  • Endgültige Einigung bei Takata Petri
    "Der Vorstand der Takata Petri AG in Aschaffenburg hat sich am Montag abschießend mit dem Betriebsrat und der IG Metall auf 5 Verträge zur Restrukturierungsmaßnahme um das Lenkradwerk in Aschaffenburg geeinigt. Takata Petri wollte ursprünglich die Lenkradproduktion nach Rumänien verlagern. Bereits im Oktober hatten sich Vorstand, Gesamtbetriebsrat, Betriebsrat und IG Metall prinzipiell auf den Verbleib der Lenkradproduktion in Aschaffenburg geeinigt. Jetzt wurden die genauen Bedingungen ausgehandelt..." Pressemitteilung der IG Metall Bayern vom 09.12.2009 externer Link
  • Lenkradproduktion bleibt in Aschaffenburg
    "Gestern hatten die Beschäftigten der Takata-Petri AG im Werk I in Aschaffenburg-Schweinheim über 13 Stunden die Arbeit nieder gelegt um gegen die drohende Verlagerung der Lenkradproduktion nach Rumänien zu protestieren. Der Druck brachte den Erfolg: den ganzen Tag wurde verhandelt am späten Abend dann die Einigung: die Lenkradproduktion bleibt in Aschaffenburg! Ab 6.00 Uhr hatten am Montag die Beschäftigten der Frühschicht die Arbeit niedergelegt und die Werkstore mit Ketten und zwei brennender Stahlfässer blockiert. Dadurch konnten zahlreiche Lastwagen von Kunden stundenlang das Werk nicht erreichen. Ziel der Proteste war es Lieferungen an die Hersteller wie BMW, Audi, Daimler und VW zu verhindern. (...) Die Geschäftsführung rief wegen der Torblockade die Polizei. Bruno Bozem, Chef der Aschaffenburger Polizei versuchte die Gemüter zu beruhigen: "Sie haben durchaus das Recht, Ihr Anliegen zu vertreten, aber es gibt Grenzen." Die Aufhebung der Blocke durch die Polizei gestaltete sich schwierig: die Beschäftigten wichen nicht vom Werkstor und es fand sich niemand mit Gabelstabler-Führerschein, der die Fässer beiseite hätte schieben können. Die Polizei öffnete dann die Feuerwehrzufahrt und ließe dort die wartenden LKWs aufs Werksgelände. Da die Beschäftigten alle vor dem Tor standen, wurden die die Laster - unter dem Applaus der Mitarbeiter - von der Werksleitung entladen. (...) Das Eckpunktepapier beinhaltet u.a.: Die Beibehaltung der Lenkradproduktion, die Beibehaltung der Logistik, den Erhalt der Aluminiumgießerei und die Zurückstellung der Verlagerung im Bereich der Debitoren/Kreditorenbuchhaltung. Von dem ursprünglich 335 geplanten Abbau der Arbeitsplätze bleiben nun 207 erhalten. Damit bleiben etwa zwei Drittel der bedrohten Arbeitsplätze in Aschaffenburg..." Meldung bei der IG Metall Bayern vom 20.10.2009 externer Link

Kolbenschmidt: Produktion soll nach Neckarsulm verlegt werden - Mitarbeiter ausgesperrt, Maschinen abgebaut

"In einer Nacht- und Nebelaktion wurde die Belegschaft des Hamburger Kolbenschmidt-Werks am Montagmorgen ausgesperrt. Private Wachleute bewachten die verriegelten Tore des Automobilzulieferers. Die Geschäftsführung will die Produktion an den Hauptsitz in Neckersulm verlagern..." Meldung bei der IG Metall vom 03.11.2009 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Mahnwachen gegen Kolbenschmidt-Schließung: Arbeitsagentur streicht das Kurzarbeitergeld
    "Der Kampf um die Zukunft der 188 Mitarbeiter des Autozulieferers Kolbenschmidt in Hamburg spitzt sich zu. Das Arbeitsgericht Hamburg hat dem Betriebsrat per einstweiliger Verfügung ermöglicht, dass er die Werkshallen des Unternehmens in Bahrenfeld wieder betreten darf. Wie berichtet, hatte Kolbenschmidt am Wochenende die Produktionsstätte komplett abgeriegelt, sodass am Montag kein Mitarbeiter mehr die Hallen betreten konnte. In dem Werk wurde bereits eine von insgesamt fünf Produktionslinien abgebaut. Selbst der Betriebsrat durfte nur seine Büroräume aufsuchen, aber nicht die Produktion. Kolbenschmidt hatte zuvor angekündigt, den Betrieb in Hamburg wegen hoher Verluste schließen zu wollen. Gleichzeitig sollen Teile der Produktion nach Neckarsulm verlagert werden, wo das Unternehmen seinen Hauptstandort hat. Schon Monate zuvor wurde in dem Werk Kurzarbeit gefahren, die von der Arbeitsagentur gefördert wurde, weil so eigentlich Arbeitsplätze gerettet werden sollten. Wie erst jetzt bekannt wurde, hat die Hamburger Agentur die Zahlung von Kurzarbeitergeld an Kolbenschmidt aber schon seit Ende September eingestellt - nachdem das geplante Aus für die Hamburger Produktion bekannt wurde. "Wenn ein Werk geschlossen wird, werden keine Arbeitsplätze gerettet. Doch die Sicherung von Beschäftigung ist die Voraussetzung für die Förderung von Kurzarbeit", sagte Knut Böhrnsen, Sprecher der Arbeitsagentur Hamburg." Artikel von Daniela Stürmlinger im Hamburger Abendblatt vom 4. November 2009 externer Link

  • Aussperrung in Ottensen: Kolbenschmidt lässt hinter verriegelten Werkstoren die Maschinen abbauen
    Artikel von Stephan Maaß in Die Welt vom 3. November 2009 externer LinkAus dem Text: "... Nach Gewerkschaftsangaben laufen zwar Verhandlungen zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretern über Sozialplan und Interessenausgleich. Da die Geschäftsführung jedoch gegen eine Beteiligung des Hamburger Betriebsrates sei, werden derzeit die Zuständigkeiten vor dem Arbeitsgericht geklärt. Kolbenschmidt soll versucht haben, sich die Demontage des Ottenser Werks von der Arbeitsagentur bezahlen zu lassen. In dem für die gesamte Belegschaft eine Verlängerung des Kurzarbeitergeldes beantragt worden sein soll..."

Konferenz Autobranche: Weltweite Krise und die Auswirkungen auf die Beschäftigten in der Autobranche - Was sind unsere Perspektiven und Strategien?

Die Konferenz findet vom 9. bis 11.Oktober 2009 in Oer-Erkenschwik statt. Themen sind: Weltweite Auswirkungen der Krise; Weltweite Überproduktion von Kapital; Abwälzung der Krisenlasten auf die Beschäftigten; Zunahme von Erpressungen gegen die Belegschaften; Klimawandel und CO2-Debatte: Gesellschaftliche Auswirkungen des Produkts; Beispiele und Möglichkeiten unserer Solidarität und Gegenwehr; Perspektiven eines anderen Transportmodells. Mit Sam Gindin (CAW Canada), Lars Henrikson (Volvo Schweden), Winfried Wolf (Verkehrsexperte), Stefan Krull (AZV initiative), Wolfgang Pomrehn (Autor, "heiße Zeiten") sowie KollegInnen aus Kanada, USA und Groß-Britannien. Alle weiteren Informationen und Anmeldungsmöglichkeiten pdf-Datei

  • Grundlegende Wechsel
    Konferenz von Gewerkschaftern aus der Autoindustrie diskutiert über Antworten auf die Krise und notwendige Veränderung der eigenen Organisationen. Artikel von Herbert Wulff in der jungen Welt vom 12.10.2009 externer Link. Aus dem Text: "Viel war an diesem Wochenende in Oer-Erkenschwick - wo gut 50 Aktivisten aus verschiedenen Betrieben der Automobilindustrie, inklusive Kollegen aus Schweden, Südafrika, den USA und Kanada zusammenkamen - von Krise die Rede. Gemeint war damit aber nicht nur der Einbruch in der Finanz- und Realwirtschaft. »Die wichtigste Krise ist die der Arbeiterbewegung und der Linken«, erklärte Sam Gindin, ehemals führender Funktionär der kanadischen Automobilarbeitergewerkschaft CAW, in seinem Einleitungsreferat. »Eigentlich sollte die Rechte durch die kapitalistische Krise in die Defensive geraten, statt dessen sind wir es«, so der Gewerkschafter. Notwendig sei nicht nur eine etwas bessere und entschlossenere Politik der Gewerkschaften, sondern deren grundlegende Transformation. Als historisches Vorbild nannte Gindin die USA in den 1930er Jahren, als infolge der Krise von 1929 der kämpferische Gewerkschaftsverband CIO entstand."
  • »International voneinander lernen«
    Netzwerk »tie« bringt Beschäftigte verschiedener Länder und Kontinente zusammen. Ein Interview vonHerbert Wulff mit Heiner Köhnen externer Link, Koordinator des tie Bildungswerks mit den Arbeitsbereichen Autoindustrie, Gesundheit und Einzelhandel in der jungen Welt vom 12.10.2009

Weltwirtschaftskrise & Krise der weltweiten Autoindustrie

Weltwirtschaftskrise & Krise der weltweiten AutoindustrieUnter dem Titel Weltwirtschaftskrise & Krise der weltweiten Autoindustrie umreißt das zweite Sonderheft von Lunapark21 Entwicklung und Stand eines der wichtigsten kapitalistischen Industriezweige - von der historischen Betrachtung der "Autokrisen" bis zum aktuellen Machtkampf um Opel. Winfried Wolf geht ausführlich auf die Verbindung zur weltweiten Wirtschaftskrise ein und spart auch Alternativen nicht aus. Aus der Einleitung von Tom Adler: "Das vorliegende Heft könnte nicht passender kommen. Der Automobilbau gilt zwar als Leitbranche schlechthin, aber heute, in seiner bisher tiefsten Krise, liegen nur wenige Analysen vor, die es erleichtern, sich im aufgeregten Auf und Ab der Medienmeldungen zurechtzufinden. Winfried Wolfs Texte helfen, sich zu orientieren und die eigene Urteilsfähigkeit zu schärfen, statt sich von der Achterbahnfahrt der Prognosen in der veröffentlichten Meinung mitreißen zu lassen." Der vollständige Inhalt des Heftes ist hier zu finden externer Link
Bestellungen zum Preis von 4,50 € pro Heft plus Porto bitte per Mail an extra@lp21.de Bitte beachten: Wer ein Förderabo abgeschlossen hat, erhält das Sonderheft kostenlos.
Aus dem Heft exklusiv im LabourNet Germany:

  • Ein Kompass für den Standort Solidarität
    Die Einleitung zum Heft von Tom Adler pdf-Datei, IG Metall, Daimler Betriebsrat, Mitherausgeber der "alternative", Betriebszeitung der gleichnamigen autonomen Betriebsgruppe im Daimler-Werk Untertürkheim, aktiv bei TIE, Netzwerk Auto und der Gewerkschaftslinken

Magna

  • Wirbel um versteckte Kamera bei Magna
    "Riesige Aufregung unter Mitarbeitern im Werk von Magna Steyr in Graz. In einer Uhr war eine Minikamera versteckt. Wer sie montiert hat, will noch niemand wissen. Da machte er aber große Augen, ein Mitarbeiter bei Magna Steyr in Graz, genauer gesagt in der Lackierlinie. Als er eine falsch gehende Uhr nachjustieren wollte, blickte er in das Objektiv einer Minikamera. Ob es von dem Mann gute Bilder gibt, ist nicht erwiesen. Die Entdeckung machte sofort die Runde im Werk. Magna beschäftigt in Österreich 11.500 Mitarbeiter, mehr als die Hälfte davon in Graz. "Was soll die Kamera?", fragte ein Arbeiter, nennen wir ihn Hans, und sagte im Gespräch mit der Kleinen Zeitung, "ich will gar nicht daran denken, dass man uns überwachen will.".." Artikel von Hellfried Semler in Kleine Zeitung vom 22.9.09 externer Link

  • Getriebeschaden in Roitzsch: In sachsen-anhaltischer Magna-Filiale ist von Stellenabbau die Rede
    Der Autozulieferer Magna möchte Opel übernehmen und damit viele Stellen retten. Derweil baut das österreichisch-kanadische Unternehmen intern um. In einem Werk in Sachsen-Anhalt droht daher Jobverlust. Artikel von Hendrik Lasch im Neues Deutschland vom 13.08.2009 externer Link. Aus dem Text: „…Betriebsrat und Gewerkschaft vermuten einen Zusammenhang zwischen der teilweisen Abwicklung des Werkes in Roitzsch und der Opel-Übernahme. Da Magna derzeit »flächendeckend« konsolidiere, sei der »Verdacht naheliegend«, man wolle »zusätzliche Opel-Arbeitsplätze durch den Wegfall bestehender Arbeitsplätze kompensieren«. Wegen der angekündigten hohen staatlichen Subventionen bei einer Opel-Übernahme müsse aber sichergestellt sein, dass es um zusätzliches Geschäft und nicht um eine Neuausrichtung gehe…“
  • Siehe auch: Branchen > Auto: GM/Opel > GM/Opel Europa allgemein > Der Zusammenbruch des GM-Konzerns: GM-Entscheidung für den Verkauf an Magna

Krise - und der Protest? Der Super-Retter kommt nie

Überkapazitäten, Lohnkürzungen, Entlassungen - die Automobilindustrie steckt im Schlamassel. Der Ausweg wäre einfach: Weg von der Fixierung auf das Auto, hin zur Herstellung von sozial- und umweltverträglichen Produkten. Artikel von Tom Adler in der WOZ vom 12.06.2009 externer Link

Autokrise kostet 100.000 Jobs

Der Verkehrsexperte Winfried Wolf sieht für Opel und andere Autobauer kaum Überlebenschancen: Auch wenn die ganze westeuropäische Produktion wegfiele, gäbe es weltweit noch Überkapazitäten. Interview von Hans-Hermann Kotte mit Winfried Wolf in der Frankfurter Rundschau vom 30.09.2009 externer Link

"Ausgesaugt bis zur Blutleere"

„Anlässlich des heutigen Insolvenzantrages des Automobilzulieferers Edscha, hat die IG Metall Bayern das Geschäftsmodell des amerikanischen Private-Equity-Fonds Carlyle scharf kritisiert. „Carlyle hat Edscha ausgesaugt bis zur Blutleere“, sagte Bezirksleiter Werner Neugebauer in München. Die Gewinne von Edscha mussten über Jahre an den Finanzinvestor abgeführt werden. Der Insolvenzantrag war unter diesen Bedingungen zu befürchten gewesen. Neugebauer: „Die Heuschrecke hat sich den Kaufpreis durch die Beschäftigten refinanzieren lassen.“ Mit bis zu 13 Prozent Zinsen musste Edscha den eigenen Kaufpreis bezahlen. Dies führte dazu, dass Edscha nahezu kein Eigenkapital bilden konnte, das nötig gewesen wäre, um so eine Krise zu überstehen. Gleichzeitig mussten die Beschäftigten schmerzhafte Einschnitte bei Lohn und Gehalt hinnehmen…Pressemitteilung der IG Metall Bayern zum Insolvenzantrag von Edscha vom 02.02.2009 externer Link

Der Motor stottert: Abbruch oder Umbau? Krise als Chance zum Umbau der Automobilindustrie?

2500 Euro Prämie für Ihr altes Auto

Artikel von Stephan Krull pdf-Datei, erschienen in Sozialismus 1/2009 - wir danken! Aus dem Text: ".Die Absicht ist die gleiche, nämlich die Konkurrenz zu vernichten, um bessere Ausgangspositionen für die nächste Runde in der Konkurrenz zu haben. Welche Rolle Betriebsräte dabei spielen, zeichnet sich ab: Sie werden im Interesse ihrer Belegschaften mit den jeweiligen Konzernleitungen darum kämpfen, dass "ihr Konzern" oder "ihr Standort" überleben wird. Das ist bei Opel so, wo das US-Management "das Geld zum Fenster rauswirft" und für die Krise verantwortlich erklärt wird oder bei VW, wo "die Banker" als Krisen-Verursacher ausgemacht sind , obwohl - z.B. - die fünf Mitglieder des VW-Vorstandes im Oktober mit Aktienverkäufen des eigenen Unternehmens 25 Millionen € kassiert haben. Bei Daimler hat der Betriebsrat angekündigt, dass Arbeitszeitreduzierung auf 30 Stunden zur Absenkung der Produktion nicht ausreiche. Eine bedeutendere Rolle kommt den Gewerkschaften zu, die die Beschäftigten der Branche und eines Industriezweiges vertreten, die Gesamtinteressen vor Brancheninteressen und vor einzelbetriebliche Interessen zu stellen haben. Auf Basis des politischen Anspruchs der Gewerkschaften muss diskutiert werden, ob eine überlebte Technik (Verbrennen des zur Neige gehenden Erdöls), ein Ressourcen verschlingendes Produkt (Raubbau an begrenzten Vorkommen von Eisen, Kupfer und anderen Metallen), der Klimakiller Auto in einem gesteigerten Ausbeutungsprozess und mit staatlichen Subventionen für eine Schicht von Menschen weiter ungebremst herzustellen ist; noch dazu, wenn mit den Subventionen die Egalisierung sozialer Standards auf niedrigstem Niveau verbunden sein sollte, wie das US-Repräsentantenhaus das bei der Abstimmung im Dezember und die Konzerne im Kanzleramt unisono fordern. (.) Selbst die Gewerkschaften haben kaum Lehren aus den vorherigen Krisen gezogen, sie sind aus ihrer geschwächten Position dazu übergegangen, "das Schlimmste zu verhüten". "Das Schlimmste" wäre, wenn Betriebe die Beschäftigten entlassen oder Standorte schließen, auch weil damit die Mitgliederbasis der Gewerkschaft einbricht. Dass eine alte Industrie mit großen Überkapazitäten einem Strukturwandel unterworfen ist und dass es gilt, diesen Veränderungsprozess im Interesse der Beschäftigten und der Menschen insgesamt zu befördern und zu begleiten, konnten die Gewerkschaften aufgrund zum Teil selbst verschuldeter Schwächen nicht leisten. Deshalb haben sie mit betrieblichen Öffnungsklauseln , mit partiellen Lohnsenkungen und Arbeitszeitverlängerungen versucht, "Beschäftigung und Standorte zu sichern", aber tatsächlich Ausbeutung und Profite erhöht, zur Konkurrenz beigetragen, wo Solidarität die Aufgabe wäre. Diese Form der Krisenbewältigung hat beigetragen zur Konzentration der Unternehmen, zur Verschärfung von Ausbeutung und Konkurrenz in der Produktionskette. (.) Es geht nicht um grün lackierte Autos, es geht um alternative Verkehrskonzepte! Eine solche Konversion wirft Fragen nach Mobilitätsnotwendigkeiten und neuen Verkehrs- und Siedlungskonzepten auf. Für solche Forschung und Entwicklung sind staatliche Gelder notwendig, nicht aber zur Stützung von Banken und Automobilfabriken, nicht zur Sicherung und Wiederherstellung der Macht eben dieser."

Nicht einmal leises Knattern vor dem Motorschaden. Die Motorradlegende MZ findet ein stilles Ende - auch, weil die nicht organisierte Belegschaft auf Protest verzichtete

"Vor 87 Jahren begann in Zschopau die industrielle Herstellung von Motorrädern. Jetzt ist MZ am Ende. Ein malaysischer Investor hatte keine zündende Idee, die Belegschaft verzichtete auf organisierten Widerstand." Artikel von Hendrik Lasch, Zschopau, im ND vom 15.01.2009 externer Link

Belegschaft besetzt Autozulieferer in Hohenlockstedt

"Die rund 100 Beschäftigten des insolventen Autozulieferers HWU (Hohenlockstedter Werkzeugbau und Umformtechnik) halten seit vergangenem Freitag ihr Werk besetzt. Sie versuchen damit, die für das Ende des Jahres geplante Schließung des Werks zu verhindern und ihre Arbeitsplätze zu verteidigen. (...) Seitdem wurde die Belegschaft über das weitere Vorgehen völlig im Dunkeln gelassen. Weder vom Geschäftsführer noch vom Insolvenzverwalter erhielt sie irgendwelche Informationen, wie es mit dem Unternehmen weitergehen solle. Als dann schließlich bekannt wurde, dass es ab Anfang 2009 kein Insolvenzgeld mehr geben soll, kam es am vergangenen Freitag zur erneuten Besetzung des Betriebes, die nach wie vor anhält. Am Dienstagmorgen informierte der Betriebsrat die Belegschaft schließlich über die beschlossene Schließung des Werkes. Dem Großteil der Beschäftigten soll zum 31. Dezember gekündigt werden. Lediglich 25 bis 30 sollen noch bis Ende März im Werk arbeiten. Dann sei endgültig Schluss. Jetzt könne man nur noch versuchen, den Arbeitsplatzverlust durch eine Transfergesellschaft etwas aufzufangen..." Artikel von Lucas Adler auf der World Socialist Web Site vom 11. Dezember 2008 externer Link

  • Auch auf dem Lande: Sowas wie Klassenkampf - Bei HWU in Hohenlockstedt ist die Besetzung beendet
    "Die KollegInnen von HWU (Hohenlockstedter Walz- und Umformwerk) haben offiziell ihre Betriebsbesetzung am Freitag um 10 Uhr beendet. In Wirklichkeit schon seit Donnerstag. Aber am Freitagvormittag kam noch der (schleswig-holsteinische) Arbeitsminister Döring (SPD)zu Besuch und der sollte halt vor BesetzerInnen sprechen. Außerdem erhoffte man von ihm nochein paar "Bonbons" zusätzlich zum Abschluß. Erreicht hatte die Belegschaft durch ihre einwöchige Besetzung allerdings nur eine viermonatige Transfermaßnahme. Keine Abfindungen. Auf eine Fortführung des Traditionsbetriebes hatten sie sowieso schon nicht mehr gehofft. Sie stellten Teile für Autofirmen (Hauptabnehmer Porsche) her, Türschlösser, Katalysatoren, Lenkräder. Bis Ende Dezember erhalten sie noch Insolvenzausfallgeld, dann beginnt die Transfermaßnahme..." Artikel von Dieter Wegner vom 14.12.2008

  • Betriebsbesetzung als letzter Ausweg
    "Die Verzweiflung ist den älteren Beschäftigten ins Gesicht geschrieben. Seit dem jüngsten Insolvenzantrag der Hohenlockstedter Werkzeugbau und Umformtechnik (HWU) bangen sie um ihre Arbeitsplätze. Aber noch wollen sie nicht aufgeben. Am Freitag besetzten sie kurzerhand den in Schleswig-Holstein ansässigen Autozulieferer. Ein Feuer in einem großen Ölfass spendet Wärme vor dem Tor, Kampflieder werden angestimmt. Mit Luftmatratzen, Liegen und Decken hat man sich in der Kantine auf einen längeren Aufenthalt eingerichtet. Auch ein Tannenbaum wurde aufgestellt..." Artikel von Dieter Hanisch im Neues Deutschland vom 08.12.2008 externer Link

Erster Zulieferer in Deutschland pleite

Einbrechender Absatz, kaum noch Kredite: Jetzt hat es den ersten Autozulieferer in Deutschland erwischt. Der Bremsenhersteller TMD Friction hat Insolvenz angemeldet. Schuld war auch die Geschäftspolitik des ehemaligen Eigners. Reuters-Meldung in der FTD vom 08.12.2008 externer LinkAus dem Text: ".TMD Friction fertigt an 15 Standorten in elf Ländern Bremsbeläge und erzielte 2007 mit weltweit 4500 Beschäftigten einen Umsatz von 690 Mio. Euro. Die Firma war 2001 vom britischen Private-Equity-Unternehmen Montagu für 776 Mio. Euro übernommen worden. Wie in der Branche üblich, bürdete die Beteiligungsgesellschaft der Tochter die Finanzierung der eigenen Übernahme auf, so dass die Schuldenlast stieg. TMD konnte massiv gestiegene Materialkosten nicht an die Kunden weiterreichen, so dass Montagu die Kontrolle 2006 an die Fremdkapitalgeber, eine Gruppe von Hedgefonds, abgeben musste. Beteiligt sind seitdem die Fonds Davidson Kempner, Clearwater und Eos.."

Zulieferer in der Klemme

"Credit Crunch, sagen die Experten. Was für viele immer noch abstrakt und fern ist, zeigt jetzt konkrete Auswirkungen. Die "Kreditklemme" bedeutet in der Volkswirtschaft das Übergreifen von der Finanzkrise auf die Realwirtschaft: Nicht nur Banker, sondern auch Malocher sind betroffen, wenn Hausbanken plötzlich ihr Geld zurück wollen. So ist es offenbar auch einer Firma aus Adelheidsdorf bei Celle ergangen, die volle Auftragsbücher hat, aber dennoch unter den momentan wegbrechenden Aufträgen aus der Autoindustrie leidet." Artikel von Kai Schöneberg in der Taz-Nord vom 15.11.2008 externer Link

Staatshilfe für Autobauer: Betriebsräte fordern Arbeitsplatz-Garantien

"Die Europäische Union muss staatliche Hilfen für die notleidende Autoindustrie nach Ansicht der Betriebsräte deutscher Hersteller an Arbeitsplatzgarantien binden. Bei der Vergabe von Krediten sei zu beachten, dass Stellen, Löhne und Investitionen gesichert würden. Das fordern die IG Metall und die Betriebsräte von BMW, Porsche, Opel, Ford, Daimler, VW und Audi in einem Brief an EU-Industriekommissar Günter Verheugen." dpa-Meldung in der Frankfurter Rundschau vom 16.11.2008 externer Link

Management inmitten der Krise: Wenn Autohersteller die Bänder stoppen

Ausgefallene Schichten, gekürzte Prognosen - und Mitarbeiter bangen um ihre Arbeitsplätze. Konjunkturflaute und Finanzkrise haben die Hersteller von Autos und Lkw voll erfasst. In der FTD gibt eine Übersicht zur Lage der Branche, zusammengestellt von Annette Berger externer Link

Das Leiden der Zulieferer

Die Autohersteller sind in der Krise. Was übersehen wird: Dahinter steht ein Heer von Zulieferern, die mitgezogen werden und um ihre Existenz kämpfen müssen. Einer davon ist der Spezialist für Antriebstechnik Weigl - ein Besuch an der Front. Artikel von Kristina Spiller in der FTD vom 15.10.2008 externer Link

Produktionsstopp bei Opel und anderen Herstellern

"Im Opel-Werk Bochum stehen seit Herbstferienbeginn in Nordrhein-Westfalen die Bänder still. Das war seit langem abgesprochen zwischen Arbeitnehmervertretung und Werksleitung. Doch das ist nur der Anfang, weitere Schritte sollen folgen. Die Arbeitnehmervertreter sind wütend. Der wegbrechende Autoabsatz zwingt auch andere Hersteller in Deutschland, ihre Produktion zu drosseln. Fast alle Autobauer halten die Bänder vorübergehend an, um nicht auf Halde zu produzieren. Die Branche steckt wegen den Absatz- und Finanzkrisen in Schwierigkeiten." Artikel bei VDI-Nachrichten vom 10.10.2008 externer Link

Kapitalgesellschaft übernimmt aus der Insolvenz Betrieb, doch ohne die Belegschaft: IG Metall Verwaltungsstelle und Betriebsrat ziehen mit. Modellfall für zukünftige Betriebsübernahmen?

„Am 22.01.2007 meldete die Geschäftsführung von Innomotive Systems Europe ISE, ein Zulieferer für die Automobilindustrie für das Werk Bergneustadt und von ISE Industries GmbH für die Werke Duisburg und Witten Insolvenz an. Gründe der Zahlungsunfähigkeit wurden nicht bekannt gegeben und sind bis heute nicht bekannt. Doch klar ist auch hier, wer das “Unternehmerrisiko” trägt: die lohnabhängig Beschäftigten. Über 2400 Arbeitspätze in Bergneustadt, Duisburg und Witten waren bedroht. Die Betriebe Duisburg und Witten wurden im März 2008 von der “Nordwind Capital Erste Industriebeteiligungen GmbH” mit Sitz in München aus der Insolvenz übernommen. Nordwind Capital zählt sich selbst zu den Private Equity Fonds und resümiert auf seiner Internetseite: “ Das Engagement eines Private Equity Fonds ist in der Regel auf ca. drei bis fünf Jahre limitiert und soll den Investoren in diesem Zeitraum eine über dem Aktienmarkt liegende Rendite erwirtschaften.” Von den 740 Beschäftigten in Duisburg und Witten wurden 620 übernommen, 120 über Sozialplan in die Arbeitslosigkeit abgeschoben. Der mit dem neuen Eigentümer geschlossene Standortsicherungstarifvertrag, der fünf Jahre gilt, enthält (natürlich!) auch Zugeständnisse. So wurde die Arbeitszeit ohne Lohnausgleich verlängert, Weihnachts- und Urlaubsgeld zur Hälfte gezahlt…Ein Bericht von MK

Tarifverhandlungen KFZ-Handwerk 2008

  • IG Metall-Haustarifverträge in NRW
    Immer mehr Autohäuser in Nordrhein-Westfalen haben mit der IG Metall Firmentarifverträge abgeschlossen. Diese Betriebe haben schon einen Tarifvertrag mit der IG Metall externer Link: (Die Liste wird laufend aktualisiert)

  • Erfolg durch Streik: Tarifverträge gelten wieder
    "Nach vier Tagen Streik in allen 14 Standorten der Lueg AG konnte die IG Metall am frühen Abend des 16. Juli 2008 ein Verhandlungsergebnis erzielen: Danach setzt ein Haustarifvertrag alle bisher geltenden Tarifverträge für das Kfz-Handwerk NRW mit Gültigkeit bis zum 31.12.2010 wieder in Kraft. Die Entgelte und Ausbildungsvergütungen werden rückwirkend ab dem 01.05.2008 um 2,5 Prozent erhöht. Eine Pauschale von 115 Euro bzw. von 30 Euro für die Auszubildenden wird für die Monate März und April gezahlt. Die Einkommen werden jeweils um weitere 2 Prozent am 01.12.2008 und am 01.12.2009 erhöht. Über einen "Zukunfts- und Beschäftigungssicherungstarifvertrag" soll bis zum 31.10.2008 eine Einigung erzielt werden. Bis dahin sind betriebsbedingte Kündigungen und Standortschließungen ausgeschlossen. Für die IG Metall ist der Erfolg bei Lueg ein wichtiges Signal auch an andere Betriebe der Branche." Siehe dazu die Streiknachrichten Nr. 4 / 17. Juli 2008 externer Link pdf-Datei

  • Erfolge im Autohäuser-Kampf
    Es geht voran: In immer mehr Autohäusern schließt die IG Metall Firmentarifverträge ab, nachdem der Kfz-Verband Ende April aus der Tarifpolitik ausgestiegen ist. Mitte Juni lagen Abschlüsse für 6200 Beschäftigte in 108 Betrieben vor. Angestrebt werden Abschlüsse in 400 Betrieben. Dort ist die IG Metall mit Betriebsrat vertreten. Artikel in der metallzeitung 7/2008 externer Link. Aktuell zum Tarifkonflikt gibt's in NRW folgendes:

  • Streiks bei Lueg-Fahrzeugwerken gehen weiter
    "Beschäftigte bei der Fahrzeug-Werke Lueg AG mit Sitz in Bochum haben am Samstag erneut die Arbeit niedergelegt. Wie ein IG Metall-Sprecher auf ddp-Anfrage mitteilte, beteiligten sich rund 500 Mitarbeiter an allen 14 Standorten an dem Streik. Bereits am Freitag waren die Lueg-Arbeiter in den Ausstand getreten. Die Gewerkschaft forderte den Arbeitgeber auf, angesichts der Proteste auf die Forderung der Arbeitnehmer einzugehen. Am Montag (14. Juli) werden die Streiks fortgesetzt. In einer Urabstimmung hatten sich am Mittwoch fast 97 Prozent der IG-Metall-Mitglieder für einen Arbeitskampf ausgesprochen. Sie wollen damit einen Haustarifvertrag gemäß den Flächentarifverträgen für das Kfz-Handwerk in NRW durchsetzen. In bisher drei ergebnislosen Verhandlungen über einen Haustarifvertrag für die Lueg AG hat der Unternehmensvorstand laut IG Metall von den Beschäftigten die Einführung einer 40-Stunden-Woche ohne Entgeltausgleich sowie die Kürzung des Urlaubsanspruchs auf 25 Tage verlangt. Die IG Metall fordert neben die Anerkennung der Flächentarifverträge für das Kfz-Handwerk in Nordrhein-Westfalen eine Entgelterhöhung um fünf Prozent rückwirkend ab 1. April." Ddp-Meldung vom 12.07.2008 auf Yahoo-Nachrichten externer Link

  • Betrieb für Betrieb zurück zum Flächentarifvertrag: Erste Unternehmen im Kfz-Handwerk NRW schließen Haustarifverträge mit der IG Metall ab
    "In vier Unternehmen des Kraftfahrzeughandwerks NRW gelten bereits wieder für über 1.500 Beschäftigte Tarifverträge mit der IG Metall. Damit sind Tarifbedingungen vereinbart, wie sie auch in allen anderen Tarifgebieten bundesweit abgeschlossen werden konnten. In der kommenden Woche sollen Tarifverträge in 23 weiteren Betrieben mit insgesamt 7.500 Beschäftigten zu gleichen Bedingungen abgeschlossen werden." Presserklärung der IG-Metall vom 16.05.2008 externer Link

  • Tarifabschlüsse Kfz-Handwerk Küste: Beschäftigte erhalten 7,2 Prozent mehr Geld
    "In Schleswig-Holstein und in Hamburg erhalten die rund 20 000 Kfz-Handwerker deutlich mehr Geld. Für die Monate März, April und Mai 2008 bekommen die Beschäftigten eine zusätzliche Einmalzahlung von 150 Euro. Ab 1. Juni 2008 steigen die Löhne und Gehälter um 2,8 Prozent, ab 1. Januar 2009 um 2,2 Prozent und ab 1.10.2009 ebenfalls um 2,2 Prozent. Beide Tarifvertäge haben eine Laufzeit bis zum 30. April 2010. Außerdem wird der Manteltarifvertrag wieder in Kraft gesetzt. In Schleswig-Holstein steigen die Ausbildungsvergütungen ab 1. August 2008 um 3,6 Prozent und zum 1. August 2009 ebenfalls um 3,6 Prozent. Für Hamburg werden die Ausbildungsvergütungen im Juli verhandelt. Mit den beiden Tarifabschlüssen in Schleswig-Holstein und in Hamburg konnte ein flächendeckender tarifloser Zustand abgewehrt werden." Meldung der IG-Metall vom 30.04.2008. Siehe dazu: Zum Tarifabschluss in Schleswig-Holstein externer Link sowie zum Tarifabschluss in Hamburg externer Link

  • CGM-Tarif gilt nicht für IG Metall-Mitglieder
    "Der Verband des Kfz-Gewerbes hat die sechste Tarifverhandlung mit der IG Metall platzen lassen und will keine Tarifverträge mehr mit der IG Metall abschließen. Dagegen hatte der Verband kurz zuvor einen Tarifvertrag mit der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) abgeschlossen, den die IG Metall aus sozialer Verantwortung und aus guten Gründen der Beschäftigungssicherung ablehnt. Er sieht zwar eine Lohnerhöhung vor, gleichzeitig aber auch eine - unbezahlte - Verlängerung der Wochenarbeitszeit. Die IG Metall bezeichnet den Vertrag deshalb als "Mogelpackung" und warnt alle Beschäftigten: "Werdet ihr aufgefordert, diesen Tarif zu akzeptieren - unterschreibt nichts!"." Siehe dazu die KFZ-Seite bei der IG-Metall externer Link

  • WARNUNG: CGM-Tarif gilt nicht für uns. Unterschreibt nichts!
    Nachrichten Kfz-Extra NRW Nr.7 der IG-Metall externer Link pdf-Datei

  • Tarifkrimi: Wegelagerer im Kfz-Gewerbe
    "Die IG Metall spricht von einem hinterhältigen Vorgehen. Selbst einige Arbeitgeber finden es seltsam, was da im Kfz-Gewerbe in Nordrhein-Westfalen passiert ist. In dem Tarifkrimi geht es um eine willfährige Gewerkschaft, die zu fast allem bereit ist. Und um ein Verhalten von Arbeitgebern, das Oliver Burkhard, IG-Metall-Chef von Nordrhein-Westfalen, als "verkommen" bezeichnet. Was ist geschehen? Bundesweit haben die Unternehmen im Kfz-Gewerbe in den vergangenen Monaten längere Arbeitszeiten gefordert, so auch in NRW. Zuerst wollten sie die Arbeitszeit von 36,5 auf 40 Stunden erhöhen, später verlangen sie nur noch zwei Urlaubstage weniger. Die IG Metall erklärt, über ein "wertgleiches Äquivalent" mit sich reden zu lassen. Das war kurz vor der sechsten Verhandlungsrunde, die für gestern geplant war. Doch am Donnerstagabend verkündeten die Arbeitgeber: Wir stehen als Tarifpartei nicht mehr zur Verfügung. Und dann teilten sie noch nebenbei mit, dass sie schon am 18. April einen Tarifabschluss mit der Christlichen Gewerkschaft Metall (CGM) erzielt haben. Die CGM hat den Betrieben noch mehr gegeben, als sie zuletzt wollten: Die Wochenarbeitszeit wird, so der Vertrag, um 1,5 Stunden erhöht. Die Einkommen steigen nach und nach um 6,8 Prozent - klingt gut, gilt aber für fast drei Jahre und gleicht damit womöglich nicht mal die Inflation aus." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 26.04.2008 externer Link

  • Unanständig
    "Es ist unanständig, was der Kfz-Verband in Nordrhein-Westfalen sich da geleistet hat: Mit der IG Metall verhandeln und dann klammheimlich einen Billig-Tarifvertrag mit der Splittergruppe CGM abzuschließen, das gehört sich nicht." Kommentar von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 26.04.2008 externer Link

  • NRW droht Streik in Autowerkstätten
    Schlechte Nachricht für Autofahrer: Schon im Mai könnte es zu umfangreichen Streikaktionen in Autowerkstätten kommen. Der nordrhein-westfälische IG-Metall-Chef Oliver Burkhard über die Hintergründe und die Ziele von Kampfmaßnahmen. Interview von Ruben Thiel in der NRZ vom 25.04.2008 auf DerWesten externer Link

  • CGM: Tarifabschluss im KFZ-Gewerbe NRW
    "Die Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) ist seit vielen Jahren Tarifvertragspartei im KFZ-Gewerbe NRW. Mit Datum 18.04.2008 wurde ein Tarifvertrag neu abgeschlossen, welcher Entgeltanhebungen zum 1. Mai 2008 um 2,8%, zum 1. Dezember 2008 um 2%, zum 1. Dezember 2009 ebenfalls noch einmal um 2% beinhaltet. Die wöchentliche Arbeitszeit wird um 1½ Stunden ausgeweitet. Es wurde eine Revisionsklausel vereinbart, welche die Tarifvertragsparteien an den Verhandlungstisch zwingt, wenn im Jahr 2009 die Inflationsrate durchgehend 3 Prozent beträgt. (.) Unabhängig davon, was in der Zukunft aus dem KFZ-Gewerbe in NRW wird, stellt der Tarifabschluss der CGM einen ganz normalen Vorgang dar. Die CGM kann nicht einen Großteil der Beschäftigten alleine deswegen im regen stehen lassen, weil sie nicht das Glück haben, in einem der großen, markengebundenen Unternehmen beschäftigt zu sein. Wer den Flächentarifvertrag erhalten will - und genau das will die CGM - der muss dafür Sorge tragen, dass es auch für kleine Betriebe einen solchen Flächentarifvertrag gibt." Pressemitteilung der Christliche Gewerkschaft Metall (CGM) vom 25.04.2008 externer Link

  • Autohändler und Werkstätten: Auf der Tarif-Flucht
    "Im Kfz-Gewerbe ist tarifpolitisch der Bär los. Noch vergangene Woche hat der Arbeitgeberverband in Nordrhein-Westfalen mit der Industriegewerkschaft Metall über Löhne und Arbeitszeiten verhandelt - und nun entscheidet er darüber, ob er seine Tarifhoheit aufgibt. Konkret hieße das: Der Kfz-Verband, der Betrieben unterschiedliche Dienstleistungen bietet, gibt seine Funktion als Tarifpartei auf, beendet die Verhandlungen mit der IG Metall und gründet stattdessen eine neue Tarifgemeinschaft. Die Autohäuser könnten dann selbst entscheiden, ob sie diesem Verein beitreten - und sich an Tarifverträge halten. Die IG Metall rät dem Verband von diesem Schritt ab und hofft, dass das geplante Gespräch doch noch stattfindet. "Ich möchte, dass wir ohne Vorbedingungen in die Verhandlungen einsteigen", sagt Oliver Burkhard, IG-Metall-Chef in Nordrhein-Westfalen, der Frankfurter Rundschau. Hauptstreitpunkt ist die Forderung der Arbeitgeber, zwei Urlaubstage zu streichen. Das lehnt die Gewerkschaft ab. Man sei aber bereit, über ein "wertgleiches Äquivalent" zu reden, verspricht Burkhard." Artikel von Eva Roth in der Frankfurter Rundschau vom 24.04.2008 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Weitere Tarifabschlüsse im KFZ-Handwerk
    Kfz-Handwerk Rheinland: Plus 7,1 Prozent in drei Stufen; Kfz-Tarifabschluss Niedersachsen: 7,1 Prozent mehr Geld für Beschäftigte in Autohäusern und -werkstätten; Kfz-Handwerk Baden-Württemberg: .bekommen die 54 000 Beschäftigten der Branche im Südwesten rückwirkend ab 1. April 2008 2,5 Prozent mehr Geld. In zwei weiteren Stufen werden die Einkommen ab 1. Dezember 2008 und ab 1. Dezember 2009 nochmals um je 2 Prozent erhöht. Jeder Beschäftigte erhält einen Einmalbetrag in Höhe von 50 Euro (Auszubildende 15 Euro). Der Tarifvertrag läuft über insgesamt 24 Monate, bis April 2010. Siehe die Sonderseite der IG-Metall externer Link

  • "Die Grenze ist erreicht"
    "Hunderte Streikende aus dem Kfz-Handwerk blockierten am Freitag die Flensburger Grenze. Sie demonstrieren damit gegen den Abbruch der Tarifverhandlungen. Bleibt die Frage: Wo ist der Zusammenhang? taz: Herr Schmidt, Sie haben am Freitagmorgen mit Ihren Streiks den Flensburger Grenzübergang nach Dänemark blockiert. Was hat die Grenze mit den Tarifverhandlungen im Kfz-Handwerk zu tun?..." Interview von Elisabeth Weydt mit Michael Schmidt externer Link, Sekretär für Handwerk der IG Metall Flensburg und Verweigerer von Grenzüberschreitungen in der Taz-Nord vom 12.04.2008

  • Streik auf Automeile
    "Mit einem Warnstreik und einem Autokorso haben Kfz-HandwerkerInnen am Freitag für den Erhalt ihres Manteltarifvertrages demonstriert. 250 Fahrzeuge mit 800 Insassen setzten sich am Morgen vor der Daimler Niederlassung am Friedrich Ebert-Damm zur Automeile Nedderfeld in Bewegung, die völlig zugeparkt wurde und wo vor Opel Dello eine Kundgebung abgehalten wurde. Danach fuhren die Autos zum VW-Vertragshaus Raffay und zur Motor-Company Krüll, die nach Verlassen der KfZ-Innung gerade den Urlaub auf 25 Tage gekürzt hat. (.) Nach taz-Informationen waren die Vertreter der Hamburger Kfz-Innung vom Zentralverband zurückgepfiffen worden, weil ein Abschluss in der "Metropolregion Hamburg" eine Signalwirkung auf die Verhandlungen in Nordrhein-Westfalen gehabt hätte. Und so zeigte die IG Metall, die wegen des Tarifkonfliktes in Hamburg einen regen Mitgliederzuwachs zu verzeichnen hat, trotz heftigen Regens Flagge." Artikel von Kai von Appen in der Taz-Hamburg vom 15.03.2008 externer Link. Siehe dazu:
  • Tarifrunde Kfz-Handwerk
    Sonderseite der IG-Metall mit weiteren Infos über die bundesweiten Verhandlungen externer Link

Frickenhausen: Stribel will Fertigung und Logistik schließen - Aktionstag angekündigt

"Seit Jahren werden bei dem in Frickenhausen in der Nähe von Esslingen gelegenen Autozulieferer AFL-Stribel Arbeitsplätze vernichtet. Einst waren 1700 Menschen in dem Unternehmen beschäftigt, über die Jahre und nach Eigentümerwechsel arbeiten bei der jetzigen Alcoa-Tochter nur noch 250 KollegInnen. Im Jahr 2005 wurde ein Interessensausgleich vereinbart, der vorsah, bis Ende 2008 keine betriebsbedingten Kündigungen auszusprechen, so fern eine "minimale Grundrentabilität" (1) erreicht wird. Jetzt will die Geschäftsleitung von Stribel die Fertigung und die Logistik schließen und die Arbeitsplätze nach Ungarn verlagern. Damit würden 165 Kolleginnen und Kollegen ihren Arbeitsplatz verlieren, was bei einer gegenwärtigen Belegschaftsstärke von 250 einer Betriebsschließung gleich kommt." Artikel von Thomas Trueten auf Stattweb.de vom 04.06.2008 mit weiteren Links und den Adressen für Solierklärungen externer Link

Kündigungen beim Berliner Autozulieferer Visteon

  • Wir müssen für unsere Zukunft kämpfen! - Visteon patronlarinin planlarini bozmak için birlikte hareket edelim!
    "Der vom Betriebsrat und Geschäftleitung ausgehandelte Sozialplan sorgte unter den KollegInnen für großen Unmut. Viele KollegInnen haben bei der letzten Betriebsvollversammlung den Plan abgelehnt. Es gab ein Gespräch mit dem Kollegen Klaus Abl im IG Metall-Haus. An diesem Gespräch haben über 100 Kollegen teilgenommen. Die Kollegen haben die IG Metall aufgefordert den Plan abzulehnen und eine Urabstimmung unter den Gewerkschaftsmitgliedern im Betrieb durchzuführen. Der Sozialplan ist weit von dem entfernt, was davor in anderen Betrieben wie AEG, OPEL oder BSH ausgehandelt wurde. Das kommt daher, dass IG Metall und Betriebsrat nicht bereit sind, gegen den Plan der Geschäftsleitung etwas zu unternehmen." Flugblatt von Kollegen für Kollegen pdf-Datei, zusammen mit dem Unterstützerkreis für die Kollegen bei VISTEON (deutsche und türkische Fassung)
  • Knappe Mehrheit im Betriebsrat will Sozialplan unterschreiben: Keine Vereinbarung ohne Zustimmung der Belegschaft! - Betriebsrat, bizim gelecegimizle oynayamaz!!!
    "Was das Management fordert und der Betriebsrat unterschreiben will: Eine Abfindung für rund 300 Kollegen, die gehen sollen, berechnet nach der Formel: 1,1 x Monatsbrutto x Beschäftigungsjahr sowie Transfergesellschaft. F ür die Verbleibenden Kollegen: 3 9,5- statt 35-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich; Schichtflexibilisierung / Mehrarbeit; ERA ab März 09; Alles unter Vorbehalt eines neuen Großauftrages, nur dann mit Beschäftigungsgarantie." Flugblatt von Kollegen für Kollegen pdf-Datei, zusammen mit dem Unterstützerkreis für die Kollegen bei VISTEON (deutsche und türkische Fassung)
  • Es reicht! Kein ARBEITSPLATZABBAU mehr!
    Flugblatt des Unterstützerkreises mit den KollegInnen bei VISTEON pdf-Datei
  • Keine Wahl bei Visteon
    "Verhandlungen über »Sozialtarifvertrag« bei Autozulieferer in Berlin aufgenommen. Gewerkschafter im Betrieb durften IG-Metall-Tarifkommission nicht selbst bestimmen. In der IG Metall ist in letzter Zeit viel von »Mitgliederbeteiligung« die Rede. Daß in der Gewerkschaft aber selbst bei grundlegenden demokratischen Spielregeln so manches im argen liegt, zeigt eine aktuelle Auseinandersetzung beim Autozulieferer Visteon in Berlin. Fast die Hälfte der 623 Beschäftigten soll bei der ehemaligen Ford-Tochter entlassen werden. Wie in anderen derartigen Fällen hat die IG Metall am Mittwoch Verhandlungen über einen »Sozialtarifvertrag« aufgenommen, um den Abbau »sozialverträglich« zu gestalten. Doch anstatt die betriebliche Tarifkommission von der Belegschaft wählen zu lassen, bestimmte die IG-Metall-Bezirksleitung deren Mitglieder, ohne das Votum der Gewerkschafter im Betrieb einzuholen." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 17.04.2008 externer Link

Kolbenschmidt in Hamburg: Hände weg vom Werk!

"Das war die Parole auf der Protest-Kundgebung am Mittwoch [24.10.2007; Red.] gegen die Schließung des Kolbenschmidt-Werkes in Hamburg-Bahrenfeld. 217 KollegInnen droht im Jahre 2009 die Arbeitslosigkeit, der Bau von Kolben für PKW-, LKW- und Schiffsmotoren soll eingestellt werden, wenn die Absichten der Konzernleitung in Neckarsulm Realisierung finden. Die Beschäftigten wissen, daß diese Versammlung auf dem Betriebsgelände nur der Auftakt für weiteren Widerstand ist. Sie waren erfreut, daß KollegInnen der Konzerntöchter aus Frankreich (Thionville) und Papenburg angereist waren, auch Delegationen von VW Emden und Airbus Finkenwerder ("Ihr ward bei uns, jetzt sind wir hier")." Artikel von Dieter Wegner vom 24.10.2007

TRW Automotive in Gellep-Stratum

  • »Nur Regen fällt vom Himmel, sonst eigentlich wenig« - Zum erfolgreichen Streik bei TRW-Automotive Krefeld
    "Am Sonntag, den 1. April, weigern sich die Arbeiter der Nachtschicht beim Autozulieferer TRW in Gellep-Stratum, einem Stadtteil von Krefeld, die Arbeit aufzunehmen. Sie bleiben einfach vor dem Tor stehen. Es gibt keinen Streikaufruf, und es brauchte keine Urabstimmung. Aus der Produktion geht niemand, auch kein Vorarbeiter oder Meister, an die Maschinen und Bänder. Am nächsten Morgen bleibt auch die Frühschicht und dann die Spätschicht vor dem Tor stehen - bis am Abend, nach Beginn der nächsten Nachtschicht, das Unternehmen die Kündigung von zehn KollegInnen zurücknimmt und auf eine angedrohte Einschränkung der Betriebsratsarbeit verzichtet. Die KollegInnen der Nachtschicht hatten schon Decken und Verpflegung mitgebracht, sie hätten weitergestreikt. Spätestens dann hätten in einigen Autofabriken die Montagebänder still gestanden.
    Diese bemerkenswerte Aktion von Solidarität und selbstorganisiertem Widerstand kam nicht in die Schlagzeilen, nur ein paar regionale Tageszeitungen berichteten Tage später darüber. Dabei sind es gerade solche kleinen, auf den ersten Blick unspektakulären Keime des Widerstands, die Wege aus der Ohnmacht und Schwächung der Arbeiterbewegung weisen. Alix Arnold und Christian Frings haben sich daher mit vier Kollegen aus dem Betrieb, darunter einige Betriebsräte, ausführlicher darüber unterhalten, wie es dazu kam, dass hier eine ganze Belegschaft geschlossen die Angst vor der unternehmerischen Einschüchterungs- und Erpressungspolitik überwunden und Stärke demonstriert hat.
    " Artikel von Alix Arnold und Christian Frings, erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 5/07

  • Kündigungen - Kollegen legen Werk lahm
    "Die Belegschaft des Autoteile-Herstellers TRW setzte sich durch: Die zehn Entlassungen sind "vom Tisch". Mit einer in heutiger Zeit ungewöhnlichen Solidaritätsaktion hat die 454-köpfige Belegschaft des Autoteileherstellers TRW Automotive GmbH in Gellep-Stratum die Werksleitung derart unter Druck gesetzt, dass zehn geplante Kündigungen nun vom Tisch sind. Die Mitarbeiter ließen einfach drei Schichten ausfallen. Acht Stunden standen sie jeweils auf dem Parkplatz des Werkes am Heidbergsweg. (.) Peter Behr, IG-Metall-Bevollmächtigter in Krefeld, war selbst überrascht. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", teilte er am Donnerstag mit.." Artikel von Alexander Alber in der Westdeutschen Zeitung externer Link vom 06.04.2007
  • Gellep-Stratum: Kündigungen - Kollegen legen Werk lahm
    "Die Belegschaft des Autoteile-Herstellers TRW setzte sich durch: Die zehn Entlassungen sind "vom Tisch". Mit einer in heutiger Zeit ungewöhnlichen Solidaritätsaktion hat die 454-köpfige Belegschaft des Autoteileherstellers TRW Automotive GmbH in Gellep-Stratum die Werksleitung derart unter Druck gesetzt, dass zehn geplante Kündigungen nun vom Tisch sind. Die Mitarbeiter ließen einfach drei Schichten ausfallen. Acht Stunden standen sie jeweils auf dem Parkplatz des Werkes am Heidbergsweg. (.) Peter Behr, IG-Metall-Bevollmächtigter in Krefeld, war selbst überrascht. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", teilte er am Donnerstag mit.." Artikel von Alexander Alber in der Westdeutschen Zeitung externer Link vom 06.04.2007

Streit um Pkw-Emissionen

"Während EU-weit der Treibhausgas-Ausstoß des Straßenverkehrs weiter zunimmt, versucht die deutsche Automobilindustrie, Zeit zu schinden. Mit rund 18 Prozent hat der Straßenverkehr in Deutschland einen nicht gerade kleinen Anteil am Ausstoß von Kohlendioxid (CO2), dem mit großem Abstand wichtigsten Treibhausgas. Daher ist der Streit über Abgasnormen für PKW, den [extern] Wirtschaftsminister Michael Glos und [extern] Umweltminister Sigmar Gabriel lautstark miteinander ausfechten, nicht gerade ein Nebenkriegschauplatz." Artikel von Wolfgang Pomrehn auf Heise-Online externer Link vom 30.01.2007

Kiekert-Plan: Produktion komplett nach Tschechien

"Ein internes Vorstandspapier hat beim Automobilzulieferer Kiekert in Heiligenhaus für erhebliche Unruhe unter den 1500 Mitarbeitern gesorgt. Die Manager planen, die Produktion des Standortes komplett und kurzfristig nach Tschechien zu verlagern. Der erst im vergangenen Jahr geschlossene Vertrag zur Standortsicherung soll gekündigt werden." Artikel von Norbert Kleeberg in der Rheinische-Post-Online externer Link vom 19.01.2007

Lohnraub bei Autozulieferern

Beschäftigte bei ISE sollen ohne Gegenleistung verzichten. US-Unternehmen Dura zog durch Einkommenskürzung eingesparte Gelder offenbar aus Deutschland ab. Artikel von Daniel Behruzi in derr jungen Welt externer Link vom 04.01.2007

Beschäftigte der Autozulieferer unter Druck - Bei ISE Industries in Witten stehen Job-Abbau, Arbeitszeitverlängerung und Lohnkürzung auf dem Programm

"Der verschärfte Konkurrenzkampf in der Automobilindustrie hat zur Folge, daß die IG Metall in einem Konzern nach dem anderen Einkommenskürzungen akzeptiert - bislang letzter Fall: Volkswagen. Noch härter trifft es allerdings die Zulieferer, wo es den Großunternehmen durch Preisdiktate noch leichter fällt, die Kosten zu senken. Opfer auch hier: die Belegschaften. Aktuell wird beim wirtschaftlich angeschlagenen Unternehmen ISE Industries im nordrhein-westfälischen Witten die nächste Kürzungs- und Verlagerungsrunde eingeleitet." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt externer Link vom 07.10.2006

Autofabrik rollt aus: Duisburger Autozulieferer steht kurz vor der Schließung. Überstunden und Lohnverzicht haben nichts genutzt

"Es ist ein mutloser Kampf, den die 350 Mitarbeiter des Automobilzulieferers ISE Industries momentan führen. Die Geschäftsleitung der Firma im Duisburger Süden will das Werk schließen, den größten Teil der Arbeiter entlassen. Dort werden für große Autobauer wie Mercedes, BMW oder Audi Fahrzeugteile hergestellt, etwa Dachsysteme oder Karosserieteile. Doch weil die Umsätze zurückgehen, wollen die Gesellschafter mit Sitz in Bergneustadt das Werk dicht machen. Dagegen helfen wohl auch die Parolen der Mitarbeiter - "Wir wehren uns" - nicht viel." Artikel von Moritz Schröder in der taz NRW externer Link vom 6.9.2006

Stehen bald die Bänder bei Opel in Bochum? Neue Streiktaktik in Zeiten der Prekarisierung

"Während im portugiesischen Azambuja heute die 1100 ArbeiterInnen der dortigen General-Motors-Fabrik in allen drei Schichten gegen die drohende Werksschließung streiken wollen, droht dem Konzern bei Opel in Bochum aus anderen Gründen eine Produktionsunterbrechung. Die Beschäftigten der Logistik-Firma ESI wollen ihre Hungerlöhne nicht länger hinnehmen und befinden sich seit heute morgen [13.06.06; Red.] Da die Fließbänder bei Opel just-in-time von dieser Firma mit Scheiben und Kleinteilen beliefert werden, könnte sich der Streik schon bald auf die Autoproduktion auswirken." Ein Bericht vom Streik von pickets externer Link vom 13.06.2006

Brose Fahrzeugteile Saarwellingen: IG Metall und Belegschaft kämpfen für einen Tarifvertrag

"Die IG Metall-Mitglieder bei Brose haben beschlossen: Wir wollen einen Tarifvertrag! Doch die Firmenleitung hat nach zwei Verhandlungsrunden erklärt: Brose in Saarwellingen wird keinen Tarifvertrag mit der IG Metall abschließen! "Arbeitsentgelte und sonstige Arbeitsbedingungen, die durch Tarifvertrag geregelt sind oder üblicherweise geregelt werden, können nicht Gegenstand einer Betriebsvereinbarung sein." Meldung auf der Sonderseite der IG-Metall Voelklingen externer Link. Dort auch weitere Infos und Links zu den Tarifinfos bei Brose

Brose Mitarbeiter in Hallstadt legten die Arbeit nieder

  • Brose Bosse diskreditieren Gewerkschaft
    "Die Brose Chefetage behauptet auf ihrer Internetpräsenz, die IG-Metall habe während einer illegalen Aktion die Arbeiterinnen und Arbeiter der Spätschicht im Werk Hallstadt bei Bamberg dazu aufgestachelt, die Produktion zu unterbrechen. Die Gewerkschafter hätten dafür gesorgt, dass die Metallarbeiter sich außerhalb des Werkes somit an einer illegalen Versammlung beteiligten. Was dabei unrechtmäßig sein soll, geht aus der Unternehmensmeldung nicht deutlich hervor, zumal der Automobilzulieferer mindestens 50 Arbeiterinnen und Arbeiter ihrer Existenz berauben und entlassen will." Artikel von brosis auf Indymedia externer Link vom 05.10.2005.

  • "Am Donnerstag Abend in der Spätschicht eskalierte die Situation bei der Fa. Brose in Hallstadt. Nachdem die Werkleitung durch den Spruch der Einigungsstelle über einen Sozialplan den Weg frei hatte die 51 angekündigten Entlassungen umzusetzen, schritten die Verantwortlichen zur Tat. Den ersten ausgesuchten Mitarbeitern wurde die Entlassung überreicht, gleichzeitig wurde Druck ausgeübt, einen Aufhebungsvertrag zu unterschreiben, dann "gebe es etwas mehr Abfindung". Zur Eskalation kam es dann, als die betroffenen Mitarbeiter sofort vom Werkschutz abgeführt wurden. Eingehakt mussten sie das Werksgelände verlassen. Nach Aussagen eines betroffenen Mitarbeiter durften sie sich noch nicht einmal von Ihren langjährigen Arbeitskollegen verabschieden." Pressemitteilung der IG Metall Bamberg vom 30.09.2005 externer Link pdf-Datei Siehe dazu auch:
  • Brose bietet Mitarbeitern in Hallstadt Arbeitsplätze an anderen Standorten
    "(.) In der Nacht zum Freitag hat die IG Metall versucht, diese einvernehmliche Lösung mit den Mitarbeitern zu stören. In einer rechtswidrigen Aktion haben Gewerkschaftsvertreter die Arbeitnehmer der Spätschicht dazu gebracht, die Produktion zu unterbrechen und sich an einer Versammlung außerhalb des Werks zu beteiligen. Die direkten Gespräche zwischen Unternehmensleitung und Mitarbeitern hat die Gewerkschaft damit behindert." Pressemitteilung der Fa. Brose Fahrzeugteile vom 30.09.2005 externer Link

IGM -Delegierter bei Mitec fristlos gekündigt

Mitec ist ein Autozulieferer, der vor einigen Monaten Arbeitszeitverlängerung ohne Lohnausgleich von 38 auf 42 Stunden und die Streichung der bezahlten Pausen erwirkt hat. Nun sollen als Folge 130 KollegInnen entlassen werden. Norbert Krug, ein kämpferischer Kollege und IGM -Delegierter ist zudem abgemahnt und nun fristlos gekündigt worden. Er hat versucht bei Mitec einen Vertrauensleutekörper zu schaffen und für Treffen in der unbezahlten Pause geworben. Das ist der offizielle Kündigungsgrund: Gewerkschaftsthemen während Arbeitszeit und in Firmenräumen.. Siehe dazu auch:

  • Unruhe in Mitec AG
    "Nicht nur die bereits angekündigten Entlassungen in den Mitec-Firmen sorgen für Ängste und Gesprächsstoff, die fristlose Kündigung eines Mitarbeiters wird nun wohl vor dem Arbeitsgericht landen.." Artikel von Peter Rossbach in Thüringische Landeszeitung externer Link vom 08.06.2005.
  • "Wir protestieren gegen Entlassungen und politische Maßregelungen bei der Firma MITEC"
    Unterschriftenliste des Solidaritätskreis pdf-Datei gegen Entlassungen und politische Maßregelungen bei der Firma MITEC

Bisherige Opfer der Beschäftigten sind nach Meinung des VDA erst der Anfang. Deutsche Autoindustrie fordert mehrjährige Nullrunden

„Auf die Beschäftigten der deutschen Automobilindustrie kommen nach Meinung des Herstellerverbands VDA in den kommenden Jahren weitere deutliche Einschnitte zu:„Wer die aktuellen Verhandlungen zur Standortsicherung als Einmal-Aktion sieht, liegt falsch“, sagte VDA-Präsident Bernd Gottschalk am Donnerstag in Frankfurt mit Blick auf Opel, Mercedes und VW….“ Artikel in Handelsblatt externer Link vom 28. Januar 2005. Aus dem Text: „„Eine Reformpause“ dürfe und werde es nicht geben, sagte der VDA-Chef. Um den Standort zu sichern, fordert er „mehrjährige Nullrunden, das Streichen nicht mehr zeitgemäßer Prämien und Schichtzulagen sowie Mehrarbeit ohne volle Vergütung“. (…)"

Automarkt weltweit heftig umkämpft

Der Vorwurf, Opel habe wegen Managementfehlern Probleme, greift viel zu kurz. Die Konzerne führen ihren Krieg um Höchstprofite auf Kosten der Beschäftigten. Artikel von Winfried Wolf in junge Welt vom 19.10.2004 externer Link

Wer im Mittelpunkt steht, ist allen im Weg. Aus dem Leben eines Arbeiters in der Autoindustrie

Essay von Mag Wompel, erschienen in express 8/2000 und der SoZ - Sozialistische Zeitung vom 31.8.00

Modularproduktion setzt Arbeitskraft frei

Studie prognostiziert 74.000 überflüssige UAW-Jobs. Dieser Bericht ist erschienen in: express Nr. 10/1999

Neuere Trends der Modularisierung im Automobilbau

"Mein Erkenntnisinteresse, das im Rahmen dieser Arbeit untersucht werden soll, liegt in der These, daß es in der Automobilendmontage zukünftig verstärkt zu einer Modularisierung in der Montagebereichsorganisation sowie in der Automobilkonzeption kommen wird. Prozeßbegleitend werden neue Formen der inner- und überbetrieblichen Kooperation notwendig sein um unternehmensübergreifende "economys of scale" innerhalb der gesamten Wertschöpfungskette realisieren zu können. In der Diplomarbeit werden Modularisierungstrends und -probleme sowie Auswirkungen auf Arbeits- und Sozialbeziehungen, die sich mit der Modularisierung für den Automobilhersteller, aber auch für den Zulieferer ergeben, dargestellt." Diplomarbeit von Mathias Neumann, Hildesheim

Ein Anfang vom Ende der Auspreßbarkeit?

Zu den Hintergründen der jüngsten Arbeitsniederlegungen nicht nur bei Opel. Artikel von Mag Wompel erschienen in express 10/1998

Interessenvertretung und Veränderungsprozesse in der Automobilzulieferindustrie

Ein Artikel von Uwe Fritsch/Heinrich Betz, erschienen in Z - Zeitschrift Marxistische Erneuerung, Heft 39, September 1999. Beachte vergünstigte Bezugsbedingungen für LeserInnen des LabourNet Germany im Text!

Specials

Schließung von Behr in Stuttgart-Feuerbach

TMD Friction

Schaeffler Gruppe

Johnson Controls Bochum

MAHLE-Konzern

Federal-Mogul

Bosch

Delphi

Karmann

Schefenacker-ULO

Dräxlmaier

Automobilzulieferer ZF: Schweinfurter IG-Metall nickt Tarifflucht ab

Phoenix in Hamburg Harburg will schliessen

MAN

Highlights

Wer im Mittelpunkt steht, ist allen im Weg. Aus dem Leben eines Arbeiters in der Autoindustrie. Essay von Mag Wompel, erschienen in express 8/2000 und der SoZ - Sozialistische Zeitung vom 31.8.00

siehe auch

Automobilindustrie international / Herstellerübergreifend

Die US-amerikanische Automobilindustrie und ihre Gewerkschafts- struktur: Geschichte, Struktur, Bedeutung - und Perspektiven. Das komplette Dokument inklusive Linksammlungen:


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