Liebe KollegInnen,
neu im LabourNet Germany am Donnerstag, 9. August 2012:
I. Branchen > Auto: GM/Opel > Bochum
Opel-Krise und Gegenwehr
"Landesweit und sogar international hat die Bochumer Opel-Belegschaft durch ihre selbständigen, von der Betriebsratsmehrheit wie der IG Metall weder gewollten noch unterstützten Streiks im Jahr 2000 (5 Schichten) und besonders 2004 (11 Schichten) Aufsehen erregt. Aktuell steht wieder eine harte Auseinandersetzung an, unter schwierigen Bedingungen." Artikel von Wolfgang Schaumberg vom 8. August 2012 Aus dem Text: "(.) Die aktuelle Krisenentwicklung wird auch bei der Masse der Beschäftigten in der Automobilindustrie die grundsätzlichen Debatten über unser Wirtschafts- und Gesellschaftssystem anheizen. "Vergesellschaftung von Banken und Schlüsselindustrien" - die meisten Kolleginnen und Kollegen verbinden derzeit mit derartigen Forderungen nicht nur deswegen keine Hoffnung, weil sie die Macht fest in den Händen der 1% sehen. Zurecht wird nämlich gefragt: was käme denn danach auf uns zu? Wer immer von "Enteignung" redet, muss die Aneignung mitdiskutieren."
II. Branchen: Dienstleistungen > Call-Center > Einzelne Unternehmen
TAS AG: Arbeitgeber will Betriebsratswahlen verhindern
"Drei Beschäftigten eines Callcenters der TAS AG in Leipzig ist gekündigt worden, nachdem sie Vorbereitungen für die Betriebsratswahlen getroffen hatten. "Ganz offensichtlich will man die Betriebsratswahlen verhindern ", sagt Christel Tempel, ver.di-Fachbereichsleiterin für "Besondere Dienstleistungen" im Landesbezirk Sachsen/Sachsen-Anhalt/Thüringen. Die Drei erhielten fristlose Kündigungen, nachdem sie zu einer Versammlung zur Betriebsratswahl am 13. August 2012 eingeladen hatten. "ver.di wird für die Kolleginnen und Kollegen Kündigungsschutzklage einreichen."." Meldung auf ver.di vom 07.08.2012 . Siehe dazu:
- Betriebsrat unerwünscht: Leipziger Callcenter schickt Mitarbeitern, die die Wahl einer Arbeitnehmervertretung vorbereiteten, die fristlose Kündigung
"(.) TAS-Sprecherin Nicole Wagner reagierte am Montag auf jW-Nachfrage mit einer »Gegendarstellung«, ebenfalls verfaßt von Anwalt Gottschalk. Von einer »Schmutzkampagne gegen das Unternehmen« ist darin die Rede, die ver.di über die Presse initiiert habe. Keineswegs habe man die Betriebsratswahlen behindern wollen. »Die Kündigungen rechtfertigen sich mit dem Angriff der Mitarbeiter auf die Führung des Unternehmens«, schreibt Gottschalk. Den Wahlaufruf habe man ordnungsgemäß ausgehängt und die Gewerkschaft am 31. Juli über den Versammlungsort informiert. Ebenso habe die Unternehmensführung »nie einen offenen Brief an die Mitarbeiter der TAS verfaßt, der Unwahrheiten, Vorwürfe und Beleidigungen gegenüber den Initiatoren enthält«, versichert Gottschalk und ergänzt: »Richtig ist, daß sich eine Vielzahl von Mitarbeitern gegen die Gründung eines Betriebsrates mittlerweile ausgesprochen haben.« Bereits vor fünf Jahren hätten sich die Beschäftigten darauf geeinigt, statt dessen besser »Vertrauensleute« zu bestimmen, so der Anwalt."Artikel von Susan Bonath in der jungen Welt vom 08.08.2012
III. Branchen > Dienstleistungen Allgemein
Verdi ruft 750 Küchen- und Reinigungskräfte zum Streik auf
"Die Küchen von 178 Kitas sollen an diesem Mittwoch kalt bleiben: Die Gewerkschaft Verdi hat 750 Beschäftigte der Vereinigung Kita Service Gesellschaft (VKSG) zum Warnstreik aufgerufen. In die VKSG wurde 2005 der Hauswirtschaftsbereich der Vereinigung Hamburger Kindertagesstätten ausgegliedert. Küchenmitarbeiter und Reinigungskräfte der Servicegesellschaft arbeiten laut Verdi «ohne Tarifvertrag und müssen bis zu 30 Prozent Gehaltseinbußen hinnehmen». Im März dieses Jahres hat Verdi nach eigenen Angaben die VKSG zu Tarifverhandlungen aufgefordert. Ein Warnstreik und drei Verhandlungstermine hätten nicht zu Angeboten des Arbeitgebers geführt." Meldung auf Die Welt Online vom 07.08.2012
IV. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Lufthansa allgemein: UFO denkt über Streik gegen Lufthansa nach
Ergebnis der Urabstimmung
"Die beste Nachricht ist die Tatsache, dass sich 83,2% der abstimmungsberechtigten UFO-Mitglieder an der Abstimmung beteiligt haben. Dies zeigt uns, dass der überwältigenden Mehrheit der UFO-Mitglieder die Bedeutung dieser Tarifrunde und die Notwendigkeit eines deutlichen Zeichens unserer gemeinsamen Entschlossenheit an den Arbeitgeber bewusst sind. Es wurden 97,5% JA Stimmen abgegeben. Dieses nahezu einstimmige Ergebnis ist für uns ein großer Vertrauensbeweis, mit dem wir entsprechend verantwortungsvoll umgehen werden und es bestärkt uns darin, dass die Kabine bereit ist, für ihre Rechte notfalls auch zu kämpfen. (.)Wir werden Euch am 17.08. umgehend über die weitere Vorgehensweise informieren. Eure Verhandlungskommission der UFO" Meldung auf der Seite der Unabhängige Flugbegleiter Organisation - UFO vom 08.08.2012
V. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Nachrichten aus diversen Unternehmen im Groß- und Einzelhandel
Lohn-Skandal bei Rewe: Werkverträge torpedieren den Leiharbeiter-Mindestlohn
"Die zweitgrößte deutsche Lebensmittelkette betreibt bundesweit an neun Märkten ein Drive-in-Modell, bei dem der Kunde die Waren online bestellt und selbst abholt. Noch in diesem Jahr will der Händler zwei bis drei weitere Standorte mit diesem Service ausstatten. Das Lohnniveau bei Werkverträgen liegt noch unter dem von Leiharbeit. Das haben verdeckte Mitarbeiter bei dem Supermarkt Rewe herausgefunden. Doch auch dieser geringe Lohn kann noch weiter gedrückt werden. Durch Akkordvereinbarungen räumen Warenverräumer Regale teilweise für unter sechs Euro ein. Das erfuhren zwei Mitarbeiter des ZDF-Wirtschaftsmagazins WISO am eigenen Leib, als sie verdeckt bei Rewe arbeiteten. Der Mindestlohn für Leiharbeit liegt bei 7,01 Euro. "So absurd das klingt, Leiharbeit ist schlichtweg zu teuer geworden. Der Vorteil des Werkvertrages ist der, dass er vorherige Leiharbeit noch einmal 15 bis 20 Prozent billiger macht", sagt Gerd Denzel, Experte für Leiharbeit bei der Gewerkschaft Ver.di." Meldung im Focus vom 06.08.2012 . Siehe dazu:
- WISO-Sendung vom 6. August 2012
In der ZDF Mediathek kann man sich die Sendung nochmals ansehen . In der Leiste unter dem Video bitte auf den Reiter "Werkverträge" klicken
VI. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Nachrichten aus diversen Unternehmen im Groß- und Einzelhandel: Netto in Göttingen
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Netto: Filial-Schließungen als Strafe?
