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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen... vorweg: a) am 30.April 1975 wurde die US-Fahne in Saigon eingeholt und eine, jüngst in Quito zum x-ten Male erprobte, Neuerung eingeführt - die Flucht im Hubschrauber. Und b) am 29.April 1885 wurde Egon Erwin Kisch geboren: Vorbild forever sozusagen. ...neu im LabourNet Germany am Freitag, 29. April 2005: I.Internationales / Kirgisien Landbesetzungen, neue Regierung und alte Gewerkschaften Samthandschuhe haben die Behörden in Bishkek wahrlich nicht angelegt, um die Landbesetzungen rund um die Hauptstadt Kirgisiens "in den Griff" zu kriegen. Die Lebensumstände der KirgisInnen sind durchaus so, dass niemand auf irgendeine Wahl warten will, um Regierungen zu ändern. Eine Zusammenstellung von Materialien über die Entwicklung Kirgisiens, das Leben der Menschen und die gesellschaftlichen Akteure von Daimon Rekar von Mitte April 2005. II.Internationales / Brasilien 10 Jahre Bauarbeiter in den USA: Rückkehr im Sarg André Luis Ferreira aus dem Städtchen Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais ist 32 Jahre alt geworden. In der Nacht zum 1.April 2005 starb der Bauarbeiter bei einem "Autounfall" an der mexikanisch-amerikanischen Grenze beim Versuch - wieder einmal - die Grenze ohne Erlaubnis zu übertreten. 1995 hatte er das erstmals gemacht, 1999 war er zu Besuch in Brasilien - und jetzt, weil seine Tante schwer krank war. Ein Gespräch mit Silvio Roberto Ferreira, Bruder des Toten, 36 jähriger Metallarbeiter und Aktivist des Gewerkschaftsbundes CUT vom 20.April 2005. III.Internationales / Ecuador a) Ecuador nach Gutierrez - Daselbe in Grün ? "Mas de lo mismo" sei der bisherige Vizepräsident Palacios anstelle des geflohenen und abgesetzten Lucio Guttierez. Das ist eine der Tendenzen in der Kommentierung - und damit der Auseinandersetzung um die weitere Orientierung - innerhalb Ecuadors. Die Verhandlungen um das Freihandelsabkommen werden fortgesetzt, die amerikanischen Militärinstitutionen bleiben und auch der US-Dollar als Leitwährung. Die wohl wichtigste Organisation des Landes, die Föderation der Indigenen-Organisationen CONAIE, leckt ihre Wunden der Beteiligung an Guttierez Regierung, versucht sich neu zu organisieren und spielte erstmals in einer ecuadorianischen Massenbewegung keine wesentliche Rolle. Die grössten Gewerkschaftszentralen auch nicht. Eine kurze Materialzusammenstellung zur aktuellen Lage in Ecuador, Stand 27.April 2005. b) Neuer Index... ...inklusive der Seite "Grundinformationen zu Gewerkschaften, Arbeit und Arbeitsgesetzen" in Ecuador. IV.Internationales / Paraguay a) Soziale Bewegungen und Gewerkschaften mobilisieren gegen neuen Privatisierungsversuch Im Jahr 2002 hatte die damalige paraguayische Regierung aufgrund massiver Proteste das Projekt Privatisierung von Telefon, Wasser und Eisenbahn zurückgezogen. Der danach gewählte Präsident Duarte kam seitdem immer stärker unter Druck der Schreibtischtäter vom Internationalen Währungsfonds, diese Privatisierung endlich nachzuholen - die europäischen Konzerne warten schon lange. Jetzt brachte die Regierung einen entsprechenden Gesetzesentwurf ins Parlament - und die Gewerkschaften, und vor allem die "Nationale Front gegen Privatisierung und für Souveränität" begannen sofort, dagegen zu mobiliseren. Der redaktionelle (spanische) Artikel "Obreros paraguayos dicen no a las privatizaciones" der Agencia Periodistica Mercosur vom 21.April 2005 b) Konventionen unterzeichnet. Na und? Paraguay hat alle ILO-Konventionen über Arbeit und ArbeiterInnenrechte unterzeichnet. Der Bericht über die Lage im Lande zeigt deutlich: wen kümmerts? Der (englische) IBFG Bericht "INTERNATIONALLY RECOGNISED CORE LABOUR STANDARDS IN PARAGUAY - REPORT FOR THE WTO GENERAL COUNCIL REVIEW OF THE TRADE POLICIES OF PARAGUAY" für die WTO Tagung in Genf, Ende April 2005. c) Neuer Index... ...inklusive der Seite "Grundinformationen zu Gewerkschaften, Arbeit und Arbeitsgesetzen" in Paraguay. V.Internationales / Finnland Ständig wachsender Anteil der Privatwirtschaft an den kommunalen sozialen Diensten: Gewerkschaftsfusion als Antwort... Rund verdoppelt hat sich der Anteil der Privatwirtschaft an den sozialen Diensten der finnischen Kommunen seit Mitte der 90er Jahre. Etwa ein Viertel der generellen sozialen Dienstleistungen und etwa ein Sechstel der Gesundheitsfürsorge sind inzwischen privatisiert. Die Gewerkschaften - vor allem die Kommunalgewerkschaft KTV (beinahe 3/4 ihrer Mitgliedschaft sind Frauen) - haben sich auch hier inzwischen "realpolitisch" damit "abgefunden". Sofern die privaten Betreiber "fair employment" betreiben, was immer das auch sein mag. Dafür gibt es ab Januar 2006 die fusionierte Gewerkschaft aller öffentlichen Dienstgewerkschaften (von denen mehrere auch im privaten Bereich organisiert haben) - zufälligerweise 5 an der Zahl, um die Verhandlungsmacht mit Privaten zu steigern. Der (englische) Report "Contracting-out of welfare services a challenge for unions" vom 22.April 2005 von Aleksi Kuusisto (Labour Institute for Economic Research - Helsinki) beim Portal "Eiro-Online". VI.Internationales / Spanien Öffentlicher Dienst: Prekär Spanien ist eines jener EU-Länder, in denen die Auflösung des öffentlichen Dienstes am weitesten fortgeschritten ist: was sich unter anderem daran zeigt, dass 23 Prozent aller im ÖD Beschäftigten ZeitarbeiterInnen sind oder andere prekäre Formen der Beschäftigung haben. Ein ausführlicher (ins englische übersetzter) Report "La temporalidad en la Administración Pública" von Fausto Miguélez vom 14.April 2005 beim Portal "Eiro-Online" lässt diesen Trend deutlich werden. VII.Internationales / Bangladesh "Bestrafung der Besitzer, Untersuchungskomission unter Einbeziehung der Gewerkschaften" Das sind zwei der Forderungen, die die National Garment Workers Federation in bezug auf den sogenannten Unfall bei SPECTRUM SWEATER Industries Ltd in einem Brief an die "Workers Solidarity Alliance" bekannt macht. Die Zahl der Todesopfer soll inzwischen rund 100 erreicht haben. Die Gewerkschaft beklagt ebenfalls mehrere tote Mitglieder und plant Blockadeaktionen - etwa vor der Arbeitsinspektion. Der (englische) Brief der NGWF vom 22.April 2005. VIII.Internationales / Frankreich Kinder der Kolonisierten wehren sich - Aber ihre Initiative bleibt enthält auch einige strittige Punkte Seit Februar 2005 müssen Lehrer und forscher laut Gesetz den positiven Beitrag der französischen "Präsenz" vor allem in Nordafrika hervorheben...was die Popularität der Erklärung "Wir sind die Eingeborenen der Republik" erhöhte. Ein Beitrag von Bernhard Schmid vom 28.April 2005 zu dieser umstrittenen Initiative. (Langfassung eines Beitrags - unter anderem Titel - in der "Jungle World" vom 27.April 2005). Einen erfolgreichen antikapitalistischen 1.Mai aus der Ferne wünscht Helmut (auch im Namen der Redaktion) - der, so er in der BRD wäre, sich gen Hamburg aufmachen würde... LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |