Home > News > Mittwoch, 5. August 2009
Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 5. August 2009:

I. Internationales > Südkorea > Arbeitskämpfe: Streiks bei Ssongyang-Motorenfabrik

  • UPDATE SsangYong, Süd Korea: Schwere Kämpfe
    "Nachdem alle Verhandlungen der letzten Woche gescheitert sind und die Isolation der Streikenden (kein Strom, Wasser, Essen, Medizinische Versorgung) nicht zu deren Rückzug geführt hat, haben die Bullen seit gestern eine neue Großoffensive gestartet, um die seit über 2 Monaten besetzte Fabrik des insolventen Autoherstellers SsangYong in Pyeongteak zurückzuerobern. Es kommt zu massiven Gewaltexzessen: Hubschrauber werfen Gasbomben ab, es wird mit Tasern gefeuert, Bullen werfen Steine und schlagen Gewerkschafter zusammen. Unterstützt werden die Cops von hunderten Streikbrechern. Es sind zahlreiche Spezialeinheiten und schweres Gerät im Einsatz. Die Streikenden wehren sich mit Molotov-Coctails und großen Zwillen. Es gibt viele Verletzte und möglicherweise bereits tote, ein Gewerkschafter ist nach Pressemeldungen während der Kämpfe vom Dach des vierstöckigen Gebäudes gefallen." Bericht von beobachter vom 05.08.2009 bei indymedia externer Link

  • Mit Tränengas gegen Streikende
    "Die südkoreanische Polizei hat am Montag die Zahl der Einsatzkräfte gegen streikende Arbeiter des wirtschaftlich angeschlagenen Autobauers Ssangyong in Pyeongtaek erhöht. Nachdem Verhandlungen über ein Ende der Besetzung des Werksgeländes am Sonntag gescheitert waren, seien nun 4000 Polizisten im Einsatz, sagte ein Unternehmenssprecher. Das südkoreanische Fernsehen zeigte Bilder von mit Helmen und Schilden ausgerüsteten Einsatzkräften, die sich der besetzten Lackiererei näherten. Zudem griff die Polizei mit Hubschraubern an und versprühte Tränengas. Aus Protest gegen die Entlassung von 2650 Beschäftigten halten die Arbeiter das Werksgelände in Pyeongtaek südlich der Hauptstadt Seoul seit Ende Mai besetzt." AFP-Meldung in der jungen Welt vom 04.08.2009 externer Link

II. Internationales > Italien > Arbeitskampf > Betriebsbesetzung bei INNSE in Milano

  • Der Arbeiterwiderstand geht weiter
    „Dritter Tag der Militarisierung der Industriezone von Rubattino. Ein Heer von 500 Carabinieri und Polizisten hält die INNSE umzingelt, um dem Unternehmer Genta zu erlauben, die Maschinen zu demontieren und eine historische Fabrik auszuräumen, die er vor drei Jahren zum Preis einer Eigentumswohnung, für 700'000 Euro gekauft hat, und zwar mit der Auflage, die Produktion in Schwung zu bringen. Eine Verpflichtung, die er nie eingehalten und stattdessen am 31. Mai 2008 alle 50 ArbeiterInnen der INNSE entlassen hat. Diese jedoch haben sich aufgelehnt und die Produktion in Selbstverwaltung weitergeführt, bis am 17. September 2008 die Polizei sie von der Arbeit weg aus der Fabrik geholt und diese versiegelt hat. Seit jenem Tag halten die ArbeiterInnen der INNSE die Werkstore besetzt und verhindern so die Demontage ihrer Fabrik. (…) SOLIDARITÄTSKUNDGEBUNG MIT DEN ARBEITERiNNEN DER INNSE: Mittwoch, 5. Augsut 2009, 12 Uhr, vor dem italienischen Konsulat in Basel, Schaffhauser Rheinweg 5 (Nähe Wettsteinbrücke)Artikel von rth an die Redaktion des LabourNet Germany vom 04.08.2009. Aktuelle Videos sind im Artikel verlinkt.

