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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Dienstag, 19. Juli 2011: Elena: Der elektronische Gehaltsnachweis kommt in den Schredder "Die Bundesregierung will den umstrittenen elektronischen Gehaltsnachweis "Elena" wieder abschaffen. Die Bundesministerien für Wirtschaft und Technologie sowie Arbeit und soziales haben sich laut einer gemeinsamen Mitteilung von Montag darauf verständigt, "das Verfahren schnellstmöglich einzustellen". Als Grund geben die Ministerien die noch ungenügende Verbreitung der qualifizierten elektronischen Signatur an. Diese sei für das Elena-Verfahren aber "datenschutzrechtlich zwingend geboten"." Meldung vom 18.07.2011 bei heise online . Siehe dazu:
II. Diskussion > EU > Europäische Wirtschaftspolitik > EU in der Krise Kommt der EU/EZB-Fonds? "Nur ein EU-Rettungsfonds, der die monetäre Autorität der EZB voll nutzen darf, könnte der Macht der Märkte wirksam entgegentreten. Offen bleibt, ob sich das politische System dazu durchringen kann." Artikel von Rainer Sommer in telepolis vom 19.07.2011 Hochseilartisten in der Euro-Zirkuskuppel ratlos "Der Fehler der europäischen Währungskonstruktion war und ist, dass die Währungsunion ein Projekt der Eliten ist und keins der Bürger. EU in der Schulden-Krise: Das Zeichen an der Wand "In den vergangenen Monaten ist die Europäische Union nicht "immer enger" geworden, wie es in ihren Verträgen als Ziel proklamiert wird. In der Krise werden die Fundamente der EU ausgehöhlt - wirtschaftliche Unterschiede wachsen, Ressentiments blühen. Das ist gefährlich." Artikel von Klaus-Dieter Frankenberger in der FAZ vom 17. Juli 2011 Europa: ver.di fordert gemeinsame europäische Politik zur Überwindung der Finanzkrise "Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) kritisiert die zögerliche Reaktion der Bundesregierung und der EU auf die Zuspitzung der Euro-Krise. "Die bisherige Strategie zur Überwindung der Krise hat versagt. Die Politik befindet sich noch immer in der Geiselhaft der Finanzmärkte. Dies zeigen die jüngsten Angriffe der Finanzmärkte auf Italien. Die deutsche Regierung ist für diesen bedauernswerten Zustand maßgeblich mitverantwortlich", kritisierte der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke. Bundeskanzlerin Merkel und ihre Kollegen verfolgten bei der Bekämpfung der Staatsschulden eine nationalstaatliche Strategie, die den drängenden Problemen nicht gerecht werde. So seien beim Aufbau der Rettungsschirme - EFSF und ESM - die Schulden der EU-Staaten nicht zu gemeinsamen Schulden erklärt worden, sondern stattdessen individuelle Kreditpakete mit spezifischen Sparauflagen geschnürt. Dadurch könnten die Finanzmärkte weiterhin gegen jeden einzelnen Staat spekulieren. Ein gemeinsames europäisches Vorgehen hätte hingegen die Zinslast der Schuldnerstaaten deutlich senken können." ver.di-Pressemitteilung vom 13.07.2011 Stabilitätsgewinn durch Demokratieverzicht - Europas Wege in den Autoritarismus Positionierung des IG Metall-Vorstands-Mitgliedes Hans-Jürgen Urban in Blätter für deutsche und internationale Politik 7/2011 Chronik der Euro-Krise: Deutsche Politik treibt Misere voran "Erst lehnte die Bundesregierung Griechenland-Hilfen ab, dann forderte sie Strafzinsen und wandte sich gegen eine Aufstockung des Rettungsschirms. Wie die deutsche Politik in der Euro-Krise gescheitert ist." Kommentar von Stephan Kaufmann in der FR vom 13.7.2011 Der Kampf tritt in die entscheidende Phase. Die Richtung stimmt Kommentar von Stephan Schulmeister in der taz vom 12.07.2011 III. Diskussion > EU > Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik Europäischer Tarifbericht des WSI 2010/2011 "Während die Konjunktur in den verschiedenen europäischen Ländern derzeit einen sehr unterschiedlichen Verlauf nimmt, fällt die Lohnentwicklung in Europa insgesamt äußerst schwach aus. Im Jahr 2010 kam es EU-weit zu einer Stagnation der Reallöhne. Für 2011 muss sogar mit einem deutlichen Absinken des Reallohnniveaus gerechnet werden. Verantwortlich hierfür ist nicht zuletzt die in der Europäischen Union vorherrschende Politik, die Lasten der Krise einseitig den Beschäftigten aufzubürden und Lohnkürzungen als vermeintliche Krisenlösungsstrategie zu propagieren. Damit ist die Lohnpolitik nach wie vor weit davon entfernt, einen Beitrag zur Überwindung der strukturellen Ungleichgewichte in Europa zu leisten und eine nachhaltige gesamteuropäische Wachstumsstrategie zu befördern." Europäischer Tarifbericht des WSI 2010/2011 von Thorsten Schulten IV. Diskussion > Wipo > Finanzmärkte und Finanzpolitik > Steuerpolitik Reformvorhaben der schwarz-gelben Koalition Geplante Steuersenkung entlastet vor allem Reiche "Die schwarz-gelbe Koalition will die Bürger von 2013 an entlasten - vor allem Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen sollten von der Reform profitieren. Doch ist das wirklich so? Ein Steuerexperte hat nun für die SZ ausgerechnet, dass die geplante Steuersenkung Spitzenverdienern deutlich mehr bringt als der Mittelschicht." Artikel von Guido Bohsem in Süddeutsche Zeitung vom 17.07.2011 V. Diskussion > Wipo > Finanzmärkte und Finanzpolitik > Finanzmarktkrise 2008 Schwarze Schwäne Wetten auf die Apokalypse: Selbst das Finanzkapital glaubt nicht mehr an den Fortbestand des Kapitalismus - und setzt auf neue Krisenschübe. Artikel von und bei Tomasz Konicz , erschienen in junge Welt vom 18.07.2011 Stresstest: Affront gegen öffentliche Banken "Dass nach den Ergebnissen des Stresstests in Deutschland allein Landesbanken am Pranger stehen, muss als bewusster Affront gegen die öffentlichen Banken verstanden werden. Der wichtige öffentliche Bankensektor in Deutschland muss weiter gegen Angriffe von europäischer Ebene verteidigt werden." Kommentar von Claus Matecki vom 18.07.2011 beim DGB VII. Diskussion > Wipo > "Rentenreform" Rentenklau mangels Mindestlohn. Anwartschaften sinken insbesondere im Osten "Wer schon länger Rente bekommt, hat mehr. Nach einem Bericht der »Saarbrücker Zeitung« sind die Rentenanwartschaften durch wechselhafte Erwerbsverläufe sowie rentenrechtliche Einschnitte in den vergangenen Jahren zum Teil deutlich gesunken. Das geht aus einer Stellungnahme des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der LINKEN im Bundestag hervor." Meldung im ND vom 19.07.2011 VIII. Diskussion > Wipo > "Rentenreform" > Rente mit 67 Volle Rentenkasse macht Rente mit 67 überflüssig "Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) fordert die Bundesregierung auf, angesichts der zunehmend prall gefüllten Rentenkasse die Rente mit 67 fallen zu lassen. "Die längere Lebensarbeitszeit wurde immer mit den zu erwartenden Löchern in der Rentenkasse begründet. Jetzt zeigt sich, dass diese Befürchtung zu pessimistisch war. Es gibt offensichtlich keinen Grund für die Rente mit 67", sagte der IG BAU-Bundesvorsitzende Klaus Wiesehügel." IG BAU-Pressemitteilung vom 8. Juli 2011 IX. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Arbeitsmarktpolitik Deutschland wirbt Fachkräfte ab Artikel von Sebastian Carlens in junge Welt vom 19.07.2011 . Aus dem Text: ". Deutliche Kritik an der Anwerbung ausländischer Fachkräfte übt der Deutsche Pflegerat, der dieses Vorgehen als moralisch bedenklich einstuft. Verbandspräsident Andreas Westerfellhaus sagte den Zeitungen der WAZ-Gruppe (Dienstagausgaben), grundsätzlich sei zwar jede Pflegekraft aus dem Ausland in Deutschland willkommen, wenn sie qualifiziert sei und die Sprache beherrsche. »Ich finde es aber zutiefst unethisch und unmoralisch, wenn wir die Pflegekräfte dort abwerben«, fügte er hinzu. Auf diese Weise würden Lücken in die Versorgung der anderen Länder gerissen. Es sei vielmehr Aufgabe der Politik, für bessere Arbeitsbedingungen zu sorgen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, sagte Westerfellhaus." Siehe dazu auch:
Studie zur Einkommensentwicklung: Weniger Geld für Geringverdiener "Neue Daten des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigen: Der wirtschaftliche Aufschwung kommt bei vielen Menschen nicht an. Stattdessen wird die Gehaltskluft in der Bevölkerung immer größer." Artikel von Eva Roth in der FR vom 19.7.2011 . Siehe dazu:
XI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Arbeitsmarktpolitik > Mindestlohn Studie zu Mindestlohn: Mehr Geld für Anna Hessen könnte 54 Millionen Euro einnehmen - wenn es einen Mindestlohn gäbe. Das belegen die Grünen mit einer Studie: Der Mindestlohn käme nicht nur den Empfängern sondern auch den Kommunen zu Gute. Artikel von Peter Dietz in der Frankfurter Rundschau vom 15.07.2011 . Aus dem Text: ". Beim DGB Hessen freut man sich zwar über das grüne Plädoyer für einen gesetzlichen Mindestlohn. Warum aber Pothmer "hinter der moderaten gewerkschaftlichen Forderung" von 8,50 Euro pro Stunde zurückbleibe, sei ihm "unverständlich", sagt Kai Eicker-Wolf, Experte für Wirtschafts- und Strukturpolitik beim DGB. Denn mit dem höheren Mindestlohn könnte das Land Hessen sogar 96 Millionen Euro im Jahr mehr einnehmen..." XII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Arbeitsbedingungen in der Leiharbeit/PSA: "equal pay" trotz Tarif? Bochumer Leiharbeitsprozess: Gericht gibt Leiharbeiter Recht! "Wie der Bochumer Kreisverband der Linkspartei in einer Pressemitteilung schreibt, hat das Dortmunder Arbeitsgericht der Leiharbeitsbranche eine herbe Niederlage zugefügt: "Im Bochumer Leiharbeitsprozess wurde erstinstanzlich der Klage von Stefan Gundlach gegen seine ehemalige Leiharbeitsfirma stattgegeben und ihm rund 13 000 Euro an Lohnnachzahlungen zugesprochen." Meldung vom 18.07.11 bei bo-alternativ XIII. Internationales > USA > Ökonomie Von Schulden und Jobs. Die Krise der US-amerikanischen Arbeitsgesellschaft ist aufs Engste mit der Schuldenkrise verflochten, die Washington derzeit paralysiert "Auch nahezu drei Jahre nach dem Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers scheint die amerikanische Ökonomie weit von einer Stabilisierung entfernt. Neben der eskalierenden Schuldenkrise sieht sich die amerikanische Politik verstärkt mit einem weiteren ökonomischen Brennpunkt konfrontiert, der die Wiederwahl von Präsident Barack Obama ernsthaft gefährdet: Im vergangenen Juni generierte die amerikanische Wirtschaft gerade mal 18.000 neue Arbeitsplätze, wodurch der Anstieg der Arbeitslosenquote in den USA sich im dritten Monat in Folge fortsetzte und inzwischen die offizielle Marke von 9,2 % erreichte. Prognostiziert wurden 90.000 neue Jobs. Die Vereinigten Staaten bräuchten als Einwanderungsland ein monatliches Wachstum von 300.000 Arbeitsstellen, um die Arbeitslosenquote signifikant zu senken." Artikel von Tomasz Konicz in telepolis vom 18.07.2011 Drohende US-Staatspleite: Millionen Amerikaner müssen um ihre Sozialhilfe bangen Artikel von Marc Pitzke in Spiegel online vom 13.07.2011 Keine Zündkerzen mehr aus Ohio: Durch das Freihandelsabkommen Nafta sterben die letzten Industriebetriebe im Mittleren Westen "Am Abend des 9. November 1993, kurz vor der Kongressabstimmung über das Nordamerikanische Freihandelsabkommen (Nafta), inszenierten dessen Befürworter einen einmaligen propagandistischen Bluff. Millionen Fernsehzuschauer hatten gerade in der "Larry King"-Show auf CNN die Debatte zwischen dem unabhängigen Präsidentschaftskandidaten, Anführer der Anti-Nafta-Bewegung und Milliardär Ross Perot und dem Vizepräsidenten und Nafta-Verfechter Al Gore verfolgt." Artikel von John MacArthur in Le Monde diplomatique vom 8.7.2011 Deutsche Rüstungsgeschäfte mit Angola
Rohstoffkonkurrenz in Afrika "Am morgigen Donnerstag wird sich die deutsche Kanzlerin in Nigeria um einen verbesserten Zugriff deutscher Konzerne auf die riesigen Energievorräte in dem westafrikanischen Land bemühen. Nigeria verfügt über die achtgrößten Erdöl- und die siebtgrößten Erdgasvorkommen weltweit und ist nach Südafrika die stärkste Wirtschaftsmacht auf dem Kontinent südlich der Sahara. Das große Interesse an den Energierohstoffen forciert seit Jahren die Konkurrenz unter den internationalen Konzernen um die Ausweitung ihres Einflusses in Nigeria. Auch Deutschland bemüht sich seit geraumer Zeit, seine wirtschaftliche Stellung in dem Land erheblich auszubauen, kommt allerdings nur langsam voran. Bereits 2008 wurde eine Deutsch-Nigerianische Energiepartnerschaft installiert, die vor allem dazu dienen soll, deutschen Konzernen zu lukrativen Geschäften im Bereich der Flüssiggas-Exploration, aber auch beim Aufbau der Energie-Infrastruktur zu verhelfen. Unter anderem die Siemens AG kam hierdurch zu millionenschweren Aufträgen. Zuvor war das Unternehmen von der nigerianischen Regierung wegen Schmiergeldzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe mit Sanktionen belegt worden. Mit ihrem morgigen Besuch versucht die deutsche Regierungschefin, den stockenden deutschen Expansionsbestrebungen in Nigeria einen weiteren Schub zu verleihen." Artikel bei Informationen zur Deutschen Außenpolitik german-foreign-policy.com vom 14.07.2011 Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |