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Updated: 18.12.2012 16:09

Ecuador

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Wettlauf um Wasser new

Als die MarschiererInnen ankamen, wurden sie an 4 Orten der Hauptstadt Quito von Unterstützungsdemonstrationen für Präsident Correa empfangen - nach verschiedensten Angaben waren pro und contra etwa gleichstark, auch wenn Correa etwas ganz anderes behauptete. Der Tagebau (vor allem Kupfer) eines chinesischen Unternehmens und die daraus entstehende Gefahr für die Wasserversorgung der Menschen - das bleibt, unabhängig von Teilnahmezahlen, eine Auseinandersetzung keineswegs nur in Ecuador: Es ist eine gesellschaftliche Auseinandersetzung um das, was einst Entwicklungspolitik oder Entwicklungsmodelle genannt wurde. Dies wird auch in dem (durchaus umstrittenen, siehe die Kommentare auf der Seite) Beitrag "22-M: Una marcha revolucionaria versus una contramarcha contrarevolucionaria" externer Link von Decio Machado am 24. März 2012 auf dem Blog Vamosacambiarelmundo deutlich.

Siehe dazu auch: "Manu Chao y Calle 13 contra la minería contaminante, esperan la marcha que arribará a Quito" externer Link eine Videoaufnahme vom 21. März 2012 bei kaosenlared vom Doppelkonzert in Erwartung des Wassermarsches...

Bittere Bananen: Ausbeuterische Arbeitsbedingungen in Ecuador in der Lieferkette deutscher Supermarktketten

Für die Oxfam-Studie „Bittere Bananen“ wurden 117 Arbeiter/innen in Ecuador befragt, die auf Plantagen und in der Verpackung der drei Bananen-Produzenten Noboa, Dole und Reybanpac sowie für deren Zulieferer arbeiten. Die Studie belegt untragbare Arbeitsbedingungen wie Hungerlöhne und Pestizidbelastung. Zugleich wird dargestellt, dass deutsche Supermarktketten durch ihre Preisdrückerei für diese Verletzungen der Arbeitsrechte mitverantwortlich sind. Die Studie basiert auf der von Oxfam Deutschland in Auftrag gegebenen Untersuchung durch die unabhängige ecuadorianische Forschungseinrichtung zu Agrarfragen SIPAE (Sistema de Investigación de la Problemática Agraria de Ecuador). Diese Untersuchung können Sie hier ebenfalls herunterladen.“  Siehe die Seite von Oxfam zur Studie externer Link, die dort als pdf-Datei heruntergeladen werden kann. Siehe dazu:

Putschversuch - oder Aufruhr? Soziale Probleme, enttäuschte Hoffnungen und andere Grundlagen der Septemberereignisse

Der versuchte Polizeiputsch Ende September 2010 war in der Tat ein gescheiterter, wohl nicht besonders gut vorbereiteter Versuch, auf der Grundlage sozialen Protestes und entsprechend angespannter Atmosphäre die Regierung Correa zu stürzen. Die Debatte, die sich jetzt sowohl im Land, als auch auf dem ganzen Kontinent entwickelt ist - jenseits gewohnter Schuldzuweisungen - wichtig, weil sie transnationale Probleme linker parlamentarischer Politik widerspiegelt. Einen wesentlichen Bestandteil dieser Problematik ist die Auseinandersetzung um die Erschliessung wirtschaftlicher Ressourcen gegen den Widerstand indigener Gemeinschaften. Dazu hat Marta Harnecker am 12. Oktober 2010 die Interviewsammlung "El Gobierno de Correa y el movimiento indígena" externer Link pdf-Datei bei Rebelion.org veröffentlicht, in der sowohl bekannte Persönlichkeiten der indigenen Bewegung, als auch Regierungsvertreter zu Wort kommen. Siehe dazu auch: "Evo Morales y Rafael Correa inauguraron el V Congreso de la CLOC" externer Link - ein Bericht beim Mariategui-Blog vom 13. Oktober 2010 über die Eröffnung des V. Kongresses der lateinamerikanischen Landorganisationen, bei dessen Eröffnung Morales und Correa unterstrichen, dass der Putschversuch am Widerstand der Bevölkerung gescheitert sei - und Correa viel Aufmerksamkeit hervorrief mit seiner Aussage, Ecuador brauche keine Agrarreform, sondern eine Revolution der Agrarverhältnisse...

Nach dem Putschversuch...

Der Polizeiputsch gegen Präsident Correa ist gescheitert. Die den Putsch geplant hatten, verrechneten sich dabei, soziale Unzufriedenheit für ihre Pläne zu mobilisieren. Ganz besonders linientreue Gruppierungen fangen jetzt damit an, jede Opposition zu potenziellen Putschisten zu stempeln. Zu Vorgeschichte, Hintergrund und Perspektiven in Ecuador nach dem Putsch unsere kurze aktuelle Materialsammlung "Nach dem Polizeiputsch" vom 07. Oktober 2010.

PolizeiPutsch - gescheitert!

Die (keineswegs nur: stille) internationale Akzeptanz des Putsches in Honduras und die rechten Wahlsiege in Kolumbien und Chile feuern weitere Putschversuche an - am 30. September 2010 versuchten aufständische Polizeieinheiten in Quito den Putsch. Präsident Correa wurde mit Tänengas überfallen und in ein Polizei-Krankenhaus entführt. Von dort wurde er gestern Abend, nach einstündigem Schusswechsel, von Armeeinheiten befreit. In der Zwischenzeit hatte sich massiver Widerstand gegen die Putschisten entwickelt. Unsere kurze aktuelle Materialsammlung "Polizeiputsch" vom 01. Oktober 2010.

Indigene Bewegung, Bodenschätze, Wirtschaftswachstum: Ein weltweiter Widerspruch?

Die CONAIE in Ecuador gehört, wie etwa Organisationen aus Bolivien und Peru, zu den erfahrenen und grossen Organisationen indigener Bevölkerungsteile: Und wie diese setzt sie sich etwa für Wasserrechte und gegen Großprojekte von Bergwerken ein. Solche Entwicklungen gibt es nicht nur in verschiedenen Ländern Amerikas, sondern auch in zahlreichen asiatischen und einigen afrikanischen Ländern. Und, wie etwa im indischen Westbengalen, so trifft auch CONAIE auf eine linke Regierung und deren Entwicklungsprojekte. Die Regierung Correa hat den indigenen Widerstand als Sabotage und Terrorismus bezeichnet, die Konfrontation verschärft sich. Sind das notwendige, unumgängliche Widersprüche? Was für gesellschaftliche Visionen stehen hinter beiden Polen? Diese und andere wichtige Fragen werden in dem Interview "Indigenous Struggle, Ecology, and Capitalist Resource Extraction in Ecuador" externer Link mit Marlon Santi (Vorsitzender der CONAIE), das Jeffery R. Webber am 13. Juli 2010 in The Bullet veröffentlichte, diskutiert.

Zwangsverpflichtung im öffentlichen Dienst stößt auf massiven Widerstand

Die Regierung von Rafael Correa gehört neben der in Bolivien und der Venezuelas zu den drei dezidiert linkeren Regierungen in Südamerika: und sicher gibt es dafür auch eine ganze Reihe von Argumenten und Fakten. Militärstützpunkte wurden aufgekündigt, Patente Transnationaler Chemiekonzerne aufgehoben, die Rechte der indianischen Völker gestärkt und einiges mehr. Nur: Bereits bei der wirtschaftlichen Entwicklungsplanung stießen die Bergbaupläne auf massiven Widerstand starker lokaler Bewegungen, und nun findet eine Konfrontation mit der Gewerkschaftsbewegung statt. Zwei Präsidentendekrete sind der "Stein des Anstoßes": zum einen sollen im öffentlichen Dienst generell eine ganze Reihe von Berufsbildern aus dem Recht auf Tarifverhandlungen ausgenommen werden - die Gewerkschaften sagen, dies beträfe rund die Hälfte aller Beschäftigten. Und zum Anderen sollten LehrerInnen und ErzieherInnen einer völlig neuen Struktur unterworfen werden, die eine ständige Bewertung ihrer Arbeit durch eigens dafür eingesetzte Komissionen beinhaltete. Als die Gewerkschaft UNE dagegen zum Widerstand aufrief, war der Tenor der Regierungsäußerungen dazu ausgesprochen unfreundlich - inklusive der Feststellung, die UNE sei gar nicht existent - worüber sie eines besseren belehrt wurden, denn der ausgerufene Streik wurde, trotz Verhaftungen und massiver Polizeirepression, so massiv befolgt, dass das neue Dekret zurückgenommen werden musste. Die Auseinandersetzung um das "Tarifverhandlungsdekret" geht weiter.

a) Zum erfolgreichen LehrerInnenstreik der Beitrag "Las victorias y lecciones del paro de la UNE" externer Link von Mery Zamore, am 29. Oktober 2009 bei kaosenlared publiziert.

b) Beim Nachrichtenblog des Gewerkschaftsbundes CEOSL gibt es eine gemeinsame Erklärung der vier Föderationen in Aktionseinheit zum Protest der Gewerkschaften vor dem Verfassungsgericht am 28. Oktober 2009 "Solidaridad con los trabajadores sindicales del Ecuador"externer Link.

US-Militärstützpunkte sollen abgeschafft werden

Die "Internationale Konferenz für die Abschaffung ausländischer Militärbasen" fand vom 5. bis 9. März 2007 in Manta statt. 400 Delegierte aus über 40 Staaten nahmen daran teil - und bei der Eröffnung der Konferenz betonte die ecuadorianische Regierung, sie werde den Vertrag mit den USA über deren Basis in Manta bei seinem Auslaufen 2009 nicht mehr verlängern. Die USA verfügen weltweit über 737 Militärstützpunkte - wobei solche Länder wie Irak oder Afghanistan nicht mitzählen - womit die US-Army grösster Grundbesitzer der Welt sein dürfte. Die (spanische) Meldung "RECHAZA ECUADOR PRESENCIA MILITAR ESTADOUNIDENSE EN MANTA" der Alternativnachrichtenagentur Altercom vom 5. März 2007.

Massenbewegung gegen das Parlament

Die gewählten Volkszertreter finden eine Volksabstimmung für eine verfassungsgebende Versammlung verfassungswidrig, machen damit Front gegen den gewählten Präsidenten Correa und die breite Masse der (oft auf den Strassen kundgebenden) Bevölkerung - und, als Provokation, gönnen sie sich noch eine Erhöhung der Bezüge. Derweil sind die Parolen auf den Demonstrationen in Quito, Guyaquil oder Cuenca immer deutlicher gegen die "Parteienkratie" gerichtet. In dem tradierten politischen System und den dazu gehörenden politischen Parteien sehen immer mehr Menschen Ecuadors das zentrale Hindernis für eine Veränderung hin zu einer Gesellschaft, in der alle gut leben können - ein Wunsch, der heute in Ecuador mit dem Verlangen nach einer neuen Verfassung gepaart ist. Weshalb auch nahezu alle sozialen Organisationen und Gruppierungen des Landes zu den Demonstrationen aufgerufen haben. Der nächste Schritt des Parlaments war am 31. Januar dann auch der Beschluss, angesichts der nahenden Demonstration, den Sitzungsort von Quito nach Guyaquil zu verlegen. Die laufende Berichterstattung über die Zuspitzung der Situation in Ecuador ist bei der alternativen Nachrichtenagentur Altercom zu verfolgen, so der redaktionelle (spanische, hiermit kurz zusammengefasste) Bericht "Multitudinarias marchas exigen Constituyente y rechazan al congreso" externer Link vom 31. Januar 2007.

