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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Freitag, 09. Dezember 2005

I.Internationales / Südkorea / Streiks und Arbeitskämpfe

Generalstreik - ein Schlag ins Wasser?

Nur rund 60.000 Beschäftigte sollen an dem ab 1. Dezember stattfindenden Genralstreik des KCTU teilnehmen - auch wenn die Effekte spürbar sind, zu wenig, um politische Wirksamkeit zu entfalten. Aber: Einerseits sind dies nur die Zahlen der Kommerzmedien, die in Südkorea so zuverlässig sind, wie in der BRD. Andrerseits war klar, dass zu einem auch in starkem Maße von Solidarität motivierten Streik der auf 10 Tage angelegt ist, nicht so viele teilnehmen würden, wie an den ebenso zahlreichen (ausser in der BRD) wie oft wirkungslosen eintägigen Generalstreiks, die in zahlreichen Ländern in den letzten Jahren mehrfach stattfanden. Welche Rolle die gewerkschaftsinternen Auseinandersetzungen bei der trotz allem unbestreitbar recht schwachen Mobilisierung spielten, ist noch nicht abzusehen - auch wenn klar ist, dass die Gewerkschaften der Automobilindustrie, etwa Kia und Hiyundai, eine Beteiligung ablehnten. Eine - vorläufige - kleine Materialsammlung "Schlag ins Wasser?" vom 8. Dezember 2005

II.Internationales / Philippinen

Luisita-Streik erfolgreich beendet

Am ersten Jahrestag der Morde an sieben Streikposten, am 8. Dezember 2005 werden die beiden Gewerkschaften ULWU und CATLU mit der Direktion der Hacienda Luisita ihre jeweiligen neuen Tarifverträge unterzeichnen. Dies wurde während den Verhandlungen in der Nacht zum 6. Dezember beschlossen. Neben den geforderten Lohnerhöhungen rückwirkend ab 1. Juli 2004 und dem ebenfalls geforderten Jahresbonus auch für Kontraktarbeiter werden auch alle insgesamt 123 entlassenen Gewerkschaftsaktivisten und Beschäftigte wieder eingestellt. Des weiteren wird ULWU künftig 19 hauptamtliche, von der Firmenleitung bezahlte Gewerkschaftsfunktionäre haben. Die Farmarbeiter bleiben, wie gefordert, Anteilseigner mit Pachtrechten. Die Verbesserung der Lebensbedingungen für Festangestellte wie Kontraktarbeiter, für Schnitter wie Mühlenbeschäftigte ist weitgehend erreicht worden, die Versuche, Gewerkschaften zu zerschlagen sind gescheitert. Ein Kampf, der insgesamt 13 Menschenleben kostete. Die Gewerkschaften weisen in ihrem Abschlusskommuniqué auf die Verantwortung der Eignerfamilie - die der Präsidentin - ebenso hin, wie insbesondere auf die des kommanidierenden Generals des Armeebezirks und betonen, dies sei nur ein erfolgreicher Schritt gewesen, dem weitere folgen müssten, unter anderem der Landübergabe an die arbeitenden Pächter. Die (englische, hiermit kurz zusammengefasste) Pressemitteilung der ULWU "Hacienda Luisita Strike Victoriously Ends" vom 6. Dezember 2005

III.Internationales / Italien / Arbeitskämpfe

Erneuter Generalstreik - Bilanzversuche

Zum 25. November hatten die grossen Gewerkschaftszentralen zum 4 Stunden-Generalstreik aufgerufen, die meisten kleineren, alternativen Zentralen schon getrennt am 21. Oktober, einen ganzen Tag. Eine Materialsammlung aus fünf Texten zur Beurteilung "Texte zum Generalstreik" - jeweils ins deutsche übersetzt und inhaltlich kommentiert von der Antifa-AG der Uni Hannover & Gewerkschaftsforum Hannover, eingegangen am 5. Dezember 2005

IV.Internationales / Slowenien

Grösste Massenkundgebungen der Geschichte...

Die Reformen der slowenischen Regierung sind weder originell noch klug, sondern die handelsüblichen: Einheitssteuer, Flexibilisierung der Arbeitsgesetze im Sinne der Unternehmen, Sozialabbau - alles was die heutige Marktwirtschaft eben so ausmacht. Origineller da schon folgendes: 40.000 Menschen demonstrierten in Ljubljana dagegen - die grösste Demonstration in der Geschichte des 2 Millionen Landes... Ein kurzer (englischer) Bericht "40000 people on the streets of Ljubljana against government reforms" von Andrej Kurnik vom 27. November 2005 auf der "Euromayday" - Liste.

