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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, Neu im LabourNet Germany am Mittwoch, 27. April 2005: I. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Aktionen und Proteste > Aktionen gegen 1-Euro-Jobs Protestaktion gegen 1-Euro-Jobs in Bielefeld-Bethel „Nach einer Aktion gegen die Bielefelder REGE und
der Agenturschlußkampagne hat die Bielefelder Gruppe "Blaues
Wunder" gestern eine neue Aktion gegen Hartz IV und 1 Euro Jobs durchgeführt.
Wir haben vor der Hauptverwaltung der vonBodelschwinghschen Anstalten
in Bielefeld (vielleicht besser bekannt als Bethel) gegen die Einrichtung
von 1-Euro-Jobs in Bethel demonstriert. Im Vorfeld hatten wir mit einem
offenen Brief auf ein Positionspapier des Vorstands von Bethel zu 1-Euro-Jobs
reagiert. In dem Positionspapier hatte dieser angekündigt, 1-Euro
Jobs anzubieten. Trotz auch durchaus kritischer Töne wurde diese
Entscheidung mit der üblichen Argumentation ("Freiwilligkeit",
"Integration in den Arbeitsmarkt", ...) begründet. Bislang
bietet Bethel 110 Stellen in Kooperation mit der Bielefelder ARGE ("ArbeitPlus")
an; darüber hinaus ist es den mehreren hundert Teamleitungen innerhalb
von Bethel freigestellt, selbstständig 1-Euro-Stellen zu beantragen“ II. Diskussion > (Lohn)Arbeit > Realpolitik > prekäre Arbeit > Aktionen der Prekären
III. Branchen > Auto > DaimlerChrysler a) Sindelfingen: Was tun? Betriebszeitung von kämpferischen Arbeiterinnen und Arbeitern bei Daimler Chrysler Sindelfingen, Ausgabe 32 zum 1. Mai 2005 U.a. mit folgenden Beiträgen: „Auf dem Rücken der Belegschaften! Nicht mit uns!“; „"Leichter Leben" – ohne Kapitalisten“; „Der Papst ein Freund der Arbeiter, Armen und Ausgebeuteten?“ b) Argentinien Videos zu DaimlerChrysler von kanalB Siehe die Übersicht zu mehreren Videos IV. Branchen > Auto > Mazda Mazda schüchtert ein Leverkusen: In Europazentrale des Autobauers droht kämpferischer Betriebsratsvorsitzender die Amtsenthebung. Artikel von Roswitha Müller in junge Welt vom 26.04.2005. Aus dem Text: „Der Geschäftsleitung der Europazentrale des japanischen Autobauers Mazda in Leverkusen ist die örtliche Betriebsratsvorsitzende, Elke Köneke, offenbar ein Dorn im Auge. Im März diesen Jahres wurde ihr und dem Betriebsrat von der Unternehmensspitze eine Klage auf Amtsenthebung der Beschäftigtenvertreterin zugestellt. Beim Gütetermin vor dem Arbeitsgericht Leverkusen in der vergangenen Woche machte der Richter zwar deutlich, daß das gerichtliche Vorgehen des Unternehmens gegen seine Mitarbeiterin voraussichtlich erfolglos bleiben werde, die Geschäftsleitung zeigte dennoch keine Bereitschaft einzulenken. (…) Mazda hat zum Ende diesen Jahres seine Mitgliedschaft im Unternehmerverband gekündigt. Vor diesem Hintergrund erweckt das Vorgehen der Unternehmensleitung den Eindruck, als ginge es hauptsächlich darum, die Arbeit des Betriebsrates zu behindern und Druck auf die Belegschaft auszuüben….“ Siehe dazu auch die Meldung der IG Metall Leverkusen V. Branchen > Auto > Opel Bochum Betriebsvereinbarung Restrukturierung Werk Bochum vom 14. April 2005 VI. Internationales > Sudan Die UNO-Resolution 1593 - Fortsetzung des Kolonialismus und der Rassentrennung Damit Menschenrechtskrieger jeglicher politischen Couleur hinterher nicht wieder sagen können, es habe halt sein müssen, alle hätten es gewollt: Die Resolution der (regierungsnahen!) Sudan Workers Trade Unions Federation (SWTUF) gegen die UNO-Resolution und die Entsendung ausländischer Truppen. Die SWTUF ist dem WGB angeschlossen und verweist in dieser Erklärung - als Alternative zu "robusten" (deutsch: mörderischen) Militäreinsätzen - nicht nur auf die langjährigen eigenen Friedensbemühungen, sondern insbesondere auch auf die Arbeit der "Organisation of African Trade Union Unity" (OATUU) - die Afrikanische Organisation für Gewerkschaftseinheit, die eigene Vorschläge zur Lösung der gewaltigen Probleme erarbeitet habe. Die (englische) Erklärung "The United Nations' Security Council's resolution No. 1593 - A continuation of neocolonialism and racial segregation" der SWTUF vom 9.April 2005. VII. Internationales > Südafrika > Gewerkschaften in Südafrika Gewerkschaftskrise akut Die Regierungsbeteiligung der Gewerkschaften in Südafrika hat, speziell in den letzten Monaten, dazu geführt, dass die generelle weltweite Gewerkschaftskrise in diesem Land besonders heftige Entwicklungen zeugt: Die Communication Workers Union (CWU), 1996 bei der Telecom (und der Post) gegründet, hatte 1999 noch 68.000 Mitglieder. Ende 2004 war diese Zahl halbiert: 35.000, und da der Apparat gross ist, beudetet dies Millionenschulden (laut CWU-Angaben 1 Million Rand im Monat). Wie weit das "eigene Schuld" ist - schliesslich hatte die Gewerkschaft den laufenden Personalreduzierungen immer wieder zugestimmt - sei an dieser Stelle (zunächst einmal) dahingestellt, die internationale UNI-Föderation allerdings hatte noch im März 2005 ein Abkommen bejubelt, das die Zahl des weiteren Stellenabbaus reduzierte... Der COSATU-Generalsekretär Zwelinzima Vavi gab bekannt, das Exekutivkomitee des Gewerkschaftsbundes werde auf seiner nächsten Sitzung über die Auflösung der CWU entscheiden (seit dem Kongress 2003 kann die COSATU Einzelgewerkschaften sowohl auflösen als auch "zwangsverschmelzen"). Der (englische) Artikel "Telecoms Union to Disband" von Matuma Letsoalo in der südafrikanischen Zeitung "Mail and Guardian" vom 22.April 2005 im Portal "Allafrica". VIII. Internationales > Großbritannien > Privatisierung Kein Verlaß auf Labour „Britische Gewerkschaft setzt sich mit einer Kampagne für die Abschaffung der Bahnprivatisierung ein. Am Wochenende demonstrierten Hunderte Mitglieder der RMT für die Rücküberführung der Bahn in Gemeineigentum. Die Demonstration ist Teil einer landesweiten Kampagne. Umfragen zufolge unterstützen 75 Prozent der britischen Bevölkerung das Ziel der Gewerkschaft. Die RMT gehörte zu den Gründungsorganisationen der Labour-Partei, wurde aber aus der Partei ausgeschlossen“. Ein Interview von Christian Bunke mit Bob Crowe , Generalsekretär der britischen Eisenbahnergewerkschaft RMT, aus junge Welt vom 26.04.2005. IX. Internationales > Großbritannien > Arbeitskämpfe > Dockers IDC fordert die TGWU auf, Liverpooler Streibrecher nicht zu organisieren 10 Jahre ist der Kampf der Liverpooler Docker nun schon alt - die Hunderte aus politischen Gründen Entlassenen haben nie aufgehört, dagegen anzugehen. Und: Bisher war es Konsens britischer gewerkschaften, jene nicht zu organisieren, die an ihrer Stelle dort arbeiten. Diesen Konsens will jetzt die TGWU brechen - was vom "International Dockworkers Council" heftig kritisiert wird. Die (englische) Meldung "The IDC asks the TGWU not to accept the Liverpool scabs as members" vom 21.April 2005 bei "LabourNet UK" X. Internationales > Italien Gewerkschaftliche Mitgliederentwicklung in Italien Vor kurzem gaben der größte und der zweitgrößte italienische Gewerkschaftsbund, die sozialdemokratische bis linkssozialdemokratische CGIL und die christdemokratische CISL ihre Mitgliederzahlen für das Jahr 2004 bekannt und erläuterten die Trends der Mitgliederentwicklung. Da dies in der BRD ein hoch aktuelles und recht brisantes Thema ist, dürfte es von Interesse sein, wie sich die Dinge in einem anderen zentralen EU- und G8-Staat entwickeln. Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass diese Zahlen immer auch ein wenig geschönt, im Wesentlichen aber aussagekräftig sind. (Ein beliebtes Mittel zu Verbesserung der Bilanz ist z.B. bereits im Januar verstorbene Mitglieder noch bis Sylvester weiter als Mitglied zu führen – angesichts der Tatsache, dass die Hälfte der CGIL- und CISL-Mitglieder Rentner sind, ein nicht unwesentlicher Faktor.) Andererseits verlängert sich die Mitgliedschaft in den italienischen Gewerkschaften (genau wie bspw. bei den Parteien) nicht automatisch, sondern muss jedes Jahr ausdrücklich erneuert werden. 2 Artikel aus der unabhängigen linken, aber der CGIL kritisch verbundenen, italienischen Tageszeitung „il manifesto“ vom 10.3. 2005, in der Übersetzung von der Antifa-AG der Uni Hannover & Gewerkschaftsforum Hannover. XI. Internationales > Österreich Frauen in Österreich fordern »ganze Löhne« „Gewerkschafterinnen des ÖGB starten Kampagne
für Gleichberechtigung in der Arbeitswelt. XII. Internationales > Niger Soziale (Elends-)Revolte: "Kein Darben für Uran" "Nach Angaben des UN-Entwicklungsprogramms UNDP handelt es sich um das ärmste Land des Planeten. Andere Quellen, wie das jährlich erscheinende französische Wirtschaftslexikon Atlaséco, stufen den Niger jedenfalls in das Dutzend ärmster Länder ein. 63 Prozent der Bevölkerung des, mit insgesamt 11 Millionen Menschen nicht sehr dicht besiedelten, Landes leben mit weniger als einem Euro am Tag.(...) Auf Druck des IWF und der Weltbank hin wurde am 14. März dieses Jahres eine Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent auf alle Grundversorgungsgüter - Wasser, Mehl, Zucker, Milch, Speisöl und Strom eingeführt. Auf dem Schwarzmarkt schlugen die daraus resultierenden Preissteigerungen noch stärker durch: Die realen Preise für die Grundnahrungsmittel Reis und Hirse stiegen um 50 Prozent. Daraufhin brachen heftige soziale Proteste aus...." Langfassung eines Artikel von Bernard Schmid (Paris), zuerst erschienen in Jungle World vom 27.4.2005. Lieber Gruss, Mag und Ralf LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |