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Updated: 18.12.2012 16:22 |
Liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 01. September 2009: I. . Internationales > Italien > Arbeitskämpfe “Der Klassenkampf geht von der INNSE aus” “Der Klassenkampf geht von der INNSE aus” – das Spruchband mit dieser Aufschrift im Fussballstadion von Livorno fasst in wenigen Worten zusammen, was sich seit einigen Wochen in Italien abspielt. Vorläufig zeigt sich die Arbeiterrebellion nicht in einem Kampf Klasse gegen Klasse, mit gewaltigen Strassendemonstrationen und unbefristetem Generalstreik. Aber es gibt etwas, das den Mächtigen einen viel grösseren Schrecken einjagt als irgendein, von den Gewerkschaftszentralen ausgerufener, mehrstündiger oder sogar eintägiger Generalstreik. Was die Regierung zur Weissglut treibt und die Parteien von rechts bis links in einen Erklärungsnotstand bringt, das ist die Selbständigkeit der Arbeiterkämpfe…” Email von rth an die Redaktion des LabourNet Germany vom 29.08.2009 II. Internationales > Kolumbien > Gewerkschafter in Lebensgefahr Arbeiter der Lebensmittelfirma Nestlé La Rosa SA und Mitglied der Führung der kolumbianischen Gewerkschaft SINALTRAINAL in seinem Haus ermordet „Mit tiefer Trauer hat uns die Nachricht erfüllt, dass am 21. August, wahrscheinlich um 6.30 Uhr abends, Fremde das Haus des LA Rosa SA Nestlé-Arbeiters und Mitglieds der örtlichen Sinaltrainal-Führung in Dosquebradas, GUSTAVO GOMEZ, aufgesucht haben, an die Haustür klopften, und als GUSTAVO GÒMEZ öffnete, 10 Schüsse auf ihn abgaben. Er wurde sofort in eine benachbarte Klinik gefahren, starb dort jedoch wenige Stunden später. Der Kollege Gustvo Gómez war Mitglied der Führung der SINALTRAINAL-Sektion in Dosquebradas von 1997 bis 2000 und war ein Cousin von JOSE DE JESUS MARIN-VARGAS, ebenfalls Arbeiter von Nestlé SA Comestibles La Rosa und Mitglied der SINALTRINAL, der am 22. November 2007 in der Stadt Dosquebradas ermordet wurde. Bedauerlicherweise ereignete sich dieses Verbrechen zu einem Zeitpunkt, als SINALTRIANAL eine Petition an das Unternehmen Nestle Purina PetCare de Colombia SA eingereicht hatte. (…) Luis Javier Correa Suarez – President“. Vollständige Presseerklärung der Sinaltrainal vom 24.August 2009 (dt.Übersetzung aus dem Englischen) beim AK Internationalismus III. Internationales > Madagaskar Landkauf in Entwicklungsländern: Reiche Ernte „Eine neue Gier frisst sich durch den afrikanischen Kontinent. Ausländische Investoren verleiben sich dort fruchtbare Böden ein - um den Hunger in ihren Heimatländern zu stillen. Die Käufer - Konzerne, Fonds, Banken und Regierungen - scheinen unersättlich. Experten schätzen, dass in Afrika seit 2006 rund 20 Millionen Hektar an ausländische Käufer gingen. Kritiker wie Jacques Diouf, Chef der UN-Welternährungsorganisation FAO, sprechen von "Neo-Kolonialismus" und "Land Grabbing" (Landraub). Die Deals werden meist streng geheim gehalten, die Beteiligten zu Stillschweigen ausdrücklich verpflichtet. Der Frankfurter Rundschau liegt jetzt ein Vertrag aus Madagaskar vor, der die Kritiker bestätigt. Investor ist in diesem Fall das indische Unternehmen Varun Agriculture Sarl, Tochterfirma von Varun International in Bombay…“ Artikel von Tobias Schwab in der Frankfurter Rundschau vom 24.08.2009 IV. Internationales > Iran Da ist kein zweiter Mandela: Über die „Grüne Welle“ im Iran und über Mussawi Teil 4: Über die Grüne Bewegung im Iran und über Mussawi „Anmerkung zu Teil 4: Zwischen dem dritten Teil dieser Artikelserie und dem jetzigen letzten Teil gab es einen relativ großen Abstand. Dafür waren persönliche Gründe verantwortlich. Ich hoffe auf Verständnis. Die Lage im Iran hat sich inzwischen sehr stark geändert. Der grünen Welle ist mittlerweile die Kraft abhanden gekommen, Menschen zu mobilisieren und die Straßen zu besetzen. Die Linie der Konfrontation hat sich zunehmend in den Staatsapparat selbst verlagert. Die Strategen der Bewegung suchen fieberhaft nach Wegen für den Fortbestand der Bewegung. Die Siegerseite wiederum verfügt auch über keine klare Linie…“ Artikel von Bahman Shafigh in LinkeZeitung vom 24.08.2009 V. Internationales > Großbritannien > Gewerkschaften: Schwarze Listen – Berufsverbot für Gewerkschafter Faktisch ein Berufsverbot: Schwarze Liste mit Daten von 3000 Gewerkschaftern kursierte jahrelang in britischer Bauindustrie Über Jahre »abonnierten« britische Bauunternehmer eine von einer Privatdetektei zusammengestellte schwarze Liste, die Namen von engagierten Gewerkschaftern enthielt. Wer drauf stand, stand bei seinem Arbeitgeber oft auch schnell wieder vor der Tür. Artikel von Christian Bunke in der jungen Welt vom 28.08.2009 VI. Internationales > Ägypten > Arbeitskämpfe Neue Streikwelle „Wieder sind ägyptische Straßen mit Demonstranten gefüllt. Angestellte der öffentlichen Dienste, Textilarbeiter und Postarbeiter sind Teil einer neuen Streikwelle. Ihre Forderungen erhöhen die politische Temperatur in Ägypten in rasantem Tempo. Angestellte der Grundsteuerbehörden aus ganz Ägypten kamen am 11. August auf der Hussein Hegazy Straße in Kairo-Mitte zusammen. Sie streikten, weil sich der ägyptische Finanzminister weigert, einen kürzlich vereinbarten Sozialfonds umzusetzen. Etwa 2.000 Streikende blockierten die Straße. Sie riefen Sprechchöre, hielten Plakate hoch und schlugen lautstark auf Trommeln ein. Aktivistinnen - manche von ihnen trugen Atemmasken und Kopftuch - führten die Sprechchöre an. Viele brachten ihre Kinder mit zum Protest. „Sie sollen wissen, dass ihre Mutter hart arbeiten muss, um etwas Essen auf den Tisch zu bringen," berichtete Madeeha aus Kairo der Zeitung Al Masry al Youm…“ Artikel von Anne Alexander in der Zeitschrift Socialist Worker in einer Übersetzung bei Linke Zeitung vom 29.08.2009 VII. Internationales > Frankreich > Gewerkschaften Kein »Heißer Herbst«: Französische Gewerkschaften uneins über künftiges Vorgehen 2009 folgt auf den französischen Sommer wohl kein »heißer Herbst«. Die Gewerkschaften können sich nicht auf eine Strategie einigen, die Haltung zur radikalen Linken ist unklar. Artikel von Ralf Klingsieck im Neues Deutschland vom 31.08.2009 VIII. Branchen > Auto: GM/Opel > Bochum > GoG > GoG-Info Extra GoG-Info Nr. 59 vom September 2009 ist erschienen: Magna, RHJ oder doch GM? „Scheiß egal, wir werden jeden bekämpfen der uns an die Wäsche will! Die angekündigten Konzepte beinhalten für Bochum die Vernichtung von über 2000 Arbeitsplätzen und massive Einkommensverluste von mehreren Tausend Euro. GM wird letztlich die Variante bevorzugen, die den meisten Profit absichert und wird auch vor einem Insolvenzantrag nicht zurückschrecken. Unsere Forderung lautet: Unverzügliche Auszahlung des Urlaubsgeldes und der 4,2% Tariferhöhung! Welcher Investor sich aus welchen Gründen bei Opel einkauft kann uns gleichgültig sein, nicht jedoch zu welchen Bedingungen wir weiter arbeiten sollen und wollen. Wir erwarten von den Investoren und denen die sonst noch mitzocken: Erhalt aller Arbeitsplätze bei Opel in Bochum! Einhaltung mindestens der IGM- Tarifverträge! Anerkennung aller Betriebsvereinbarungen! Hände weg von der ERA-Regelüberleitungs-BV! 100 % Weihnachtsgeld! Im Fall von Abfindungen: nicht unter der Formel von 2004!..“ Zur Extra Ausgabe Info Nr. 59 vom September 2009 IX. Branchen > Auto: GM/Opel > Bochum Erste Urlaubsgeld-Klagen werden Ende September verhandelt werden „Ende September sollen die ersten Klagen von Mitarbeitern des Bochumer Opel-Werks auf Auszahlung des Urlaubsgeldes vor Gericht verhandelt werden. Man wolle über Musterklagen eine grundsätzliche Entscheidung des Arbeitsgerichts für die Belegschaft herbeiführen, sagte die Bevollmächtigte der Bochumer IG Metall, Ulrike Kleinebrahm…“ Ddp-Meldung in DerWesten vom 30. August 2009 X. Branchen > Auto: GM/Opel > GM/Opel Europa allgemein: Der Zusammenbruch des GM-Konzerns GM-Mitarbeiter in Europa fürchten Job-Kahlschlag „Deutschland bangt um Opel. Doch auch in Belgien, Polen, Spanien und Großbritannien zittern GM-Autowerker um ihre Jobs, denn der Umbau des Konzerns trifft alle europäischen Standorte. Für mindestens drei der neun Fabriken gibt es nach SPIEGEL-Informationen wohl keine Zukunft….“ Artikel von Marco Evers, Rüdiger Falksohn, Uwe Klussmann, Jan Puhl, Hans-Jürgen Schlamp, Helene Zuber auf Spiegel-Online vom 30.08.2009 Vermeintlicher „Bieterwettkampf“: Das hat Opel nicht verdient Artikel von Georg Meck in der FAZ vom 30.08.2009 . Aus dem Text:“… Ganz anders im akuten Fall: Keiner der Interessenten, beschönigend Investoren genannt, will wirklich zahlen. Was die Herren aus Österreich, Russland, Belgien, anfangs auch aus Italien und China, reizt, sind moderne Fabriken, tolle Ingenieure, der Zugang zu neuen Märkten - und das Geld des deutschen Steuerzahlers. Denn das Risiko dafür, wenn es schiefgeht, trägt der Staat. Das macht die Sache für Bieter interessant. Und für den Rest so unerquicklich. (…)Gut bedient werden auch all die Berater, Juristen und PR-Strategen, die am Rande des Schlachtfeldes hübsche Tagessätze abrechnen. Nicht zu vergessen die Abteilung Dudenhöffer & Co., sogenannte Autoexperten, die ihren Ruhm mehren, wenn sie dem Fernsehpublikum aus Büros in Bergisch Gladbach, Gelsenkirchen oder Nürtingen die automobile Weltlage, unter besonderer Berücksichtigung von GM, erklären…“ XI. Branchen > Dienstleistungen: Allgemein > Kirche Strafanzeige gegen Hansa-Chefs „Der Betriebsrat der drei Hansa-Heime hat Strafanzeige und Strafantrag gegen Geschäftsführer, Regional- und Heimleitung erstattet. Der Arbeitgeber habe die Tätigkeit des Betriebsrates in strafbarer Weise behindert und gestört, teilte die Gewerkschaft Verdi in einem Schreiben an die Mitarbeiter mit. Laut Staatsanwaltschaft laufen die Ermittlungen noch. Hansa-Regionalleiterin Dorothee Herting wollte zu dem Vorwurf keine Stellung nehmen. Die Oldenburger Hansa-Gruppe ist Hauptgesellschafterin des Pflegezentrums und Seniorenheims am Bürgerpark sowie des Marie-von-Seggern-Heims. „Seit dem Verkauf der ehemals städtischen Seniorenheime an die Hansa-Gruppe haben sich die Arbeits- und Einkommensbedingungen dramatisch verschlechtert“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretärin Hilde Sacharow. „Der Arbeitgeber droht mit Insolvenz. 35 Mitarbeiter sollten dazu gebracht werden, ihren Arbeitsplatz gegen Abfindung aufzugeben.“ Die Beschäftigten hätten dies aber abgelehnt…“ Artikel in der Nordseezeitung vom 30.08.09 XII. Branchen > Dienstleistungen: Gesundheitswesen > Betrieblicher Kampf gegen Privatisierung in diversen Kliniken > Universitätskliniken Gießen und Marburg 250.000 Überstunden „Bis Juni diesen Jahres haben sich in den privatisierten Universitätskliniken Gießen und Marburg 250.000 Überstunden angehäuft. "Wir halten das für einen Spitzenwert", kritisiert Gesamtbetriebsratsvorsitzender Dirk Gehrke. Besonders viel Mehrarbeit gab es am Standort Gießen sowie bei den Ärzten und den Pflegekräften, die jeweils 94.000 Überstunden ableisteten. "Das Personal ist psychisch und physisch am Ende", sagt die Marburger Betriebsratsvorsitzende Bettina Böttcher. Um die Überstundenzahl abzubauen, müssten mehr als 100 neue Mitarbeiter eingestellt werden. Dagegen spricht Rhön-Geschäftsführer Peter Mein von "Mehrarbeitsstunden", die größtenteils noch als Freizeit abgebummelt werden. Die hohe Zahl sei im Lauf der vergangenen Jahre entstanden: "Wir haben keinen signifikanten Anstieg." Zudem seien am Standort Marburg bereits 40 neue Pflegekräfte eingestellt worden. Zweites Problem: Die Betriebsräte der privatisierten Universitäts-Kliniken Gießen und Marburg sind zurückgetreten. Damit wollen sie laut Gehrke eine vorzeitige Neuwahl einleiten, um zu verhindern, dass die 8000 Beschäftigten der Großkrankenhäuser in den kommenden Monaten ohne Arbeitnehmervertretung dastehen. Der Hindergrund ist kompliziert:..“ Artikel von Gesa Coordes in der Frankfurter Rundschau vom 29.08.2009 XIII. Branchen > Sostige > Werften: Gesamthafenbetriebsverein (GHB) in Bremerhaven Komitee "Wir sind der GHB!" Die Homepage des Komitees "Wir sind der GHB!"
XIV. Branchen > Medien u. IT > Bild und Ton: Rundfunk / Fernsehen / Kino allgemein: Filmtheater Babylon Berlin Videokundgebung vor Kino Babylon „Mit einer Videokundgebung protestierten am heutigen Abend ca. 70 Anhänger der Gewerkschaft FAU und des Berliner Euromayday-Bündnisses vor dem Kino Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz. In Redebeiträgen wurde das Management des Kinos, insbesondere Timothy Grossman, Geschäftsführer des Kinos, wurde scharf attackiert. Weiterhin wurde die Linkspartei kritisiert, die sich einerseits wahlwerbewirksam für einen Mindestlohn einsetze und andererseits realpolitisch faire Arbeitsbedingungen als für die Wettbewerbsfähigkeit des Kinos schädlich ablehne. Im Anschluss an die Redebeiträge wurden Filme zum Thema vorgeführt…“ Kurzer Bericht von oliberlin auf Indymedia vom 28.08.2009 Mit liebem Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |