70 000 Lehrer in Mexiko im Streik
"Die Lehrer im Bundesstaat Oaxaca fordern mit ihrem Streik nicht nur mehr Geld für den Bildungssektor, sondern auch den Rücktritt verschiedener Politiker sowie die Aufarbeitung der blutigen Niederschlagung von Protesten 2006. Diese war vor einem Jahr versprochen worden, lässt aber bis heute auf sich warten. Die mehr als 70 000 Lehrer der Lehrergewerkschaft SNTE im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca befinden sich seit Montag in einem unbefristeten Streik. Demonstrationen und Straßenblockaden legten zeitweise das historische Zentrum von Oaxaca-Stadt lahm. Mindestens 13 500 Schulen blieben geschlossen; für rund 1,3 Millionen Schüler fiel der Unterricht aus. Mit dem erneuten Ausstand wollen die Lehrer den Druck auf die Regierung in Mexiko-Stadt und die des Bundesstaates erhöhen." Artikel von Andreas Knobloch im Neues Deutschland vom 27.05.2011
Lehrergewerkschaft nach Entführung im Aufruhr
Mexikanischer Grundschullehrer seit Mitte März vermisst. Gewerkschaft fordert Rückkehr des Kollegen und Protestiert gegen Repression. Artikel von Philipp Gerber auf amerika21.de vom 28.03.2011 . Aus dem Text: "... Starke Proteste gehen zur Zeit von der mexikanischen Lehrergewerkschaft SNTE aus. Hintergrund ist, dass seit dem 14. März vom mexikanischen Grundschullehrer Carlos René Román Salazar jede Spur fehlt. Sein Auto wurde in einem Außenbezirk von Oaxaca Stadt gefunden. Seine Habseligkeiten befanden sich unberührt im Innenraum. Der Verdacht, dass es um ein gewaltsames Verschwindenlassen handelt und nicht etwa um eine Entführung zwecks Lösegelderpressung, erhärtet sich zunehmend. Román Salazar gehört einer libertären Strömung innerhalb der SNTE an und arbeitete zuletzt intensiv an der alternativen Schulreform. Diese erkämpfte sich die lokale Sektion 22 der Lehrergewerkschaft in Oaxaca, die ganz im Gegensatz zur neoliberalen Reform namens "Allianz zur Qualitätssteigerung der Erziehung" im übrigen Mexiko steht..."
Zehntausende gegen Repression
„Am Mittwoch gab die mexikanische Bildungsgewerkschaft SNTE ihre Antwort auf die massive Repression am Dienstag bei dem Besuch von Präsident Felipe Calderón im Bundesstaat Oaxaca. 72.000 Lehrerinnen und Lehrer legten die Arbeit nieder, 16 Bundesstraßen in ganz Oaxaca wurden blockiert und in Oaxaca-Stadt fand eine Großdemonstration mit schätzungsweise 25.000 Teilnehmern statt…“ Artikel von Philipp Gerber, Oaxaca, auf amerika21.de vom 18.02.2011 . Aus dem Text: „…Im Anschluss an die friedlich verlaufene Kundgebung am Mittwoch zogen die Lehrerinnen und Lehrer eine Zwischenbilanz der beiden Tage: Die 16 Verletzten vom Vortag, darunter Journalisten, Gewerkschafter und zwei Polizisten, befinden sich in stabilem Zustand. Die 17 Gefangenen wurden freigelassen. Santiago Chepi, der junge Generalsekretär der SNTE-Gewerkschaftssektion 22, nannte Gabino Cué "einen Verräter" und stellte zwei Vorbedingungen für die Wiederaufnahme von Gesprächen: eine öffentliche Entschuldigung des Gouverneurs für den gewaltsamen Einsatz und die Bestrafung der Verantwortlichen der Eskalation…“
Strassenschlacht in Oaxaca: Mexikanische Lehrer demonstrieren gegen Bildungspolitik
Während eines Besuchs des mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón in der Kolonialstadt Oaxaca ist es am Dienstag zu Ausschreitungen gekommen. Protestierende Lehrer lieferten der Polizei stundenlange Strassenschlachten. Artikel auf NZZ-Online vom 16. Februar 2011
Morden gegen Selbstverwaltung
"Am 27. April 2010 überfielen im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca von der regierenden konservativen Partei PRI gesponserte Paramilitärs eine Karawane von MenschenrechtsaktivistInnen und ermordeten zwei Personen. Während der mexikanische Staat offiziell im Namen des Anti-Drogenkampfes die Gesellschaft militarisiert, zeigt ein Blick unter die Oberfläche, dass vor allem soziale Bewegungen zunehmend ins Schussfeld der staatlichen Repression geraten" - so beginnt der ausführliche Hintergrundbericht "Neuer Terror in Oaxaca" von Alexander Stoff am 09. Mai 2010 bei oneworld Österreich.
Weltweite Solidarität gegen Mordbanden
Nach dem Mord an Beatriz Cariño und Jyri Jaakkola gibt es weltweit Solidaritätsaktionen gegen die paramilitärischen Mordbanden - als eines von vielen möglichen Beispielen der offene Brief an das mexikanische Konsulat in New York "Letter delivered to Mexican Consulate in NYC" der "Friends of Brad Will" vom 04. Mai 2010.
Feuerüberfall auf Menschenrechtskarawane: 2 Todesopfer!
"Die humanitäre Karawane bestehend aus internationalen Beobachter_innen, Menschenrechtsverteidiger_innen, Journalist_innen, Lehrern und Mitgliedern diverser Organisationen aus Oaxaca, die sich auf dem Weg zum autonomen Gemeindebezirk San Juan Copala befand, wurde von einer Gruppe bewaffneter Männer in einen Hinterhalt gelockt. Dabei wurden mehre Personen verletzt und einige vermeintlich getötet" - so beginnt die aktuelle Mitteilung "Aktualisierung zum Angriff auf die humanitäre Mission, die San Juan Copala, Oaxaca besuchte" vom 29. April 2010 in der der Tod von Bety Cariño und Jyri Jaakkola bestätigt wird.
Ermordeter Lehrer in Mexiko beerdigt
Höchster Gerichtshof des Landes macht Gouverneur Ruiz für schwere Menschenrechtsverletzungen im Staat Oaxaca verantwortlich. Artikel von Philipp Gerber, Oaxaca auf amerika21.de vom 18.12.2009 . Aus dem Text: "Ein Déjà-vu aus dem 2006: Wieder steht ein Sarg inmitten einer trauernden und wütenden Menge auf dem Hauptplatz von Oaxaca-Stadt im Süden von Mexiko. Die Witwe des ermordeten Lehrers aus der Region Loxicha schildert unter Tränen den Hergang des Attentats auf Eleazar Martínez Almaraz: "Am Montagmorgen waren wir auf dem Weg in die Schule, als plötzlich vier maskierte Bewaffnete in schwarzer Kleidung den Weg versperrten und uns aus dem Wagen zerrten. Mich und meinen fünfjährigen Sohn schickten sie weg. Und dann schossen sie auf meinen Ehemann". Der 27-jährige Grundschullehrer Eleazar Martínez Almaraz wurde durch sieben Schüsse in den Rücken regelrecht exekutiert. Almaraz war dem Bürgermeister der konservativen Partei PRI in Loxicha ein Dorn im Auge. Er wurde von dem Lokalpolitiker vorab schon bedroht, weil er an Besetzungen teilnahm. Mit der Aktion forderten die Lehrer zwei neue Räume für die Landschule..."
Katerstimmung drei Jahre danach: Erstmals seit 2006 kam im mexikanischen Oaxaca die Protestbewegung zusammen
"Am vergangenen Wochenende fand in der südmexikanischen Stadt Oaxaca de Juárez der zweite Kongreß der »Volksversammlung der Völker Oaxacas« (APPO) statt. Lange war nicht klar, ob dieses Sammelbecken radikaler Opposition überhaupt noch einmal unter dem Dach der APPO zusammenkommen würde. Im Sommer 2006 war Oaxaca de Juárez Schauplatz breiter sozialer Proteste. Dem jährlichen Gewerkschaftskampf der Lehrer begegnete die Regierung unter Gouverneur Ulises Ruiz Ortiz (URO) mit enormer Repression. In den folgenden Monaten solidarisierten sich Hunderttausende und protestierten gegen die anhaltende Gewalt seitens der Regierung. Aus diesem Widerstand erwuchs die APPO als »Ausdruck souveräner Macht in Oaxaca«..." Artikel von Thomas Bachmann und Therese Gerstenlauer in der jungen Welt vom 25.02.2009
Oaxaca - Der Widerstand geht weiter
"Für mehr als ein halbes Jahr war Oaxaca und der Aufstand einer von breiten Teilen der Bevölkerung getragenen sozialen Bewegung gegen die kriminelle und menschenrechtsverachtende Politik des Gouverneurs Olysses Ruiz Ortiz (PRI) nicht nur in den alternativen und unabhängigen Medien erwähnt. Seit der brutalen Niederschlagung des Protests am 25. November 2006 durch staatliche und föderale Polizeikräfte ist viel passiert. Einen kleinen Ausschnitt soll dieser Bericht geben, der sich auf ein Interview mit zwei AktivistInnen aus Oaxaca am 20. Oktober 2008 stützt." Bericht von Maya auf Indymedia vom 27.10.2008
Oaxaca: Solidarität erbeten
Die Organisation VOCAL wird beschuldigt, gewalttätige Ausschreitungen verursacht zu haben. In Wahrheit handelt es sich um einen Vorwand von Regierung und Medien, mit dem weitere Reperessionen und Inhaftierungen gerechtfertigt werden (sollen). Hintergründe, Adressen... Ein Bericht von VOCAL auf Indymedia vom 09.07.2008
Oaxaca; Wiederbelebung des Widerstandes
"Vom 09. - 10.April 2008 fand in Oaxaca das "Foro Estatal por la Defensa de los derechos de los Pueblos de Oaxaca" (Bundesstaatliche Treffen zur Verteidigung der Rechte der Bevölkerung von Oaxaca) unter dem Titel "La lucha sigue hasta vencer por una Oaxaca libre" (Der Kampf geht weiter bis zu einem freien Oaxaca) statt. Der 10. April ist zugleich der Todestag des mexikanischen Revolutionsführers Emiliano Zapata. Zu dieser Konferenz kamen um die 200 Leute darunter ungefähr 10 internationale AktivistInnen und JournalistInnen. Überschattet wurde das Treffen durch die Ermordung zweier Aktivistinnen des freien Radios "La voz que rompe el silencio" ( Die Stimme die das Schweigen durchbricht). Die beiden Compañeras Teresa Bautista Merino (24 Jahre) und Felícitas Martínez Ramírez (20 Jahre) wurden auf dem Weg zur Konferenz nach Oaxaca Stadt von schwer bewaffneten ermordet. Verletzt wurden drei weitere Menschen die sich im selben Auto befanden: die 22 Jahre alte Cristina Martínez Flores, ihr 30 jähriger Mann Francisco Vásquez Martínez und deren dreijähriger Sohn Jaciel Vásquez Martínez.
Die beiden Radiosprecherinnen wollten die "Diskussionsrunde der Informationsverbreitung in den Gemeinden und unabhängige freie Medien" bei demselbigen Forum leiten.
Dieser Gewaltakt wurde ganz klar als Einschüchterungsversuch seitens der Regierung verstanden um die Reorganisierung des Widerstandes in Oaxaca zu unterdrücken.
Trotz dieses schrecklichen Vorfalls fand die Konferenz statt." Bericht von H. und S. auf Indymedia vom 12.04.2008
Lage in Mexiko Thema im EU Parlament?
"Wie die mexikanische Tageszeitung La Jornada mitteilt, sollen die Menschenrechtsverletzungen im südmexikanischen Oaxaca bald dem Europäischen Parlament dargelegt werden. Dies beabsichtige zumindest der Obmann der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag, Holger Haibach (CDU). Der Parlamentarier hat sich nach Angaben von ?La Jornada? Anfang April mit Mitgliedern der Volksversammlung der Völker Oaxacas APPO getroffen. Dabei habe er angeboten, einen Bericht über die Verletzung der individuellen Rechte im Bundesstaat Oaxaca zu erarbeiten, der auch dem Deutschen Bundestag vorgestellt werden soll" - so beginnt die Mitteilung des Vereins Promovio "Der Fall Oaxaca bald im Europäischen Parlament?" vom 10. April 2008 zum Besuch des Obmanns der Arbeitsgruppe Menschenrechte und Humanitäre Hilfe im Deutschen Bundestag in Oaxaca.
Neues aus Südmexiko: Erlebt Oaxaca bald einen zweiten politischen Frühling?
"Inmitten eines Klimas der Unterdrückung gibt es erste Anzeichen dafür, dass sich die soziale Bewegung von der Basis her reorganisiert. Fast zwei Jahre sind vergangen, seit die Regierung im südmexikanischen Bundesstaates Oaxaca begann, die sozialen Proteste verschiedener Organisationen und der Lehrergewerkschaft mit äußerster Gewalt zu unterdrücken. Nun, zum 89. Tag der Ermordung des Sozialrevolutionärs General Emiliano Zapata, rufen verschiedene Organisationen dazu auf, den Widerstand neu aufzubauen. Dazu soll ein Treffen dienen, das den Titel "Forum zur Verteidigung der Rechte der oaxakenischen Völker" trägt und am 9. und 10. April 2008 im Gewerkschaftshaus von Oaxaca-Stadt über die Bühne gehen wird. Zu dem Kongress laden verschiedene indigene und soziale Basisorganisationen aus den sieben Regionen des Bundesstaates ein, wie bspw. OIDHO, CODECI und UCIZONI. Unter den Initiatoren finden sich aber auch autonome Gemeinden wie z.B. aus San Pedro Yosotatu oder San Juan Copala, Zusammenschlüsse von Studierenden und Freien Radios sowie ein Komitee zur Verteidigung politisch Gefangener." Übersetzung der Einladung von promovio e.V.; Dresden/Deutschland, vom 22.03.2008
»Gouverneur weigerte sich, uns zu empfangen«
Beobachterdelegation sammelte Berichte über Menschenrechtsverletzungen in Mexiko. Ein Interview von Gerold Schmidt mit Regine Brosius , in der jungen Welt vom 27.02.2008. Regine Brosius war mit einer 51köpfigen Delegation der Internationalen Menschenrechtsbeobachterkommission (Comisión Civil Internactional de Observación por los Derechos Humanos - CCIODH) mit Sitz in Barcelona drei Wochen in Mexiko und führte in drei Bundesstaaten sowie in Mexico-City gut 300 Interviews mit Betroffenen von Menschenrechtsverletzungen und staatlichen Stellen. Siehe dazu:
- Vorläufige Schlussfolgerungen
"ERSTENS: Die CCIODH weist mit Besorgnis darauf hin, dass auch ein Jahr nach ihrem vorherigen Besuch die Situation der Menschenrechte in Oaxaca in einem extrem kritischen Zustand verbleibt. Die soziale, ökonomische und politische Marginalisierung der indigenen und bäuerlichen Gemeinden sowie eines großen Teiles der städtischen Bevölkerung stellt einen Rahmen dar, der die allgemeine Verletzung der Menschenrechte begünstigt." Deutsche Pressemitteilung der CCIODH Nr. 13 über den Besuch der Internationalen zivilen Kommission zur Beobachtung der Menschenrechte vom 13.02.2008
Keine Ruhe nach dem Sturm - Das südliche Oaxaca im Jahr zwei der Revolte
Artikel von Anne Huffschmid in Freitag vom 09.11.2007. Aus dem Text: ".Wo denn in einer Region wie Oaxaca, in der 70 Prozent der Menschen indigener Abstammung sind, das Proletariat zu finden sei? López lächelt nachsichtig. Natürlich wolle man "keine Kopie der russischen Revolution", das verarmte Bauerntum bei Lenin, das seien heute die indigenen Gemeinschaften, und die sollten strategische Allianzen mit den "19 Prozent Industriearbeiterschaft" schmieden. Im Übrigen seien in der APPO alle Ideologien vertreten - Kommunisten, Anarchisten, sogar ein paar Trotzkisten seien dabei, Basisdemokraten und Reformsozialisten. Keiner habe die "absolute Stimme". Dabei würden selbstverständlich "alle Forderungen der indigenen Völker", das Recht auf eigene Sprache und Autonomie aufgegriffen. Immerhin seien die meisten selber Indigene."