V.Internationales / Haiti

Die Kritik an Batay Ouvriye

Nachdem wir in der letzten Woche die Antwort von Batay Ouvriye auf die Kritik, die besagt sie seien sozusagen linke Gehilfen der USA (wegen ihrer Gegnerschaft zum von diesen abgesetzten Präsidenten Aristide und dem Empfang von Geldern des AfL-CIO) veröffentlicht hatten, wurden wir zurecht darauf hingewiesen, dass zum Verständnis der Sache und einer möglichen Debatte gehöre, dass auch der Kritiktext zugänglich sei - der uns nicht bekannt war, aber mit dieser Sachkritik zugleich "eingeliefert" wurde, weshalb jetzt der (englische) Beitrag "Supporting a Leftist Opposition to Lavalas: A closer look at AFL-CIO's Solidarity Center and the Batay Ouvriye" externer Link von Jeb Sprague vom 17. November 2005 bei der Monthly Review-Magazinseite vom LabourNet Germany aus verlinkt ist.

VI.Internationales / Australien

Fonds für Asbest-Opfer erzwungen

Die grösste australische Asbestfirma und die Regionalregierung von Neusüdwales haben in einem Abkommen mit den Gewerkschaften zugestimmt, einen - nach oben offenen - Fonds von mindestens 4,5 Milliarden australischen Dollars zu schaffen, mit dem in den nächstens mindestens 40 Jahren sowohl Opfer entschädigt bzw betreut werden sollen. Der australische Gewerkschaftsbund ACTU betrachtet dieses Zustandekommen des Fonds als einen wichtigen gewerkschaftlichen Erfolg im Dienste Zehntausender. Die (englische) Stellungnahme des ACTU "Unions Welcome Signing of James Hardie Asbestos Compensation Deal" externer Link vom 1. Dezember 2005

VII.Internationales / Luxemburg

Wider die EU Agenda in Luxemburg

"Vereint in Ehrfurcht und Demut lauschten die ehrenwerten Abgeordneten am 12 Oktober den enigmatischen Worten des unendlich weisen Staatsmannes Juncker. Endlich ließ er sich dazu herab, seinem Volk zu verkünden, wie der Weg durch die 7 mageren Jahre aussehen wird" - so beginnt der Artikel "Der sichere Weg" von Guy Schneider und Claude Thümmel (Eisenbahner und Militante des FNCTTFEL/Landesverband) über die Erklärungen des Regierungschefs zur Umsetzung der (EU) Agenda von Lissabonn in Luxemburg.

VIII.Internationales / Irland

Chainworkers und Brainworkers - eine kleine Studie

Chainworkers - das sind jene Mehrheiten auch in Irland, die heute in Supermärkten, Fastfood-Fütterungsanlagen, Putzdiensten und sonstigen Bereichen (auch als HilfsarbeiterInnen in Industriebetrieben) Teilzeit oder sonstwie "eingeschränkt" arbeiten - auch in den vielen irischen (bzw: in Irland befindlichen) Call Centern. Brainworkers sind die andere Seite der Medaille - etwa das, was früher einmal "Angestellte" hiess, meist rund um die Kommunikationsiwrtschaft. Eine kleine (englische) Zusammenfassung der "Entwicklung der Arbeitskraft in Irland" (knapp 2 Millionen Menschen, davon ein Drittel im Großraum Dublin) bietet der Beitrag "Chainworkers and Brainworkers" externer Link von Aileen O'Carroll vom 22. November 2005 im "AnarkismoNet".

IX.Internationales / El Salvador / Arbeitskämpfe

Maquila-Arbeiterinnen blockieren Boulevard

Etwa 100 Arbeiterinnen der "Evergreen AG" in der Freihandelszone San Bartolo bei Ilopango haben längere Zeit die Hauptstraße die zur Niederlassung der salvadorianischen Luftwaffe führt besetzt gehalten - die anderen hielten den Betrieb weiter umzingelt. Arbeit oder Abfindungszahlungen - dies ist die Antwort der 594 Beschäftigten, von denen rund 90 Prozent Frauen sind, auf die Schliessungsabsichten der Direktion. Der (spanische) Erklärung "O ABRE OPERACIONES O PAGA INDEMNIZACIÓN" der Textilgewerkschaft STIT vom 1. Dezember 2005.

...bis bald, Helmut

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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