Home > Diskussion > Aktionen > 2004 > Herbst2004 > Agenturschluss > adagenturschluss
Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Agenturschluss – 2 kritische Anmerkungen von Siegfried Heuser und von Günter Frech

Hallo,
diese Idee kommt der FDP sehr gelegen, weil sie ja die BA privatisieren will! Das ist moderne Maschinenstürmerei!
Warum sollen diejenigen, die gezwungen werden in der BA diese menschenverachtenden und eine neue Art der Leibeigenschaft einführenden Gesetze mit Demos bestraft werden?
 
Sollen diejenigen, die diese Gesetze erst geschaffen haben, damit belohnt werden, dass niemand gegen die Bundestagsabgeordneten und anderen "Volksvertreter" der SPD, Bündnis90/Grüne, FDP und CDU/CSU protestiert? Gerade durch die Unterordnung aller Parteigruppierungen aller Parteiebenen konnte dieser größte Sozialraub seit Bismarks Zeiten erst ermöglicht werden!
 
Es wäre viel sinnvoller vor den örtlichen Büros, Landesbüros und anderen Parteizentralen dieser Parteien und vor den Büros der Arbeitgeberverbände zu protestieren!
 
Gerade heute wirft der Herr Clement den ostdeutschen vor, daß sie mit den wieder stattfindenden Montagsdemos das Andenken derer beschmutzen würden, die damals auf die Straße gegangen sind!
Ich bin nicht so vertrottelt, daß ich nicht mehr weiß, warum ich damals auf die Straße gegangen bin!
Ich bin damals auf die Straße gegangen, um etwas im Staate zu verändern und ich gehe heute auf die Straße, weil ich diesen größten Sozialkahlschlag nicht unterstützen will!
 
Ich gehe natürlich nicht für diejenigen stellvertretend auf die Straße, die vor dem Fernseher abwarten, was über die Medien demagogisch über die Proteste berichtet wird.
 
Es muss schon jeder für seine Interessen selbst auf die Straße gehen, denn nur gemeinsam sind wir stark!
 
Laßt Euch nicht das Denken abgewöhnen! Denkt selbst und prüft, was ihr von den Medien vorgesetzt bekommt!
 
Mit kollegialem Gruß
Siegfried Heuser


Nicht die Beschäftigten der Arbeitsämter, sondern Politiker haben Hartz IV zu verantworten. Insofern halte ich Protestaktionen in Arbeitsämtern nicht für den geeigneten Weg. Betroffene in und vor Arbeitsämtern informieren, sie zum Protest animieren, ist in Ordnung und wünschenswert.

In jeder Stadt, in jedem Landkreis gibt es Abgeordneten- und Parteibüros. Da gehört der Protest hin! Bundestagsabgeordnete halten in ihren Wahlkreisen Sprechstunden ab. Also ran an die Damen und Herren Volksvertreter!

Jeder Bundestagsabgeordnete hat eine E-Mail-Adresse. Unter www.bundestag.de kann mensch sich "seinen" Abgeordneten raussuchen und ihm eine Mail schreiben. Würden das alle 2,1 Millionen Menschen tun, die von ALHI auf ALG II "abgruppiert werden, würde jeder der 620 Bundestagsabgeordneten 3.370 Mail bekommen. Doch selbst wenn es "nur" 50.000 Menschen tun, muss sich jeder Abgeordnete mit 80 Mail befassen!

Also: Nicht die Arbeitsämter, die Politik lahm legen! Besonders B90/DIE GRÜNEN müssen Ziel politischer Aktionen sein. Die "Bewegungspartei" trägt die SPD-Sauereien bedingungslos mit und hat zum Teil noch viel drastischere Vorstellungen in Richtung Sozialabbau. Sie nennen das nur "Stärkung der Selbstverantwortung". Bisher kommt B90/DIE GRÜNEN noch viel zu ungeschoren davon.

Die eine oder andere Aktion vor Gewerkschaftsbüros würde auch nicht schaden. Durch ihre Null-Strategie in der Tarifpolitik tragen die Gewerkschaften zur Entstehung eines Niedriglohnsektors bei.

Günter Frech, Berlin


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang