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Updated: 18.12.2012 16:09

Mexiko

Internationale, gewerkschaftspolitische Meldungen, die wir aus Newsgroups oder über Kontakte, KooperationspartnerInnen bzw KorrespondentInnen bekommen haben. Viele sind auf Englisch, manche in anderen Sprachen. Meist nicht woanders zu finden.
Übrigens: Internationale Nachrichten aus speziellen Branchen sind auch auf den jeweiligen Branchen- Seiten zu finden!

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"Ein monströses Gesetz" new

So bezeichnet Benedicto Martinez Orozco, einer der Vorsitzenden der Authentischen Arbeiter Front (FAT) den Entwurf für ein neues mexikanisches Arbeitsgesetz, dass der kongress gerade begonnen hat, 30 Tage lang zu debattieren. Der ausführliche Artikel "Mexico’s Labor Law Reform Sparks Massive Protests" externer Link von David Bacon am 16. Oktober 2012 bei In These Times hebt sowohl hervor was sich konkret im Gesetz ändern soll (weltweit üblich: Mehr "Flexibilität", also leichter entlassen und insgesamt die stets erträumte Kostensenkung), als auch wie das gültige Gesetz (etwa durch die Maquiladoras in den Sonderzonen) schon seit langem ausgehebelt wurde - und warum trotzdem der Widerstand so breit ist.

Wer keine Wahl hat...

Wie schon bei der letzten Präsidentschaftswahl, als ein gewisser Don Calderon von wem auch immer zum Gewinner erklärt wurde, gab es auch bei der jetzigen Präsidentschaftswahl massive Betrugsvorwürfe - an einigen Stellen so offensichtlich, dass sogar offiziell nachgezählt werden musste, mit, wie beim letzten Mal, nicht veröffentlichten Ergebnissen. In dem Beitrag "AMLO: "PRI hat fünf Millionen Stimmen gekauft"" externer Link von Andreas Knobloch am 12. Juli 2012 bei amerika21.de heisst es konkret dazu: "Im Zentrum der Vorwürfe steht der Fall Soriana, der als "Sorianagate" bekannt wurde. Im Bundesstaat Estado de México, dessen Gouverneur der Präsidentschaftskandidat der PRI, Enrique Peña Nieto, war, soll seine Partei 1,8 Millionen elektronische Einkaufsgutscheine für die Supermarktkette Soriana verteilt haben, die mit bis zu 1.000 Pesos (rund 60 Euro) aufgeladen waren. In Mexiko sind Geschenke im Wahlkampf erlaubt, diese von der Stimmabgabe abhängig zu machen ist jedoch illegal. Das aber wirft die PRD der PRI vor. In den ersten Tagen nach der Wahl war es in mehreren Soriana-Filialen zum Teil zu Panikkäufen gekommen, wegen Befürchtungen, im Rahmen der Nachwahluntersuchungen könnten die Karten gesperrt werden. Die Kurse der Soriana-Aktien an der mexikanischen Börse fielen um 7,4 Prozent. Die Supermarktkette wies die Vorwürfe als "absolut falsch" zurück. Mit den Einkaufsgutscheinen seien lediglich Rabatte und das Sammeln von Punkten möglich"  - dieses Mal soll der Protest der PRD im legalen Rahmen bleiben, 2006 gab es Massenmobilisierungen.

Siehe dazu auch: "El movimiento #Yosoy132 denuncia irregularidades en los comicios mexicanos" externer Link von cubadebate am 03. Juli 2012 bei rebelion.org - ein Bericht zum Protest der neuen mexikanischen Jugendbewegung wegen Wahlfälschungen.

Sowie: "ANULACION DE ELECCION DE ESTADO QUE MANIPULA VOLUNTAD POPULAR" pdf-Datei - eine Erklärung der "Alianza de Trabajadores de la salud y empleados públicos" vom 10. Juli 2012, ein übergewerkschaftliches Bündnis mit sozialen Bewegungen, das die Ungültigkeit der Wahl fordert, vor allem wegen der ungesetzlichen Millionenspenden des Unternehmerverbandes, sowie die Entziehung der Fernsehkonzession für den Slimkonzern.

Solidaritätskampagne mit dem CAT

Die Entführung von José Enrique Morales Montaño war nur die Spitze des Eisbergs einer offensichtlich koordinierten Attacke gegen das Zentrum zur Unterstützung der Arbeiter. Dagegen wurde jetzt eine internationale Solidaritätskampagne für Freiheit auf gewerkschaftliche Organisierung überall begonnen.

a) Der Angriff auf das CAT

"An dieser Stelle muss explizit darauf hingewiesen werden, dass sich das CAT einer Verleumdungskampagne gegenübersieht, welche von Regierungsmitgliedern sowie Akteuren (multinationaler) Unternehmen vorangetrieben wird. Am 27.07.2011 beschrieb
der Präsident der Nationalen Handelskammer, Luís Espinosa Rueda das CAT als „eine Gefahr für Puebla“. Den Mitgliedern des CAT sowie der Direktorin des Zentrums, Blanca Velazquez, wirft er vor, dass „diese Gruppe lediglich darum bemüht ist, Unternehmen – allen voran US-amerikanischer Herkunft – zu destabilisieren“. Überdies erklärte am 12.04.2012 der Vorsitzende des Dachverbandes der mexikanischen Arbeiter/innen (Confederación de Trabajadores de México – CTM) sowie des nationalen Ausschusses für soziale Sicherheit für die Mitglieder des Kongresses (Comisión de Trabajo y Previsión Social del Congreso de los Diputados), Leobardo Soto Martínez, öffentlich, dass man es dem CAT nicht gestatte, sich weder in gewerkschaftliche noch unternehmerische Angelegenheiten des Bundesstaates Puebla einzumischen. Die Nichtbeachtung dieser Warnung würde entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen
" - heisst es unter anderem in der übersetzten Fassung der Erklärung des CAT zu den jünsgten Attacken "Menschenrechtsaktivist in Puebla entführt, gefoltert und mit dem Tode bedroht" pdf-Datei vom 16. Mai 2012.

b) Solidaritätserklärungen

"Das Zentrum zur Unterstützung der Arbeiter/innen (Centro de Apoyo al Trabajador - CAT) im mexikanischen Puebla, deren Vorsitzende Blanca Velazquez Gast einer Veranstaltung des Arbeitskreises Internationalismus (AKI) der IG Metall Berlin am 24.11.2011 war, hat einen dringenden Apell an uns gerichtet, dem CAT in einer existenziellen Bedrohung beizustehen" - das ist die Einleitung zur "Solidaritätserklärung" pdf-Datei der Teilnehmer der Veranstaltung des AK International der IGM Berlin vom 24. Mai 2012 - ein Text der im Anhang auch viele Hintergrundinformationen enthält. Solidaritätserklärungen gibt es auch von der IG Metall und der FITIM, der lateinamerikanischen Föderation der Metallgewerkschaften.

Mexiko: Menschenrechtler entführt und gefoltert

Der mexikanische Menschenrechtler José Enrique Morales Montaño vom Unterstützungszentrum für Beschäftigte (CAT) in Puebla, Mexiko, ist am 15.Mai 2012 entführt und körperlich gefoltert worden. Er war auf dem Weg zum lokalen Arbeitsgericht von Puebla, um eine Gruppe von Textilarbeiter/innen zu begleiten, die im Konflikt mit einer Firma in der Region stehen…“ Infos und Petition bei Labourstart externer Link

Ein Kongress. Ein Fortschritt?

Am 19. und 20. November fand in Mexiko Stadt in den Räumen der Betriebsgewerkschaft von Uniroyal die dritte "Asamblea Nacional Obrera de Trabajadores de la Ciudad, el Campo, el Mar y el Aire de la Otra Campaña" statt. Unter dem Titel eben "Tercera Asamblea Nacional Obrera de Trabajadores de la Ciudad, el Campo, el Mar y el Aire de la Otra Campaña" externer Link hat das Kollektiv Caidest Anfang Dezember 2011 auf ihrer Seite "Praxis en America Latina" einen Bericht über diese Tagung veröffentlicht, auf der über den weiteren gewerkschaftsübergreifenden Kampf unter den Bedingungen des sozialen Krieges in Mexiko und weltweit wachsender Opposition diskutiert wurde.

Wo fängt der Staat an und wo endet das organisierte Verbrechen?

23.000 Unterschriften sind für eine Petition an den Internationalen Gerichtshof gesammelt worden, mit der von diesem verlangt wird, dem mexikanischen Präsidenten Calderon den Prozeß zu machen - wegen seiner Mitverantwortung an 50.000 Todesopfern seit 2006 im sogenannten Krieg gegen die Drogenhändler. Die obige Überschrift ist ein Zitat eines der Unterschriftensammler - näheres in dem Beitrag "Mexicans Call on Int’l Criminal Court to Investigate Both Mexican State and Drug Gangs" externer Link von PAUL IMISON am 06. Dezember 2011 bei counterpunch.

Zapatistischer Arbeiterkongress

Der Aufruf "Convocatoria a la III Asamblea Nacional de Obreros de la ciudad y el campo" vom 07. November 2011 externer Link (hier im Blog von Pedro Echeverria) ist ein Versuch, die zapatistische Bewegung und zumindest einige der gewerkschaftsoppositionellen Kräfte im Lande zusammenzubringen - und richtet sich konsequenterweise an die jungen Arbeiter und Arbeiterinnen in der Stadt und auf dem Lande, wie es im Text heißt, der zum landesweiten Treffen am 19. und 20. November 2011 in Mexiko Stadt einlädt - vor dem Hintergrund der größten Krise des Kapitalismus seit langer Zeit und in Erwartung neuer Angriffe des mexikanischen Bürgertums, etwa durch das Projekt eines neuen Arbeitsgesetzes

Auch Mexiko empört sich

"Regierungskritiker campieren im Zentrum der Hauptstadt, um einen Politikwandel zu erzwingen. Sozialprobleme und Unsicherheit im Fokus. Nach dem Vorbild spanischer Aktivisten haben sich auch im Mexiko Regierungskritiker im Zentrum der Hauptstadt in einem Protestcamp zusammengeschlossen. Bis zu 100 Organisationen seien an der Aktion auf dem Zócalo, dem zentralen Platz im historischen Zentrum von Mexiko-Stadt, zusammengekommen, um gegen die ausufernden Sozial- und Sicherheitsprobleme unter der konservativen Regierung von Präsident Felipe Calderón zu demonstrieren, hieß es in Presseberichten. Die Aktivisten beziehen sich ausdrücklich auch die Bewegung der Indignados, der "Empörten", in Spanien. Begonnen hatte die Aktion am 1. September. Dieses Datum war bewusst gewählt: An diesem Tag stellt der mexikanische Präsident traditionell seinen Regierungsbericht vor." Artikel von Harald Neuber in telepolis vom 14.09.2011 externer Link

Waffen gegen Terrorismus. Welchen?

"Nicht nur in Afrika erweitert die Bundesregierung ihr Engagement in Bezug auf Waffenexporte und Sicherheitszusammenarbeit. Der Export von Rüstungsgütern nach Mexiko explodierte seit der Amtsübernahme des mexikanischen Präsidenten Felipe Calderón. Laut den Rüstungsexportberichten der Bundesregierung pendelt das Volumen, das sich zuvor nur im unteren sechsstelligen Euro-Bereich bewegte, seit 2007 zwischen 2,5 und 4,1 Millionen Euro. Dabei ist die vereinbarte Lieferung von zwölf Militärhubschraubern durch den Rüstungsexportbericht nicht einmal erfasst. Ferner geht es um eine verstärkte Zusammenarbeit im Hinblick auf organisierte Kriminalität und Terrorismus. In diesem Rahmen stehen auch Ausbildungs- und Ausstattungshilfen für die Polizei zur Debatte, mit denen bewusst Folter in Kauf genommen, ja unterstützt wird, was kein Zufall ist, wie hier ausgeführt werden soll…" - so beginnt "Brüder im Geiste: Die Sicherheitszusammenarbeit mit dem mexikanischen Folterstaat basiert auf gemeinsamen Werten" externer Link ein Beitrag von Peter Clausing auf IMI-Standpunkt vom 20. Juli 2011. Siehe dazu auch: "Perdura la tortura en México: ACAT Francia" externer Link pdf-Datei vom 27. Juli 2011 - eine Erklärung der katholischen französischen anti-Folterorganisation ACAT, die über Foltermethoden in Mexiko berichtet...

Der Kampf gegen Privatisierungen dauert an

"In Mexiko führen Linke einen erbitterten Kampf gegen Privatisierungen und den nationalen Ausverkauf" - so beginnt das Gespräch "Die Neoliberalen hinterlassen verbrannte Erde" externer Link mit Paco Ignacio Taibo II von: Torge Löding in der jungen welt vom 04. Mai 2011

Antigewerkschaftsgesetz gescheitert: Zeitarbeit weiter illegal

Auf Initiative der einst ewigen Staatspartei PRI sollte ein neues Arbeitsgesetz im Parlament abgestimmt werden: Denn noch sind in Mexico Zeitarbeitsverträge verboten, und diese Möglichkeit einzuführen war einer der Kernpunkte der geplanten Gesetzgebung und stand auch im Zentrum der gesellschaftlichen Debatte darum. Unterstützt wurde diese Initiative nicht nur von der rivalisierenden PAN, der rechten Partei der nationalen Aktion also, sondern auch vom Transmissionsriemen der PRI, dem grössten Gewerkschaftsbund CTM. Die in den letzten Jahren wieder stärker gewordenen unabhängigen Gewerkschaften mobilisierten massiv dagegen - Schätzungen sprachen von bis zu 100.000 DemonstrantInnen bei der abschlusskundgebung vor dem Parlament. Die Gesetzesinitiative wurde deshalb (einstweilen?) auf Eis gelegt, berichtet in "Union-Busting Bill Stopped by Union Action-in Mexico" externer Link Dan LaBotz am 25. April 2011 in den Labornotes.

Mexiko und die Mexikaner in den USA

"Einen »Krieg gegen die Migranten« nennt es die mexikanische Tagesszeitung La Jornada. Einwanderer in den USA fürchten sich vor einer Verschärfung der Gesetzgebung und vor Übergriffen. In Mexiko nimmt man großen Anteil an der Debatte im nördlichen Nachbarland, leben doch 13 Millionen Mexikaner in den USA, etwa die Hälfte von ihnen ohne einen legalen Aufenthaltsstatus..." - so beginnt der Artikel "Abgefangen vor der Grenze" externer Link von Kathrin Zeiske in der Jungle-World vom 12. August 2010.

Netzwerk gegen Bergwerk

"Mariano Abarca Roblero war ein erbitterter Gegner des kanadischen Bergbauunternehmens Blackfire. In seinem Heimatort, der kleinen Kreisstadt Chicomuselo im mexikanischen Bundesstaat Chiapas, setzte er sich mit anderen Einwohnern dafür ein, die Ausbeutung der Barytvorkommen (Schwerspat) im Landkreis durch den Multi zu verhindern. Abarca gehörte zu den wichtigsten Figuren des landesweit organisierten Mexikanischen Netzwerks der Bergbaugeschädigten (REMA). Der vierfache Familienvater bezahlte sein Engagement mit dem Leben. (..) In San Luis Potosí und San Pedro hat das Breite Oppositionelle Bündnis (FAO) gegen die Mine San Xavier seinen Kampf inzwischen bis in die Aktionärsversammlung von New Gold in Toronto getragen. Würde New Gold nicht mit Duldung der mexikanischen Regierungsbehörden Gerichtsbeschlüsse ignorieren, hätte der Tagebau längst geschlossen werden müssen. Im Netzwerk REMA und länderübergreifenden Initiativen formiert sich zusehends Widerstand gegen die Bergbaumultis. Zu erwarten, dass er sich angesichts der Gewinnperspektiven für die Konzerne kurzfristig durchsetzen kann, wäre allerdings naiv" - so beginnt der Artikel "Wirklich wahre Goldgruben" pdf-Datei von Gerold Schmidt aus Lunapark21 - Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie - Heft 10 - Sommer 2010, exklusiv im LabourNet Germany. Zu Lunapark21: Zeitschrift zur Kritik der globalen Ökonomie und zum Inhaltsverzeichnis von Heft 10 vom Sommer 2010 sowie Bestell- und Abobedingungen siehe die Homepage der Zeitschrift externer Link

Schweinegrippe: Naturkatastrophe oder Ergebnis "industrieller Viehzucht"?

Der Katalog perverser Wortschöpfungen des Kapitalismus ist dick: Neben solchen Perlen wie Kollateralschaden oder Minuswachstum gehört auch beispielsweise industrielle Viehzucht dazu. Soll transportieren, dass es sich dabei eben nur um Viehzucht in großem Stil handelt und nicht um eine ständige Gefahrenquelle für Fleischesser. Der Schweinevirus ist keineswegs neu, die Reaktionen offizieller Bürokratien wie der WHO sind es auch nicht, noch sind es Panikschlagzeilen der Journaille - die Resistenz der Tiere, die wegen verringerter Widerstandsfähigkeit mit Medikamenten vollgestopft werden, allerdings ist schwach wie nie. Nun mag es eine übliche mexikanische Art sein, alles Übel aus dem Norden kommen zu sehen: Wie es das Gerücht, alles habe in Veracruz begonnen, wo die US-Fleischkette Smithfield ein großes Werk betreibt. Wichtiger ist: Es könnte sein. Was ausführlich dargelegt wird in dem Beitrag "The swine flu crisis lays bare the meat industry's monstrous power" externer Link von Mike Davis im "Guardian" vom 27. April 2009.

Schuldnervereinigungen gegen Banken

Die "Fundación Vida Digna" hat in mehreren mexikanischen Städten die demonstrative kollektive öffentliche Verbrennung von Kreditkarten organisiert. Damit wird gegen die Tatsache protestiert, dass Banken natürlich auch im mexikanischen Kapitalismus Steuergelder bekommen, was aber keineswegs bedeutet, dass sie dem Steuerzahler als Kunde irgendwie entgegenkommen würden. Und da Probleme mit Bankdarlehen in den letzten Wochen in Mexiko zu einem Massenproblem geworden sind, häufen sich die Proteste, inklusive der Blockade von Filialen. Der (spanische) Kurzbericht "Queman tarjetas de crédito en protesta de altos intereses" externer Link von José Hernández bei "El Golfo" (gespiegelt bei Clajadep-LaHaine) vom 23. Februar 2009.

Gewerkschaften und Finanzkrise

Mexiko hat eine besonders exponierte Stellung in der aktuellen Krise: über NAFTA besonders eng mit den USA verbunden, eine mehr oder weniger gewählte Regierung, die ihre Privatisierungsprojekte nicht so recht vorwärts bekommt, die Perspektive daß hunderttausende aus den USA zurückkommen könnten - und eine zutiefst gespaltene Gewerkschaftsbewegung, deren größter Teil eng mit der Regierung verflochten ist. Der Beitrag "Financial Crisis Hits Mexico: Social Crisis on The Horizon?" externer Link erschien in der Oktoberausgabe 2008 von Mexican Labor News & Analysis - der Initiative über die Grenze hinweg der US Gewerkschaft UE International.

Gefährlicher Protest gegen Mülldeponie: AktivistInnen in Gefahr

"Der Gemeindebedienstete Cristóbal Martinez Ortega aus dem Dorf San Antón (Gemeinde Cuernavaca im Bundesstaat Morelos) wurde von vier Männern, die sich als Polizisten auswiesen, entführt und brutal niedergeschlagen.Cristóbal Martinez Ortega ist einer der OrganisatorInnen einer Gruppe von EinwohnerInnen, die gegen eine geplante Mülldeponie in der Gegend protestieren. Weitere Mitglieder der Gruppe sind ebenfalls in Gefahr, solchen Übergriffen zum Opfer zu fallen..." Artikel auf der Seite von Netzwerk GewerkschafterInnen - Arbeitsgruppe für verfolgte GewerkschafterInnen bei Amnesty vom 22.06.2008 externer Link

Chiapas: Europaweiter Aktionstag

Chiapas: Europaweiter Aktionstag"In den letzten Monaten haben die Angriffe auf zapatistische Gemeinden drastisch zugenommen. Der Krieg niederer Intensität hat ein Ausmaß angenommen wie seit dem Massaker von Acteal vor zehn Jahren nicht mehr. Deshalb gibt es einen Aufruf für einen europaweiten Aktionstag vor den Botschaften und Konsulaten Mexikos am 15. Februar 2008 anlässlich des zwölften Jahrestages der Abkommen von San Andrés." Der gesamte Aufruf bei der fau externer Link

Flutkatastrophe in Tabasco und Chiapas

  • Mexico: Medizinische Nothilfe in Chiapas und Tabasco
    "medico international ruft zu Spenden für Katastrophenopfer in Chiapas auf. Ursache der Katastrophe sind Korruption und Umweltzerstörung. Die mexikanische medico-Partnerorganisation Salud y Desarrollo Comunitario (SADEC) leistet zurzeit Katastrophennothilfe in den mexikanischen Bundesstaaten Chiapas und Tabasco. Ein Ärzte-Team von SADEC betreute in Tabasco bereits rund 1800 Menschen. Größter Handlungsbedarf besteht aktuell im nördlichen Chiapas. Hier sind schätzungsweise 100.000 Menschen von den schlimmsten Überschwemmungen seit einem halben Jahrhundert betroffen. Viele Gemeinden sind durch das Abrutschen instabiler Hänge bedroht." Die Sonderseite bei medico international externer Link

  • Politik mitverantwortlich für Flut in Mexiko
    Ein Interview von LK, Gruppe B.A.S.T.A., Mexiko-Stadt, mit Norma Cacho und Miguel Pickard externer Link von Zentrum für ökonomische und politische Forschung (CIEPAC) aus San Cristóbal de las Casas, Chiapas, auf Indymedia vom 15.11.2007

  • Flutkatastrophe in Tabasco und Chiapas: Bericht von vor Ort
    " Nicht nur Tabasco ist nach zweiwöchigen, ununterbrochenen Regenfällen unter Wasser, auch der Norden von Chiapas ist stark betroffen, zahlreiche Flüsse sind über die Ufer getreten. Die Zahl der Unwettergeschädigten in Nordchiapas wird auf über 10'000 geschätzt, offizielle Hilfeleistungen seien hier bisher sehr spärlich, so die mexikanische Presse. Momentan ist eine Companera der Soligruppe dort vor Ort und schreibt uns gestern Freitag folgendes: "Gerade habe ich mit einem zapatistischen Compa aus La Sabanilla, einem von den Regenfällen stark betroffenen Bezirk, gesprochen. Er hat gesagt, es habe 3, 4 Gemeinden wegen Erdrutschen so getroffen, dass sie evakuiert werden mussten. Vielleicht wird auch eine Direkthilfe notwendig. Ich habe den Compa gefragt, ob der Rat der Guten Regierung informiert sei. Anscheinend wissen sie es. Vielleicht können wir da finanzielle Unterstützung leisten. Es regnet weiter ueberall wie verrückt. In Ocosingo ist auch schon ein Fluss überbordet. Villahermosa ist in eine Katastrophe, die ganze Stadt ist überflutet, ca. 100000 Leute in ihren Haeusern eingeschlossen. Es ist unglaublich, ein zweites New Orleans." (.) Ausserdem scheint uns wichtig, im Auge zu behalten, wie sich der anfangs durchaus sinnvoll erscheinende Einsatz des mexikanischen Militärs zur Evakuierung von Flutopfern insbesondere in Tabasco entwickeln wird. Tabasco ist der Staat mit der erdölverarbeitenden Industrie und deshalb von zentraler strategischer Bedeutung. Im Zuge der Katastrophe könnte dort ein ähnliches Shock-and-Awe-Strategie wie in New Orleans, nach dem Mitch oder anderswo angewandt werden: die Katastrophe wird von oben als "Gelegenheit" benützt, um Strukturanpassungsmassnahmen durchzuziehen, die sonst auf Widerstand stossen würden. Diese Art von Katastrophen-Kapitalismus hat übrigens Naomi Klein - nicht als erste, aber sehr lesbar - in ihrem neuen Buch "Die Schock-Therapie" beschrieben." Auszug aus dem Newsletter von Direkte Solidarität mit Chiapas externer Link vom 03.11.2007

Mexiko hat offiziell einen Präsidenten

"Gestern ist es im militärisch abgesperrten Parlament dem konservativen Felipe Calderón gelungen, seinen Amtschwur abzulegen. Heimlich hatte sich Calderón schon in der Nacht zuvor zum Präsidenten küren lassen. Er überraschte aber seine Gegner, als er trotzdem das Parlament durch die Hintertür betrat und in nur vier Minuten die Zeremonie hinter sich brachte. Seit Dienstag hielten Gegner und Anhänger von Calderón das Podium besetzt, erneut kam es dort gestern zu Prügeleien. Der zum Gegenpräsident ausgerufene Oppositionskandidat hatte seine Anhänger zum zentralen Platz der Hauptstadt mobilisiert, um eine friedliche Demonstration anzuführen. Der Streit ist nicht beigelegt und weitere Konflikte sind vorprogrammiert, weil die Schere zwischen Arm und Reich im Land immer weiter auseinander geht." Artikel von Ralf Streck auf Indymedia externer Link vom 03.12.2006

Gegen Wahlfälschung protestieren...

Die Millionen-Demonstration gegen Wahlbetrug in Mexico-Stadt war vor allem eine Demonstration der ArbeiterInnen, zu der auch zahlreiche Gewerkschaften aufgerufen hatten. Und da jeder und jede sowohl wissen, dass dies beileibe nicht der erste Wahlbetrug in Mexikos Geschichte ist, als sie auch wissen, dass die beiden grössten einheimischen Finanzgruppen die Wahlkampgne der PAN massiv unterstützt haben, protestieren auch jene Teile der Bevölkerung, die nicht zur Wahl gegangen sind. zumal die Wahl vor einem Hintergrund stattfindet, der von Rebellion (Oaxaca), Verteidigung der Gewerkschaftsautonomie (Bergarbeiter) und Repression (Atenco) gekennzeichnet ist. Die aktuelle Materialsammlung "Wieder eine gefälschte Wahl" vom 20. Juli 2006.

Tijuana - das kommende Hongkong. Oder das kommende Chiapas?

Tijuana ist eine Stadt extremer Gegensätze - wirtschaftlich erstarkt durch hightech-Maquilas und eine Silhouette aus Glaspalästen entlang des Flussufers. In der offiziellen Propaganda ist die Stadt ob ihrer Grenzlage zu den USA das "kommende Hongkong" - ein internationales Finanzzentrum also. Lawrence Herzog, Professor für Stadtplanung an der Staatsuniversität im benachbarten San Diego sieht da eine ganz andere mögliche Entwicklungsrichtung: Zu einem neuen Chiapas. Sein (englischer) Artikel "Tijuana's Future: Rebellion (Mini-Chiapas) in the Hills?" externer Link vom 28.Februar 2005 in der Zeitung "Voice of San Diego"berichtet von dem, was sich unter der Oberfläche tut.

Proteste gegen Sozialkürzungen

  • Mexico Workers Plan Strike to Protest Fox Agenda Before Address.
    A half million Mexican electricity, telephone and healthcare workers will walk off the job today to protest President Vicente Fox's plans to reduce retirement benefits as he prepares to address the nation, union leaders said…” Bloomberg-Meldung vom 1.9.04 externer Link

  • Disproportion. Mexiko: Sozialversicherung vor dem Kollaps – Reform treibt Gewerkschaft auf die Barrikaden. Bericht in junge Welt vom 12.08.2004 externer Link

Cifras pavorosas: 70% de habitantes de Ciudad de México son pobres

(Erschreckende Zahlen: 70% der Einwohner von Mexico City sind arm) - Ein redaktioneller (spanischer) Artikel vom 7. Mai 2004 beim Nachrichtenportal "Clajadep-LaHaine" externer Link , in dem auf Grundlage des offiziellen Sozialberichts der mexikanischen Behörden eine katastrophale Bilanz der Entwicklung für die Menschen in der Hauptstadt Mexicos gezogen wird - verbunden mit hinweisen darauf, dass es in der Provinz und auf dem Lande schlimmer sei

WTO-Tagung in Cancún

baja police arrest mexican housing activists

Bericht von David Bacon über die Verhaftung eines Aktivisten der mexikanischen Landlosenbewegung durch die mexikanische Polizei in der Baja California vom 28.12.01

Die Monster von Fox

Seit drei Monaten stellt die konservative Pan in Mexiko den Präsidenten. Gespräch mit Paco Ignacio Taibo II externer Link über das politische und soziale Klima im Land in Jungle World 12 vom 21. März 2001

Specials

Arbeitskämpfe

darin aktuell:

Oaxaca

EZLN und Chiapas

Massiver Angriff auf Oaxaca

Arbeitsbedingungen

Gewerkschaften

Privatisierung und Widerstand

Call for Justice in Mexiko - 11. Dezember 2006

Viva la Autonomia - EZLN

Menschenrechte und gewerkschaftliche Freiheit updated

darin:

gewerkschaftliche Rechte

Repressionswelle gegen die Bewohner von Atenco

Räumung der UNAM

Grundinfos

Mexiko im Auswärtigen Amt der Bundesregierung externer Link

Mexiko im Fischer Weltalmanach externer Link

Mexiko bei
Labourstart
externer Link

Mexiko bei beim CIA- factbook externer Link

siehe auch

Hungerkrise und IWF
im LabourNet unter Diskussion > Wipo allgemein

Labournet Germany zu den Teuerungs- protesten ab Oktober 2007. Übersicht unserer Meldungen aus vielen Ländern unter „Internationales“


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