Solospieler. IG-Metall-Aktionen gegen Prekarisierung
Artikel von Daniel Behruzi in junge Welt vom 06.10.2012 . Aus dem Text: „… Dagegen wie »für sichere und faire Arbeit« in Aktion zu treten, ist vollends berechtigt. Aber warum macht die IG Metall das für sich allein? Vor nur einer Woche gingen bundesweit rund 40000 Menschen im Rahmen der Kampagne »UmFairteilen« für eine gerechtere Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums auf die Straße. Mit Hilfe der IG Metall hätten es noch deutlich mehr sein können. Denn selbstverständlich sind Prekarisierung und Niedriglöhne Teil des Verteilungsproblems. Sie waren ausschlaggebend dafür, daß Deutschland im vergangenen Jahrzehnt als einziger EU-Staat Reallohnverluste zu verzeichnen hatte – mit der Folge, daß weite Teile der südeuropäischen Ökonomie dem deutschen Wettbewerbsdruck nicht mehr gewachsen sind.
Anders als die IG Metall hat ihre Schwestergewerkschaft ver.di zu den »UmFairteilen«-Demos zumindest aufgerufen – wenn auch die Mobilisierung mehr als zu wünschen übrig ließ. Europas größte Industriegewerkschaft präsentiert sich hingegen weiter als Solospieler. Bündnisse mit sozialen Bewegungen hält ihre Führungsriege offenbar für unnötig. Der Grund hierfür ist nicht allein die eigene Stärke – der sich die IG Metall angesichts der beginnenden Krise allerdings nicht allzu sicher sein sollte. Die Haltung der oberen Metaller erklärt sich auch aus ihrer ideologischen Ausrichtung. Sie wollen die Interessen der Mitglieder im Rahmen eines Standortbündnisses mit den Konzernen vertreten. Eine Politisierung, die Zusammenhänge klarmacht und eine Solidarisierung mit anderen Beschäftigtengruppen schafft, ist da nur hinderlich. In dieser Logik müssen nur die schlimmsten Auswirkungen der Prekarisierung begrenzt und reguliert, nicht beseitigt werden…“
„FUCK, I WISH I COULD STRIKE!“ Elf Jahre MayDay-Parade in Mailand
"2001 fand die erste MayDay-Para“de in Mailand/Italien statt, die dort inzwischen jährlich über 100.000 Teilnehmende zählt. Im Folgenden eine Zusammenfassung von Gesprächen mit Alessandro, der als Teil des Kollektives Intelligence Precaria die Paraden mitorganisiert und Anfang April im Rahmen des PrekärCafés verschiedene prekären Strategien vorgestellt hat. Diese Gelegenheit hat Lora Lenz genützt, um für MALMOE ein Interview über Geschichte und Zukunft des MayDays, die Erfindung von San Precario, das Prekäre Komplott und den Prekären Streik zu führen…“ Interview von Lora Lenz (PrekärCafé) aus der MALMOE (Printausgabe 54)
Prekäre Kämpfe. Herrschaft, Integration und Widerstand im Dienstleistungsbereich
Artikel von Ingrid Artus . Es handelt sich dabei um den Auszug - exklusiv im LabourNet Germany - aus dem Buch der jour fixe initiative berlin (Hg.): Souveränitäten. Von Staatsmenschen und Staatsmaschinen (Unrast Verlag 2010, ISBN 978-3-89771-503-5, 202 Seiten, 16 Euro). Siehe zum Buch auch: Informationen zum Buch und Bestellmöglichkeit beim Unrast Verlag , dort auch Inhaltsverzeichnis und Rezensionen
Freeter Zenpan Roso - Prekäre in Japan: Seit 2004 suchen prekäre ArbeiterInnen in Japan nach neuen Wegen der Organisierung - und entdecken dabei den Anarcho-Syndikalismus wieder
"Krise und Neoliberalismus haben Japan bereits vor Jahren erreicht. In der Folge ist die Anzahl prekärer Jobs explodiert. Seit 2004 organisiert sich ein Teil der prekär Beschäftigten in der Gewerkschaft der Freeters, die in der Tr
- Parkour precaire. Stationen der Kampagne "Mir reicht's - nicht!"
Eine Einladung zum Mitmachen und Einführung in die Konzeption der Kampagne
adition des japanischen Anarcho-Syndikalismus nach Strategien gegen den japanischen Kapitalismus von heute sucht." Dieser Beitrag von Sabu Kohso erschien erstmals in der IWW-Zeitung "Industrial Worker" und wird nun in einer Übersetzung von robot in Direkte Aktion 187, Mai/Juni 2008 veröffentlicht. Wir danken dem Verlag und dem Autor für die Freigabe!
Uscire dal vicolo cieco! Raus aus der Sackgasse!
"Die Bewegung gegen prekäre Arbeitsverhältnisse und soziale Unsicherheit und für gleiche Rechte für alle BürgerInnen scheint bislang nur imstande zu sein, das Unbehagen an den derzeitigen Zuständen zu transportieren und Protest zu organisieren, nicht aber, die Dinge tatsächlich zu verändern. Zu viele Hindernisse stehen einem effektiven Fortschritt hinsichtlich der Lage der Prekären entgegen. Die Regierung von Romano Prodi und die Politik seines Arbeitsministers stellen ein solches Hindernis dar, doch erweisen sich manche Schranken in der Bewegung selbst als ebenso tückisch." Artikel von Sergio Bologna in Jungle World vom 18. Oktober 2007 . Der Text wurde anlässlich des EuroMayday 2007 in Mailand geschrieben und vom Autor für die Jungle World überarbeitet. Siehe dazu:
- Neue prekäre Mittelklasse? Oder Mister Bologna hier nicht erwünscht
Artikel von Peter Nowak in der trend onlinezeitung 11/07
Flüchtige Rebellion. Prekärer Alltag und soziale Bewegungen
"Prekarisierung ist ein ebenso schillerndes wie hippes Thema. Bewegungen und Kampagnen der Prekakisierten entstehen oder werden proklamiert und bleiben doch eher Sternschnuppen, die nach kurzem Aufleuchten schnell verblassen. Das prekäre Leben ihrer TrägerInnen schlägt auf die sozialen Bewegungen selbst durch. Dies und die Konsequenzen für dauerhafte kollektive Solidaritäts- und Widerstandsstrukturen war das Thema eines Vortrags, den Peter Birke im Mai 2007 auf dem Kongress "Entsicherungsgesellschaft" in Wien gehalten hat. Der folgende Text ist eine überarbeite Fassung dieses Vortrags." Artikel aus ak - zeitung für linke debatte und praxis - Nr. 520 vom 21.9.2007 - wir danken der Redaktion!
Kampagne "Mir reicht's - nicht!"
- Mir reicht's ... nicht!, dass alle wissen, dass sie prekär sind und sich trotzdem nichts ändert!
""Mir reicht's ... nicht!" ist eine Kampagne in Gründung, in deren Mittelpunkt die Frage der Prekarität steht. Die erste Station dieser Kampagne ist die documenta12. In den vergangenen Wochen sind wir mit zahlreichen Kulturproduzentinnen, Praktikanten, Putzfrauen und Aufsichten ins Gespräch gekommen. Uns interessieren besonders die prekären Arrangements, die wir bei unserem Leben und Arbeiten eingehen. Erschöpfung und Enthusiasmus, Stumpfsinn und Zeitmangel sind uns immer wieder in den Interviews begegnet. *Wir verfassen eine erste Erklärung, die wir gemeinsam mit euch diskutieren und in der Form des öffentlichen Redigierens fortschreiben werden. Wir sind dem Versprechen der Prekarität auf der Spur. Uns geht es darum, die Wünsche und Konflikte der Prekären aus dem Verborgenen zu holen und damit die Voraussetzung dafür zu schaffen, dass sich wirklich etwas ändert." Siehe die Kampagnen-Homepage mit weiteren Infos und Terminen bei der documenta und anderswo
- Projekt-Skizze zur Kampagne "Mir reicht's... nicht!"
- Prekär Bravour. Arbeiten bei der Documenta
Mit der Kampagne "Mir reicht's. nicht!" haben AktivistInnen des Euromayday Hamburg sich zum Ziel gesetzt, die Großaustellung documenta als Schauplatz für Auseinandersetzungen um prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse zu öffnen. In einer ersten Phase der Untersuchung dieser Verhältnisse wurden und werden Gespräche mit Beschäftigten und KünstlerInnen geführt. Im Mittelpunkt steht aber die Frage nach der Entdeckung von neuen Konfliktfeldern. MALMOE fragte nach politischen Einschätzungen und Strategien. Siehe das Interview in der malmoe vom 20.7.07
- "mir reicht's...nicht!" ist der folgende Artikel aus der Zeitschrift analyse + kritik 516 bei euromayday hamburg
Überflüssige und prekäre Superheldinnen: Die Unschlagbaren
Gemeinsam mit zehntausenden Anderen werden sich Überflüssige und prekäre Superheldinnen an der Großdemonstration und an den Massenblockaden während des G8-Gipfels beteiligen. Aufruf von FelS vom 16.05.2007 zum gemeinsamen Block bei der Großdemonstration in Rostock am 2. Juni 07 und bei den Massenblockaden gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm
"Das Prekarisierungsprojekt" oder: "Überleben hoch drei" - Prekarisierung, (Über)lebensstrategien und Mobilisierung im globalen Süden, Norden und Osten
Ein Projekt des Informationsbüros Nicaragua, des philippinenbüros im Asienhaus und zahlreicher Einzelpersonen hat nun eine Homepage
Precarity_WebRing
Die Vernetzung von Untersuchungsprojekten zu Prekarisierung
MAYTAGZINE
Das Projekt zum Aufbau eines populären Magazins zur europaweiten Verbreitung
Prekärcamp vom 8.-13. August 2005 (zwischen Lüchow und Salzwedel)
"Auf einem prekärcamp im August soll es um den solidarisch-politischen Gehalt von Aneignung und Alltagspraxen, von "prekären und normalen" Arbeitsverhältnissen und um soziale Interventionen in hartzigen Zeiten gehen. Eine feine Aktions- und Ideenschmiede, die keine Angst davor hat, das Gestammel der Akteure zum Ausgangspunkt von eigenen und gesellschaftlichen Veränderungen zu nehmen. Das Camp als Ort von Debatten, die den je eigenen Horizont nicht als End-, sondern im wahrsten Sinne des Wortes als Ausgangspunkt nehmen. [...] Ein Zwischenraum im Lattenzaun um durchzuschauen. Die Verhältnisse scheinen festgefügt, die Möglichkeiten gering. Im alltäglichen Leben wirkt manche Widerständigkeit gegen die Einhegungen und Zumutungen ganz banal. Aber wer sagt, dass die Verhältnisse von heute auf morgen einstürzen? Und wer sagt, dass sie das übermorgen nicht tun? Es lohnt sich, für ein ganz anderes, glückliches, schönes und von allen Diskriminierungen freies Leben zu kämpfen - für globale Rechte." Für mehr Informationen siehe die Camp-Hompepage
St. Prekarius Prozession am 19. August 2005 in Köln
Folge dem Geist des St.Prekarius! Komm zur Prozession zu Ehren des Schutzheiligen der Entrechteten nach Köln im Rahmen des Weltjugendtages am 19. August 2005! Am 19.August 2005 wird nicht nur Papst Benedikt in Köln zum Weltjugendtag erwartet. Die Anhänger des St. Prekarius werden gemeinsam mit mehr als 800.000 Pilgern ebenfalls zu Gast in Köln sein und rufen zu einer Prozession zu Ehren von Sankt Prekarius, dem Schutzheiligen der Entrechteten auf. Siehe die Aktions-Homepage mit vielen Infis, Links und tollen Plakaten
Kein Ort - Nirgends? Viele Orte - überall? Eine Veranstaltung der Workers Center-Gruppe Rhein-Main
"Ein großes Wort, doch mit oft entweder diffuser oder vorschnell vereinheitlichender Bedeutung: Prekarisierung. Noch schwerer wird es entsprechend, wenn es um Antworten auf den so genannten Prekarisierungsprozess geht. Ein Blick über die Grenzen kann hier erhellend sein: Er zeigt, dass MigrantInnen und prekär Beschäftigte schon seit den 80er Jahren angefangen haben, eigenständige Strategien zu entwickeln, wo traditionelle Formen gewerkschaftlicher Interessenvertretungspolitik an ihre Grenzen stoßen oder gar nicht erst greifen - weil wechselseitige Vorbehalte bestehen, weil Kapazitäten oder Interessen fehlen oder weil »der Betrieb« nicht mehr als sozialer Ort und Anlass für die Bildung von Gemeinsamkeiten funktioniert und »Orte der Begegnung« fehlen. Workers Center sind ein solcher Versuch, lokale Treffpunkte außerhalb des Betriebs zu bilden. Inwieweit dies ein fruchtbarer Ansatzpunkt unter hiesigen Bedingungen sein könnte, damit beschäftigte sich eine Veranstaltung der Workers Center-Gruppe Rhein-Main, über die "Nadja Rakowitz berichtet." Erschienen im express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 4/05.
Workers Center in Germany?
Artikel
von h., AG3F, Hanau, der leicht überarbeitet in der Zeitschrift
Arranca im Januar 2005 mit dem Schwerpunkt zu Prekarisierung abgedruckt
wurde. Siehe dazu auch: Kein Ort - Nirgends? Viele Orte - überall
? Workers Center Day in Frankfurt/M. am Sonntag, 24. April 2005,
15 - 22 Uhr - siehe Programm
VON INNERER UND ÄUßERER LANDNAHME
BUKO-Kongress
28 vom 5. bis 8. Mai 2005 in Hamburg Siehe auch das Referat von Martin Dieckmann auf dem BUKO-Kongress in Hamburg, Mai 2005
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