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liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 8. Dezember
2004:
I. Solidarität gefragt! "Solidarität
mit www.bo-alternativ.de"
Emily in zweiter Instanz
Der verantwortliche Redakteur von bo-alternativ.de steht
am Donnerstag, 9.12., 9.00 Uhr, vor dem Bochumert Landgericht / Saal C
322 (Eingang Viktoriastraße). Ihm wird vorgeworfen, ein Plakat veröffentlicht
zu haben. Ursprünglich hatte ihm die Staatsanwaltschaft vorgeworfen,
mit der Veröffentlichung des Plakates zu gefährlicher Körperverletzung
aufgerufen zu haben. In erster Instanz ist dieser Vorwurf dann fallengelassen
worden und nur noch ein Verstoß gegen das Versammlungsgesetz als
Anklagepunkt aufrecht erhalten geblieben. Der Amtsrichter hatte schließlich
eine Einstellung des Verfahrens vorgeschlagen. Der Angeklagte hatte auf
Freispruch bestanden und Berufung gegen die dann erfolgte kostenträchtige
Verwarnung eingelegt. Siehe
das Plakat
II. Internationales: Argentinien:
Ansätze der Selbstverwaltung und ihre Unterdrückung
Dringende Bitte von Naomi Klein um Unterstützung
für die ArbeiterInnen von Zanon in Patagonien
„Wir schreiben Euch um Eure Unterstützung
zu erbitten mit dem wertvollen und inspirierenden Kampf in Argentinien.
Die Keramikfabrik ZANON, eine demokratische Fabrik unter der Kontrolle
der ArbeiterInnen, in Patagonien, sieht sich mit einer Serie von Räumungsdrohungen
konfrontiert, deshalb baten uns ihre ArbeiterInnen eine breite internationale
Unterstützung mit ihrem Kampf herzustellen….“
III. Internationales: Frankreich / Arbeitskämpfe
Informatiker streikten und besetzten Zentrale von Schneider
Electric in Grenoble - Neue
Informationen zum Ende des Streiks vom 7.12.
IV. Branchen: Chemie
a) Bayer
allg.
Pharma Mitarbeiter Netzwerk im Kampf gegen Entlassungen
Unter <www.phmine>
haben die bei Bayer vom Personalbbau betroffenen KollegInnen eine neue
Homepage geschaffen, um ihren Interessen Gehör zu verschaffen.
b) BASF
Lohndumping per Mausklick. Chemiekonzern BASF vergibt
Aufträge an Fremdfirmen im Rahmen von Internetauktionen
„Beim deutschen Chemieriesen BASF knallten vergangene
Woche die Korken. Das 2002 eingeleitete »Standortprojekt«
am Hauptsitz Ludwigshafen befinde sich in der Erfolgsspur und könne,
wie geplant, bis Mitte 2005 abgeschlossen werden, informierte das Unternehmen
die Öffentlichkeit. Mit inzwischen erzielten Kostensenkungen von
350 Millionen Euro sei man auf dem besten Wege, das avisierte Sparziel
von 450 Millionen innerhalb der nächsten Monate zu realisieren. Weiterhin
habe man sich mit den Beschäftigtenvertretern darauf geeinigt, die
Zahl der Arbeitsplätze am weltgrößten Chemiestandort bis
Ende 2007 um 3 300 auf dann nur noch 32 000 Stellen zu reduzieren. Ende
2000 zählte man bei der BASF Ludwigshafen noch 41 100 Mitarbeiter….“
Artikel
von Ralf Wurzbacher in junge Welt vom 02.12.2004 
V. Branchen: Dienstleistungen / Callcenter
11833 - heimliche Abwicklung von 500 Arbeitsplätzen
„Das Callcenter MultiCom Services GmbH (MCS)
aus Berlin-Spandau, welches ausschließlich im Namen der Deutschen
Telekom AG die Auskunft 11 8 33 erbringt, soll Ende Mai 2005 geschlossen
werden. Bis Ende November wurde bereits ca. 50% der Belegschaft abgebaut.
Die Firmenleitung des Callcenters hat bereits angekündigt, sich nicht
um neue Auftraggeber zu bemühen. Es wurden bereits erste Kündigungen
wegen zu hoher Fehlzeiten (krankheitsbedingt) ausgesprochen. Rund 500
Arbeitsplätze werden in Berlin-Spandau wegfallen.“ Presseerklärung
- 07.12.04 von Kultursyndikat der FAU Berlin vom 07.12.2004. Kontakt zur
unabhängigen Betriebsgruppe: faub35(a)fau.org
VI. Branchen: Dienstleistungen / Transportwesen
a) UPS
Das wahre Päckchen - Magazin
der ver.di - Betriebsgruppe bei ups- Nürnberg vom Dezember 2004
b) ÖPNV:
hessischer Nahverkehr unter Druck
- Erst mal fahren lernen. Proteste gegen Dumpingwettbewerb
im hessischen Nahverkehr. Artikel
von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 06.12.2004

- »Viel Erfahrung mit Streiks im innerstädtischen
Verkehr«. Tendenz zu Sozial- und Lohndumping im öffentlichen
Nahverkehr. Trend zu Busunternehmen ohne Tarifbindung.
Ein Gespräch mit Frank Haindl, umweltpolitischer Sprecher beim
ver.di-Landesbezirk Hessen und Verhandlungsführer im Busbereich.
Er war am Samstag einer der Redner bei der Wiesbadener Demonstration
von Transnet. Bei dieser Veranstaltung ging es um Dumpingbedingungen
im öffentlichen Nahverkehr und die geplante Neufassung des hessischen
Gesetzes über den öffentlichen Personennahverkehr. Interview
von Hans-Gerd Öfinger in junge Welt vom 06.12.2004 
VII. Branchen: Dienstleistungen / Einzelhandel
/ Walmart
international
a) 7 neue Initiativen zur Bildung von Gewerkschaftsorganisationen
bei Walmart
Canada
Nachdem die Belegschaft der Walmart - Filiale in Jonquière
(Ost-Quebec) die erste in ganz Nordamerika war, die per (in USA und Kanada
per Gesetz vorgeschriebener) Urwahl ihre gewerkschaftliche Organisierung
(in der UFCW - United Food and Commercial Workers) durchsetzten, werden
jetzt, sowohl in Quebec, als auch in British Columbia und Saskatchewan
weitere Versuche gewerkschaftlicher Organisierung unternommen - wobei
die Gewerkschaft ihre Taktik jetzt darauf ausrichtet, Mehrheiten zunächst
in bestimmten Abteilungen zu gewinnen, konkret in diversen Reifenabteilungen.
Unterdessen hat in Jonquière die erste Vortarifverhandlung zwischen
Gewerkschaft und Geschäftsleitung stattgefunden. Etwa zur selben
Zeit verurteilte ein kanadisches Gericht Walmart dazu, ein internes antigewerkschaftliches
Memorandum für Führungskräfte, das an die Firmenleitungen
in Quebec gesandt wurde, der Öffentlichkeit (dem Gericht) zu übergeben.
Siehe dazu:
- "Wal-Mart tire & lube employees apply to join union at seven
B.C. Wal-Mart stores". Der (englische) Bericht
der UFCW
über die neuen Versuche gewerkschaftlicher Organisation
- First union meeting with Wal-Mart management. Der (englische) Bericht
von "Local 503" der UFCW
über die erste Verhandlung mit Walmart in Jonquière
- "Court tells Wal-Mart to obey the law and hand over evidence"
Der (englische) Bericht
der UFCW
über das Gerichtsurteil gegen Walmart zwecks Herausgabe des internen
Antigewerkschaft-Memorandum
- "Syndicalisation chez Wal-Mart: la FTQ en renfort". Die
Walmart-GewerkschafterInnen waren auf dem regionalen Kongress der FTQ
- die Delegierten des Gewerkschaftsbundes versicherten ihre volle Unterstützung.
Ein redaktioneller (französischer) Bericht
von Radio Canada vom 3.12.04
über die Aktion auf dem Gewerkschaftskongress
b) Entwicklungshilfe. Chinesische Gewerkschaften
trotzen Wal-Mart Anerkennung ab. Anderswo bleibt der Einzelhandelskonzern
stur. In den USA möchte man von der Volksrepublik lernen.
Artikel
von Wolfgang Pomrehn in junge Welt vom 02.12.2004
Aus dem Text: „Wal-Mart, das größte Einzelhandelsunternehmen
der Welt, mag keine Gewerkschaften und ist recht einfallsreich, wenn es
darum geht, Gewerkschaftsaktivisten aufzuspüren und zu feuern. Darin
dürfte auch der »Erfolg« des Unternehmens liegen: Unorganisierte
Arbeiter können keine Tarifverträge abschließen und bekommen
daher weniger Lohn. Wegen der Größe des Konzerns wirkt sich
die Lohndrückerei auf die ganze Branche aus, und das nicht nur im
Stammland USA, sondern zum Beispiel auch in China. Dort beklagt sich der
All-Chinesische Gewerkschaftsbund (ACGB) seit kurzem, daß viele
ausländische Unternehmen die Gründung von Gewerkschaftsgruppen
in ihren Betrieben verhindern…“
VIII. Branchen: Dienstleistungen / Einzelhandel
/ Lidl
- Rekordumsatz von 36 Milliarden Euro bei Lidl und Co. Weltweit
mehr als 150.000 Mitarbeiter
Wie erfolgreich der Lebensmittel-Discounter Lidl ist, war bisher ein
gut gehütetes Geheimnis und wurde noch nie veröffentlicht.