Kanadischer Bergbaukonzern stößt in Ecuador auf Widerstand: Einwohner des Bezirks Cotacachi nehmen Paramilitärs als Geiseln

"Der kanadische Bergbaukonzern Ascendant Copper hatte sich in Ecuador eine rosige Zukunft ausgemalt: Im Intag-Tal im nördlichen Andenhochland lagern größere Mengen Kupfer, und Ascendant hatte von der korrupten Gutiérrez-Regierung, die im April 2005 von der Bevölkerung aus dem Amt gejagt wurde, Lizenzen zum Abbau dieses Metalls bekommen. Doch angesichts des hartnäckigen Widerstands der ortsansässigen Bauern gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlage greift der Konzern mittlerweile zu ungewöhnlichen Methoden: Er heuert Söldner an und schickt sie bewaffnet in die begehrte Region - im historisch eher friedliebenden Ecuador eine politische Neuheit, die die Intag-Bewohner nun auf ihre Weise beantwortet haben." Artikel von Leonie Fuhrmann auf telepolis externer Link vom 12.12.2006

Massenbewegung gegen Freihandelszone - wesentlicher Hintergrund des Wahlergebnisses

Wie öfters, so ist das zunächst wichtigste Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Ecuador von Ende November 2006: Wer nicht gewählt wurde. Die Millionenkampagnen des Bananenzars Noboa haben nichts genutzt. Das "Chavez-Gespenst", das diese Kampagne unter anderem an die Wand malte, war ein Rohrkrepierer. Die Massenbewegung gegen das Freihandelsabkommen war ein wesentlicher Bestandteil des Anti-Noboa-Lagers.

  • Gegen Freihandel und institutionellen Rassismus
    Der (spanische) Beitrag "Movimiento indígena, lucha contra el TLC y racismo en el Ecuador" externer Link pdf-Datei von Ana María Larrea Maldonado in der OSAL-Zeitschrift Nr 19 vom Juli 2006 befasst sich, wie der Titel sagt, speziell mit der Entwicklung der indigenen Bewegung im Anti-Freihandelsbündnis.
  • Ecuador vor der Wahl
    Der (ebenfalls spanische) Beitrag "Ecuador en la encrucijada" externer Link pdf-Datei von Alejandro Moreano ist aus derselben Ausgabe 19 der OSAL-Zeitschrift vom Juli 2006 und skizziert die allgemeine Lage des Landes ein starkes Jahr nach der Bewegung gegen Gutierrez - am Scheideweg, heisst die Schlussfolgerung.

Süße Plackerei - Ecuador exportiert mehr Bananen als jedes andere Land der Welt. Auf den Plantagen des größten Produzenten sind die Arbeiter nahezu rechtlos

".Mit einer durchschnittlichen Ausfuhrmenge von 4,3 Millionen Tonnen in den vergangenen fünf Jahren ist Ecuador das führende Bananenexportland (Weltmarktanteil: 25 Prozent). Die Bemühungen der USA, ein Freihandelsabkommen mit Ecuador auszuhandeln, haben dort zu Protesten und der Forderung nach einem Referendum über den Vertrag geführt. Vor allem die Kleinbauern fürchten um ihre Existenz. Im März musste die Regierung den Notstand ausrufen.." Artikel von Philippe Revelli in einer Übersetzung von Bodo Schulze, erschienen in Le Monde diplomatique externer Link vom 9.6.2006

