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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Gewerkschaften: Veränderungsresistent? Erneuerungsfähig? In direktem Zusammenhang mit den bemerkenswerten Arbeitskämpfen im China des Jahres 2010 ist naheliegenderweise die Rolle der Gewerkschaften ebenfalls in den Fokus der Aufmerksamkeit und auch vieler Debatten gelangt. Die Diskussion über ihre, angenommenen oder für inexistent erklärten, Veränderungspotenziale - ein fast schon traditionelles Thema chinesischer oppositioneller oder alternativer Politikansätze - hat dadurch wesentlich breitere Teile der Gesellschaft erfasst, als bisher. Unbestreitbar ist zu registrieren: Seit 2010 versuchen die Gewerkschaften des Allgemeinen Chinesischen Gewerkschaftsbundes massiv, sich als für die arbeitenden Menschen des Landes als wichtig zu profilieren. "Gewerkschaftsreform 2010" ist eine kurze Materialsammlung dazu, am Jahresende 2010 zusammengestellt. Veränderungen. Echte? Die Debatte um die Reformfähigkeit des Allchinesischen Gewerkschaftsbundes wird auch ausserhalb Chinas geführt, zuvorderst in jenen internationalen gewerkschaftlichen Gremien, die mit Kontakten nach China befasst sind. Hatte schon das Gewerkschaftsgesetz von 2001 von diesen eine aktive Interessenvertretung der arbeitenden Menschen gefordert, so ist die Frage im Laufe der letzten zehn Jahre immer akuter aufs Tapet gekommen - weil sie längst keine Debattenfrage mehr, sondern eine praktische Frage geworden ist, angesichts einer Entwicklung, in der immer mehr Belegschaften ihrem Verlangen nach einer Interessenvertretung Ausdruck geben. Ein Text der eine - keineswegs "neutrale" - Zusammenfassung dieser Entwicklung zu leisten versucht, ist "Die neuen Aufgaben der chinesischen Gewerkschaften" Dass jeglichen Erneuerungsversuchen deutliche Grenzen gesetzt werden, wird immer dann deutlich, wenn wieder einmal ein alternativer Ansatz zumindestens abgeblockt wird. Nur um deutlich zu machen, das dies keineswehs ganz neue Erscheinungen sind, asu dem Jahr 2006 bereits das "Interview with Yan Yuanzhang" Am anderen Ende dieser Chronologie steht das Urteil gegen
Zhao Dongmin vom Oktober 2010 - verurteilt dafür, dass er einen landesweiten Zusammenschluss organisierte, der Widerstand gegen die Korruption in diversen Privatisierungsprozessen staatseigener Betriebe leisten wollte.
Zhao Dongmin, der Mitglied der KP Chinas ist und sich selbst als Maoist bezeichnet, wurde nach über einem Jahr im Gefängnis zu drei Jahren Haft verurteilt. In der Dokumentation "Labor lawyer imprisoned in Xi'an for organizing against corrupt privatization of state enterprises" Eine Zwischenbilanz über die aktuellen Bestrebungen der regierenden Partei, die Gewerkschaften den gegenwärtigen Entwicklungen anzupassen, wird in dem Beitrag "ACFTU pushes forward on collective bargaining and democratic management" Dabei scheint es gegenwärtig so zu sein, dass - unter der Voraussetzung, dass entsprechende Initiativen regional begrenzt sind und keiner direkten politischen Orientierung folgen - durchaus gewisse Spielräume eingeräumt werden, wie aus der Dokumentation "Beijing Worker Takes Initiative to Establish Union in Privatized State Enterprise" Schliesslich gibt es heutezutage nahezu andauernde Berichterstattung in offiziellen Medien über Reformbestrebungen bzw neue Schritte in diese Richtung, als gerade aktuellstes Beispiel der Artikel "Unions push for collective wage move" Zusammengestellt von hrw |