Repression in Oaxaca: 19 Verhaftungen und Übergriffe an Allerseeligen
"Am Freitag, 2.11. wollte die APPO der 23 Gefallenen Compas von der heissen Phase des Aufstandes von vor einem Jahr gedenken - und dem Sieg über die Polizeieinheiten der PFP vor einem Jahr. An der Kreuzung "5 senores" wo am 2.11.06 die Hundertschaften der PFP vergebens versuchten, die Barrikade einzunehmen und Radio Universidad zu räumen, versammelten sich gestern früh um 7 Uhr die ersten Leute, um auf der blockierten Kreuzung ein grosses Mahnmahl aus Sand und Steinen zu gestalten. Doch schon um 7.30 Uhr überfielen 300 Polizisten verschiedener Einheiten mit scharfen Waffen die Kundgebung. 19 Studierende und ProfessorInnen wurden verhaftet, teilweise in klandestine Gefängnisse gesteckt, verhört, mit Elektroschocks an den Genitalien verletzt. Florentino Lopez, einer der Sprecher der APPO, konnte der Verhaftung nur knapp entkommen; viele Privathäuser in der Umgebung der Kreuzung wurden ohne legale Grundlagen durchkämmt, um geflohene AktivitstInnen ausfindig zu machen. Die APPO und ihre AnwältInnen verlangten sofort die Freilassung der Gefangenen, was dann schon um 11 Uhr gelang. Dennoch ist die Drohung klar und hat in ihrer Deutlichkeit eine neue Dimension: Wer sich in Oaxaca bewegt, der sieht bald in einen Gewehrlauf. Die nächsten grossen Mobilisierungen sind in Oaxaca für die nächsten Tage und Wochen geplant, sie sollen in einer national mobilisierten Megamarcha am 25.11. kulminieren (am 25.11.06 wurde die Bewegung der APPO von 2006 durch eine polizeilich-militärische Grossaktion zurückgedrängt)." Auszug aus dem Newsletter von Direkte Solidarität mit Chiapas vom 03.11.2007
Absurdes bei den Wahlen in Oaxaca
"Vom 3. bis zum 5. August fand in der mexikanischen Hauptstadt ein "Tribunal Popular" (Volkstribunal) statt, um über die Verbrechen hochrangiger Politiker des Landes zu urteilen. Hauptangeklagte waren Präsident Felipe Calderón, dessen Vorgänger und Parteifreund Vicente Fox und der (noch) Regierungschef des Bundesstaates Oaxaca. Sie und andere wurden für zahllose Verletzungen der Menschenrechte verurteilt. Bei den Wahlen im Bundesstaat Oaxaca glänzte die Bevölkerung am Sonntag durch Abwesenheit. 64 Prozent blieb fern und folgten dem Aufruf der Volksbewegung APPO nicht eine "Strafwahl" durchzuführen. Die Ex-Staatspartei PRI, mit Unterstützung der Grünen, wird deshalb weiter Oaxaca regieren, wofür der Koalition 17 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten genügten." Artikel von Ralf Streck bei Indymedia vom 10.08.2007
6. August. Wahlkater. Und Bilder der PRI in Aktion
"Inzwischen sind über 90 Prozent der Stimmen ausgezählt, zwei Drittel der Wählenden gingen nicht an die Urne. Die PRI hält zwar in allen 25 Wahldistrikten die Mehrheit, wurde aber nur von 16 Prozent der Wahlberechtigten gewählt. Der Kater in der Opposition ist trotz der Skepsis gegenüber dem parlamentarischen Weg beträchtlich, aber offensichtlich hat sich die Bevölkerung statt für die Strafwahl für ein castigo sin voto, eine "Strafe ohne Wahl", entschieden." Bericht mit Bildern bei chiapas.ch
Oaxaca-Ticker: La Guerraguetza
Die Gruppe " Direkte Solidaritaet mit Chiapas" hat auf ihrer Webseite wieder einen Newsticker eingerichtet. Sie schreiben: " Die Ereignisse in Oaxaca ueberschlagen sich wieder. Wie in unserem Artikel Ein zweiter Sommer der Anarchie in Oaxaca angekuendigt kaempft die Protestbewegung weiter gegen den Gouverneur Ulises Ruiz Ortiz und die Mobilisierungen wie auch die Repression nehmen neue Dimensionen an. Wir werden in den naechsten Wochen wieder regelmaessig, taeglich bis stuendlich, mit unserem Ticker auf www.chiapas.ch mit Informationen vor Ort berichten."
Aufruf zu einer Dringenden Aktion - Repression der sozialen Bewegung in Südmexiko
". Mexikanische und internationale Menschenrechtsorganisationen appellieren an uns, uns an verantwortliche Stellen in Mexiko zu wenden. Diese sollen zu einer Untersuchung der Vorfälle gedrängt werden und eine friedliche Lösung des Konfliktes suchen. Das Ökumenische Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V. (München), CAREA e.V., promovio e.V. und die Mittelamerika-Initiative Leipzig e.V. rufen dich dazu auf, dich an dieser Dringenden Aktion zu beteiligen." Siehe dazu die dringende Aktion zu Oaxaca - Repression und Gewalt in Mexiko - Urgent Action (UA) vom 22.07.2007 mit der Möglichkeit online zu unterschreiben
Gewalttätige Unterdrückung der Volksbewegung im mexikanischen Bundesstaat Oaxaca - 62 Festnahmen, Dutzende Verletzte und etliche Schwerverletzte
"Am vergangenen Montag, den 16. Juli, hatten sich im Umfeld des traditionellen Guelaguetza-Festes in Oaxaca-Stadt mehrere Tausend Protestierende zu einer Großdemonstration in Richtung des Amphitheaters begeben, an dem die Festlichkeiten stattfinden sollten. Sie wollten dort - wie im vergangenen Jahr während des friedlichen Volksaufstandes in Oaxaca - ihre Guelaguetza "von unten" feiern - aus Protest gegen die offizielle Veranstaltung des umstrittenen Gouverneurs von Oaxaca, Ulises Ruiz Ortiz. An einer Absperrung durch massive Polizeikräfte, die sich den Demonstranten in den Weg stellten, kam es gegen halb zwölf Uhr mittags zu einer Konfrontation. Die Demonstrierenden, allesamt Mitglieder und Unterstützer der Volksbewegung der Völker Oaxacas - APPO -, einem breiten bürgerlichen Zusammenschluss von Gewerkschaften und sozialen Organisationen - wurden mit Tränengas und Steinen beschossen, woraufhin sich etliche verteidigten." Bericht von "promovio e.V. - Verein zur Förderung der indianischen Menschenrechtsbewegung in Oaxaca" , Dresden, 20. Juli 2007
Oaxaca: Polizei prügelt Lehrer ins Koma
"Es wird immer klarer, mit welcher Brutalität die Demonstration vom Montag auf dem Weg zum Fest (Guelaguetza popular) attackiert wurde. Die APPO ließ verlautbaren, dass die Auseinandersetzungen von Militärs in Zivil provoziert wurden. In der Folge wurden mehrere Dutzend Personen verletzt, darunter auch zwei Menschenrechtler vom Komitee 25. November, beide noch im Spital. Doch am schlimmsten traf die Repression einen ehemaligen Lehrer, der mit geringen Überlebenschancen im Koma liegt. Dabei wurde er unverletzt verhaftet..." Bericht von " Direkte Solidarität mit Chiapas" auf Indymedia vom 18.07.07
Ein zweiter Sommer der Anarchie in Oaxaca?!
"Nach Repression und Spaltungsversuchen hat die Volksbewegung, ein Jahr nach ihrer Entstehung, wieder an Mobilisierungskraft gewonnen. Für die zweite Julihälfte sind energische Aktionen angekündigt, im August sind Lokalwahlen." Bericht von Direkte Solidarität mit Chiapas auf Indymedia vom 05.07.2007
Der Gouverneur soll zurücktreten
Erneut Massendemonstration im mexikanischen Oaxaca gegen Ulises Ruiz. Artikel von Gerold Schmidt (npl), Mexiko-Stadt in der jungen Welt vom 16.03.2007
Oaxaca: 1. + 2. Mai 2007
"An die 100'000 Menschen demonstrierten in der mexikanischen Stadt Oaxaca zum 1.mai und vor allem gegen die Regierung Von Ulises Ruiz Ortiz. Bereits in der Nacht auf den 1.mai wurde das Radio Universidad erneut besetzt. Dieses Radio war letztes Jahr eines der wichtigsten mitteln um die Bevölkerung zu mobilisieren und damals bei den Aufständen 4 Monate besetzt." Bericht von Luzifer auf Indymedia vom 03.05.2007
Auseinandersetzungen
in der Lehrergewerkschaft SNTE und Auseinandersetzungen in der APPO:
Ein Zusammenhang?
Der Vorsitzende der (oppositionellen) Sektion 22 -
eben Oaxaca - der Lehrergewerkschaft SNTE (die zum nationalen oppositionellen
Verbund CNTE gehört) tritt kurz vor Ablauf seiner Amtszeit
zurück. Die SNTE forciert mit ihrer neugegründeten Sektion
59 die Spaltung. Ähnliche Fragestellungen wie in der Volksversammlung
APPO, deren Tendenzen sich um die Haltung zur Wahl streiten oder
"nur" gewerkschaftsinterne Problematik? Eine aktuelle
Telefonkonferenz: ein Schwerpunkt-Spezialthema über die "Rolle
einer Gewerkschaftsopposition in der Kommune von Oaxaca"
vom 8. März 2007.
Oaxaca im Januar: La lucha sigue!
Ein Bericht von Direkte Solidarität mit Chiapas auf chiapas.ch vom 27.01.2007. Darin u.a.: "25. Januar: 42 Verletzte bei Auseinandersetzungen; weiter Ausnahmezustand"
Oaxaca-Chiapas- News
Diverse ins Deutsche übersetzte Beiträge auf Indymedia vom 31.01.2007. Darin: APPO nimmt Stellung zu den Wahlen: Taktik... 12 Verletzte bei Übergriff von Priisten auf Autonomes Rathaus in San Antonino Castillo Velasco; ALARM: Paramilitärs in Chiapas reorganisieren sich, Angriffe befürchtet
»Wir kämpfen für die Macht des Volkes«
Ende November wurde die Selbstverwaltung von Oaxaca in Südmexiko blutig beendet. Doch der Widerstand geht weiter. Ein Interview von Luz Kerkeling mit Florentino López , Sprecher der »Volksversammlung der Völker von Oaxaca« (APPO), in der jungen Welt vom 25.01.2007
Lehrstück Oaxaca - Warum die gegen ihren Gouverneur rebellierende Bevölkerung aus Sicht der Herrschenden keinen Erfolg haben darf
"Vor geraumer Zeit schlug Bertolt Brecht einer Regierung vor, sie möge erwägen, das Volk aufzulösen und ein anderes zu wählen Es hatte das Vertrauen der Oberen verscherzt. Ulises Ruiz Ortiz, der Gouverneur des südmexikanischen Bundesstaates Oaxaca und Mitglied der über Jahrzehnte wie eine Staatspartei agierenden Partei der Institutionellen Revolution (PRI), hat sich den Rat zu Herzen genommen. Obwohl die Menschen massenhaft die oppositionelle Volksversammlung der Bevölkerung Oaxacas (APPO) unterstützten und mehrfach zu Hunderttausenden gegen ihn auf die Straße gingen, entschied er sich, diese Realität einfach zu ignorieren." Artikel von Gerold Schmidt, Mexiko-Stadt, in der jungen Welt vom 25.01.2007
Bericht der internationalen Kommission
Schlussfolgerungen und vorläufige Empfehlungen der Internationalen Zivilen Kommission zur Beobachtung der Menschenrechte (CCIODH) über den sozialen Konflikt in Oaxaca bei Indymedia vom 20.01.2007
Oaxaca: Räumung in Miahuatlán
Nach einem Marsch für die Freilassung der Gefangenen wurde am 13. Jan. das Camp vor dem Gefängnis in Miahuatlán geräumt und mehrere Personen verhaftet. Siehe dazu den Bericht von Diverse auf Indymedia vom 14.01.2007
Verhafteter in Lebensgefahr
"Themen: Repression Weltweit; APPO verlangt Gerechtigkeit! Erster Protestumzug 2007 mit großer Beteiligung, trotz Polizeiaufgebotes. Abzug der »Policía Federal Preventiva« (PFP), die Freiheit aller politischen Gefangenen und der wegen ihres Bewussteins Gefangenen, Absetzung von Gouverneur Ulises Ruiz Ortiz gefordert. Verhafteter in Lebensgefahr wegen fehlender medizinischer Betreuung." Nachrichtenüberblick von Noticias de Oaxaca auf Indymedia vom 12.01.2007
Oaxaca-Ticker Januar 2007
Camps vor Gefängnissen - Freigelassene zur Selbstbeschuldigung gezwungen- Bericht der Internationalen Zivilkomission über Gefängnisbesuche/ Aussagen Inhaftierter zusammengefasst - Staatsrat der APPO tagt... Beitrag auf Indymedia vom 04.01.2007
Bis der Tyrann fällt - Widerstandsbewegung gegen Gouverneur von Oaxaca gibt sich nicht geschlagen
Artikel von Gerold Schmidt (npl), Mexiko-Stadt in der jungen Welt vom 05.01.2007
Berichte aus dem Jahr 2006 finden sich hier |