Der Discounter Netto schließt in Göttingen vier von sieben Filialen "aus wirtschaftlichen Gründen". Das will die Gewerkschaft Ver.di nicht glauben: Sie sieht einen Angriff auf gewerkschaftlich organisierte Mitarbeiter. Artikel von Reimar Paul in der TAZ vom 08.08.2012 . Siehe dazu:$
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Billig-Discounter und teure Arbeitnehmerrechte passen nicht zusammen: Viel zu viele Zufälle
"(.) Doch wer den Berichten der KollegInnen über ihre planmäßige Einschüchterung und den Druck, den das Netto-Management auf sie ausgeübt hat, lauscht, wird den Eindruck nicht los, dass sich hier ein Discounter tatsächlich unliebsamer MitarbeiterInnen entledigen und ein öffentliches Exempel statuieren möchte. Dass punktgenau die Filialen in einer Nacht-und-Nebel-Aktion dicht gemacht wurden, deren Angestellte sich zu den bundesweit ersten Vertrauensleuten haben wählen lassen, ist wohl ein Zufall zu viel." Kommentar von Marco Carini in der TAZ vom 08.08.2012
VII. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Karstadt: Erst verzichtet, dann den Arsch aufgerissen und nun entlassen.
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Kein Verkauf - Karstadt-Aufsichtsratschef gibt Entwarnung
"Wieder einmal Entwarnung bei Karstadt: Der Essener Warenhauskonzern hat Berichten über eine drohende Zerschlagung des Traditionsunternehmens entschieden widersprochen. Der Karstadt-Aufsichtsratsvorsitzende Jared Bluestein erklärte am Montag, Meldungen über einen geplanten Verkauf der Sport-Filialen und der Premium-Häuser seien "unwahr und entbehren jeglicher Grundlage". Auch in Gewerkschaftskreisen hieß es, es gebe keine Anzeichen für Verkaufspläne. (.) Zwar plant Karstadt, insgesamt rund 400 Mio. Euro in die Modernisierung von rund 60 Warenhäusern zu investieren. Doch muss der Konzern das Geld selbst erwirtschaften. Bislang flossen deshalb erst rund 160 Mio. Euro in die Aufwertung der Filialen - zu wenig nach Auffassung vieler Fachleute. Ob Berggruen bisher überhaupt nennenswerte Summen in das Unternehmen gesteckt hat, ist vollkommen unklar. Im Oktober 2010 hatte er die Kette mit 120 Häusern für einen einzigen Euro vom Insolvenzverwalter gekauft. Danach soll er seinem Unternehmen einen Kredit in zweistelliger Millionenhöhe angeboten haben. Im Umfeld ist allerdings zu hören, dass Berggruen den größten Teil der Summe bereits wieder aus der Firma heraus gezogen habe. Nach anderen Quellen wurde der Kredit überhaupt nie gezogen." Meldung auf Die Welt Online vom 07.08.2012
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Verdi plant Widerstand gegen Stellenabbau von Karstadt
"Schon wieder Wirbel um Karstadt: Erst kündigt der Warenhauskonzern Stellenabbau an, nun gibt es Spekulationen über eine Zerschlagung. Ein Dementi konnte die Diskussionen kaum stoppen. Ärger droht Karstadt-Eigentümer Berggruen auch mit der Gewerkschaft Verdi." Artikel von Ulf Meinke auf DerWesten vom 06.08.2012
VIII. Branchen > Bau
Tatort Essen: 50 polnische Bauarbeiter sitzen mittellos fest - IG BAU verhandelt über ausstehende Löhne
"Es geht hoch her bei der IG BAU Essen-Mülheim-Oberhausen. Seit gestern sitzen 50 polnische Bauarbeiter mittellos in Notunterkünften fest, tausend Kilometer von ihrer Heimat entfernt. Seit einem Monat haben sie keinen Lohn bekommen. Ihre Unterkunft wurde gekündigt. Verpflegt werden sie durch Spenden und mit Hilfe der IG BAU. Die wurde über die Beratungsstelle des DGB für mobile ArbeitnehmerInnen alarmiert." Meldung bei der IG BAU vom 08.09.2012 . Dort ist auch die Datei "Aktionsnews des IG BAU-Bezirksverbandes Mülheim-Essen-Oberhausen" mit weiteren Informationen verlinkt. Siehe dazu:
- »Betten abgezogen und die Kühlschränke leergeräumt«
