Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Montag, 9. August
2004:
I. Branchen: Auto / DaimlerChrysler allgemein
und international / Übersicht
zum "Kompromiss" vom 23.7.04
- „Starker Kampf – mattes Verhandlungsergebnis“.
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, fast 4 Wochen lang haben
wir gegen die erpresserischen Forderungen des Daimler-Vorstands gekämpft,.Unser
Protest und unsere Aktionen waren so heftig wie noch nie, und ihre Wucht
hat dem Vorstand und seinen Verbündeten in der Politik Angst gemacht.
Als am Freitag, 23.7. von Schrempp und Gesamtbetriebsrat die Einigung
auf das geforderte 500-Millionen-Sparpaket verkündet wurde, waren
Enttäuschung und Zorn bei vielen Aktiven groß. Die bisherige
offizielle Informationspolitik lässt viele verunsichert. Bis heute
liegt keine unterschriebene Vereinbarung vor. Was steht im Kleingedruckten?
Wenn Vorstand und Gesamtbetriebsrat sich beide zum Sieger erklären
– hat wirklich niemand den kürzeren gezogen?,Wir wollen heute
über die bisher bekannten Details informieren – ungeschminkt,
ohne etwas zu verschweigen. Und die Frage beantworten: was hat‘s
gebracht. Darauf hat diese Belegschaft einen Anspruch. Denn sie und
niemand anders hat dem Vorstand die Grenzen gezeigt!...“
Flugblatt
von DC Betriebsräten und Vertrauensleuten
- „Kompromiss“ bei Daimler-Chrysler. Schreiben
an den IGM-Vorstand vom
Konzernbetriebsrat, Betriebsrat und IGM-VKL der ALSTOM Power vom 29.7.04.
Aus dem Text: „…Wir fordern erneut vom Vorstand der
IG Metall, dass in der Organisation endlich ohne Tabus über Abschlüsse
wie bei Siemens und Daimler Chrysler gemeinsam geredet wird und eine
Korrektur unseres gegenwärtigen Kurses eingeleitet wird. Wir befürchten
die Zerstörung der gewerkschaftlichen Gegenmacht, wenn wir weiter
in der Logik des Standortdenkens und der Anpassung an die neoliberalen
Vorgaben verharren. …“
- Die Mär von den Geheimverhandlungen. Diskussionsbeitrag
von Uwe Meinhardt, IG Metall Stuttgart. Aus dem Text: „Zum
Grundmuster aller Verschwörungstheorien gehört das Denkmodell
von den revolutionären Massen, deren heroischer Kampf wieder und
wieder von einer reformistischen Führung abgewürgt wird. Die
aktuelle Version, die Tom Adler zur Zeit auf der internet-Seite der
Zeitschrift „Sozialismus“ und auf Flugblättern in Untertürkheim
verbreitet, lautet : Ohne die Geheimverhandlungen des DaimlerChrysler
Gesamtbetriebsrats „hinter verschlossenen Türen“ in
Möhringen wären die von Tom Adler angeführten Arbeiter
noch heute auf der B 10, was nicht nur hübsch romantisch, sondern
irgendwie auch revolutionär gewesen wäre. (…) Ich halte
es für unverantwortlich, wenn selbst ernannte „Gewerkschaftslinke“
aus einem zutiefst bürgerlichen Eliteverständnis heraus mit
Hilfe von Dolchstoßlegenden und Unwahrheiten die Spaltung der
Gewerkschaften riskieren.“
II. Branchen: Sonstige
a) Nahrungs-
und Genußmittelindustrie
Nappo führt die 60-Stunden-Woche ein
- Nappo führt die 60-Stunden-Woche ein. Will die
Geschäftsführung der Traditionsfirma Verluste auf Kosten der
Belegschaft wettmachen? Gewerkschaft spricht von "klarem Gesetzesverstoß".
Artikel
von Alexander Alber in Westdeutsche Zeitung online vom 3.8.04
- Nappo probt die 60-Stunden-Woche
„Deutschlands Politiker, Gewerkschafter, Professoren und Wirtschaftsbosse
reden sich die Köpfe über die 40-Stunden-Woche heiß.
In einem Betrieb in Krefeld gilt derlei - der Vergleich sei ausnahmsweise
erlaubt - offenbar als Peanuts. Der Süßwarenhersteller Nappo-Dr.
Helle probt die 60-Stunden-Woche - und hat damit einen Eklat mit der
Gewerkschaft ausgelöst…“ Artikel
in Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 06.08.2004
b) Stahl
BR
Info Stahlwerke Bremen vom 04. August 2004
beim Stahlnetz
III. Solidarität gefragt! Bankgesellschaft
gegen Meinungsfreiheit
Berufungsverfahren zur Kündigung des BR Heiko Barten
Die Verhandlung der Berufungsklage der Bankgesellschaft
Berlin gegen die von Heiko Barten gewonnene Kündigungsschutz- und
Weiterbeschäftigungsklage findet vor dem Landesarbeitsgericht Berlin
am Mittwoch, dem 11. August 2004 um 11 Uhr (Raum 340) statt. Die 28. Kammer
des Arbeitsgerichts Berlin unter dem Vorsitzenden Dr. Ruberg hob die Kündigungen
als unwirksam auf (Aktenzeichen 28 Ca 32904/03).
Die 3 Teilurteile sind als
pdf-Dateien bei Frischer Wind zum Download hinterlegt
IV. Diskussion: Gewerkschaften / Gewerkschaften
und Rot-Grün
Antwort
des Betriebsrates der Oldenbourg-Gruppe,
Kichheim bei München, vom 5.8.04 auf den Brief des SPD-Vorsitzenden
an Betriebsräte und Gewerkschafter. Aus dem Text: „…Die
Politik dieser Regierung zu bekämpfen und zu ändern heißt,
das Überleben der Gewerkschaften zu sichern. Und das wird bitter
nötig sein.“
V. Internationales: Kolumbien
a) Colombian Army executes three leaders in Arauca (Colombia)
Drei führende Gewerkschafter sind am Morgen des Freitag,
6.8. vom Militär exekutiert worden, 2 weitere verletzt. Wir dokumentieren
den dringenden Protestaufruf
der Colombia Solidarity Campaign, er beinhaltet (englische) Details
und Protestadressen
b) Coca-Cola-Kampagne
Die Kolumbienkampagne Berlin plant für 27.2. bis 25.3.2005
eine Delegationsreise nach Kolumbien und Venezuela – Mitreisende
gesucht! Für weitere Infos siehe die
Reiseanzeige
V. Internationales: Simbabwe
4 Gewerkschaftsführer am 5.8.04 verhaftet!
- Police arrest top trade unionists. “Zimbabwe police
today arrested top trade union officials in an apparent fresh crackdown
on the labour movement. They are Southern African Trade Union Coordinating
Council (SATUCC) president Lucia Matibenga, the secretary general of
the Zimbabwe Congress of Trade Unions (ZCTU), Wellington Chibhebhe,
and an advocacy officer, Timothy Kondo….” Meldung
vom 6. Aug 2004 bei Zim Online
- President Mugabe urged to release top trade union leaders
from jail. “The International Confederation of Free Trade Unions
(ICFTU) today demanded that Zimbabwe authorities immediately release
four trade union leaders, held since yesterday (5 August 2004) under
public security charges after being arrested during a trade union workshop
in the central city of Gweru. Together with its Nairobi-based African
regional Organisation (ICFTU-AFRO), the ICFTU also demanded that the
charges be dropped….” Meldung
von ICFTU ONLINE vom 6.8.04
VI. Diskussion: (Lohn)Arbeit / Sozialpolitische
Aktionen und Proteste
a) Protestformen
Erpressen lassen oder kämpfen. Kolumne
von Mag Wompel in junge Welt vom 07.08.2004.
Aus dem Text: „…Doch auch die Formen des Protestes müssen
Spaltungen und Ausschlüsse vermeiden. So stellt sich bei aller Freude
über das Aufleben lang erwarteter dezentraler Demonstrationen (ob
als Montagsdemos oder anderntags) ein ungutes Gefühl angesichts der
Parole »Wir sind das Volk« ein. Wer sind »wir«?
Wer sind dann »die anderen«? Und was folgt daraus? Welche
Koalitionen ermöglicht – unfreiwillig – ein solches Motto?
Ohne den Neonaziteufel an die Wand malen zu wollen – in Magdeburg
hat er sich bereits blicken lassen…“ Siehe dazu auch:
- „AUFRUF AN ALLE KAMERADINNEN UND KAMERADEN
IM NATIONALEN WIDERSTAND! DIE ZEIT IST GEKOMMEN: Die Montagsdemonstrationen
beginnen erneut und mit Macht! Jetzt heißt es für uns, diese
EINMALIGE GELEGENHEIT entschlossen und mit ganzer Kraft zu nutzen. Wir
dürfen das Feld nicht dem Gegner, den Feinden und Totengräbern
Deutschlands und des Deutschen Volkes überlassen! Wir selbst müssen
uns an die Spitze dieses beginnenden Volksaufstandes stellen - sowohl
an die Spitze der Demonstrationszüge (wie jetzt in Magdeburg bereits
geschehen), als auch die politische Meinungsführerschaft übernehmen!
Um die von den jeweiligen Kameradinnen und Kameraden vor Ort durchzuführenden
Demonstrationsbeteiligungen und Aktionen gau- und kameradschaftsübergreifend
landesweit zu koordinieren, schlage ich vor, als zentrales Kommunikationsmittel
- sozusagen als "virtuelle Wolfsschanze" - das "Freie
Forum" des Nationalen Widerstands zu nutzen…“
O-Ton aus einer harten Nazi-Mailingliste, auf die wir aus grundsätzlichen
Erwägungen NICHT linken, sowie
- Rebellion von Rechts? Bevor die Linke aus dem Urlaub
zurück ist, ist die Rechte schon gegen Hartz IV am Start. Artikel
von Peter Nowak bei telepolis vom 07.08.2004
b) Heisser
Herbst?
Agenturschluss – 2
kritische Anmerkungen von Siegfried Heuser und von Günter Frech
c) regionale
Anti-Hartz-&-Co-Bündnisse
- Bochum:
- Plätzchen gegen Hartz IV. „"Wir wollen das Hartz-IV-Gesetz
kippen!" Andres Quast formuliert die Absicht des Sozialforums
Bochum klar und deutlich. Die Aktivisten verteilten am Samstag auf
dem Husemannplatz "Arbeitsplätzchen" und informierten
die Passanten über die Sozialreformen der Regierung….“
Ruhrnachrichten-Meldung
vom 08. August 2004
- Sozialforum radelt sich fit für die Armut. „"Hartz
IV macht arm. Und was machen die Reichen" Datenschutz ade.
Arbeitszwang für 1 Euro. Wählerarmut für die SPD""
diese und andere Slogans waren beim Giro-Radrennen am Sonntag auf
Pappschildern an einige Fahrräder geklebt.Die rund neun Rennräder,
die diese Aufschriften trugen, gehörten zu Mitgliedern des
Bochumer Sozialforums. Sie fuhren vormittags das Rennen mit und
überraschten so manchen Zuschauer mit ihrer Botschaft. Auf
den Trikots der Fahrer steht "Fit für die Armut".
So lassen sich Politik und Sport verbinden…“ Ruhrnachrichten-Meldung
vom 08. August 2004
- Thüringen/Erfurt: „Gemeinsam
gegen Sozialabbau!“ Das Bündnis für soziale Gerechtigkeit
ruft auf zur Kundgebung am Donnerstag, 12. August 2004, um 17.00 Uhr,
auf den Erfurter Anger mit anschließender Demonstration zur Thüringer
Staatskanzlei. Siehe den
Aufruf .
