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Updated: 18.12.2012 16:09

Hungern gegen Hunger? Debatte um den Hungerstreik als Protestform

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Der Vorschlag

Hungerstreik gegen Hartz IV-Abbau - existenzielle Zumutungen mit existenziellen Protestformen beantworten!

  • Hungerstreik auf Juni des Jahres verschoben new
    Der ab dem 2. April 2007 geplante kollektive Hungerstreik gegen Hartz IV-Abbau ist auf den Juni verschoben worden. Die dezentrale Kampagnenwoche für Alg II-Regelsatzerhöhung und gesetzlichen Mindestlohn findet trotzdem statt. Siehe die Meldung der Vorbereitungsgruppe Hungerstreik vom 13.3.07 externer Link

  • Kleine Dramaturgie des Hungerstreiks gegen Hartz IV
    Der Zeitplan von Peter Grottian vom 16. Februar 07 pdf-Datei

  • Kollektiver Hungerstreik gegen Hartz IV ab 02. April 2007 in Berlin - existenzielle Zumutungen mit existenziellen Protestformen beantworten! Aufruf zu einer besonnenen Debatte und für ein extremes Mittel der gewaltfreien Demonstration
    Aufruf in überarbeiteter Fassung vom Februar 2007 pdf-Datei. Die Autoren: Peter Grottian, Michael Maurer, Tommi Sander, Pia Witte

  • "Die Würde des Menschen steht unter Finanzierungsvorbehalt". Warum ich an einem Hungerstreik teilnehme
    Artikel von Ellen Diederich, Oberhausen, vom 15.2.2007 externer Link bei Linkezeitung

  • Hungerstreik gegen Hartz IV im April 2007
    - existenzielle Zumutungen mit existenziellen Protestformen beantworten! Aufruf zu einer besonnenen Debatte und für ein extremes Mittel der gewaltfreien Demonstration
    Überarbeitete Fassung vom November 2006. Autoren: Peter Grottian (Berliner Sozialforum/Aktionsbündnis Sozialproteste Berlin), Michael Maurer (Bündnis gegen Sozialabbau - Jüterbog), Tommi Sander (IG contra Sozialabbau Aschersleben) und Pia Witte (AG Soziale Politik Leipzig/Aktionsbündnis Sozialproteste Leipzig)

  • Aufruf zu einer besonnenen Debatte und für ein extremes Mittel der gewaltfreien Demonstration.
    Aufruf vom September 2006 von Peter Grottian (Berliner Sozialforum/Aktionsbündnis Sozialproteste Berlin), Michael Maurer (Aktionsbündnis Sozialproteste Jüterbog), Tommy Sander (Aktionsbündnis Sozialproteste Aschersleben), Pia Witte (Aktionsbündnis Sozialproteste Leipzig)
  • Aufruf von Peter Grottian vom 16.08.2006 externer Link pdf-Datei

Die Debatte

  • Stellungnahme von Tacheles zum Hungerstreik und anderen Protestformen gegen die Zumutungen von Hartz & Co.
    Harald Thomé und Frank Jäger nehmen den geplanten "kollektiven Hungerstreik gegen Hartz IV" ab 02. April 2007 in Berlin - Untertitel: "existenzielle Zumutungen mit existenziellen Protestformen beantworten!" - zum Anlass, um die Position von Tacheles zu erläutern und eine mögliche Perspektive für den Widerstand zu skizzieren. Stellungnahme vom 7.3.07 bei tacheles externer Link. Aus dem Text: ".An wirkungs- wie phantasievolle Protestaktionen und eine effektive Mobilisierung für Großdemos ist derzeit vielerorts gar nicht zu denken. Dass der Protest zunehmend verstummt, ist ein Zeichen unserer aktuellen Schwäche. Das sollten wir uns endlich eingestehen. (.) Es macht aus unserer Sicht wenig Sinn, mit Hilfe von Verzweiflungsaktionen "krampfhaft" zu versuchen, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich zu ziehen. In unserer (besser: "deren") kommerzialisierten Medienwelt werden die ernsthaften Beweggründe der hungerstreikenden Hartz IV-Betroffenen ohnehin nicht so wiedergegeben, wie die sich das wünschen. Das erfahren wir doch immer wieder im Umgang mit den Medien des Kapitals. Bitte versteht uns an dieser Stelle aber nicht falsch: Wir haben Respekt vor denjenigen, die aus der Verzweiflung über die persönliche oder politische Situation heraus eine solche drastische Protestform auf sich nehmen, und wir teilen ihre politischen Forderungen im Großen und Ganzen. Doch ein Hungerstreik ist aus unserer Sicht das falsche Mittel, um den Kampf für politische und soziale Ziele voranzubringen."