Obdachlos: 50 polnische Arbeiter sitzen in Essen auf der Straße und warten auf ausstehende Löhne. Interview von Daniel Bratanovic mit Holger Vermeer , Sekretär der Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU) im Rheinland, in der jungen Welt vom 09.08.2012
IX. Branchen > Medien u. IT > Arbeitsbedingungen in der "new economy"
Aktuelle Trends in der IT-Arbeitswelt: Neue Arbeitsformen: Verführerisch, rasant und riskant
"Cloud Computing, Crowdsourcing, Talent Cloud - neue verführerische Trends mischen die IT-Branche ordentlich auf. Doch diese neuen Techniken bieten nicht nur Chancen. Die IG Metall will bei der Gestaltung der Arbeitsverhältnisse mitbestimmen und sie will verhindern, dass die neuen Trends zu einem Modell für prekäres Arbeiten werden." Artikel auf der Seite der IG Metall vom 08.08.2012
X. Diskussion > EU > EU - politisch betrachtet > EU-Krise und Demokratie
Bürgerbeeinflussung mit Habermas, Bofinger und Nida-Rümelin
„Eine Parteienallianz aus CDU, SPD und Grünen soll die Deutschen zu einer "supranationalen Demokratie" bewegen
Mitten in der Euro-Krise melden sich drei angesehene Akademiker zu Wort, um gemeinsam in einem Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (hier der vollständige Artikel) einen Ausweg aus dem Dilemma aufzuzeigen: Jürgen Habermas, einer der wohl bekanntesten deutschen Philosophen und Soziologen der Gegenwart, Peter Bofinger, Professor für Ökonomie und einer der sogenannten Wirtschaftsweisen, sowie Julian Nida-Rümelin, ehemaliger Staatssekretär und Professor für Philosophie…“ Artikel von Marcus Klöckner in telepolis vom 06.08.2012
XI. Diskussion > Wipo > Finanzmärkte und Finanzpolitik > Steuerpolitik > Vermögensteuer: Bündnis Umfairteilen: Zivilgesellschaft fordert stärkere Besteuerung von Reichtum und ruft zu bundesweitem Aktionstag am 29. September auf
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Attac legt Konzept für europaweit koordinierte Vermögensabgabe vor. Oberstes eine Prozent soll durchschnittlich 50 Prozent abgeben
„Das globalisierungskritische Netzwerk Attac hat ein Konzept für eine europaweit koordinierte Vermögensabgabe vorgelegt (http://kurzlink.de/Papier_Umverteilen). "Damit zeigen wir eine klare Alternative zur zerstörerischen Krisenpolitik der Bundesregierung und der Europäischen Union auf", sagte Steffen Stierle vom Attac-Koordinierungskreis. "Die Krise lässt sich nur überwinden, wenn die großen Privatvermögen umfassend beteiligt werden. Fiskalpakt, ESM und Co. dagegen wälzen die Kosten weiter nach unten ab und verschärfen die Krise."…“ Pressemitteilung von Attac Deutschland vom 8. August 2012 . Siehe: Attac-Konzept für eine europaweit koordinierte Vermögensabgabe
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Soziale Gerechtigkeit: Vermögende besteuern, europaweit
„Die SPD will Reiche zur Kasse bitten, nötig wäre das vor allem in Krisenstaaten. In Griechenland oder Irland stützen Euro-Rettungsfonds Reeder und Immobilienkönige. Diesen Missstand zu bekämpfen, müsste erste Priorität der "Troika" sein…“ Artikel von Harald Schumann im Tagesspiegel online vom 07.08.2012 . Aus dem Text: „… Vor diesem Hintergrund ist es geboten, die Vermögenden an den Kosten für die Fehlinvestitionen zu beteiligen. Doch für den Wahlkampf auf nationaler Bühne ist das Thema viel zu wichtig. Stattdessen gilt es, endlich auf die Korrektur der falschen Rettungspolitik zu drängen. Bisher erzwingen die Schuldeneintreiber der EU in den Krisenländern nur die Kürzung von Sozialleistungen und Steuererhöhungen auf Kosten der kleinen Leute. Griechenlands Reeder, Irlands Immobilienkönige und Spaniens Superreiche zahlen indes fast keine Steuern oder verschieben ihr Geld in Steueroasen…“
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UmFairteilen – aber mit wem?
„Die Kampagne UmFairteilen, die Attac mit einigen NGOs und Verdi zusammen gestartet hat, war ein großer medialer Erfolg. Wir haben hier einen richtigen Nerv getroffen: trotz Krise und massiver Verarmung von immer größeren Teilen der Bevölkerung bereichert sich die obere 10 % immer weiter. Die Millionen der Millionäre häufen sich, während ein immer größerer Teil der Bevölkerung hier in ständiger Unsicherheit lebt und unzählige Millionen im Süden Europas in verzweifelte Armut geschickt werden. Die Krise des globalen Kapitalismus ist ein Klassenkonflikt, das wird immer offensichtlicher. Das Thema Reichtum in den Wahlkampf zu bringen und zu zuspitzen ist strategisch sehr klug und wir werden dadurch die etablierte Politik gut unter Druck setzen können.
Allerdings war das Problem der öffentlichen Debatte in der letzten Woche die Positionierung von SPD und Grünen. Siegmar Gabriel, der sich als etwas linkere Kandidat gegen Steinmeier und Steinbrück in der SPD durchsetzen will, sprang auf diesen Zug und forderte von den Reichen einen „sozialen Patriotismus“: sie sollen sich an den Lasten beteiligen. Auch die Grünen schlossen sich diese Forderung an. Jetzt kann man sich freuen, dass man die Oppositionsparteien diskursiv vor sich hintreibt, und dass die SPD unsere Forderung aufgegriffen hätte. Doch hier gibt es mehr Gefahren als Chancen, und Attac muss sich von dem rot-grünen Wahlkampf deutlich absetzen…“ Artikel von Pedram Shahyar vom 7. August 2012 im attac-blog
XII. Diskussion > Wipo > "Rentenreform" > Zuschussrente gegen Altersarmut?
DGB-Kritik: Von der Leyens Rentenpläne provozieren Altersarmut
„Ursula von der Leyens Pläne gegen Altersarmut stoßen auf massive Kritik. Die Arbeitsministerin wird für ihr Konzept kämpfen müssen, denn selbst der Koalitionspartner hat „erhebliche finanzielle Bedenken“.
Das von Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) vorgelegte Gesetzespaket gegen Armutsrenten steht massiv in der Kritik. Die SPD, der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und Sozialverbände sowie der Koalitionspartner FDP lehnen die Pläne ab. Der DGB warf der Ministerin vor, Altersarmut zu provozieren statt sie zu bekämpfen. Es sei unverantwortlich, die Rücklagen der Rentenversicherung aufzubrauchen, sagte DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach der „Berliner Zeitung“ (Donnerstag). Auf die Senkung des Beitragssatzes von derzeit 19,6 Prozent auf 19 Prozent solle von der Leyen verzichten. Die geplante Zuschussrente bezeichnete Buntenbach als weitgehend wirkungslos. Von einer „Sozialhilfe plus“ sprach Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes, in den „Ruhr Nachrichten“. Altersarmut lasse sich mit dieser Zuschussrente nicht wirksam bekämpfen. Die Hürden seien so hoch, dass die neue Leistung ins Leere laufen müsse…“ Agenturbeitrag im Handelsblatt online vom 09.08.2012
XIII. Diskussion > Arbeitsalltag: Aus-Um-Weiter-BILDUNG > (Aus)bildung
Es gibt keinen Fachkräftemangel in Deutschland. Viele Beschäftigte sind überqualifiziert.