Der DGB Mittelthüringen unterstützt diesen Aufruf –
siehe die
Pressemitteilung vom 6.8.2004
Übrigens: In Nordhausen (Nordthüringen) finden
ab 9.08.04 jeden Montag 19:00 Uhr vor dem Rathaus Demonstrationen gegen
den Sozialraub statt.
- Berlin:
- Das Bündnis "montags gegen agenda 2010" wird am
heutigen 9. 08.04 auf dem Alex 18 Uhr eine Kundgebung zu "
Hartz IV " machen und für den 16.08.04 mobilisieren. „Natürlich
ist das offene Mikro für jeden da, der zu dem Thema Stellung
nehmen will.“
- Ebenfalls 9.8.2004, 19.00 Uhr, Mehringhof, Gneisenaustr.2a (Blauer
Salon): Treffen der „Berliner Kampagne gegen Hartz IV“/
Die Kampagnen-Treffen finden an jedem 2. und 4. Montag im Monat
um 19 Uhr im Mehringhof, Gneisenaustr.2a, statt. (Nächste Termine:
23.8. / 13.9. / 27.9.)
- Mitt., 18.8., sonst jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat, 12-16 Uhr
Frühstücksgesprächsrunde zu Hartz IV mit der Möglichkeit
der Einzelberatung in der „Lunte“, Weisestr. 53 (U-
Boddinstr.), T.: 622 32 34
- Don., d. 19.8. 15-18 Uhr Asamblea (öffentliche Erwerbslosen
- Protestversammlung) der Berliner Kampagne gegen Hartz IV in der
Nähe der Arbeitsagentur Charlottenstr./ Ecke Koch-/Friedrichstrasse/Charlottenstrasse:
sich kennen lernen, öffentlich sichtbar werden, diskutieren,
uns gegenseitig informieren und unterstützen, Widerstand formieren,
Aktionen planen !!!
- Mon., 23.8.2004, 19.00 Uhr Mehringhof, Gneisenaustr.2a (Blauer
Salon): Treffen der „Berliner Kampagne gegen Hartz IV“
- Mon., 23.8.2004, Montag, d. 23.8. 19 Uhr im Versammlungsraum
im Mehringhof: Treffen der Kampagne gegen Hartz IV mit der Umsonstkampagne
und anderen Aneignungsgruppen : Wie lässt sich der Protest
gegen Hartz IV mit dem Thema Aneignung verknüpfen?
- Sam., 28.8.2004 Straßenfest Kreuzberg (Ini „Weg mit
der Agenda“) "mailto:ren@gegeninformationsbuero.de"
- und wichtige Änderung: Montagsdemonstrationen gegen Hartz
4 auch in Berlin? Die Beratung am Dienstag, den 10.August - jetzt
im DGB-Haus Berlin in der Keithstr.1-4, Nahe U-Bhf Wittenbergplatz
- Köln: Zu den Montagsdemos in Köln jeden
Montag um 18.00 Uhr auf der Domplatte gibt es nun neben dem Aufruf auch
ein
Flugblatt
- Montagsdemos: Neben Dortmund (19
Uhr Reinoldikirche), Witten (Berliner Platz 09.08.04,
17 Uhr) , Jena (17 Uhr ab Holzmarkt) und anderen Städten
findet heute auch in Braunschweig am Montag, dem 9.August
um 17.00 Uhr (Treffpunkt Kohlmarkt) die 3. Montagsdemo gegen Sozialabbau
statt. Für alle nicht genannten Städte verweisen wir ab sofort
auf die
Homepage von: "Wir machen mobil"
- dort können die aktuellen Termine für die Montagsdemonstrationen
(bundesweit) abgerufen und eingegeben werden
VII. Diese
und weitere Termine erscheinen im Laufe des Nachmittags
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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