Alle Unternehmensdaten der Schwarz-Gruppe, zu der neben Lidl auch Warenhäuser
wie Kaufland gehören, wurden bis dato nur geschätzt. Den Beitrag
von Frontal exklusiv sendete das ZDF am Dienstag, dem 7. Dezember 2004
- Schwarz Gruppe nennt erstmals Zahlen. Lidl-Betreiber bricht
das Schweigen
Die Konzernmutter des Lebensmittel-Discounters Lidl hat am Freitag erstmals
überhaupt Umsatzzahlen veröffentlicht. Die Schwarz Gruppe
hat damit ihr jahrelanges Schweigen gebrochen. Artikel
im Handelsblatt vom 3. Dezember 2004 
- Das "Schwarzbuch Lidl" von Andreas Hamann
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) stellt am 10. Dezember
2004 – dem Tag der Menschenrechte - das von ihr in Auftrag gegebene
Schwarz-Buch Lidl vor. Erstmalig wird darin ein Blick hinter die Kulissen
der erfolgreichen Billig-Kette Lidl geworfen und Arbeitsbedingungen
von rund 30.000 Beschäftigten in über 2500 Filialen in Deutschland
offengelegt. Siehe die
verdi-Sonderseite
und die
Bestelladresse 
IX. Branchen: Medien/IT
a) Siemens
- Siemens-Mitarbeiter sollen mehr arbeiten und weniger verdienen
Siemens will tausende Mitarbeiter für weniger Geld länger
arbeiten lassen. Die IG Metall kündigte Proteste in den Niederlassungen
an. Artikel
in der Netzeitung vom 6.12.04 .
Aus dem Text: „… Wie die IG Metall am Montag nach einer
ersten Tarifverhandlungsrunde in München mitteilte, sollen 12.000
nach dem Metalltarifvertrag beschäftigte Mitarbeiter auf das Weihnachts-
und Urlaubsgeld verzichten. Außerdem solle die Arbeitszeit auf
35,8 Stunden steigen. Für die 11.000 Mitarbeiter von Siemens-Servicegesellschaften,
die nach einem eigenen, für die Beschäftigten schlechteren
Tarifvertrag arbeiten, sei vorgesehen, die Fixbeträge abzuschaffen.
Siemens biete stattdessen eine variable Vergütung an, welche die
individuellen Verluste aber nicht ausgleicht, hieß es….“
- Der Gutmensch und das Gut Mensch. Siemens-Chef Pierer verabschiedet
sich mit Rekordprofit. Siemens-Rekordprofit trotz stagnierendem
Umsatz. „Das Beispiel Siemens ist typisch für die gegenwärtige
Profitstrategie der transnationalen Konzerne. Profite wie noch nie werden
durch unbezahlte Mehrarbeit und direkten Lohnabbau erzielt. In einer
Art Gladiatoren-Kapitalismus werden die Belegschaften verschiedener
Werke gegeneinander gehetzt. Wer es am billigsten macht, hat eine zeitweilige
Überlebenschance. In einer "letzten Meldung" geht isw-Mitarbeiter
Fred Schmid auch auf die jetzt veröffentlichten Vorstandsbezüge
bei Siemens ein….“ Artikel
von Fred Schmid vom November 2004 beim ISW

b) Cinram
GmbH in Alsdorf
»Praktisch niemand hat noch Vertrauen in die
Betriebsräte«.
Kritischer Gewerkschafter bei Cinram im nordrhein-westfälischen
Alsdorf entlassen. Keine Unterstützung von Betriebsrat und Gewerkschaft.
Ein Gespräch mit Gaétan Kayitare, Mitbegründer des »Solidaritätskomitees
gegen Entlassungen und Arbeitgeberwillkür«, das sich u. a.
gegen die Entlassung von Marc Treude bei der Cinram GmbH in Alsdorf bei
Aachen wendet. Kurz zuvor war Treude für das linke Wahlbündnis
»Gemeinsam gegen Sozialkahlschlag« in den Aachener Stadtrat
eingezogen. Interview
von Daniel Behruzi in junge Welt vom 07.12.2004 
X. Diskussion: (Lohn)Arbeit / sozialpolitische
Aktionen und Proteste / Agenturschluss
(dezentral)
- Aufruf
zum Agenturschluss auf Türkisch
bei der FAU
- Berlin: Berlin-Kreuzberg, 6.12.04 - während
einer Kundgebung vor dem Sozialamt rufen Mitglieder des Berliner Bündnisses
"Ende der Bescheidenheit" zum bundesweiten Aktionstag gegen
Hartz IV am 3.1.2005 auf. Dazu gibt es bei indymedia ein Video
in der Modem-Version

und guter
DSL-Version 
- Frankfurt/M.: Die Arbeitsgruppe, die den 3.Januar
vorbereitet, trifft sich wieder am
Donnerstag, den 9.Dezember um 19:00 in der Hamburger-Allee 35
Siehe auch den Aufruf
des Rhein-Main-Bündnis gegen Sozialabbau und Billiglöhne für
den 3.1. ,
10.00 Fischerfeldstraße / Ecke Mainstraße
- Bremen: 3.1., 9 Uhr, Agentur für Arbeit, Doventorsteinweg
48-52
- Hamburg: Aufruf
für den 3.1.
Agenturschluss in Hamburg wird unterstützt von: Anarchistische
Gruppe/Rätekommunisten (AG/R), attac AG Sozialer Ungehorsam, FAU
HH, flash, Gruppe Kritik und Diskussion, hamburg umsonst, Libertäre
Harburg, Stadtteilkollektiv Rotes Winterhude
Lieber Gruss, Mag
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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