„Fast 20 Prozent der HochschulabsolventInnen und FacharbeiterInnen sehen sich unterfordert. Besonders oft sei unterwertige Erwerbstätigkeit bei befristeten Verträgen und Teilzeitarbeit. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Hohenheim im Auftrag der IG Metall Baden-Württemberg. Das Ergebnis wurde im Juli 2012 unter dem Titel “Grenzen der Bildungsexpansion? Ausbildungsinadäquate Beschäftigung von Ausbildungs- und Hochschulabsolventen in Deutschland“ vorgestellt…“ Kommentierte Presseschau von Reinhold Schramm vom 08.08.2012
XIV. Diskussion > Arbeitsalltag: Aus-Um-Weiter-BILDUNG > (Aus)bildung > Lehrstellenkrise und Ausbildungszeitwertpapier
Ausbildung: Betriebe müssen Einstellungsverhalten ändern
„In drei Wochen ist Ausbildungsstart und wie inzwischen jedes Jahr weisen die Arbeitgeber auf eine Vielzahl vermeintlich freier Ausbildungsplätze hin. Dabei haben mehr als zwei Millionen Menschen im Alter zwischen 20 und 34 Jahren keine Ausbildungsstelle…“ DGB-Meldung vom 07.08.2012 auf der Ausbildung-Sonderseite
XV. Diskussion > Arbeitsalltag: Aus-Um-Weiter-BILDUNG > Studium
10 Jahre Bologna-Reform im HRG: "Klingt nach Pasta - ist aber Käse"
„Heute vor zehn Jahren wurde die 6. Novelle des Hochschulrahmengesetzes beschlossen. Es sollten damals ein bundesweites Studiengebührenverbot und bundesweit Verfasste Studierendenschaften festgeschrieben werden. Heute haben jedoch einzig und allein noch die umstrittenen Bachelor- und Masterabschlüsse Gültigkeit und auch ein Jahrzehnt nach gesetzlicher Festschreibung der Bologna-Reform überwiegen die Verschlechterungen…“ Pressemitteilung von freier zusammenschluss von studentInnenschaften (fzs) e.V. vom 08.08.2012
XVI. Diskussion > Grundrechte > Grundrechte allgemein
Gesinnungs-TÜV im Sport
„Das Bundesinnenministerium erwägt, ein Bekenntnis gegen »Extremismus« zur Bedingung für die Vergabe von Sportfördergeldern zu machen. Das Ressort prüfe, Spitzensportlern und ihren Verbänden in Zukunft eine »Extremismusklausel« vorzulegen, berichtete die Leipziger Volkszeitung am Dienstag unter Berufung auf das Ministerium…“ Artikel von Claudia Wangerin in junge Welt vom 08.08.2012 . Siehe dazu auch:
- Extremismusklausel für Sportler?
Als Konsequenz aus der Diskussion über das Umfeld der olympischen Ruderin Nadja Drygalla soll der Staat mehr Macht bekommen. Artikel von Peter Nowak in telepolis vom 7.8.2012
- Beim Vergleich des „Verbrechens“ der Nadja Drygalla mit rechtsradikalen Äußerungen von Söder und Gesinnungsfreunden stößt man auf einen interessanten Meinungsbildungsprozess
„Olympia-Rudererin Nadja Drygalla hat das Olympische Dorf verlassen, als verbreitet wurde, sie sei mit einem Mitglied und Funktionär der NPD befreundet. Man kann sich mit Recht darüber wundern, dass die Liäson mit einem NPD-Funktionär einen solchen Schatten auf einen Menschen wirft, wie das im Falle der Rudererin Drygalla geschehen ist, obwohl sie sich von der Neonazis-Szene distanziert. Die rechtsradikalen und fremdenfeindlichen Äußerungen etablierter Politiker wie Söder, und die Kampagnen zum Beispiel der Bild-Zeitung gegen andere Völker wie gegen die Griechen und die Volksverhetzung, die in diesen Kreisen schon bei der Asylrechtsdebatte Anfang der neunziger Jahre sichtbar wurde, sind jedenfalls um vieles schlimmer als das “Vergehen” der Nadja Drygalla. Eine Person wie Söder und viele seiner Parteifreunde und ihrer Gesinnungsgenossen in den Medien nutzen die Distanzierung von der NPD und anderen Rechtsradikalen wie einen Paravent…“ Artikel von Albrecht Müller vom 6. August 2012 bei den Nachdenkseiten
- Olympia-Experte über Drygalla
Im Gespräch mit Christian Ehring klären sich die wichtigsten Fragen, wie: "Kann man einen Menschen disqualifizieren, wenn er Sex mit einem Idioten hat?" Video der extra 3-Sendung vom 08.08.2012
Mit liebem Gruss, Mag und Ralf
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi
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