  • Besetzte Fabrik geräumt: Maschinenwerk INNSE in Mailand soll abgerissen werden
    Die Polizei hat in Mailand die seit 14 Monaten besetzte Maschinenfabrik INNSE geräumt. Dabei wurden nach Berichten von Arbeitern zahlreiche Menschen verletzt. Artikel von Peter Nowak im Neues Deutschland vom 05.08.2009 externer Link. Aus dem Text: „…Ein INNSE-Beschäftigter sprach auf einer Solidaritätsveranstaltung von einem dreiköpfigen Ungeheuer, gegen das man kämpfen müsse: »Genta als Besitzer der Maschinen, AEDES als Besitzer des Fabrikgeländes und die Mailänder Behörden, die mit den Eigentümern unter einer Decke stecken.« Der Unternehmer Sylvano Genta hatte vor etwa drei Jahren die Maschinen des Werkes einer staatlichen Auffanggesellschaft für einen Spottpreis mit dem Versprechen abgekauft, die Produktion weiterzuführen. Das Gelände gehörte bereits der Immobilienfirma AEDES, die darauf wartete, die Maschinen abzutransportieren und die Werkhallen zu räumen, um das Fabrikgebäude abzureißen. Das Gelände soll für die Expo 2015 verwendet werden. Deswegen hatte auch die Mailänder Stadtverwaltung Interesse an einem schnellen Ende der Besetzung…“

III. Internationales > Irland

Freiheit für die Beschäftigten von Thomas Cook in Dublin

"In den frühen Morgenstunden des 4.August 2009 wurde die besetzte Filiale des Reiseveranstalters Thomas Cook im irischen Dublin von der Polizei brutal geräumt. Unter den 30 Verhafteten befanden sich auch zwei hochschwangere Frauen, die ebenfalls rücksichtslos von Polizisten aus der Filiale hinausgezerrt wurden. Aus diesem Grund wurde am selben Tag weltweit vor Filialen von Thomas Cook demonstriert. In Berlin fanden gleich zwei Protestaktionen statt, so vor einer Filiale des Reiseunternehmens Reiseland, dass auch Reisen von Thomas Cook verkauft, und vor der Botschaft von Irland.." Meldung bei sozialismus.info vom 04.08.2009 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Beschäftigte besetzen Thomas Cook-Filiale in Dublin
    Hintergrundbericht bei sozialismus.info vom 04.08.2009 externer Link zur heute erfolgten polizeilichen Räumung der Besetzung.
  • Die Festgenommenen sind mittlerweile alle wieder frei, nachdem Gewerkschafter und Unternehmensleitung sich bereit erklärt haben, die Gespräche wieder aufzunehmen. Eine der hochschwangeren Frauen, die zusammen mit ihrem Mann verhaftet wurde, ist nun Mutter einer Tochter. Aktuelle Informationen finden sich auf den Seiten der Irish-Times externer Link

IV. Branchen > Auto: DC > Stuttgart: Konzern fordert weitere Reduzierung der Personalkosten in der Gießerei

Erpressung abgewehrt

Konflikt in Gießerei des Untertürkheimer Werks beigelegt. Unternehmen kann Großteil seiner Forderungen in linker Hochburg nicht durchsetzen. Artikel von Karl Neumann in der jungen Welt vom 04.08.2009 externer Link. Aus dem Text: ".Ursprünglich hatte die Werkleitung gefordert, die sogenannte Steinkühler-Pause und Waschzeiten zu kürzen bzw. zu streichen, den Anteil der Leiharbeit auf zehn Prozent auszuweiten und Zusatz- sowie Absageschichten ohne Zustimmung des Betriebsrats anordnen zu können. Im Ergebnis werden die Waschzeiten nicht mehr ausbezahlt, was bis zu 100 Euro im Monat ausmacht, sondern per Freizeitausgleich abgegolten. Die Zustimmung zur geforderten Anrechnung längerer Störzeiten auf die Pausen hat der Betriebsrat ebenso verweigert wie die Ausweitung der Leiharbeit. Zudem bleiben die Mitbestimmungsrechte der Beschäftigtenvertretung bei sämtlichen über bereits getroffene Vereinbarungen hinausgehenden Maßnahmen unberührt."

V. Branchen > Dienstleistungen: Groß- und Einzelhandel > Kaiser's

VI. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn > Gewerkschaften/Tarifkonflikt > Aktuelle Tarifverhandlungen der Gewerkschaft GDL

Lohndumping bei Privatbahnen

GDL möchte Gehälter an das DB-Niveau angleichen - aber nur bei Lokführern. Im Bahnbereich herrschen höchst unterschiedliche Lohnniveaus. Die Gewerkschaften möchten dies ändern. Artikel von Hans-Gerd Öfinger in ND vom 05.08.2009 externer Link

»Ich müßte mich doch schämen«

Die GDL will ohne Entsendegesetz Tarifstandards für Eisenbahnfahrpersonal durchsetzen. Interview von Rainer Balcerowiak mit Claus Weselsky externer Link, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer, in der jungen Welt vom 04.08.2009

VII. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn > Datenaffäre bei der Deutschen Bahn

Bahn sammelte Krankendaten von Mitarbeitern

"Neue Enthüllung bei der Bahn: Der Konzern hat einen weiteren Fall von "unzulässiger Datensammlung" eingeräumt. Demnach wurden Krankendaten von Mitarbeitern auf Listen der Sicherheitsabteilung geführt - die Verantwortlichen sollen nun gehen." Artikel in Spiegel online vom 04.08.2009 externer Link

VIII. Branchen > Dienstleistungen: Transportwesen > Bahn > Privatisierung

Europäische Verkehrswende JETZT!

Am 15. /16. Mai 2009 fand in Köln eine "Europäische Konferenz zur Zukunft der Bahn" unter dem Titel "Nächster Halt: Bürgerbahn" statt. Träger waren das Bündnis Bahn für Alle (in dem 18 Organisationen vereint gegen eine Privatisierung der Deutschen Bahn kämpfen), die Grünen in NRW und die britische Gewerkschaft RMT (National Union of Rail, Maritime & Transport Workers). Mit diesem Treffen wurde ein europaweites Bündnis gegen die Bahnprivatisierungen Rail4All konkretisiert und eine Kölner Erklärung gegen die Bahnprivatisierungen verabschiedet. Auf der Tagung wurde erstmals ein Programm SchieneEuropa2025 vorgestellt. Sein Verfasser, Winfried Wolf, ist seit rund 20 Jahren als Autor ("Eisenbahn und Autowahn" und "Verkehr. Umwelt. Klima - Die Globalisierung des Tempowahns") und im Rahmen unterschiedlicher Initiativen gegen die Bahnprivatisierungen engagiert. Bahn für Alle, RMT, die Grünen NRW und Johannes Hauber für den Betriebsrat von Bombardier Transportation präsentieren in dieser Publikation erstmals das Programm SchieneEuropa2025 einer breiteren Öffentlichkeit. Die Publikation ist als Lunapark21-Sonderheft mit 40 Seiten (Lunapark21 extra 01) erschienen, alle Beiträge sind deutsch und englisch. Sonderheft Lunapark21 extra 01 externer Link pdf-Datei

IX. Diskussion > Arbeitsalltag: Arbeitszeit > Kurzarbeit

Das Kurzarbeit-Komplott

"Sie gilt als großer Erfolg im Kampf gegen die Wirtschaftskrise: Die Kurzarbeit. Nun steigt die Zahl der Betrugsfälle rasant an. Der Verdacht: Unternehmer zwingen ihre Mitarbeiter, trotz Antrag voll weiterzuarbeiten." Dossier von Jens Brambusch, Monika Dunkel und Michael Gassmann in der FTD vom 05.08.2009 externer Link

X. Diskussion > Arbeitsalltag: Entlohnung

DGB-Chefökonom Hirschel: Lohnkürzung verschärft die Krise

"Weltgeschichtliche Tatsachen ereignen sich immer zweimal. Das erste Mal als Tragödie, das zweite Mal als Farce. In der schwersten Wirtschaftskrise seit 80 Jahren empfehlen uns die ökonomischen Quacksalber ein Rezept, das uns schon einmal direkt in die Katastrophe führte: Weniger Lohn zur Rettung von Jobs." Artikel von Dierk Hirschel in der FR vom 03.08.2009 externer Link

Bedarfsdeckende Bruttoentgelte. Erforderliche Bruttoentgelthöhen zur Vermeidung von Hilfebedürftigkeit nach SGB II

"Ausgehend von den gesamtdeutschen Daten bewegt sich die Spanne der bedarfsdeckenden monatlichen Bruttoentgelte zwischen 1.231 € (Single) und 2.051 € (unverheiratetes Paar mit einem Kind). Soll ein allgemeiner gesetzlicher Mindestlohn dem vollzeitnah beschäftigten Alleinstehenden eine Lebensführung unabhängig von aufstockenden Fürsorgeleistungen ermöglichen, so müsste dessen Höhe derzeit bei mindestens 8,15 € liegen. Um das Schwellen-Brutto für Erwerbstätigenhaushalte mit Kindern zu senken und damit die Chancen zur Überwindung der »Hartz-IV«-Abhängigkeit im Wege der Erwerbstätigkeit nachhaltig zu erhöhen, sind ergänzende Regelungen im Wohngeldgesetz, eine Anhebung des Maximalbetrages beim Kinderzuschlag, dessen Staffelung nach dem Alter der Kinder sowie bei Alleinerziehenden eine bessere Abstimmung zwischen Kinderzuschlag, Unterhaltsleistungen und Wohngeld erforderlich." Studie von Johannes Steffen vom 3. August 2009 externer Link pdf-Datei bei der Arbeitnehmerkammer Bremen

XI. Diskussion > Arbeitsalltag: Entlohnung > "Investivlohn"

Mitarbeiterkapitalbeteiligung. Mehr Mitbestimmung und Kapitalbeteiligung ist gefragt

"Rücksichtsloses Profitdenken auf entfesselten Kapitalmärkten hat die Finanz- und Wirtschaftskrise entfacht. Die finanzielle Beteiligung der Beschäftigten am Unternehmen ist der richtige Schritt in eine verantwortungsbewusste Unternehmenskultur. Berthold Huber, Erster Vorsitzender der IG Metall, fordert mehr Mitbestimmung der Beschäftigten an den Unternehmen auch bei der Kapitalmitbestimmung. Die Belegschaften der Unternehmen sollen künftig finanziell stärker am Unternehmen beteiligt werden, auch und gerade in der Finanz- und Wirtschaftskrise, etwa bei Volkswagen und Porsche ." Interview dokumentiert bei der IG Metall am 03.08.2009 externer Link

XII. Diskussion > Arbeitsalltag: Gesundheit trotz(t) Arbeit > Krankenstand und Anwesenheit im Krankheitsfall

Arbeiten mit Erkrankung birgt Risiken

"Einen Rekordtiefstand seit Einführung der Krankenstand-Statistik im Jahr 1970 meldete das Bundesministerium für Gesundheit Anfang letzter Woche. Danach lag im ersten Halbjahr 2009 der Krankenstand in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) durchschnittlich bei 3,24 Prozent. Die Meldung löste eine rege Diskussion um den Gesundheitszustand der Beschäftigten in Deutschland aus, obwohl sich mit diesen Zahlen keine Ursachenforschung betreiben lässt. Dabei wurde auch das Phänomen des Präsentismus genannt. Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) fasst die Erkenntnisse zum Präsentismus zusammen und weist auf Risiken hin. Präsentismus bezeichnet ein Verhalten, bei dem Beschäftigte krank zur Arbeit gehen. Folglich können aus dem Rückgang der Fehlzeiten keine Schlüsse auf den tatsächlichen Gesundheitszustand der Beschäftigten gezogen werden. Vielmehr kann Präsentismus die Unternehmen und die Sozialversicherungen langfristig teuer zu stehen kommen." Pressemitteilung der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin vom 24.07.2009 externer Link

XIII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Leiharbeit allgemein und im Betrieb

DGB-Analyse zur Leiharbeit: Vom Jobmotor zum Jobkiller

"In den Aufschwungjahren boomte die Leiharbeit. In der Krise wird die Branche nun zum Vorreiter des Personalabbaus. Es gibt massive Entlassungen. Keine Branche hat in so kurzer Zeit so viele Arbeitsplätze abgebaut." DGB-Studie vom 29.07.2009 externer Link pdf-Datei

XIV. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Leiharbeit: PSA und andere Sklavenhändler > Arbeitsbedingungen in der Leiharbeit/PSA

TK-Gesundheitsreport 2009: Deutlich höhere Fehlzeiten bei Zeitarbeitern

"Beschäftigte in Zeitarbeit sind mit durchschnittlich 14,7 Fehltagen im Jahr 2008 vier Tage mehr krankgeschrieben als Beschäftigte in anderen Branchen. Der Krankenstand in der Zeitarbeitsbranche liegt bei 4 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte höher als im Bundesdurchschnitt. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport hervor, den die Techniker Krankenkasse (TK) heute zusammen mit dem Bundesverband Zeitarbeit (BZA) vorgestellt hat. Danach sind Zeitarbeiter nahezu von allen Diagnosen häufiger betroffen als Beschäftigte in anderen Branchen, besonders groß sind die Unterschiede in den Bereichen Muskel-Skelett-Erkrankungen (plus 60 Prozent), Verletzungen (plus 64 Prozent), Atemwegserkrankungen (plus 23 Prozent) und psychischer Beschwerden (plus 34 Prozent)." TK-Pressemitteilung vom 23. Juni 2009 externer Link und der vollständige TK-Gesundheitsreport 2009 externer Link pdf-Datei

XV. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Mindestlohn

Was bringt ein gesetzlicher Mindestlohn für Deutschland?

Eine aktualisierte und erweiterte Simulationsstudie zu den gesamtwirtschaftlichen Effekten der Einführung eines allgemeinverbindlichen gesetzlichen Mindestlohnes auf der Basis der Konzeption der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Die Mindestlohnstudie von Klaus Bartsch Econometrics vom Juli 2009 bei ver.di externer Link pdf-Datei

Arbeit ganz unten

Lohnabhängige als »Unternehmer«: Wie Mindestlöhne durch Beschäftigung von Scheinselbständigen unterlaufen werden. Artikel von Gitta Düperthal in junge Welt vom 04.08.2009 externer Link

XVI. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Arbeitsamt und Arbeitszwang > Arbeitszwang die x-te: Zwangsarbeitsdienst nach der Bundestagswahl?

Daumenschrauben bringen keine Jobs. Zwangsarbeit als Abschreckung - das Elend der Workfare-Konzepte

"In Meyers Konversationslexikon von 1890 ist unter dem Stichwort Arbeitshäuser zu lesen: "Die Einrichtung des englischen Werkhauses stützt sich vorzüglich auf die Abschreckungstheorie. Sie ist darauf berechnet, von der Inanspruchnahme öffentlicher Hilfe möglichst abzuschrecken und durch eignen Erwerb die Aufnahme in A. zu vermeiden." Fast 120 Jahre später lesen wir in einem Papier des Bundeswirtschaftsministeriums von Arbeitsangeboten, bei denen eine produktive Tätigkeit nur von "nachrangiger Bedeutung" ist, ansonsten "aber der 'abschreckende' Effekt im Vordergrund steht". Dabei handelt es sich um das Konzept von "Workfare", quasi einer Umschreibung von Zwangsarbeit. Das Papier liegt bereit in den Schubladen des Wirtschaftsministeriums und diese Zwangsarbeit soll die Zukunft der Arbeitslosen sein. So jedenfalls sehen es die jüngsten Ergebnisse der Zukunftskommissionen in Nordrhein-Westfalen und Bayern vor." Artikel von Rudolf Stumberger in telepolis vom 02.08.2009 externer Link

XVII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Arbeitsamt und Arbeitszwang > Alltägliche Schikanen > Die neue Waffe der Arbeitsagenturen: Sperren

Schädliche Sanktionen gegen Arbeitslose

"Nach internen Vorgaben werden Chefs von Jobcentern dazu vergattert, 30 bis 40 Prozent der Hartz IV-Empfänger mit Sanktionen zu belegen. Diese Quote soll erbracht werden unabhängig davon, wie sich die Arbeitslosen konkret verhalten", teilte vor wenigen Wochen das Radiomagazin "Politikum" mit (WDR 2009). Sonst berichten große Teile der Medien zu diesem Thema meistens unter dem Motto: "Arbeitsunwillige Hartz IV-Empfänger werden verstärkt sanktioniert." Es gibt also reichlich Anlass, sich näher mit diesen umstrittenen Maßnahmen zu befassen." Artikel von Helmut Scheimann aus der Arbeitslosenzeitung Sperre vom Frühjahr 2009 externer Link pdf-Datei, dokumentiert bei den Nachdenkseiten

XVIII. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Praxis der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Arbeitsamt und Arbeitszwang > Trainingsmaßnahmen und andere Umschulungen

Wetterau: Arbeitslose müssen Flöhe zählen. Langzeitarbeitslose protestieren im Kurpark von Bad Nauheim gegen Schikane im Jobcenter - und erzielen damit Wirkung.

"Helge Welker mag nicht länger zum Nordic Walking gehen. Doch er kann sich nicht einfach abmelden, denn das Walken ist Teil des Jobkomm-Programms "Paradigmenwechsel 50 Plus". Welker fühlt sich gezwungen: "Das ist Beschäftigungstherapie garniert mit Zwangsmaßnahmen", sagt der 48-Jährige aus Rosbach. "Wenn ich nicht hingehe, bekomme ich meine Leistung gekürzt." Das Programm erfülle nicht den Anspruch, ins Berufsleben zurückzuführen. Der Mathematiker ist seit sieben Jahren arbeitslos, er lebt von Hartz IV. Die Kurse von 50 Plus bewegten sich auf "Kindergartenniveau". Zum Beispiel hätten sich in einem Hunde-Umriss mehrfach das Wort Hund und das Wort Floh befunden. Die Kursteilnehmer hätten die Flöhe zählen müssen, berichtet Welker. "Ich glaube, es waren drei", sagt er." Artikel von Tina Full-Euler in der FR vom 31.07.2009 externer Link

XIX. Kosovo und andere Kriege > Militarisierung und die Bundeswehr

Feindberührung

"Ist sinnvoll, was die Bundeswehr in Afghanistan tut? Die Antwort fällt nicht so leicht wie jene auf die Frage, was sie dort tut: Sie führt einen Krieg. Hätte es noch eines Beweises bedurft, dass die deutschen Soldaten am Hindukusch den Status von "Entwicklungshelfern mit Langwaffen" hinter sich gelassen haben es liefert ihn die ominöse "Taschenkarte", die künftig jeder von ihnen zur Hand haben wird. Diese Kurzfassung der Einsatzregeln erlaubt, "dass gegen Personen vorgegangen wird, die Angriffe planen, vorbereiten, unterstützen oder ein sonstiges feindliches Verhalten zeigen". Nix Notwehr, nix Flüchtende stoppen den Gegner nach Kräften bekämpfen durch "verhältnismäßige militärische Gewalt". Der preußische Kriegstheoretiker und General Carl von Clausewitz hätte kein Problem gehabt, die Vernichtung des Feindes "verhältnismäßig" zu finden. Wie werden es seine Nachfolger in der Bundeswehr halten?..." Leitartikel von Thomas Kröter in der Frankfurter Rundschau vom 28.07.2009 externer Link

XX. Kosovo und andere Kriege > (Gewerkschaftlicher) Antimilitarismus: Bundeswehr-Gelöbnis in München

  • MUC: Autonome Gelöbnix Nachbereitung
    "Als einer der Zusammenhänge, die in den letzten Wochen und Monaten einen nicht unbeträchtlichen Teil seiner politischen Energien auf die Organisation des Protests und Widerstands gegen das Gelöbnis in München verwandt haben, möchten wir hier über die Ereignisse berichten und ein knappes Resümee zu ziehen. Unser Fazit fällt zweischneidig aus: Eine Reihe von Dingen liefen ziemlich gut, anderes hingegen war deutlich verbesserungswürdig. Doch beginnen wir chronologisch.." Nachbereitung externer Link eines autonomen Zusammenhangs aus der Münchner Gelöbnix-Mobilisierung 2009 vom 04.08.2009 bei indymedia

  • Mobilmachung in München. Festnahmen bei Bundeswehrgelöbnis auf dem Marienplatz. DGB distanziert sich von antimilitaristischer ver.di-Aktion
    Artikel von Claudia Wangerin in junge Welt vom 31.07.2009 externer Link. Aus dem Text: ". Auch der Deutsche Gewerkschaftsbund ging auf Distanz zu ver.di. Der Vorsitzende des DGB-Bezirks Bayern, Fritz Schösser, sagte dem Merkur, man solle heute »nicht mehr die Gefechte von vor 30 Jahren führen«. Zwar dürfe es die Bundeswehr mit den Gelöbnissen »nicht übertreiben, aber die Soldaten sollten das Gefühl vermittelt bekommen, daß sie Teil unserer Demokratie sind«." Siehe dazu:
    »Ich verstehe diesen Aufschrei des DGB nicht«
    Ver.di München wurde zu Unrecht kritisiert: Satzung der Gewerkschaft sieht Engagement gegen Krieg und Militärspektakel vor. Interview von Claudia Wangerin in junge Welt vom 03.08.2009 mit Orhan Akman externer Link, hauptamtlicher Sekretär der Gewerkschaft ver.di im Fachbereich Handel

XXI. Über uns > Fördern

Wir wissen nicht, wie viele Faksimile-Reprints von MEW 23 bereits gekauft wurden, aber wir können hoch erfreut feststellen, dass das LabourNet Germany 2 neue Fördermitglieder begrüsst, eines davon öffentlich in unserer Liste (einiger) unserer Förderer ! Danke und bitte weiter so - und die Sonne erstrahlt auch über unser Bankkonto!

Mit liebem Gruss, Mag und Ralf


Faksimile-Reprint von MEW 23 (Karl Marx: Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band: Der Produktionsprozess des Kapitals) zum „Roten Preis“ von 10 € beim Verlag Olga Benario und Herbert Baum – siehe jenseits der "Arbeitsgesellschaft" im LabourNet Germany


LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


Home | Impressum | Über uns | Kontakt | Fördermitgliedschaft | Newsletter | Volltextsuche
Branchennachrichten | Diskussion | Internationales | Solidarität gefragt!
Termine und Veranstaltungen | Kriege | Galerie | Kooperationspartner
AK Internationalismus IG Metall Berlin | express | Initiative zur Vernetzung der Gewerkschaftslinken
zum Seitenanfang