Home > News > Montag, 22. Juni 2009
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Montag, 22. Juni 2009:

I. Diskussion > Gewerkschaftsstrategien > Tarifrunden > Groß- und Einzelhandel 2009

Zu kurz gesprungen. Ver.di Baden-Württemberg lehnt »Pilotabschluß« von NRW für den Einzelhandel ab. Kritik an Höhe der Lohnsteigerung und Vorgehen der Gewerkschaftsspitze

"Heftigen Protest hat der im nordrhein-westfälischen Einzelhandel erzielte Tarifabschluß ausgelöst. Insbesondere im kampfstarken ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg regt sich Widerstand dagegen, den zum »Pilotabschluß« deklarierten Vertrag aus NRW zu übernehmen. Die Kritik richtet sich sowohl gegen die geringe Höhe der Gehaltssteigerung als auch gegen das als undemokratisch empfundene Vorgehen der Gewerkschaftsspitze. Am Dienstag soll auf einer bundesweiten Tarifkonferenz entschieden werden, ob die Vereinbarung - wie von ver.di-Vize Margret Mönig-Raane angekündigt - tatsächlich auf die rund 2,7 Millionen Beschäftigten der Branche übertragen werden soll." Artikel von Herbert Wulff in junge Welt vom 22.06.2009 externer Link. Aus dem Text: ". Ein weiterer zentraler Kritikpunkt ist die fehlende Rückkopplung mit der Basis. In der Stuttgarter Resolution wird den gewerkschaftlichen Verhandlungsführern vorgeworfen, »über die Köpfe der Streikenden hinweg« entschieden zu haben. »Es hätte genügend Möglichkeiten gegeben, mit den Streikenden auf den Versammlungen zu diskutieren und deren Votum einzuholen. Daß dies nicht geschehen ist, verstößt gegen die innergewerkschaftliche Demokratie.« Riexinger argumentiert, im öffentlichen Dienst sei es inzwischen gang und gäbe, über Diskussionen auf Streikversammlungen und Mitgliederbefragungen die Meinung der Basis einzuholen. »Daß im Einzelhandel ein Pilotabschluß gemacht wird, ohne auch nur mit den Streikenden zu reden, ist ein eindeutiger Rückschritt.«. Am Dienstag werden Delegierte aus allen Landesbezirken der BRD auf einer Tarifkonferenz diskutieren, ob der Abschluß in NRW tatsächlich überall zur Vorlage wird. Allerdings werden derweil Fakten geschaffen. Neben NRW hat ver.di auch in Rheinland-Pfalz und Hamburg bereits entsprechende Verträge unterzeichnet." Siehe dazu:

  • Resolution der bezirklichen Tarifkommission Stuttgart
    "Die bezirkliche Tarifkommission Stuttgart/Heilbronn protestiert heftig gegen das Tarifergebnis in NRW. Wir sind in dieser Tarifrunde angetreten, um einen wirklichen Sprung bei den Löhnen und Gehältern durchzusetzen. Das ist definitiv nicht gelungen. Der Abschluss bewegt sich nicht einmal in der Nähe unserer Forderungen." Einstimmige Resolution vom 15.6.09 pdf-Datei
  • Resolution der bezirklichen Tarifkommission Einzelhandel Rhein-Neckar zum sogenannten Pilotabschluß vom 10./11.06.2009 im Einzelhandel
    "1. Die bezirkliche Tarifkommission Einzelhandel Rhein-Neckar begrüßt die Resolution der bezirklichen Tarifkommission Einzelhandel Stuttgart. 2. Wir lehnen den sogenannten Pilotabschluß ebenfalls eindeutig ab. (.) 4. Wir bedauern, daß der Landesfachbereich Handel NRW einen solchen Abschluß zu diesem Termin getätigt hat. Wir kritisieren aufs Schärfste, das die ver.di-Bundesspitze diesen Abschluß zusammen mit den Landesfachbereichsleitern öffentlich zum Pilotabschluß erklärt hat. Das widerspricht unserem Verständnis innergewerkschaftlicher Demokratie. Daß damit Margret Mönig-Raane unseren Streikenden faktisch in den Rücken gefallen ist, verschärft unsere Kritik. (.) 7. Wir erwarten, daß in der Sitzung der großen Tarifkommission Einzelhandel Baden-Württemberg am 26.06.2009 eine Konzeption für die Tarifverhandlung am 03.07.2009 erstellt wird. Dazu haben wir einen konkreten Vorschlag erarbeitet. (siehe Anlage 1).." Mit einer Stimmenthaltung beschlossene Resolution vom 18.6.09 pdf-Datei. Beachte darin den "Vorschlag Konzeption für die Tarifverhandlung am 03.07.2009 in Baden-Württemberg" !

II. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb?

Gendiagnostik und Drogentests

  • IG Metall kritisiert Drogentests bei Bewerbern
    "Datenschützer und Gewerkschafter kritisieren die Praxis, Bewerber vor einer Einstellung auf Drogen zu testen. Konzerne wie RWE, Thyssen-Krupp Stahl und RAG Deutsche Steinkohle bestätigten auf Anfrage der WAZ-Gruppe (Dienstagausgabe), bei Neueinstellungen auf illegale Drogen zu testen. Sie begründen das mit Sicherheitsrisiken in sensiblen Tätigkeiten. "Wir sehen darin einen erheblichen Eingriff in die Selbstbestimmungsrechte", sagte Marc Schlette, Sprecher der IG Metall NRW, "das ist Pinkeln unter Aufsicht." Pflicht sind solche Tests etwa für Piloten und Lokführer, weil sie Dritte gefährden können. "Ohne diese gesetzliche Grundlage halten wir Drogenscreenings vor der Einstellung nicht für zulässig", sagte eine Sprecherin der Datenschutzbeauftragten NRW." WAZ-Pressemitteilung vom 16.06.09 externer Link
  • Drogentests beim Aufnahmegespräch. Unternehmen testen Bewerber immer öfter auf Drogen
    "Praxis bei Großkonzernen in Deutschland - Persönlichkeitsrechte in nicht-sicherheitsrelevanten Berufen gefährdet.." Artikel in Der Standard vom 16. Juni 2009 externer Link
  • Drogentests bei Bewerbungen erhitzen die Gemüter. Persönlichkeitsrechte in nicht-sicherheitsrelevanten Berufen gefährdet
    "Gesundheitschecks vor der Einstellung, bei denen Bewerber immer häufiger auch auf Drogen getestet werden, geraten vor allem bei Datenschützern zunehmend in die Kritik." Pressemitteilung des Betriebsrat der Metro Cash & Carry Österreich vom 17. Juni 2009 im Blog der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter externer Link

III. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb? > Arbeitnehmerdatenschutz

Datenskandale: '"Die Dunkelziffer ist hoch"

Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar zu wachsenden Kontrollen im Betrieb und dem Datenschutz beim Shoppen. Interview von Heike Jahberg im Tagesspiegel vom 22.06.2009 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Überwachung von Mitarbeitern ist gängige Praxis
    "Die Überwachung von Mitarbeitern ist nach Einschätzung des Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar gängige Praxis in deutschen Unternehmen. Als Indiz nennt der den starken Absatz so genannter Spionagesoftware. Sie dient angeblich nur der Wartung der EDV, lässt sich aber auch für andere Zwecke missbrauchen." Artikel in die Welt vom 22. Juni 2009 externer Link
  • Unter Beobachtung
    Auch die Post hat illegal Daten ihrer Beschäftigten gesammelt. Die Regierung plant schärfere Gesetze - auch zugunsten der Verbraucher. Artikel von Heike Jahberg und Barbara Junge im Tagesspiegel vom 22.06.2009 externer Link

IV. Diskussion > Grundrechte > Menschenrechte im Betrieb? > Berufsverbote

Hans Roth, Lehrer mit lebenslänglichem Berufsverbot

Nadja Thelen-Khoder informiert die Redaktion: "Über den mit lebenslänglichem Berufsverbot belegten hessischen Lehrer Hans Roth berichtete "Report Mainz" am 1.12.2008. Obwohl Heinrich Böll, Johannes Rau, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Gerhart Baum, Prof. Dr. Ulrich Klug, Dorothee Sölle, Alfred Grosser u.v.a.m. sich für Hans Roth eingesetzt haben bzw. sich auch weiterhin einsetzen und obwohl er mehrere Gerichtsurteile zu seinen Gunsten erstritten hat, behauptet der Hessische Ministerpräsident Roland Koch, Hans Roth sei "auf eigenen Wunsch...aus dem hessischen Schuldienst ausgeschieden".." Siehe dazu

V. Diskussion > Grundrechte > Kommunikationsfreiheit und Datenschutz > Datenschutz

Koalition versagt beim Datenschutz. Parlamentarier kapitulieren vor Schreckgespenstern der Wirtschaft

"Die große Koalition hat beim Datenschutz versagt. Das kritisiert der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), nachdem der am Montag ausgehandelte Kompromiss zur Novelle des Bundesdatenschutzgesetzes durchgesickert ist. Vorstand Gerd Billen: "Die Regierungsfraktionen haben das Selbstbestimmungsrecht der Verbraucher auf dem Altar der Wirtschaftsinteressen geopfert". Der Koalitionskompromiss sei die Krönung der Datenschutzskandale der jüngsten Vergangenheit. "Die Parlamentarier von Union und SPD dürfen sich jeden nun kommenden neuen Datenschutzskandal als persönlichen Verdienst ans Revers heften", so Billen." Pressemitteilung vom 16.06.2009 externer Link

Datenbanken der Sicherheits- und Repressionsbehörden

"Dieser Wiki versucht, ein wenig Transparenz in den Sumpf von Datenbanken zu bringen, in denen die Polizeien, Staatsanwaltschaften, Dienste und all die anderen in der BRD unsere Daten speichern." Datenschmutz-Homepage externer Link

VI. Diskussion > Grundrechte > Kommunikationsfreiheit und Datenschutz > Netzzensur: Gegen Internetsperren in einer freien Gesellschaft

Internet-Zensur: direkte Demokratie verhöhnt

"Das neue Gesetzgebungsverfahren, dass vorgeblich Kinderpornographie etwas entgegen setzen soll, dabei aber nachweislich auf ganzer Linie versagt, und in Wirklichkeit wohl auch ganz andere Ziel verfolgt, steht vor seinem Abschluss. In der Form wie die politische Klasse hier über eine 130.000 Unterschriften zählende Petition hinweg geht, schafft sie einen weiteres Indiz dafür dass die Politik nicht vom gemeinen Volk ausgeht, sondern von denen bestimmt wird, die bereits Machtpositionen inne haben. Wie der heise-Verlag berichtet haben sich gestern abend die Wirtschaftspolitiker der Regierungskoalition über die Form und Ausmaße der kommenden Internet-Zensurgesetzgebung geeinigt." Artikel von Üsch vom 16.06.2009 bei indymedia externer Link

VII. Diskussion > Grundrechte > Kommunikationsfreiheit und Datenschutz > Big Brother award

Big Brother award 2009: "Wir suchen Datenschutzsünder"