Jetzt Widerstand - und Notstand - im ganzen Land

Die Polizei und Armee haben rund um die Hauptstadt Quito einen "Sperrgürtel" gelegt: Alle Fahrzeuge werden kontrolliert, und in klassisch rasistischer Manier werden alle Menschen, die indianisch aussehen oder solche Namen haben abgewiesen: für sie ist Quito eine verbotene Stadt geworden. Trotz Verhaftungen und massiver Repression gehen die Proteste unvermindert weiter. Am Donnerstag war Verhandlungstag zwischen der ekuadorianischen und der US-amerikanischen Delegation wegen des Freihandelsabkommens und die Regierung Palacios kam erneut unter Druck, da die Dachorganisation CONAIE Dokumente veröffentlichte, die zeigten, dass die Reisekosten der ekuadorianischen Delegation von den USA bezahlt wurden...Die (spanische, hiermit ganz kurz zusammengefasste) Pressemitteilung "El régimen se desespera. Duros enfrentamientos en Quito" der CONAIE vom 23. März 2006

Notstand hilft nicht - von der Massenbewegung zur Massenerhebung?

Die Erklärung des Notstands in amazonischen Provinzen hat der Regierung Palacios nicht weitergeholfen. Aus immer mehr Städten und Regionen Ecuadors werden nicht nur immer grössere Demonstrationen, Blockadeaktionen und Besetzungen gemeldet, sondern auch immer offenerer Widerstand gegen die Versuche, die Bewegung mit Militärgewalt zu unterdrücken. Vorgestern wurden bei einer Konfrontation 25 Soldaten als Geiseln genommen. Die CONAIE - die Dachorganisation der indigenen Bevölkerung des Landes - ruft zur Ausweitung des Protests und Widerstands auf und fordert ersatzlose Streichung der Geheimverhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit den USA, die Schliessung der Occidental Petroleum und die Nationalisierung des Erdöls. Der kurze aktuelle Überblick "Notstand hilft nicht" vom 17. März 2006.

Notstand in Ölregion ausgerufen

Am 9. März hat die - seit 10 Monaten amtierende - Regierung Palacios zum zweiten Mal innerhalb eines Monats den Notstand für die amazonische Ölregion ausgerufen. Der Streik der Belegschaft von Petroecuador - vor allem wegen ausstehender Löhne, die wiederum nicht bezahlt werden können, weil die Regierung wegen Finanzprüfungen keine Rücküberweisungen an das staatliche Unternehmen macht - hatte die Ölproduktion schon am ersten Tag drastisch absinken lassen. Die Polizei setzte bei mehreren Auseinandersetzungen Tränengas und Schlagstöcke ein. Der redaktionelle Bericht "Militär soll Ölstreik beenden" externer Link vom 9. März 2006 in der österreichischen Zeitung "Der Standard"

Ölförderung lahmgelegt

  • "Ocidental Petroleum: que se vaya..."

    Die CONAIE, der gesellschaftliche Zusammenschluss zahlreicher indigener Gruppierungen Ecuadors fordert in einem Brief an das Ministerium für Bergbau und Energie die sofortige Aufhebung des Vertrags mit dem US-Multi Occidental Petroleum. Der Konzern habe in den 20 Jahren der bisherigen Vertragsdauer keinerlei Versprechungen eingehalten. Neben zahlreichen Verstößen gegen die Verfassung und Gesetze des Landes wird dem Unternehmen auch vorgeworfen, illegal indigene Gelände zu benutzen. Der (spanische) Brief des CONAIE-Vorsitzender Luis Macas "CARTA SOLICITANDO LA CADUCIDAD DEL CONTRATO DE LA OXY" externer Link vom 5. September 2005 in dem auch zahlreiche Widerstands- und Protestaktionen angekündigt werden, die bereits begonnen haben.

  • Frauen aus Sucumbios im Hungerstreik
    "Obwohl die Ölförderung in Ecuador, unter noch geltender Notstandsverordnung in den Provinzen Sucumbios und Orellana, laut Agenturmeldungen wieder aufgenommen wurde, gehen die Proteste in dem Andenland weiter. Frauen haben beschlossen einen Hungerstreik zu beginnen. Sie fordern u.a. die Immunität vor Strafverfolgung im Zusammenhang der Stillegung der Ölproduktion.." Artikel von mishinisha vom 25.08.2005 bei indymedia externer Link samt der übersetzten Pressemitteilung von Frauengruppen aus der Region.

  • "Seit letzten Sonntag blockieren im ecuadorianischen Amazonasgebiet tausende Menschen die komplette Erdölförderung sowie sämtliche Transportwege, um gegen die völlig ungerechte Verteilung der Gewinne ud die Schäden für Menschen und Natur zu protestieren. Ecuador musste daher seine Erdölexporte bis auf weiteres einstellen. Es gab heftige Auseinandersetzungen mit Armee und Polizei, am Mittwoch ließ der Präsident für die beiden betroffenen Provinzen den Notstand ausrufen, womit die Rechte auf Meinungs- und Pressefreiheit ausgesetzt werden, Versammlungen verboten sind und die Befehlsgewalt beim Militär liegt (u.a.)." Artikel mit Hintergründen von felipito vom 20.08.2005 bei indymedia externer Link
    Die neueste Meldung dazu lautet:
  • "Erdölförderung in Ecuador läuft langsam wieder an"
    "Die Erdölförderung in Ecuador ist nach einer mehrtägigen Blockade von Förderanlagen am Samstag langsam wieder angelaufen. Wie das staatliche Erdölunternehmen Petroecuador mitteilte, half die Armee bei der Wiederaufnahme der Produktion. Auf Anweisung von Präsident Alfredo Palacio löste die Armee in den erdölreichen Amazonasprovinzen Sucumbíos und Orellana Straßenblockaden auf und brachte Dutzende besetzte Ölförderanlagen unter ihre Kontrolle." AFP-Meldung vom 22.8.05 externer Link Und so kann man das offensichtlich auch betrachten:
  • " Lage in Ecuador entspannt sich etwas" - so Netzeitung vom 22.8.05 externer Link. Aus dem Text: ". Zuvor hatte die Armee zahlreiche Bohrlöcher und zwei Flughäfen geräumt, die Demonstranten seit Montag besetzt gehalten hatten. Mehrere Anführer des Ölstreiks wurden verhaftet.."

Daselbe in Grün ?

"Mas de lo mismo" sei der bisherige Vizepräsident Palacios anstelle des geflohenen und abgesetzten Lucio Guttierez. Das ist eine der Tendenzen in der Kommentierung - und damit der Auseinandersetzung um die weitere Orientierung - innerhalb Ecuadors. Die Verhandlungen um das Freihandelsabkommen werden fortgesetzt, die amerikanischen Militärinstitutionen bleiben und auch der US-Dollar als Leitwährung. Die wohl wichtigste Organisation des Landes, die Föderation der Indigenen-Organisationen CONAIE, leckt ihre Wunden der Beteiligung an Guttierez Regierung, versucht sich neu zu organisieren und spielte erstmals in einer ecuadorianischen Massenbewegung keine wesentliche Rolle. Die grössten Gewerkschaftszentralen auch nicht. Eine kurze Materialzusammenstellung zur aktuellen Lage in Ecuador, Stand 27. April 2005.

Guttierez weg! Palacios da...

Schon wieder ist ein Präsident gegangen worden. Lucio Guttierez - die linke Hoffnung, die am schnellsten ihren Frieden mit IWF, Bürgertum und Kapitalismus machte - wurde in einem formaldemokratisch korrekten Prozess wegen "Aufgabe seines Postens" vom Parlament durch den Vizepräsidenten Palacios ersetzt. Der dritte Präsident Ecuadors in Folge, der keine Amtszeit durchhält. Seinen Posten "gab er auf" weil er es vorzog, sich in einem Militärhubschrauber zu absentieren, als 30.000 Menschen auf seinen Regierungssitz zumarschierten, trotz voriger Todesopfer durch Tränengas. Ein kurzes Telefoninterview mit Abdael Currillaga, Gewerkschaftsaktivist auf einer Bananenplantage (im Besitz des Guttierez-Konkurrenten Noboa) vom 21.April 2005.

"Sindicatos más importantes, entre ellos el eléctrico y el petrolero, se suman al levantamiento"

(Die wichtigsten Gewerkschaften, darunter die der Elektrizitätswerke und der Ölarbeiter schliessen sich der Erhebung an) - "Raus mit Guttierez, es lebe die Volksregierung" - auf diese Losung einigten sich am 4.Juni 2004 die Konföderation der indigenen Völker Ecuadors (CONAIE), die Koordination der sozialen Bewegungen Ecuadors, die beiden grössten Gewerkschaften des Landes sowie eine Reihe weiterer wichtiger Organisationen und Bewegungen. Ab dem 7.Juni beginnt das "levantamiento", die Erhebung gegen die Regierung Guttierez - organisiert von jenen Bewegungen, deren Kampf ihn einst zum Wahlsieger machte. Der (spanische) Bericht vom 4.Juni 2004 bei "Clajadep - LaHaine" externer Link

"Von der Enttäuschung zum Horror"

Lucio Guttierez bekommt zunehmend Gegenwind: Von seinen eigenen Wählern. Enttäuscht: Weil er nichts von dem auch nur angepackt hat, weswegen ihn viele gewählt hatten, im Gegenteil einen neoliberalen Kurs verfolgt. Der Horror: Seine Washingtoner Erklärung für den Bushkrieg... Eine (spanische) Bilanz bei "Rebelion" externer Link

Ex-coup leader wins Ecuador election (Ex-Putschistenführer gewinnt Wahl in Ecuador)

Um 7.47 (0.47 Ecuadorianischer Zeit) meldet die BBC bei über 95% ausgezählter Stimmen den Wahlsieg von Lucio Guttierez mit bis dahin ca 54% der Stimmen gegenüber 46% des rechten Bananenkönigs Alvaro Noboa. Der Putsch, auf den die BBC im Titel anspielt, war der indigene Marsch auf Quito im Jahr 2000. Guttierez linkspopulistisches Wahlbündnis hatte alle massgeblichen politischen Kräfte des Landes links der Mitte vereint. Republikanische Senatoren der USA hatten nach der Brasilien- aber vor der Ecuador-Wahl schon alarmiert, die Achse des Bösen wachse in Südamerika. Tut sie weiterhin: Siehe BBC-Meldung vom 25.11.02 externer Link

Oktober- Demonstrationen

Massive Demonstrationen in der Hauptstadt Quito und anderen Städten fanden in der ganzen letzten Oktoberwoche bis zum 3.11.2002 statt. Grund: Die Tagung von 34 panamerikanischen Handelsministern und -beauftragten über die geplante Freihhandelszone FTAA (span/port.: ALCA). 15.DemonstrantInnen in Quito - das ist für das kleine Land extrem viel. Siehe hierzu:

Mordanschlag auf Menschenrechtsaktivisten

Ein Mordanschlag in der vergangenen Woche sollte den ekuadorianischen Menscherechts- und Umweltaktivisten Líder Góngora Farías zum Schweigen bringen. Góngora ist Leiter der Umweltgruppe Fundecol im Küstenort Muisne und hat sich insbesondere gegen die ausgreifende Krabbenzucht ausgesprochen. Eine Pressemitteilung von FIAN Deutschland

Specials

Arbeitskämpfe

Privatisierung und Widerstand

Massenproteste 2000 und 2001

Grundinfos

Grundinformationen zu Gewerkschaften, Arbeit und Arbeitsgesetzen in Ecuador

Ecuador im Spiegel-Länderlexikon externer Link

Gewerkschaftliches aus Ecuador bei LabourStart externer Link

Ecuador bei der Informationsstelle Lateinamerika (Ila) externer Link

Ecuador bei den Lateinamerika Nachrichten externer Link

Poonal - Deutsche Ausgabe des wöchentlichen Pressedienstes lateinamerikanischer Agenturen externer Link

Wir danken der Rosa-Luxemburg-Stiftung für die Unterstützung!


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