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Updated: 18.12.2012 16:09

Spaltung der Belegschaft gelungen, Sparziel erreicht. Steinkühler-Pause bleibt – und ist weg…

Erste Übersicht zum "Kompromiss" vom 23.7.04

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Brandbeschleuniger statt Achtungserfolgnew

Nachbetrachtungen zu den Kämpfen bei DaimlerChrysler. In ak 486 hatte Jürgen Drieling eine erste Bewertung der Kämpfe bei DaimlerChrysler (DC) vom Juli diesen Jahres gewagt [siehe unten]. Sein Urteil der erzielten Ergebnisse war sehr differenziert ausgefallen. Jetzt nimmt Tom Adler, Betriebsrat bei DC in Untertürkheim, Stellung zu einer Auseinandersetzung, die es in solcher Schärfe kaum vorher gegeben hat. Artikel von Tom Adler in ak - analyse & kritik 489 vom 19.11.2004

Erpressung und Widerstand. Der Abschluss bei DaimlerChrysler ist nicht nur eine Niederlage

Bewertung von Jürgen Drieling (DC Bremen) pdf-Datei, erschienen in ak 486 vom 20.8.2004

„Starker Kampf – mattes Verhandlungsergebnis“

Liebe Kolleginnen und Kollegen, fast 4 Wochen lang haben wir gegen die erpresserischen Forderungen des Daimler-Vorstands gekämpft,.Unser Protest und unsere Aktionen waren so heftig wie noch nie, und ihre Wucht hat dem Vorstand und seinen Verbündeten in der Politik Angst gemacht. Als am Freitag, 23.7. von Schrempp und Gesamtbetriebsrat die Einigung auf das geforderte 500-Millionen-Sparpaket verkündet wurde, waren Enttäuschung und Zorn bei vielen Aktiven groß. Die bisherige offizielle Informationspolitik lässt viele verunsichert. Bis heute liegt keine unterschriebene Vereinbarung vor. Was steht im Kleingedruckten? Wenn Vorstand und Gesamtbetriebsrat sich beide zum Sieger erklären – hat wirklich niemand den kürzeren gezogen?,Wir wollen heute über die bisher bekannten Details informieren – ungeschminkt, ohne etwas zu verschweigen. Und die Frage beantworten: was hat‘s gebracht. Darauf hat diese Belegschaft einen Anspruch. Denn sie und niemand anders hat dem Vorstand die Grenzen gezeigt!...“ Flugblatt von DC Betriebsräten und Vertrauensleuten externer Linkpdf-Datei

„Kompromiss“ bei Daimler-Chrysler

Schreiben an den IGM-Vorstand vom Konzernbetriebsrat, Betriebsrat und IGM-VKL der ALSTOM Power vom 29.7.04. Aus dem Text: „…Wir fordern erneut vom Vorstand der IG Metall, dass in der Organisation endlich ohne Tabus über Abschlüsse wie bei Siemens und Daimler Chrysler gemeinsam geredet wird und eine Korrektur unseres gegenwärtigen Kurses eingeleitet wird. Wir befürchten die Zerstörung der gewerkschaftlichen Gegenmacht, wenn wir weiter in der Logik des Standortdenkens und der Anpassung an die neoliberalen Vorgaben verharren. …“

Zitat des Tages 23. Juli 2004

"Die Revolution geht weiter"

Holger Schmieding, Europa-Chefvolkswirt der Bank of America, zum DaimlerChrysler-Abschluss, zitiert in: Der Arbeitszeitkampf tobt in Deutschland. Artikel von M. Ruch, M. Rademaker und S. Dullien externer Link in der FTD vom 26.7.2004

Steinkühlers kleiner Finger

Interview von Rolf Euler mit Tom Adler externer Link, Betriebsrat im DaimlerChrysler-Werk Untertürkheim, in der Freitag vom 23.07.2004

Fauler Kompromiß bei DaimlerChrysler: Flächentarifvertrag nur noch ein Torso?

jW sprach mit Detlev Fendt, IG-Metall-Vertrauensmann bei DaimlerChrysler in Berlin-Marienfelde. Interview von Daniel Behruzi in junge Welt externer Link vom 24.07.2004. Aus dem Text: „… F: Nach dem Dammbruch bei Siemens also ein weiterer Schritt zurück? Antwort: Ein noch größerer als im Fall Siemens. Die Daimler-Belegschaft weist einen sehr viel höheren Organisationsgrad als die von Siemens auf und ist traditionell äußerst kampfstark. Wenn es Firmenbossen unter solchen Vorraussetzungen gelingt, ihre Pläne durchzuziehen, stellt dies einen gewaltigen Rückschlag für die Gewerkschaften dar…. Wenn bei Daimler als dem größten und stärksten Unternehmen solche Verschlechterungen vollzogen werden, kann das nur katastrophale Folgen haben. (…) Die Sozialpartnerschaft ist passé, Klassenkampf steht auf der Tagesordnung….“

Angriffe bei Daimler

Erste Bewertung des Verhandlungsergebnisses vom 23.07.04 von Gerhard Kupfer, Betriebsrat bei Daimler in Bremen pdf-Datei

DaimlerChrysler setzt Sparziel durch

AFP-Meldung vom 23. Juli 2004, 10:28 Uhr externer Link Aus dem Text: „… Die Kosteneinsparungen sollen der nach wochenlangen Verhandlungen erreichten Einigung zufolge durch Lohnverzicht und höhere Flexibilität erreicht werden. Der vereinbarte Entgeltrahmentarifvertrag (ERA) zum Ausgleich von Arbeiterlöhnen und Angestelltengehältern wird demnach bis 2007 nach bundesweit umgesetzt. Dabei werde auf eine für 2006 eigentlich bereits vereinbarte Entgelterhöhung in Höhe von 2,79 Prozent verzichtet, sagte Klemm. Die Arbeitnehmer willigten zudem in die Forderung des Vorstands ein, einen neuen Tarifvertrag für die im Dienstleistungbereich Beschäftigten einzuführen. Dabei soll die Regelarbeitszeit auf 39 Stunden erhöht werden. In den Bereichen Forschung, Entwicklung und zentrale Planung darf künftig bis zu 40 Stunden pro Woche gearbeitet werden…“

DaimlerChrysler-Kompromiss. Vorstand verzichtet auf zehn Prozent Gehalt.

Bericht in Spiegel online vom 23. Juli 2004 externer Link Aus dem Text: „… Die Eckdaten des Kompromisses waren bereits im Vorfeld bekannt geworden. Er umfasst unter anderem eine Reduzierung der baden-württembergischen Tarifregelungen wie die "Steinkühler-Pause", eine geringere Vergütung für Dienstleister wie das Kantinenpersonal und die 40-Stunden-Woche in den Entwicklungs- und Planungsbereichen. Das Sparvolumen erreicht die vom Vorstand geforderten jährlich 500 Millionen Euro ab 2007. Im Gegenzug hat der Konzern dem Betriebsrat eine Beschäftigungsgarantie bis zum Jahr 2012 zugesichert. (…) In der Vereinbarung ist auch die Einführung der 40-Stunden-Woche für rund 20.000 Beschäftigte in Forschung und Entwicklung gegen Mehrbezahlung enthalten. Zudem soll ein Tarifvertrag für Dienstleister unterzeichnet werden, wonach Arbeitnehmer in Kantinen, Druckereien und Werksschutz weniger verdienen würden als Metaller in der Autoproduktion. Einen Eingriff in den Flächentarifvertrag hatten Betriebsrat und IG Metall kategorisch abgelehnt….“

„Die Arbeitsplätze bei DaimlerChrysler sind langfristig gesichert. Die Belegschaft hat Sicherheit über ihr Einkommen. In Tarifverträge wird nicht eingegriffen - darauf einigten sich IG Metall, Gesamtbetriebsrat und Unternehmensleitung des Konzerns am 23. Juli 2004.“

IG-Metall-Meldung mit Eckpunkten der Vereinbarung externer Link Aus dem Text: „…Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Erich Klemm sagte, man habe "letztendlich den hohen Preis von annähernd 500 Millionen Euro akzeptiert". Die Alternative wäre gewesen, "künftig jedes Jahr neue Auseinandersetzungen um Investitionsentscheidungen, Arbeitsplätze und Einkommen führen zu müssen". Den Ausschlag für die Zustimmung habe gegeben, dass "ein langfristig sicherer Arbeitsplatz von unschätzbarem Wert ist"….“ In harter Konkurrenz hierzu daraus auch unser Zitat des Tages 23.7.04: der baden-württembergische IG Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann schafft den Kapitalismus ab:
"Niemand muss sich mehr fragen, ob sein Standort in den nächsten Jahren noch existiert, ob sein Einkommen sicher ist und inwieweit er privat überhaupt noch planen kann."

Peters: Daimler-Kompromiss ist eine gute Lösung für den Standort und eine Absage an Arbeitszeitverlängerung

IGM-Pressemitteilung Nr. 074/2004 vom 23. Juli 2004 externer Link Aus dem Text: . „In einer Zeit, in der einige den Kündigungsschutz abschaffen wollen, um angeblich Arbeitsplätze zu schaffen, ist der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen für acht Jahre ein wichtiges Signal“. Dabei dürfe man aber nicht verkennen, dass die Beschäftigten dafür schmerzliche Opfer gebracht hätten. „Die Belegschaften werden jedoch sehr wohl abwägen zwischen den Opfern, die ihnen abverlangt werden und der Sicherheit, die jetzt da ist“, sagte Peters….

Also doch, der Kapitalismus ist abgeschafft und die Arbeitsplätze sicher…

Die Mär von den Geheimverhandlungen – Uwe Meinhard (IG Metall Stuttgart) greift Tom Adler an

Aktionstag gegen Erpressung bei Daimler am 15. Juli 2004

Solidaritäts- erklärungen

„Zukunftssicherung 2012 für die Standorte der DaimlerChrysler AG in Deutschland.
Vereinbarung zwischen dem Gesamtbetriebsrat und der Unternehmens-leitung unter Zustimmung der Tarifvertragsparteien“ Die Betriebsvereinbarung samt Anhängenpdf-Datei

Das Verhandlungs- ergebnis pdf-Datei – zusammengefasst von Jürgen Drieling (DC Bremen), erschienen in ak 486 vom 20.8.2004

DC Bremen

DC Raum Stuttgart

Arbeitszeitver- längerung?


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