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Updated: 18.12.2012 16:09

Niger

Internationale, gewerkschaftspolitische Meldungen, die wir aus Newsgroups oder über Kontakte, KooperationspartnerInnen bzw KorrespondentInnen bekommen haben. Viele sind auf Englisch, manche in anderen Sprachen. Meist nicht woanders zu finden. Übrigens: Internationale Nachrichten aus speziellen Branchen sind auch auf den jeweiligen Branchen-Seiten zu finden!

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Strukturanpassung und Gewerkschaften new

Das Dokument ist schon älter, gibt aber immer noch aktuelle Positionen der zweitgrössten Gewerkschaftsföderation des Niger wieder. Die CDTN (Demokratische Arbeiterkönfederation des Niger) hat diese Positionen, die eine sozusagen "soziale Ausgestaltung" neoliberaler Politik ablehnen und prinzipiellen Widerstand einfordern, nicht nur im Lande, sondern auch auf diversen internationalen Treffen verteidigt - etwa auf dem WSM in Nairobi oder auch dem ESF in London. Das (französische) Dokument "Revendications des travailleurs et programmes d'ajustement structurel" stammt aus dem Jahr 2004 und ist auch für andere prograssievere Gewerkschaftsströmungen aus anderen Ländern repräsentativ - und auch die Grundlage für die Beteiligung an den Debatten um die anstehenden Abkommen mit der EU.

Keine Kohle für Uran

"Die frühere COGEMA bzw. der AREVA-Konzern ist seit 40 Jahren in Niger präsent. 40 % des Bedarfs an Uran für den völlig überdimensionierten französischen Atomanlagenpark wird in dem Land, dessen südlicher Teil in der Sahalzone und dessen Nordhälfte in der Sahara liegt, abgedeckt..." - und dafür haben sie gerade mal 46 Millionen Euros bezahlt. So zu lesen in dem aktuellen Beitrag "Französischer Atomkonzern bezahlt immer noch Brosamen für Uranförderung im ärmsten Land des Planeten" von Bernard Schmid vom 7. September 2007

Streikwelle an Schulen und Krankenhäusern

Ein dreitägiger Streik wurde ab Mittwoch, den 14. März von den Gewerkschaften an Schulen und gesundheitszentren ausgerufen - und offensichtlich auch weitgehend befolgt, denn Unterricht fand keiner statt und die Zentren funktionierten nur für Notfälle. An den - wenigen - Schulen im Niger arbeiten 24.000 LehrerInnen auf Vertragsbasis und nur 4.000 sind fest angestellt - um die Einkommensverbesserungen für erstere geht es bei der Auseinandersetzung, sie verdienen 80 Dollar im Monat an den Grundschulen und 120 an höheren Schulen. An den Gesundheitszentren geht es für 6.000 Krankenschwestern und mehrere Tausend Laborkräfte neben Lohnerhöhungen vor allem um die verbesserung von Arbeitsbedingungen, so der redaktionelle (englische) Bericht "Teachers and nurses go on strike" externer Link vom 14. März 2007 beim UN-Nachrichtennetzwerk Irin.

Operation "tote Stadt"

Niamey steht seit Donnerstag letzter Woche still: Im "ärmsten Land der Welt" (laut offiziellen Statistiken) - wo die Lebenserwartung vor allem aufgrund der Kindersterblichkeit - gerade 44 Jahre beträgt, betrifft die aktuelle erneute Verteuerung der Energiepreise vor allem die ärmsten Teile der Bevölkerung. Alle Gewerkschaften des Landes hatten deshalb, zusammen mit zahlreichen sozialen Organisationen seit Donnerstag den 22. Juni zum landesweiten streik aufgerufen - und obwohl noch am letzten Tag der Gouverneuer des Bundesdistrikts zum Streikbruch aufgerufen hatte, wurde der Streik massiv befolgt, die Strassen der Hauptstadt waren menschenleer. Der redaktionelle (englische) Bericht "Strike over high cost of living paralyses capital" externer Link vom 22. Juni 2006 bei der UNO-Nachrichtenagentur Irin.

Soziale (Elends-)Revolte: "Kein Darben für Uran"

"Nach Angaben des UN-Entwicklungsprogramms UNDP handelt es sich um das ärmste Land des Planeten. Andere Quellen, wie das jährlich erscheinende französische Wirtschaftslexikon Atlaséco, stufen den Niger jedenfalls in das Dutzend ärmster Länder ein. 63 Prozent der Bevölkerung des, mit insgesamt 11 Millionen Menschen nicht sehr dicht besiedelten, Landes leben mit weniger als einem Euro am Tag.(...) Auf Druck des IWF und der Weltbank hin wurde am 14. März dieses Jahres eine Mehrwertsteuer in Höhe von 19 Prozent auf alle Grundversorgungsgüter - Wasser, Mehl, Zucker, Milch, Speisöl und Strom ­eingeführt. Auf dem Schwarzmarkt schlugen die daraus resultierenden Preissteigerungen noch stärker durch: Die realen Preise für die Grundnahrungsmittel Reis und Hirse stiegen um 50 Prozent. Daraufhin brachen heftige soziale Proteste aus...." Langfassung eines Artikel von Bernard Schmid (Paris), zuerst erschienen in Jungle World vom 27.4.2005.

Grund-Info

Niger im Spiegel-Länderlexikon externer Link

Niger im Fischer Weltalmanach externer Link

Gewerkschafts- politisches zu Niger bei Labourstart externer Link

Niger bei amnesty international
(deutsch)
externer Link

diverse Landkarten von Niger bei der Perry-Castañeda Library an der Universität Austin in Texas externer Link

Die Überarbeitung dieser Seite wurde durch eine freundliche Spende der Roa-Luxemburg-Stiftung in Berlin ermöglicht. Wir danken!


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