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Pressemitteilung
16. Oktober 2002
Ekuador
Ein Mordanschlag in der vergangenen Woche sollte den ekuadorianischen Menscherechts- und Umweltaktivisten Líder Góngora Farías zum Schweigen bringen. Góngora ist Leiter der Umweltgruppe Fundecol im Küstenort Muisne und hat sich insbesondere gegen die ausgreifende Krabbenzucht ausgesprochen. Die internationale Menschenrechtsorganisation FIAN hat gegen den Anschlag bei der ekuadorianischen Regierung protestiert.
Nur das beherzte Eingreifen einiger Bewohner von Muisne konnte der Anschlag vereiteln. Hintergrund sind offenbar Korruptionsvorwürfe gegen den der Bürgermeister von Muisne, Milton Bucheli Perez. Das Bürgerkomitee von Muisne, dessen Vorsitzender Líder Góngora ist, beschuldigt ihn, öffentliche Gelder veruntreut zu haben, die für die Entwicklung der Region bestimmt waren. Dadurch habe er zur Verarmung der lokalen Bevölkerung beigetragen.
FIAN Deutschland arbeitet seit einigen Jahren mit Fundecol in der Verteidigung der sozialen Menschenrechte der Küstenbevölkerung zusammen, und hatte Líder Góngora vor zwei Jahren nach Deutschland eingeladen.
Ekuador verfügt über eine der größten Krabbenindustrien der Welt, was allerdings gravierende Umweltfolgen und soziale Schieflagen in der armen Küstenregion nach sich gezogen hat.
FIAN forderte in einem Schreiben die ekuadorianische Regierung und die Staatsanwaltschaft auf, diesen Fall genau zu untersuchen und die Verantwortlichen zu Rechenschaft zu ziehen. Weiterhin muss der Staat die Sicherheit von Líder Góngora und allen Mitgliedern des Komitees gewähren.
Weitergehende Informationen:
Frank Braßel,
FIAN-Deutschland e. V.
Tel.- Durchwahl: 0 23 23/919 26 64
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