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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Arbeitskämpfe in China 2010 - (einstweilen?) immer eine Meldung wert... Jede Menge Arbeitskämpfe, Proteste, Widerstandsaktionen: Das kann nur jene überraschen, die China nicht kennen. Denn: Erstens wäre es normal, wenn rund jeder fünfte Mensch auf der Welt Chinese oder Chinesin ist, dass auch ungefähr jede fünfte Auseinandersetzung dort stattfände. Und zum anderen ist die Geschichte Chinas eine regelrechte Kette von Mobilisierungen für ein besseres Leben, die stets große Massen von Menschen bewegten, keineswegs erst in den letzten anderthalb Jahrhunderten seit der Taiping Revolution. Die Tatsache, dass jeder größere Streik in China durch die Medien aller Länder geht, hat natürlich sowohl mit Chinas heutiger Rolle in der Welt zu tun, als auch mit der Herausforderung an die USA und die EU, die diese heutige Rolle auch bedeutet. Und, dies wird immer deutlicher, auch mit den Sorgen von Unternehmen, die chinesische Arbeitskraft könnte zu teuer werden - denn einfach ins nächstbilligere Land weiter zu ziehen ist eben nicht so einfach, insbesondere angesichts der Erwartungen an einen Markt, der heute beispielsweise 20% aller weltweit verkauften Autos repräsentiert. Mit der knappen Materialsammlung "Arbeitskämpfe 2010" von Ende Dezember 2010 versuchen wir nachzuforschen, welche Entwicklungen von Arbeitskämpfen in diesem Jahr welche Bedeutung hatten. Die Entwicklung von Arbeitskämpfen in China im Jahr 2010 Guangzhou war bereits im Zuge der Auseinandersetzungen und Debatten um die neue Arbeitsgesetzgebung der Jahre 2007 und 2008 in die Aufmerksamkeit vieler Aktivisten und Beobachter gekommen. Im Oktober 2010 fand ein internationales Seminar dort statt, von dem der australische Gewerkschaftsaktivist Chris White in "Hot labor relations in Guangzhou" Wenn von neueren Entwicklungen geredet wird, dürfen die überkommenen Realitäten nicht ausser Acht gelassen werden, die es nach wie vor gibt und die das Leben vieler Menschen prägen. Das wird etwa in der im LabourNet bereits erwähnten Meldung "Nearly 1,000 dispersed following wage protest" Auf der anderen Seite gab es eben zahlreiche erfolgreiche Streiks - als Beispiel die Meldungsübersicht "The Atsumitec Strike and the Omron Strike Won Partial Victories" Wer versuchen will, einen zumindest einigermaßen gründlichen Überblick über die Entwicklung von Streikbewegungen in China zu bekommen, kann dies seit Ende 2010 auch auf der Seite "China strikes" Neben diversen offiziellen Debatten über die fehlende Harmonie in einer Gesellschaft, die von eben diesen offiziellen Kräften als harmonische definiert wird sind, angesichts steigender Preise, natürlich auch Meldungen wie die folgende ein Ergebnis der Streikbewegungen der letzten Zeit: "Beijing raises minimum wage" Schliesslich muss auch noch erwähnt werden, dass die ganze Entwicklung hin zu einer konkreteren Regulierung neuer Arbeitsbeziehungen auch die industriellen Bereiche überschreitet: Die (chinesischen) BJ News berichten von der
Beijing Municipal Federation of Trade Unions, dass im kommenden Jahr, einem Pilotabschluss folgend, ein Tarifvertrag für die rund 30.000 Beschäftigten im Krankenhaus-Dienstleistungsbereich abgeschlossen werden soll. "Collective contract highlights problems of underpaid hospital workers in China" Und: Während im Frühjahr zurecht viel über die Selbstmordserie bei Foxconn berichtet wurde, wurde der Streik von rund 7.000 FoxconnarbeiterInnen im November 2010 in Foshan weder von den chinesischen noch den ausländischen Medien groß beachtet. Das China Labour Bulletin hat eine kurze englische Zusammenfassung des Berichts "Foxconn workers in Foshan strike over low pay" Zusammengestellt von hrw |