"Im Oktober findet zum 10. Mal die Verleihung der BigBrotherAwards statt. Dieser Negativ-Preis brachte schon lange vor den Skandalen bei Lidl, Telekom, Bahn und Co. das Thema Datenschutz in die Schlagzeilen. Bis zum 15. Juli 2009 können noch Vorschläge für "Datenkraken" eingereicht werden.
Ist Ihnen als wache Bürgerin und verantwortungsbewusster Mensch ein Datenschutzübergriff aufgefallen, egal ob am Arbeitsplatz oder im sonstigen Leben? Sind Sie selbst betroffen? Wissen Sie von schwarzen Listen über unbequeme Arbeitnehmer? Werden Sie z.B. als IT-Experte zu Dingen verpflichtet, die sich mit Datenschutz und einem guten Gewissen nicht vereinbaren lassen? Haben Sie Kenntnis von geplanten Überwachungsmaßnahmen einer Behörde? Wie steht es mit der Datenverarbeitung im Ausland bei den Adressenhändlern? Die BigBrotherAwards wollen es wissen! Helfen Sie, Datenschutzsünder ans Licht der Öffentlichkeit zu bringen!
..." Aus dem Aufruf vom 22.6.09. Ihre Information sollte konkret und belegbar sein. Die BigBrotherAwards sichern Ihnen Vertraulichkeit zu. Meldungen können per Kontaktformular im Internet, per Post und per Mail geschickt werden:

VIII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: arbeitsmarkt- und sozialpolitische Aktionen und Proteste > Aktion "AgenturSchluss" > zahltag! Schluss mit den ARGE(n)-Schikanen!: 'Zahltag!' verteidigen - 15. Juni in Köln

Solidarität mit den "Zahltag!"-Aktivisten aus Köln. Dringender Prozess-Spendenaufruf

"Der turbulente Prozess gegen zwei Zahltag-Aktivisten am 15. Juni in Köln endete mit einer Einstellung gegen Geldbuße. Das hört sich zunächst gut an - es gibt allerdings zwei Haken an der Sache. Erstens ist die Summe von 2000 für den einen und 1400 Euro für den anderen Zahltag-Mitstreiter nicht von Pappe, und zweitens haben Staatsanwaltschaft und Richterin zunächst verfügt, dass das Geld an das SOZIALWERK DER KÖLNER POLIZEI e.V. gezahlt werden soll. (..) Egal wohin das Geld gezahlt wird (nicht an die Polizei und nicht an die Bundeswehr!), der Kölner Teil der Kampagne "Zahltag!" muss die Summe irgendwie aufbringen. Gerade vor dem Hintergrund, dass die ARGE Köln aktuell versucht, über Hausverbote und Hausfriedensbruch-Strafanzeigen die missliebigen Gruppenbegleitungen und Zahltage loszuwerden, halten wir es für unabdingbar, uns gemeinsam gegen diese Repressionsversuche zur Wehr zu setzen." Aufruf vom 19. Juni 2009 im ELO-Forum externer Link

Spendenkonto: Erwerbslosen Forum Deutschland
Konto: 1900 0573 06
BLZ: 380 500 00 (Sparkasse Bonn)
Betreff/Stichwort: Kein Cent für die Polizei

IX. Branchen > Auto: DC > Berlin > Alternative. Alternative Metaller bei DaimlerChrysler Berlin. Für die Kolleginnen und Kollegen im Daimler-Werk Berlin-Marienfelde

Ausgabe Nr. 18 vom 16.06.2009 ist erschienen

Darin u.a.: "Urlaub minus 8,75%: Raus aus der Kurzarbeit - rein in den Urlaub? Nein: Rein in den Lohnraub, genannt "Beschäftigungssicherung"; "Zukunft des Werkes? Erkämpfen!"; "Gewerkschaften und Sozialpartnerschaft: Das passt nicht zusammen"; "Kein Nachfolger für OM642, Aufteilung wichtiger Haupt-Motoren zwischen Untertürkheim und Kölleda: Abschied vom Motorenwerk Berlin?"; "Aus den Bereichen"... Zur Ausgabe Nr. 18 pdf-Datei

X. Branchen > Auto: DC > Stuttgart > Alternative: Belegschaftszeitung für die Kolleginnen & Kollegen bei DaimlerChrysler Werk Untertürkheim

Ausgabe Nr. 68 vom 17.06.2009 ist erschienen

Darin u.a.: "Erst Lohnkürzung durch Kurzarbeit, jetzt wegen Arbeitszeitverkürzung: Viele Kollegen fühlen sich regelrecht abgezockt"; "Seit Jahren Personalmangel, jetzt auch noch Lohn- und Arbeitszeitreduzierung: Werksfeuerwehr - über der Belastungsgrenze!"; "Beschränkte Behandlung beim Sani: Sparen bis der gelbe Zettel kommt"; "Wasser predigen, aber selber Wein trinken: 500 000 Euro "Erfolgs-Bonus" für Rennsport-Chef Norbert Haug?"; "Arbeitszeitverkürzung in der PKW-Entwicklung: Entwicklungsbeschäftigten droht massiver Gleitzeitverfall!"; "Gläserne Kollegen durch Blutuntersuchungen?"; "Linksextremisten oder einfach ehrlicher und konsequenter?"... Zur Ausgabe Nr. 68 externer Link pdf-Datei

XI. Branchen > Auto: GM/Opel > GM/Opel Europa allgemein: Der Zusammenbruch des GM-Konzerns

Insolvenz von GM - Keine Auswirkungen auf den chinesischen Markt

"Um acht Uhr am 1. Juni hat der US-Autohersteller General Motors, das ehemalige Flagschiff der US-Autoindustrie, Insolvenz angemeldet um Gläubigerschutz zu beantragen. Es ist der größte Bankrott in der amerikanischen Industriegeschichte. Im Rahmen des Gläubigerschutzes wird das Unternehmen unter Beteiligung der US-Regierung umstrukturiert. Die Umstrukturierung wird 60 bis 90 Tage dauern. In zwei bis drei Monaten wird es ein neues GM geben. Alle überseeischen Beteiligungen und Geschäftsaktivitäten von GM, inklusive die Geschäfte in China, werden in die "Neue GM" überführt. GM hat in China mittlerweile acht Joint-Ventures. 2008 setzte das Unternehmen in China knapp 1,1 Millionen Autos ab und nimmt damit weiterhin eine der führenden Positionen auf dem chinesischen Automobilmarkt ein. Allerdings steht die Frage im Raum, welche Auswirkungen die Umstrukturierung des Konzerns auf dessen Tochtergesellschaften haben wird. Dazu teilte die Niederlassung in China, Shanghai GM, in einer Erklärung mit, dass ihre Geschäfte nicht von der Insolvenz beeinträchtigt würden. Die Strategie der langfristigen Entwicklung von Shanghai GM bestehe unverändert fort. So strebe man vielmehr einen weiteren Ausbau der geschäftlichen Aktivitäten in China an..." Artikel in der Beijing Rundschau vom 09.06.2009 externer Link

XII. Branchen > Chemische Industrie > Continental

Einstellung der Verfahren gegen die Beschäftigten von Continental

"Nach dreieinhalb Monaten des Kampfes haben die 1120 Beschäftigten von Continental ihre wesentlichen Forderungen durchgesetzt. Während die Regierung, der Staat, die Justiz nicht einmal eine Anklage gegen die Unternehmer-Halunken ("patrons voyous") von Continental eingeleitet haben, werden sieben Beschäftigte von Continental vor Gericht gestellt. Sie sind angeklagt wegen der Demonstration vom 21. April 2009 vor der Unterpräfektur in Compiègne. Es sei daran erinnert, dass nur zwei Stunden nach dieser Demonstration der Regierungssprecher endlich verkündete, der Staat werde seinen Verpflichtungen nachkommen, die er einen Monat zuvor eingegangen war, und eine Zusammenkunft der drei Parteien (Unternehmen/Belegschaft/Staat) organisieren, welche der Präsident der Republik schon am 25. März versprochen hatte. Anbei sende ich euch (...) die deutsche (...) Übersetzung eines Flugblatts des intergewerkschaftlichen Bündnisses von CGT - CFDT - FO - CFTC - CFE CGC und des Kampfkomitees von Continental Clairoix, worin die Einstellung der Verfahren gegen die Beschäftigten von Continental verlangt und alle Gewerkschaften sowie alle politischen Parteien aufgefordert werden, die Demonstration am kommenden Mittwoch, 24. Juni, um 10.30 Uhr vom Pariser Nordbahnhof zum Justizministerium zu unterstützen." Mail an die Redaktion des LabourNet vom 21.06.2009. Das Flugblatt zur Demo pdf-Datei

XIII. Branchen > Bau > Bergbau und Energie

Tarifflucht bei E.on: Ver.di protestiert gegen Kostensenkungspläne beim Energieriesen

Die geplanten Umstrukturierungen bei E.on sorgen für Unmut bei den Beschäftigten. Der Energieriese erzielt nach wie vor Milliardengewinne. Artikel von Lutz Debus im Neues Deutschland vom 20.06.2009 externer Link

XIV. Branchen > Dienstleistungen Allgemein > Bildungseinrichtungen: Sozial- und Erziehungsdienst - Tarifrunde 2009

Tarifverhandlungen ergebnislos abgebrochen: Keine Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe

"Die Tarifverhandlungen für die 220.000 Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste sind nach einem fünftägigen Verhandlungsmarathon am Freitagnachmittag ergebnislos abgebrochen worden. Die Arbeitgeber hätten "heute die Verhandlungsgrundlage verlassen", erklärte der Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Frank Bsirske. Dies würden die Beschäftigten mit weiteren Arbeitskampfmaßnahmen beantworten. Es habe keinerlei Bereitschaft für eine höhere Anerkennung und Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe gegeben, betonte Bsirske. Die tage- und nächtelangen Verhandlungen hätten bei der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) lediglich in einem von rund 50 Tätigkeitsfeldern ein Teilangebot hervorgebracht. Dies betreffe aber nur 20 Prozent der Erzieherinnen. Dabei würden Ledige ein Plus von 0,3 Prozent erreichen, während Verheiratete ein Minus von 3,6 Prozent erleiden würden - gegen-über dem Stand von 1990. 80 Prozent der Betroffenen gingen leer aus bzw. hätten Verluste von mehr als 1.000 Euro im Jahr." Pressemitteilung von ver.di vom 19.06.2009 externer Link

XV. Branchen > Medien u. IT > Bild und Ton: Rundfunk / Fernsehen / Kino allgemein: Filmtheater Babylon Berlin

Arbeitskampf mit Verfassungsschutzbeteiligung

"Mit dem Verfassungsschutzbericht versucht die Geschäftsführung des Berliner Kinos Babylon Mitte die gewerkschaftlich organisierten MitarbeiterInnen zu diskreditieren. Vor den KollegInnen in der FAU-Betriebsgruppe muss offenbar gewarnt werden. Als einflussreiche Finanziers, solvente Mieter und Gäste sind Linke auch unter Verfassungsschutzbeobachtung dagegen stets willkommen. Der Konflikt im Kino mit dem linken Image spitzt sich zu..." Artikel auf Indymedia vom 19.06.2009 externer Link

XVI. Internationales > Großbritannien > Arbeitskämpfe

Total entlässt 900 Arbeiter nach Streik

"Der französische Ölkonzern Total hat fast 900 Bauarbeiter in einer Raffinerie in England nach einem Streik entlassen. Der Rausschmiss sei erfolgt, nachdem der Ausstand die Länge von einer Woche überschritten habe, teilte das Unternehmen in der Nacht zum Freitag mit. Der Streik in der Raffinerie in Lindsey hat nach Darstellung von Total damit gegen Gesetze verstossen. In britischen Kraftwerken legten Mitarbeiter daraufhin aus Solidarität die Arbeit nieder. Allerdings wurden weder die Raffinerie-Produktion noch die Stromerzeugung von den Arbeitsniederlegungen beeinträchtigt. Der Streik war auf der Baustelle ausgebrochen, nachdem einige Arbeiter entlassen und an ihrer Stelle andere eingestellt worden waren. Bei den Bauarbeiten waren je nach Baufortschritt zwischen 600 und 1.200 Arbeiter beschäftigt worden. Nun sollen sich alle Arbeiter, die weiterhin an dem Projekt mitarbeiten wollen, bis Montag neu für die Stellen bewerben. Gespräche mit den Gewerkschaften will das Unternehmen erst aufnehmen, wenn die Beschäftigten ihre Arbeit wieder aufnehmen..." Meldung von awp international vom 19.06.2009 externer Link. Siehe dazu:

  • Sacked oil workers burn letters
    "Workers at the Lindsey oil refinery, sacked for taking unofficial strike action, have burned dozens of dismissal letters in a mass protest." Bericht bei der BBC vom 22.06.2009 externer Link

XVII. Internationales > Schweiz > Gewerkschaften und Arbeitskämpfe: Die Entlassung von Ernst ist eine Kriegserklärung! Solidarität mit Ernst!

Der Protest geht weiter

Schluss mit der Einschüchterung am Arbeitsplatz! Keine Entlassungen! Sofortige Rücknahme der Kündigung von Ernst! Protestkundgebung in Zürich am Samstag, 27. Juni Besammlung: 13 Uhr, Bürkliplatz. Das Flugblatt zur Kundgebung vom Solidaritätskomitee Zürich pdf-Datei

XVIII. Internationales > Iran

Arbeiter streiken bei Khodro-Automobile gegen das Regime

"Wir erklären unsere Solidarität mit der Bewegung des iranischen Volkes. Autoarbeiter, Kollegen: Was wir gegenwärtig erleben ist eine Beleidigung der Intelligenz der Menschen und eine Missachtung ihres Wählerwillens, das mit den Füßen Treten der Verfassung durch die Regierung. Wir sehen es als unsere Pflicht an, uns an der Bewegung zu beteiligen. Wir, die Arbeiter bei Iran Khodro, werden in jeder Schicht für eine halbe Stunde die Arbeit niederlegen, um gegen die Unterdrückung der Studenten, Arbeiter, Frauen und die Verfassung zu protestieren und erklären unsere Solidarität mit der Bewegung des iranischen Volkes..." Artikel von Eugen Hardt in der LinkeZeitung vom 19.06.2009 externer Link

XIX. Internationales > Italien > Arbeitskampf > Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano

ArbeiterInnen der Provinz Mailand : Wir bitten um Eure Hilfe

"Wir sind die ArbeiterInnen der INNSE und leisten seit über einem Jahr Widerstand gegen die Schliessung unserer Fabrik. Rund um die Uhr, auch samstags und sonntags, halten wir das Werk besetzt. Wir sind entlassen worden, aber wir haben nicht aufgegeben. Solange der Betrieb und die ArbeiterInnen da sind, gibt es eine Möglichkeit, um die Arbeit wieder aufzunehmen. Alle sagen, dass die Arbeitsplätze erhalten bleiben sollen. Lauter schöne Worte über eine aktive Arbeitspolitik, nun sollen sie ihr Können unter Beweis stellen. (...) In dieser Situation, Arbeiterinnen und Arbeiter der Provinz Mailand, bitten wir um Eure direkte Hilfe: Unsere einzige Kraft liegt in der Anzahl. Wir sind entschlossen zu verhindern, dass der Maschinenpark angetastet wird, solange die Tür für eine Wiederaufnahme der Produktion offen steht. Aber allein können wir das nicht schaffen. Hunderte von ArbeiterInnen, die beim nächsten Überraschungsangriff vor den Werkstoren stehen, werden alle davon überzeugen, dass es besser ist, von einer solchen Kraftprobe Abstand zu nehmen..." Das Schreiben des Betriebsrates der INNSE Milano Lambrate, 22. Juni 2009

Mit liebem Gruss , Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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