Erfolgreicher Streiktag in Mexiko
"In Mexiko regt sich Widerstand gegen die neoliberale Politik der amtierenden Regierung von Präsident Felipe Calderón. Die Elektrizitätsarbeitergewerkschaft SME mobilisierte unlängst zum "landesweiten politischen Streiktag" und Hunderttausende Studierende, Arbeiter und Bauern in Süd- und Zentralmexiko folgten dem Aufruf..." Artikel von Philipp Gerber, Oaxaca (Mexiko) auf amerika21.de vom 18.03.2010
"Die Minenarbeiter_innen aus Cananea - über 30 Monate Streik
"Im Norden von Mexiko, ca. 50 km von der Grenze der USA entfernt, schwelt ein gewaltiger Arbeitskonflikt. Bereits seit Juli 2007 befinden sich die Minenarbeiter_innen der Unternehmensgruppe "Grupo minero México (GMM)" in der Stadt Cananea im Streik. Unterstützt werden sie durch die Kolleg_innen in Sombrerete, Zacatecas und Taxco. Das Unternehmen und der mexikanische Staat kannten von Anfang an nur die Antwort der Repression. Doch trotz aller Einschüchterungen, Drohungen und Verurteilungen kämpfen die Arbeiter_innen weiter - und ein Ende ist nicht in Sicht..." Artikel von Ernst Rocco in der Linken Zeitung vom 02.03.2010
- Terror gegen Streikende: Militär und Polizei gegen Minenarbeiter in Mexiko
"Zu schweren Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und Minenarbeitern kam es am vergangenen Freitag in Cananea im Bundesstaat Sonora im Norden Mexikos. Mindestens 800 Einsatzkräfte von Polizei und Militär versuchten, die von mehreren hundert Minenarbeitern blockierten drei Hauptzugänge der Mine von Cananea zu räumen, nachdem zuvor das Bundesschiedsgericht (JFCA - Junta Federal de Conciliación y Arbitraje) einem Antrag der Regierung stattgegeben und den seit dem 30. Juli 2007 andauernden Streik der Minenarbeiter für illegal erklärt hatte. Bei den Zusammenstößen wurden mindestens 40 Arbeiter verletzt - fünf von ihnen mußten im Krankenhaus behandelt werden -, fünf wurden verhaftet, nach 17 Stunden jedoch wieder freigelassen, und von fünf weiteren, darunter der Ehefrau eines Arbeiters, fehlte am Sonntag noch jede Spur, wie ein Sprecher der Minenarbeitergewerkschaft mitteilte." Artikel von Andreas Knobloch in der jungen Welt vom 15.01.2008
Nachtrag der Redaktion LabourNet: Wie Reuters soeben meldet ruft die Mienenarbeiter-Gewerkschaft für morgen, 16.01.2008 zu einem landesweiten Streik aller Mienenarbeiter auf, um die KollegInnen zu unterstützen! Wir werden berichten.
Former Nokia workers protest dismissals and actions of Manpower and Adecco agencies
"On Feb. 4, a group of former employees of the Finland-based Nokia company protested outside offices of the federal labor board. The company has not paid the severance packages which are required by Mexican law to a group of 1000 workers dismissed by Nokia last November. Nokia has two plants in Reynosa , in the northern Mexico maquiladora area. In recent years, Nokia reduced their workforce in the US and has been moving the work to Mexico . The Alliance Corridor Factory in the Ft. Worth area was formerly the largest mobile phone factory in the world. New workers for the Reynosa plants are usually hired through the Adecco and Manpower agencies. When Nokia dismissed over 1000 workers in November, Manpower and Adecco offered less than 2,000 pesos severance pay to these workers. 53 of them refused to accept this amount, among whom seven pregnant women." Ein Bericht eingestellt von laureakai bei libcom.org vom 08.02.2009
"Lieber
arbeitslos als tot"
"Ein seit fast zwei Monaten währender Streik
in drei Eisenerzminen Mexikos hat eine überraschende Wendung
genommen. Am Dienstag nachmittag (Ortszeit) gab das Bergbauunternehmen
Grupo Méxiko (GM) bekannt, die Silber-, Zink- und Bleimine
im zentralmexikanischen Taxco zu schließen. Der größte
Bergbaukonzern des Landes setzt damit die Arbeiter in den anderen
bestreikten Betrieben massiv unter Druck. Doch die wollen an dem
Ausstand festhalten. Es geht ihnen nicht nur um die Aushandlung
eines neuen Tarifvertrages. Die Beschäftigten werfen der GM,
dem weltweit drittgrößten Kuperproduzenten, zudem vor,
die Sicherheit der Arbeiter fahrlässig zu vernachlässigen"
- so beginnt der Bericht über den Kampf von rund 3.000 Arbeitern
"Lieber
arbeitslos als tot"
von Harald Neuber in der Tageszeitung "Junge Welt" vom
27. September 2007. Siehe dazu auch:
Hunderte Bergarbeiter wg Streiks entlassen
Nur wenige Tage nachdem sich der konservative Kandidat
Calderón zum Wahlsieger erklärt hat, hat die massenhafte
Entlassung von streikenden Bergarbeitern in Sonora gezeigt, wie
das Bürgertum die seit Monaten heftig zunehmende Unruhe im
Lande "in den Griff" zu kriegen gedenkt: mit weiterer
Repression. In einer der grössten Kupferminen der Welt, Nacozari
streikten die 1400 Beschäftigten seit März diesen Jahres
- kurz nach der "Wahl" erklärte ein Gericht, dies
sei kein legaler Streik, womit der Kündigungsschutz nach mexikanischem
Recht entfällt und sofort wurden Hunderte entlassen. Der (englische)
Bericht "Hundreds
of Mexican Miners Fired for Striking"
von David Bacon vom 8. August 2006 bei "Truthout".
Streik in der Sozialversicherung
- Sozialversicherung: Streik verloren, bevor er begann...
Freude über das "überraschend zustanden gekommene"
Abkommen zwischen der Geschäftsleitung des Mexikanischen
Institutes für Soziale Sicherheit und der Gewerkschaft SNTSS
äußerte nicht nur Präsident Fox sondern auch der
in allen Umfragen führende linksliberale Kandidat Lopez Obrador.
Von den 370.000 Beschäftigten des Institutes war solches
nicht zu vernehmen: Statt nach 27 Dienstjahren gibt es jetzt auch
hier eine Altersgrenze von 60 bzw 65 für die Rente - die
zudem niedriger sein wird. Nach Zedillos Privatisierung der Finanzierung
des Systems 1997 war Fox dran mit der grossen "Rentenreform".
In der Konfrontation opferte Fox den Institutspräsidenten
Levy - aber dafür stimmten über 600 der rund 900 Delegierten
einer eilig einberufenen Gewerkschaftskonferenz für das Abkommen.
Der Druck gegen die Gewerkschaft war einerseits gross: einmal
weil ohnehin jeder Streik einer Gewerkschaft der alternativen
Zentralen zur Staatsgewerkschaft CTM dem Druck der Medienwirtschaft
begegnen muss (die SNTSS ist die grösste Gewerkschaft in
der Föderation UNT)- so veröffentlichte beispielsweise
die CROC (eine der cTM Gewerkschaften) "über alle mexikanischen
Sender" ein Statement in dem betont wurde, dass der erste
tote Patient das Ende der SNTSS bedeuten würde. Zum anderen,
weil allen Seiten klar war, dass dies eine prinzipielle Auseinandersetzung
ist, die auf andere Branchen "durchschlagen" wird. Und
drittens, weil die Gewerkschaft sich in der Öffentlichkeit
einigermassen isolierte, indem sie gegen den Präsidenten
Levy antisemitische Ausfälle zuließ. Auf der anderen
Seite hatte die SNTSS wichtige Gewerkschaften an ihrer Seite,
die bereits dabei waren Solidaritätsstreiks zu organisieren:
die Telephongewerkschaft STRM aus dem eigenen UNT-Verband ebenso
wie die einflussreiche Elektrikergewerkschaft SME, die der FSM-Föderation
angehört. Vertreter beider Gewerkschaften, wie auch die relativ
starke innergewerkschaftliche Opposition der SNTSS (etwa ein Drittel
der Delegierten) kritisierten den Abschluss und nannten ihn eine
"Kapitulation". Der (englische, hiermit kurz zusammengefasste)
Beitrag "Fox
Government Defeats Social Security Workers—Big Setback For
Workers"
von Dan La Botz in der Oktoberausgabe 2005 von Mexican Labor News
& Analysis der unabhängigen US-Basisgewerkschaft United
Electricians.
- Erst werden die Beiträge der Unternehmen auf verschiedenste Weise reduziert. Dann wird der Notstand der Sozialversicherung konstatiert. Dann soll die Sozialversicherung abgeschafft - dh "privatisiert" werden, als ob die Menschen vorher keine Beiträge bezahlt hätten (nur eben nicht in die Kassen irgendwelcher Versicherungskonzerne). Wem das irgendwie bekannt vorkommt, der weiss schon einiges über "kapitalistische Globalisierung" - denn genau dieses Uralt-Argumentationsmuster wird heute in Mexico von Fox&Co in bezug auf die staatliche Sozialversicherung INSS ebenfalls verwendet - und die Gewerkschaft streikte dagegen. Denn die ersten, die unter solchen Maßnahmen leiden sind in diesem Fall die Beschäftigten. Jetzt hat die Gewerkschaft SNTSS, die dem alternativen Verband UNT angehört, das Angebot der neuen INSS - Geschäftsführung akzeptiert. Die "Disidencia sindical de base", SNTSS-Opposition, kritisiert dieses Abkommen in dem Beitrag "Un planteamiento anticapitalista luego de vender el Contrato Colectivo" vom 20. Oktober 2005 bei "Clajadep-LaHaine"
Aktivistin von Matamoros in Deutschland
Vom 20. bis 26.Februar 2003 ist eine Aktivistin der Puma Zuliferung Matamoros in Deutschland, um eine Reihe von Veranstaltungen zu machen. Am 25.Februar findet in Köln eine Pressekonferenz statt. Eine Pressemitteilung der Clean Clothes Campaign
Kampf für eine demokratische Gewerkschaft bei der Firma Matamoros Garments
Matamoros Garments macht Uniforme für die Marke Angelica und Sportkleidung für die Firma Puma. Seit dem 14. Januar 2003 streiken 190 der 250 ArbeiterInnen, nachdem sie seit drei Wochen keine Lohn bekommen. Sie werfen der Firma vor, daß sie zu lang arbeiten müssen, die Fabrik nicht verlassen dürfen, eingesperrt werden und daß die Firma einen 'Schutzvertrag' mit einer 'Gewerkschaft' vereinbart haben, dadurch hat die Firma den ArbeiterInnen ihr Recht auf gewerkschaftliche Organisation entzogen. Für weitere Information siehe die laufende Berichterstattung bei No Sweat, UK (auf Englisch)
August 01: Lohnstreik bei Volkswagen Mexico
Siehe Branchen: Auto / VW |