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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

heute eine Spezialausgabe des werktäglichen Newsletters, bzw der neuen Materialien auf der Seite: China. Ergebnis einer Arbeit, die durch die Beteiligung etwa am Projekt Forum Arbeitswelten entstandenen Ressourcen zur Systematisierung der Berichterstattung zu nutzen. Anstregungen, die ihren Grund in der besonderen Bedeutung der Entwicklungen in der VR China haben, sowohl, was ihre Rolle in der heutigen Welt betrifft, als auch bezüglich der Debatten um den Charakter der chinesischen Gesellschaft.

Neu im LabourNet Germany am Freitag, 14. Januar 2011:

I.Internationales / China / Arbeitskämpfe

Arbeitskämpfe in China 2010 - (einstweilen?) immer eine Meldung wert...

Jede Menge Arbeitskämpfe, Proteste, Widerstandsaktionen: Das kann nur jene überraschen, die China nicht kennen. Denn: Erstens wäre es normal, wenn rund jeder fünfte Mensch auf der Welt Chinese oder Chinesin ist, dass auch ungefähr jede fünfte Auseinandersetzung dort stattfände. Und zum anderen ist die Geschichte Chinas eine regelrechte Kette von Mobilisierungen für ein besseres Leben, die stets große Massen von Menschen bewegten, keineswegs erst in den letzten anderthalb Jahrhunderten seit der Taiping Revolution. Die Tatsache, dass jeder größere Streik in China durch die Medien aller Länder geht, hat natürlich sowohl mit Chinas heutiger Rolle in der Welt zu tun, als auch mit der Herausforderung an die USA und die EU, die diese heutige Rolle auch bedeutet. Und, dies wird immer deutlicher, auch mit den Sorgen von Unternehmen, die chinesische Arbeitskraft könnte zu teuer werden - denn einfach ins nächstbilligere Land weiter zu ziehen ist eben nicht so einfach, insbesondere angesichts der Erwartungen an einen Markt, der heute beispielsweise 20% aller weltweit verkauften Autos repräsentiert. Mit der knappen Materialsammlung "Arbeitskämpfe 2010" von Ende Dezember 2010 versuchen wir nachzuforschen, welche Entwicklungen von Arbeitskämpfen in diesem Jahr welche Bedeutung hatten.

II.Internationales / China / Gewerkschaften

Gewerkschaften: Veränderungsresistent? Erneuerungsfähig?

In direktem Zusammenhang mit den bemerkenswerten Arbeitskämpfen im China des Jahres 2010 ist naheliegenderweise die Rolle der Gewerkschaften ebenfalls in den Fokus der Aufmerksamkeit und auch vieler Debatten gelangt. Die Diskussion über ihre, angenommenen oder für inexistent erklärten, Veränderungspotenziale - ein fast schon traditionelles Thema chinesischer oppositioneller oder alternativer Politikansätze - hat dadurch wesentlich breitere Teile der Gesellschaft erfasst, als bisher. Unbestreitbar ist zu registrieren: Seit 2010 versuchen die Gewerkschaften des Allgemeinen Chinesischen Gewerkschaftsbundes massiv, sich als für die arbeitenden Menschen des Landes als wichtig zu profilieren. "Gewerkschaftsreform 2010" ist eine kurze Materialsammlung dazu, am Jahresende 2010 zusammengestellt.

III.Internationales / China / Arbeitsbedingungen

Jenseits von Mythen und rassistischer Propaganda: Keineswegs harmonisch

Die Arbeits- und Lebensbedingungen im heutigen China zu verstehen ist schwierig - wenn man Europäer ist, zumal weit weg. Weil die Verwobenheit in jahrhundertelange Mythenbildung und rassistische Propaganda - die damit anfing, als "die Chinesen gelb" wurden - inklusive der "blauen Ameisen", das Verständnis grundlegend erschwert. Die Selbstmordserie bei Foxconn war ein extremer Anhaltspunkt: Die regelrechte Explosion des Autoverkaufs nun auch bis in die Dörfer hinein der andere. Eine kurze Materialsammlung "Autokauf oder Selbstmord?" von Dezember 2010 soll zum besseren Verständnis beitragen.

IV.Internationales / China / Soziale Bewegungen

Chemiefutter, Städteplaner, Staudammbauer: Warum sollten sie in China besser sein?

Weniger internationale Aufmerksamkeit als Arbeitskämpfe und Arbeitsbedingungen erhielten die zahlreichen Auseinandersetzungen um städteplanerische Willkürakte, Massenvertreibungen durch Staudämme oder Gesundheitsproblemen wegen Nahrung. Vielleicht auch, weil man mit solcherart Meldungen schlafende Hunde wecken würde? Ganze Flüsse umzuleiten - noch dazu welche, die an der nationalen Mythenbildung Anteil haben - ist keine chinesische Besonderheit, ist Grund für Auseinandersetzungen in der Türkei wie in Brasilien. Und wie man qua Städteplanung Privatinteressen durchsetzen kann - und dies mit massiver Polizeirepression durchsetzt - könnten chinesische Experten auf einer Studienreise nach Stuttgart lernen. Interessant ist es dabei vor allem, zu versuchen, die Vielfalt der Protestbewegungen zu erfassen, was wir mit der knappen Materialsammlung "Vielfältige Proteste" vom Dezember 2010 zu tun versuchen.

V.Internationales / China / Politik und Wirtschaft

Ähem, ist da ein Problem?

Spricht man mit engagierten, kritischen Menschen aus China wird schnell deutlich, dass für viele von ihnen Mao Tsetung ein Bezugspunkt ist - so oder so. Die regierenden Parteikreise haben einerseits alle politischen Initiativen jener Zeit faktisch kritisiert und sich davon distanziert, wissen aber wohl, dass eine offizielle Entfernung aus dem Olymp die eigene Legitimität in Frage stellen würde. Etwas diese Diskussion widerspiegeln soll unsere kleine Materialsammlung über Veröffentlichungen zum "Problem Mao?" vom Dezember 2010.

...bis bald, Helmut

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
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The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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