  • Der Hungerstreik gegen HartzIV - kollektiv vereinbart und sozial? Eine Streitfrage new
    Kommentar von Angelika Emrich-Pieper vom 7.3.07

  • Kritische Anmerkungen zum geplanten kollektiven Hungerstreik gegen Hartz IV
    Artikel von Armin Kammrad vom 03.03.2007. Aus dem Text: ".Es ist schade, dass scheinbar die Initiatoren zur Legalität der Hartz IV-Gesetze keine eindeutige Position haben. Schließlich hängt die Frage nach der Legalität eng mit der nach den berechtigten Formen des Widerstandes zusammen. Weil eine bestimmte, extrem reaktionäre Politik für die Mächtigen in der Wirtschaft bestimmte Gesetze bastelt, sind diese noch lange nicht legal. (.) Das erpresserische Aushungern von Arbeitslosen ist Ausdruck einer Art stiller "Ausrottungspolitik" im Unterschied zu offenen Diktaturen, im scheinbar "demokratischen" Gewand. Gibt es innerhalb des armen Teils der Bevölkerung nach unausgesprochener Ansicht der politisch Herrschenden sowieso zu viele Menschen, wird man Hartz IV-Betroffene sicher nicht an ihrer öffentlichen Selbstgefährdung mit Drohung der Selbstzerstörung hindern. Und wenn, dann zum Zwecke der völligen Entrechtung durch rechtliche Absprache der Fähigkeit selbst zu entscheiden, was für einem gut oder schlecht ist."

  • Hungerstreik. Leserbrief von Horst (Name der Redaktion bekannt) vom 03.03.2007

  • Klarstellung: BAG-SHI und Hungerstreik
    "Aufgrund einer ,Außerordentlichen Rundmail' des ,Aktionsbündnis Sozialproteste' vom Dienstag, 20.02.2007 stellt die Bundesarbeitsgemeinschaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen (BAG-SHI) e.V. zum Thema ,Kollektiver Hungerstreik gegen Hartz IV ab 02. April 2007 in Berlin - existenzielle Zumutungen mit existenziellen Protestformen beantworten!' fest: "Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Erwerbslosen- und Sozialhilfeinitiativen (BAG-SHI) e.V. unterstützt nicht den Hungerstreik von Menschen in Berlin ab 02. April 2007 als Unterstützer oder Träger." Stellungnahme vom 21.02.2007 pdf-Datei

  • Existentieller Notschrei
    Aktionsbündnis Sozialproteste plant kollektiven Hungerstreik im April. Kritikerin warnt vor unkontrollierbaren Folgen der Debatte. Artikel von Sebastian Wessels in junge Welt vom 21.02.2007 externer Link. Aus dem Text: ".Als »fahrlässig und zynisch« bezeichnete dagegen schon im September die Soziologin und verantwortliche Redakteurin von LabourNet Germany, Mag Wompel, den Aufruf zum Hungerstreik. Als »destruktive Aktion gegen sich selbst« gehe dieser in die falsche Richtung und bringe nur »Resignation, Handlungsunfähigkeit und Lähmung« zum Ausdruck. Zudem widersprach sie scharf dem Befund, es seien »fast alle Artikulations- und Protestformen ausgelotet«. Im Gespräch mit jW bekräftigte Wompel am Dienstag ihre Ablehnung und plädierte statt dessen für offensive, selbstbewußte Protestformen. Derzeit werde beispielsweise erneut über koordinierte Besetzungen der Arbeitsagenturen diskutiert. »Das würde auf jeden Fall mehr Menschen erreichen als ein Hungerstreik und würde vor allem in eine andere Richtung weisen«.."

  • Ausweitung der Kampfzone? Zum Hungerstreik einiger Arbeitsloser
    Artikel von Antonín Dick in junge Welt vom 24.01.2007 externer Link. Aus dem Text: ".Und die Pointe für die Bourgeoisie? »Was? Jahrelanges freiwilliges Hungern von Arbeitslosen? Das ist ein verdammt nützliches Experiment, das uns helfen wird, endlich präzise zu bestimmen, wie wir die Kosten für die Speisung der Millionen Arbeitslosen veranschlagen müssen!«"

  • Hungern gegen Hunger?
    Kommentar von Mag Wompel zum Aufruf von Peter Grottian

  • Im Berliner Sozialforum überwiegend die Bedenken
    Ein Bericht von Peter Nowak von der Diskussion beim Berliner Sozialforum zum Hungerstreik-Vorschlag am 6.11.06

  • Wut wird kanalisiert
    betr.: "Der Hunger nach wirksamem Protest" (Der Politologe Peter Grottian regt einen mehrwöchigen Hungerstreik an, um öffentlichkeitswirksam gegen die Sozialreform Hartz IV zu protestieren), taz vom 2. 11. 06. Leserbrief von Wolfgang Hörner in der taz Berlin lokal vom 7.11.2006 externer Link. Aus dem Text: "Dass Frau Wompel den Hungerstreik angreift, ist mit Misstrauen zu sehen, denn schließlich wird Labournet von der Ver.di-Funktionärin betrieben.."
    Diese (wiederholt und von verschiedenen Personen aufgestellte) Behauptung nehmen wir zu einer eindeutigen Stellungnahme zum Anlaß: 1) Weder Mag noch andere LabourNet-Redakteure sind ver.di-Funktionäre! Wir gehören der berühmten Basis an! 2) Es ist eigentlich sooo einfach: Hätte ver.di (oder eine andere DGB-Gewerkschaft oder der DGB himself) Einfluß auf das LabourNet Germany, würde es das LabourNet Germany ganz einfach gar nicht geben.

  • »Wir haben schon alle Mittel ausgeschöpft«.
    Vielfältige Proteste: Campen vor Arbeitsagentur, Essengehen bei Edeka, Hungerstreik in Berlin. Gespräch mit Tommi Sander externer Link, Sprecher der IG contra Sozialabbau Aschersleben, von Wolfgang Pomrehn in junge Welt vom 17.10.2006. Aus dem Text: " . Hier in Aschersleben, einer Kleinstadt mit 25000 Einwohnern, haben wir jedenfalls schon vieles versucht. Deshalb wollen wir uns auch an dem seit einiger Zeit diskutierten Hungerstreik beteiligen. Wir gehen davon aus, daß sich bundesweit 30 Betroffene beteiligen werden. (.) Der Hungerstreik wird allerdings nicht hier in Aschersleben stattfinden, sondern zentral in Berlin. (.) Ich kenne die Kritik, meine aber, wir haben schon alle Mittel ausgeschöpft. Wenn mir noch jemand ein Mittel nennen kann, dann wäre ich der Letzte, der sich nicht daran beteiligt. Die Stimmung unter den Betroffenen ist jedenfalls so, daß der Hungerstreik mehr oder weniger auf der Tagesordnung steht."

  • Grottian ruft zum Hungern auf. Diskussion um angemessene Protestmittel
    Erwerbslosen- und Sozialbündnisse streiten darüber, ob Hungerstreiks sinnvolle Mittel sind, sich gegen Hartz IV zu wehren. Artikel von Ines Wallrodt in ND vom 29.09.06 externer Link

  • "Hungerstreikaktion"
    Kommentar von Dirk Vogelskamp. Aus dem Text: ".Warum sollte eine medial inszenierte Hungerstreikaktion von Menschen, die Verzicht schließlich gewohnt sind und die mit etwas mehr als 4 Euro täglich ihren Lebensbedarf decken müssen, der wohl noch unterhalb des Gammelfleischniveaus angesiedelt sein dürfte, die Menschenschinder der SPD jetzt noch schrecken? Ein selbstbestimmtes und sozialverträgliches Frühableben ist bekanntlich allen Sozialtechnikern recht. (.) Wenn schon Aktionen, spontan eingefallen und undurchdacht: warum laden wir nicht ein zu einem Tag der offenen Türen bei denjenigen, die, hochentlohnt und diätenschwer, tagtäglich in nicht zu überbietender Leichtigkeit über die Zumutbarkeit von Jobs, von Niedriglöhnen, von Zuzahlungen, von Armutsrisiken und Kürzungsmöglichkeiten schwadronieren. Hin in Bettel- und Arbeitskolonnen zu unseren Bundestagsabgeordneten nach Hause. Wie leben die, die über unser Leben debattieren, als könnte man dasselbe mit Hartz IV anständig bestreiten. Konfrontieren wir sie mit Armut, mit den unzähligen Nöten aus unserer Nachbarschaft. Begeleiten wir sie beim Einkauf - Weihnachten steht vor der Tür, drehen wir ihre Mülltonnen nach Brauchbarem um ...., sonnen wir uns in der Herbstsonne auf ihrem Rasen, nachdem wir ihn kostenfrei zu mähen angeboten haben. Trinken wir Tee und Kaffee aus der Thermoskanne mit den Familien der Abgeordneten am Straßenrand und debattieren. Lassen wir sie unseren Unmut mit Armutsmahnwachen und -gesängen und Theaterspiel ein paar Wochen spüren. Terror, Neid, wird die Blödzeitung grölen. Na und! Besuchen wir ihre Kneipen und Restaurants, schauen wir ihnen mal über die Schulter, wie's sich so leben läßt als Abgeordneter, der über die Lebensbedingungen anderer entscheidet. Mitesseraktion statt Hungerstreik!..."

Specials

Zeichnung: Michael Kinder

Zeichnung:
Michael Kinder

siehe auch

Erste Hungerstreikaktionen unter "Proteste gegen Ein-Euro-Jobs"

Perspektiven der Proteste 2005

Montagsdemos

Heisser Herbst 2004?

Nach der Demo am 1.11 - wie weiter?

Aktionskonferenz am 17./18. Januar 2004 in Frankfurt am Main

Aktionskonferenz am 13. Dezember 2003


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