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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

liebe KollegInnen,

Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 17. Oktober 2006:

I. Diskussion > (Lohn)Arbeit: Realpolitik > neue und alte Armut (trotz Arbeit)

Die Entdeckung der "Unterschicht" durch ihre Verursacher

  • Gesellschaft im Reformprozess. Die Friedrich-Ebert-Stiftung untersucht Reformbereitschaft der Deutschen
    "Gesellschaft im Reformprozess" heißt eine Erhebung der TNS Infratest Sozialforschung Berlin im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung, die im Februar/März 2006 rund 3000 wahlberechtigte Deutsche über 18 Jahre zu den gesellschaftlichen Reformen in Deutschland befragte. Aus dieser Erhebung wird eine Studie erarbeitet, die zum Jahresende veröffentlicht werden wird.
  • Die "Unterschicht"-Debatte
    • Am Rande der Gesellschaft. Studie: Acht Prozent der Bevölkerung gehören zur "Unterschicht"
      "Acht Prozent der Deutschen werden in einer Studie einer neuen gesellschaftlichen "Unterschicht" zugerechnet. In Ostdeutschland zähle sogar jeder fünfte zu dieser Schicht, im Westen seien es vier Prozent, heißt es nach Angaben in einer Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung, die sich auf eine Umfrage des Instituts TNS Infratest stützt. Die Wissenschaftler sprechen in der Studie "Gesellschaft im Reformprozeß" von Menschen, die sich in unsicheren Arbeitsverhältnissen und einer prekären Lebenslage sowie sozialer Lethargie befinden." Artikel in der FAZ vom 16. Oktober 2006 externer Link
    • Im Vorwort der Untersuchung heisst es: "Erste Teilergebnisse aus den über 450 Tabellen wurden in der Öffentlichkeit mit aktuellen Diskussionen über Armut, neue gesellschaftliche Schichtungen etc. verbunden, obwohl weder in der Studie noch in den ersten Analysen beispielsweise der Begriff "Unterschicht" benutzt oder gedacht wird. Vielmehr zielte die Befragung darauf, herauszufinden, welche Wertepräferenzen in der Bevölkerung vorliegen und welche Zuordnungen zu "politischen Typen" diese Präferenzen erlauben."
    • Eine - und die aufsehenerregendste - der politischen Typisierungen ist "Abgehängtes Prekariat": "Das Abgehängte Prekariat (8%) ist geprägt von sozialem Ausschluss und Abstiegserfahrungen. Diese Gruppe hat einen hohen Anteil berufsaktiver Altersgruppen, weist den höchsten Anteil an Arbeitslosen auf und ist zugleich ein stark ostdeutsch und männlich dominierter Typ. Mit der Großen Koalition sind sie in hohem Maße unzufrieden. Nichtwähler sind ebenso überproportional vertreten wie Wähler der Linkspartei und rechtsextremer Parteien." Dies gilt übrigens auch für die gewerkschaftliche Mitgliedschaft und dass diese 8% (West: 4%, Ost: 25%) "der Idee des Sozialismus prinzipiell eher positiv gegenüber" stehen.
  • Unsere Zitate zum Thema
    • "Der Begriff Unterschicht ist ein Begriff von lebensfremden Soziologen. (.) Es gibt keine Ober- und Unterschichten hier"
      Arbeitsminister Franz Müntefering (SPD), zitiert in "Es gibt keine Ober- und Unterschichten"
      In der SPD ist ein Streit über die Verantwortung für die wachsende Armut in Deutschland entbrannt. Während die Linke Ex-Kanzler Gerhard Schröder für die Entwicklung verantwortlich macht, wollen führende Sozialdemokraten den Begriff Unterschicht wieder loswerden. Dossier in der Financial Times Deutschland vom 16.10.06 externer Link
    • "Die Grenzziehung zwischen den einzelnen Schichten ist mehr oder weniger beliebig und kann je nach dem Untersuchungszweck eine andere sein."
      Wörterbuch der Soziologie, hrsg. von Wilhelm Bernsdorf, Stuttgart 1969, S. 990

II. Internationales > Mexiko > Arbeitskampf > Lehrer > Oaxaca: Massive Repression gegen streikende LehrerInnen

Aktuelle Meldungen am 16.10.2006

"Beerdigung des ermordeten A. García und Reaktionen; Konflikt in der Bildungsgewerkschaft verschärft sich." Meldung von homebase auf Indymedia externer Link vom 16.10.2006

III. Branchen > Auto: GM/Opel > USA > The Barking Dog

Wie die Redaktion des LabourNet Germany mit Bestürzung vernommen hat, ist Caroline Lund am Samstag, 14. Oktober 2006 verstorben.
Sie war langjährige Autorin von The Barking Dog, einer Belegschaftszeitung im amerikanisch-japanischen Autowerk NUMMI, einem Joint-venture von Toyota und General Motors in Fremont, Kalifornien - siehe die Seite The Barking Dog im LabourNet Germany.
Wer Caroline kannte und ebenfalls Beileid beknden möchte, schreibt bitte an ihren Lebensgefährten Barry Sheppard: lundshep@comcast.net

IV. Branchen > GM/Opel > USA > Live Bait & Ammo

Die Seite wurde mit diversen neuen Ausgaben ergänzt!

V. Branchen > Auto: GM/Opel > Bochum > GoG > GoG-Info

Ausgabe Nr. 49 vom Oktober 2006 ist erschienen

Darin: "neue europaweite erpressungsrunde bei gm..wieder einmal weiter nach unten.... wieder einmal befinden wir uns in der diskussion, ob wir mit einem weiteren verzicht doch noch ein stück unserer zukunft auf einem noch erträglichen niveau erhalten können.... längst ist jedem klar, daß wir uns auf einer, nur ab und zu abgebremsten talfahrt befinden, bei der auch unsere würde stück für stück den bach runtergeht.... die talfahrt scheint unaufhaltsam zu sein.... man müßte dagegen ankämpfen, aber wer, mit wem und wofür.... daß es so nicht weitergeht, prägte auch die debatte in unserer gruppe gog in den letzten wochen.... trotz einiger bedenken haben wir uns entschlossen, unsere diskussion einmal wortwörtlich wiederzugeben...." Ausgabe Nr. 49 vom Oktober 2006 pdf-Datei

VI. Branchen > GM/Opel > USA

GM erwägt Lohnzuschüsse für Delphi-Mitarbeiter

"Auf den angeschlagenen Autokonzern General Motors (GM) kommen zusätzliche Kosten für die Rettung des bankrotten Zulieferers Delphi zu. GM habe in den Verhandlungen über die Sanierung der ehemaligen Tochterfirma Bereitschaft gezeigt, Lohnzuschüsse an Delphi-Mitarbeiter zu zahlen." Artikel von Michael Gassmann (New York) und Oliver Wihofszki (Stuttgart) in der FTD externer Link vom 12.10.2006

VII. Branchen > Auto: GM/Opel > Portugal

Opel-Werk Azambuja: GM zahlt Abfindungen

"Drei Monate nach Bekanntgabe des Aus für das Opel-Werk im portugiesischen Azambuja hat der Mutterkonzern General Motors (GM) ein Abfindungsprogramm beschlossen. Jeder der 1.150 Mitarbeiter erhalte eine Summe, die sich aus zwei Monatsgehältern pro Jahr Betriebszugehörigkeit berechne, teilte GM am Donnerstag in Rüsselsheim mit. Beschäftigte mit weniger als 1.500 Euro Gehalt pro Monat bekämen eine Sonderzahlung. Zudem übernehme GM zwei Jahre lang Zahlungen für Krankenversicherung und Schulgelder. Darauf habe sich das Management mit Arbeitnehmervertretern geeinigt." Meldung in der AI-Automobil-Industrie externer Link vom 12.10.2006

VIII. Branchen > Sonstige > Bosch-Siemens-Hausgeräte: Kampf gegen die Schließung 2006

Kampf gegen die Schließung 2006

  • Betriebstore bleiben dicht
    Zugänge zur Berliner Waschmaschinenfabrik BSH trotz gerichtlicher Anordnung weiterhin blockiert. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt externer Link vom 17.10.2006

  • Widerstand europaweit - Treffen mit polnischen und türkischen Gewerkschaftern im Streikzelt des Berliner Bosch-Siemens-Hausgerätewerks
    " (.) »Die Konzerne versuchen, eine Belegschaft gegen die andere auszuspielen, um noch höhere Profite rauszuschlagen - gegen diese Profitgier und die soziale Katastrophe, die diese nach sich zieht, wehren wir uns mit unserem Arbeitskampf«, stellte IG-Metall-Sekretär Luis Sergio am Freitag zur Eröffnung eines Treffens mit ausländischen Gewerkschaftern im Spandauer Streikzelt fest. Bei dem Arbeitskampf, der am 25. September begonnen hat, gehe es nicht nur um das Schicksal der hiesigen Belegschaft. »Es geht auch um die ganz grundlegende Frage nach dem Wert der arbeitenden Menschen in dieser Gesellschaft.." Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt externer Link vom 17.10.2006

  • IG-Metall Streikzeitungen zu Bosch-Siemens-Hausgeräte
    Alle aktuellen Streikzeitungen finden sich auf der Web-Seite der Streikleitung der IG-Metall externer Link. Die aktuelle Ausgabe Nr. 14 externer Link pdf-Datei vom 17.10.2006 u.a. mit: "Große Solidarität aus Stuttgart; Aktion vor der Busch-Zentrale in Stuttgart" und ganz wichtig: "Wir sehen uns am Donnerstag in München"

IX. Branchen > DL: Gesundheitswesen > Konflikte > Unfassbar, skandalös, aber dennoch wahr: Klinikum Duisburg will 5 aktiven ver.di-Vertrauensleuten fristlos kündigen!

Trotz Erfolgs vor Gericht kein Gehalt - Leitung des Duisburger Klinikums setzt repressiven Kurs gegen Gewerkschafter unbeirrt fort

". Bis auf die beiden Betriebsräte Nina Dusper und Manni Willems habe bisher niemand die ausstehenden oder aktuellen Gehälter ausgezahlt bekommen. Hiervon betroffen sind den Angaben zufolge vier Beschäftigte. Zwei von ihnen werde die vom Gericht verfügte Möglichkeit zur Rückkehr an den Arbeitsplatz weiterhin verwehrt. Darüber hinaus habe die Klinikleitung in allen Fällen angekündigt, vor das Landesarbeitsgericht zu ziehen. Manni Willems ist mit einer zweiten Kündigung konfrontiert, die gegen ihn aufgrund einer angeblichen Meinungsäußerung in der Bild-Zeitung ausgesprochen wurde. (.)Aktuell ruft die Gruppe dazu auf, Protestschreiben an das Klinikum und den Duisburger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) zu richten." Artikel von Henning von Stoltzenberg in der jungen Welt externer Link vom 17.10.2006

X. Branchen > DL: Gesundheitswesen > Konflikte und Arbeitskämpfe im Hamburger Gesundheitswesen

Tarifeinigung für Hamburger Krankenhäuser

Der Krankenhaus-Arbeitgeberverband Hamburg (KAH) und die Gewerkschaft ver.di haben sich am Montagabend (16.10.2006) auf die Eckpunkte eines neuen Tarifvertrages geeinigt. Die Krankenhausarbeitgeber übernehmen den TVöD. Die Arbeitszeit betrage weiterhin 38,5 Stunden pro Woche. Es gibt Weihnachtsgeld für alle, eine Einmalzahlung von 300€ für 2007. Siehe dazu die 2-seitigen Tarifinformationen von verdi vom 17.10.2006
Tarifinformation Seite 1 externer Link pdf-Datei und Tarifinformation Seite 2 externer Link pdf-Datei

XI. Branchen > DL: Gesundheitswesen > Durchblick - die Zeitung der ver.di-Vertrauensleute im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach

Ausgabe 112 vom 17.10.2006

Darin u.a.: "Tragödie: Die Stimmung ist schlecht. Angst geht um in den Krankenhäusern. Viele Kolleginnen und Kollegen fürchten um ihren Arbeitsplatz bzw. das Absinken ihres Gehaltes auf Hartz IV-Niveau. Befürchtet werden Ausgliederungen und erhebliche Entgeltabsenkungen in Größenordnungen von 4.500 Euro pro Jahr." Ausgabe 112 vom 17.10.2006 pdf-Datei

XII. Branchen > Medien u. IT > Druck und Vertrieb allgemein: Alpha Print Medien AG (APM)

Alpha Print Medien AG (APM)

  • »Gewerkschaft darf eigenen Betrieb nicht hergeben« - apm-Druckerei in Darmstadt soll offenbar verkauft werden.
    Ein Interview von Hans-Gerd Öfinger mit Petra Werkmann externer Link, Betriebsratsvorsitzende der Druckerei Alpha Print Medien (apm) in Darmstadt in der jungen Welt vom 17.10.2006. Aus dem Text: ".Wir erwarten Solidarität und Druck auf die Gewerkschaftsvorstände, den Ausverkauf zu stoppen. Unser Herz hängt an diesem Betrieb. Wir haben keine Mißwirtschaft betrieben, sondern hohe Opferbereitschaft gezeigt und auf Urlaubs- und Weihnachtsgeld verzichtet. Wir sind 80 Beschäftigte weniger als 2003. Sensible Produkte wie Streikaufrufe und Mitgliederdaten dürfen nicht in die Hände von Kapitalisten geraten. Eine Gewerkschaft darf einen eigenen Medienbetrieb nicht hergeben."

XIII. Branchen > DL: Einzelhandel > Schlecker

Demokratie endet vor Ladentür

Mit allen Mitteln verhindert Schlecker in Bremen die Wahl von Betriebsräten, kritisiert ver.di. Ein Mitglied des Wahlvorstands wurde sogar gekündigt. SPD-Chef Sieling: "Das ist Psychoterror" Seit geraumer Zeit ignoriert die Drogeriekette Schlecker Mitarbeiterrechte - auch in Bremen. Nun wollen Mitarbeiter, Gewerkschaft und Politik gemeinsam dagegen angehen. Aktueller Anlass: "Die Geschäftsführung versucht mit allen Mitteln, Betriebsratswahlen zu verhindern", kritisierte gestern Richard Schmid, ver.di Fachsekretär Handel." Artikel von Gesa Schölgens in der Taz-Nord externer Link vom 14.10.2006

XIV. Branchen > DL: Einzelhandel > Walmart > International

Entschädigung: Wal-Mart-Konzern muss 78,5 Millionen Dollar zahlen

Der amerikanische Einzelhandelskonzern Wal-Mart Stores Inc. muss an 187 000 Mitarbeiter im US-Bundesstaat Pennsylvania 78,5 Millionen Dollar (63 Mio Euro) Entschädigung für unbezahlte Mehrarbeit leisten. Artikel im Handelsblatt externer Link vom 14.10.2006

XV. Diskussion > Wipo > Arbeitsmigration > Rechte (erkämpfen!) > Aktionen > Streik der Flüchtlinge im Lager Blankenburg

Streik in Oldenburger Flüchtlingslager: News

Bericht von "ol" vom 17.10.2006 bei indymedia externer Link. Aus dem Text: ".15.10.: Demo vor der Haustür des Lagerleiters. Nach Polizei- und Medienberichten demonstrieren ca. 20 Menschen "aus der autonomen Szene" vor der Haustür der Lagerleiters Christian Lüttgau, errichten einen langen Zaun vor seiner Hofeinfahrt und verkleben Plakate. Angeblich soll es hierbei zu Handgreiflichkeiten zwischen dem Lagerleiter und den DemonstrantInnen gekommen sein. (.) Stand: 16.10.2006: Innenminister Schünemann beschließt eine Verstärkung der Polizeipräsenz am Lager und anderen neuralgischen Punkten. (.) Die Flüchtlinge haben trotz der verstärkten Repressalien beschlossen, den Streik und die Aktionen fortzusetzen. Zur Aufrechterhaltung der alternativen Nahrungsmittelversorgung während des Kantinenboykotts werden dringend weitere Lebensmittel- und Geldspenden benötigt."

blankenburg/oldenburg

Neue Sonderseite bei no lager externer Link

XVI. Diskussion > EU > Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik > Bolkestein-Richtlinie

Zwischenschritt der 2. Runde: Bundestagsausschuss

Zur geplanten Dienstleistungsrichtlinie der Europäischen Union hat der Bundestagsausschuss für Wirtschaft und Technologie zur Anhörung am 16. Oktober 2006 eingeladen. Siehe dazu:

Lieber Gruss, Mag und Ralf

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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