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Updated: 18.12.2012 16:09

Haiti

Internationale, gewerkschaftspolitische Meldungen, die wir aus Newsgroups oder über Kontakte, KooperationspartnerInnen bzw KorrespondentInnen bekommen haben. Viele sind auf Englisch, manche in anderen Sprachen. Meist nicht woanders zu finden.
Übrigens: Internationale Nachrichten aus speziellen Branchen sind auch auf den jeweiligen Branchen- Seiten zu finden!

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Im Schatten der Medien - wachsender Widerstand

Ein Toter und drei Verletzte - das war das Ergebnis des Polizeeinsatzes im Oktober in Fort Liberté, als es darum ging, den Protest gegen Landenteignung zugunsten eines (meist US-amerikanischen) neuen Industriekomplexes zu unterdrücken. Der "Wiederaufbau ist bloßes Geschäft" ist der Kernsatz des Interviews "En Haití hay un creciente movimiento popular de rechazo al gobierno" externer Linkdas Mario Hernandez und Renán Vega Cantor mit Henry Boisrolin vom Demokratischen Komitee Haiti am 07. November 2012 bei Radio Metropolis führten, hier bei rebelion.org.

Die Segnungen von Friedenstruppen erreichen die Universität...

Ohne Gründe zu nennen, haben brasilianische Einheiten der Minustah-Besatzungsmacht am Freitag den 15.6 die Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität von Haiti besetzt, und mit Gummigeschossen und Tränengas StudentInnen gejagt. Stundenlang terrorisierten sie auch Lehrpersonal der Fakultät die zu recht als Hochburg der Kritik an der sogenannten Friedenstruppe gilt - selbst der Dekan der Fakultät bezeichnete sie bereits als Besatzungsmacht. Nicht nur auf dem Balkan und in Mittelasien sind die Menschenrechtskrieger eine Plage für die Menschen und ihre Rechte - das gilt auch für Lateinamerika. Dazu der Bericht "Haïti-Université/Minustah : Des casques bleus brésiliens perturbent les cours à la Faculté des Sciences Humaines" externer Link vom 18. Juni 2012 bei der haitianischen Alterpresse.

"Unser Spiegel, unsere Schande"

Haiti ist für die lateinamerikanischen Regierungen vergleichbar was Jugoslawien und ff für die westeuropäischen, insbesondere die deutsche Regierung ist und war: Grund, einen Menschenrechtskrieg vom Zaun zu brechen. Denn die Soldaten Brasiliens (das gerade den Zuzug haitianischer Flüchtlinge begrenzen will - sozusagen teutonische Vorgehensweise, das erste Mal in der Geschichte des Landes), Argentiniens und Uruguays sollen selbstverständlich nur und ausschliesslich Gutes tun - Frauen vergewaltigen, Slumbewohner erschiessen und Touristenressorts startklar machen, zum Beispiel. Eine Bilanz zwei Jahre nach dem Erdbeben ist der ausgesprochen lesenswerte Artikel "Haití: nuestro espejo, nuestra vergüenza" externer Link von Pablo Gentili am 11. Februar 2012 in seinem persönlichen Blog bei El Pais, der sich, vom Tätigkeitsschwerpunkt des Autors begründet, vor allem mit der Entwicklung des Bildungssektors befasst.

Zwei Jahre nach dem Erdbeben: Keine Flüchtlinge mehr. Zu sehen...

"Zwei Jahre nach dem verheerenden Erdbeben in Haiti hat die Regierung des Landes angekündigt, die Bewohnerinnen und Bewohner von Notunterkünften in der Nähe des Flughafens "Toussaint Louverture" umzusiedeln. Außenminister Laurent Lamothe erklärte am 5. Januar, die Geschädigten würden 500 US-Dollar erhalten, damit sie den Ort nahe der Hauptstadt Port-au-Prince verlassen. Mit der Umsiedlung der Erdbebenopfer werde begonnen, da "es wichtig ist, dass Haiti den ins Land kommenden Besuchern ein anderes Gesicht zeigt", so der Minister mit Blick auf die Nähe der Camps zum Flughafenterminal" - so beginnt der Agenturen-Beitrag "Haiti: Flüchtlingslager beim Flughafen sollen weichen" externer Link vom 08. Januar 2012 bei amerika21.de.

Siehe dazu auch: "Filet mignon zwischen Trümmern" externer Link von Hans-Ulrich Dillmann in der WoZ vom 12. Januar 2012 in dem es unter vielem anderen heisst: "Selbst das Elend ist längst ein Riesengeschäft und zum Beuteobjekt der politischen Elite Haitis geworden. Ein paar Zahlen belegen, dass die zur Verfügung gestellten Gelder nicht der Not leidenden Bevölkerung zugute kommen, sondern vor allem den Geberländern: So stellten die USA umgerechnet 1,5 Milliarden Franken zur Verfügung. Doch fast ein Drittel davon wurde zur Finanzierung des Einsatzes der US-Armee verwendet – nur der kleinste Teil ging in den Wiederaufbau. Wer die Zahlen im Bericht des Uno-Sondergesandten für Haiti nachrechnet, stellt fest, dass auch auf internationaler Ebene von umgerechnet 2,3 Milliarden Franken Hilfsgeldern 34 Prozent in die verschiedenen Geberländer zurückflossen"...

Haiti nach dem Beben: Ein Land auf Stand-by

Hilfsgelder verschwinden, die Cholera grassiert, politisch ist das Land gelähmt: Der Wiederaufbau in Haiti kommt nicht in Gang. Rund eineinhalb Jahre nach dem verheerenden Erdbeben leben noch immer Hunderttausende in erbärmlichen Camps - nur wer Glück hat, entkommt dem Elend. Artikel von Björn Hengst auf Spiegel-Online vom 12.07.2011 externer Link

Wikileaks: US-Regierung drückt Mindestlohn in Haiti Zwei Dollar am Tag

„Textilarbeiter in Haiti erhalten Hungerlöhne - die US-Regierung soll eine Erhöhung verhindert haben. So steht es offenbar in den Botschaftsnachrichten aus Port-au-Prince, die Wikileaks bald veröffentlichen will. Demnach haben Klamottenhersteller wie die Jeans-Firma Levi's Druck gemacht, den haitianischen Mindestlohn niedrig zu halten…Artikel von Alina Fichter in der Süddeutschen Zeitung vom 07.06.2011 externer Link

Die Rückkehr

Der weggeputschte Präsident ist zurück: "Der ehemalige Präsident Haitis, Jean-Bertrand Aristide und seine Familie sind in der vergangenen Woche nach Haiti zurückgekehrt. Es war ihre erste Reise nach Haiti seit sieben Jahren. 2004 wurde Aristide durch einen von den USA unterstützten Putsch gestürzt. Vor kurzem veröffentlichten die Whistleblower von WikiLeaks ein Telegramm des US-Außenministeriums aus dem Jahre 2005, aus dem hervorgeht, dass amerikanische und französische Diplomaten mehreren Karibikstaaten und Südafrika gedroht hatten, deren Sitze im UN-Sicherheitsrat zu blockieren, sollte Aristide nicht im südafrikanischen Exil gehalten weden" das ist der Vorspann zu einem Interview mit Aristide von Amy Godman des Altaernativradios "Democracy Now!" vom 22. März 2011, das nun unter dem Titel "Eine lange nächtliche Reise in einen neuen Tag: Aristide kehrt nach Haiti zurück" externer Link beim deutschen Zmag übersetzt wurde.

Das alte Elend von Haiti: Die Häuser sind zerstört, die Fundamente der Gesellschaft nicht erschüttert

"(.) Und Wahlen? Die meisten Haitianer haben andere Sorgen: Unterkunft, Nahrung, Hygiene, einen "djob". Hinzu kommt der weitverbreitete Eindruck, dass Haiti gar kein selbstständiges Land mehr ist: "Se blan ki desid" - die Ausländer entscheiden. Wiederaufbau, Neuanfang, grundlegende Reformen - all das scheint viel zu hoch gegriffen. Viel wahrscheinlicher ist eine Zukunft als Flickwerk nach alter Manier. Wie soll man einen Staat stärken, dessen Funktionsweise strukturell völlig mangelhaft ist und der dem Land eigentlich eher schadet? Und wie sollen Entwicklungsgelder je zum Ziel führen, wenn sie in den Kanälen einer Klientelpolitik verschwinden, die das Fortbestehen der enormen Spaltung zwischen Arm und Reich garantiert? Wer wissen will, wie es um die haitianische Gesellschaft steht, muss beim Warten im blokus nur einen Blick aus dem Taxifenster werfen: blitzblanke, klimatisierte Allradautos mit getönten Scheiben und Smartphones für einige wenige, barfuß laufen und Schubkarren für alle anderen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, ändert sich die Oberschicht des Landes überhaupt nicht. Es ist, als hätte das Erdbeben zwar viele Häuser zerstört, aber die Fundamente der haitianischen Gesellschaft noch nicht einmal erschüttert." Artikel von Christophe Wargny in der Le Monde diplomatique vom 14.1.2011 externer Link

Zuerst das Erdbeben. Dann Cholera. Dann Duvalier. Aber jetzt - Aristide?

Sie sind schon immer für freie Wahlen, die USA und die EU. Vorausgesetzt, es gibt keine Wahl. Auf keinen Fall soll Aristide aus Südafrika zurückkommen, wo er seit dem Putsch gegen ihn 2004 im erzwungenen Exil war. Aber: In Haiti ist die Bewegung für eine Neuwahl so stark, dass selbst die dortige Regierung das überlegen muss - und die lateinamerikanischen Regierungen scheinen "aufzuweichen". Die minimale Wahlbeteiligung beim letzten Anlauf war ja nicht nur den katastrophalen Zuständen geschuldet, sondern auch der Tatsache, dass die populärste Partei, eben Aristides Lavalas nicht teilnehmen durfte. Zur aktuellen Entwicklung in Haiti der Beitrag "Haiti's growing momentum towards democracy" externer Link von Mark Weisbrot im Guardian vom 02. Februar 2011.

Haiti ein Jahr nach dem Erdbeben noch immer am Boden: Die Cholera-Epidemie und die politische Krise haben die Lage verschärft

Die Bilanz in Haiti ein Jahr nach dem Erdbeben ist düster. Neue Katastrophen, alte Strukturprobleme und politische Unsicherheit erschweren den Wiederaufbau. Gute Koordination fehlt, die Geldgeber zögern, Regierung und Helfer sind frustriert. Artikel von Peter Gaupp, San José de Costa Rica in Neue Zürcher Zeitung vom 12. Januar 2011 externer Link

Duvaliers gefährliche Rückkehr nach Haiti

Ehemaliger Diktator reist im Schatten der Tunesien-Krise nach Haiti ein. Innenpolitische Folgen unklar. "Baby Doc" muss sich Gerichten stellen. Artikel von Ulrich Mercker auf amerika21.de vom 17.01.2011 externer Link. Aus dem Text: "Am Sonntagabend ist der frühere haitianische Diktator Jean Claude Duvalier nach 25 Jahren im Exil überraschend in den Karibikstaat zurückgekehrt. "Baby Doc", wie der ehemalige Machthaber genannt wird, reiste in Begleitung seiner Lebensgefährtin Veronique Roy in sein Geburtsland ein. Der 59-jährige, der im Alter von nur 19 Jahren im April 1971 das Amt des "Präsidenten auf Lebenszeit" nach dessen Tod von seinem Vater Francois "Papa Doc" Duvalier übernommen hatte, äußerte sich bei seiner Ankunft auf dem Internationalen Flughafen Toussaint Louverture mit kargen Worten: "Ich bin gekommen, um Haiti in dieser Krise zu helfen." Dass er mit seiner unangekündigten Reise die Krise eher verschärfen als entspannen wird, dürfte nicht nur ihm klar sein. Auch Frankreich, das ihn problemlos hat ausreisen lassen, dürfte sehr genau wissen, welch polarisierende Wirkung seine Rückkehr nach Haiti haben wird. Das Land befindet sich in einer extrem aufgeladenen Situation, in der das Wahlergebnis vom Ende November immer noch nicht offiziell bekannt gegeben wurde, in der unklar ist, wer zu welchem Zeitpunkt zu einer Stichwahl antreten wird, ob eine solche überhaupt stattfinden wird, und wann der noch amtierende Präsident René Préval zurücktreten wird..."

Wahlen in Zeiten der Cholera

Nach dem Erdbeben der Hurrikan, dann die Cholera. Das Leben auf Haiti ist sehr hart. Und die internationale Hilfe hat es noch härter gemacht. Die Wahlen sollten es bessern, einen neuen Anfang setzen - haben sie nicht. Wie auch, wenn die wichtigste Partei des Landes nicht teilnehmen darf und deswegen viele sich zu recht verweigern. Wie auch, wenn sie von jenen organisiert werden, die schon die sogenannte Hilfe per Armee organisiert hatten, die die Slums - Hauptkatastrophengebiet des Erdbebens und deswegen sind die Todesopfer Ergebnis sozialer Ausgrenzung - rigide unter Patrouille stellen und oft genug schiessen. Der Artikel "Haiti's Sham Elections: Solidifying Imperial Control" externer Link von Stephen Lendman am 23. November 2010 bei Countercurrents (also vor dem ersten Wahlgang) fasst alle diese Bedingungen zusammen, die weder auf eine freie Wahl schließen lassen, noch darauf, dass solcherart Wahlen überhaupt eine andere Bedeutung haben können, als die Herrschaft zu stabilisieren...

Ohne den Staat gehts am besten

Elf Monate nach dem Erdbeben, bei dem vermutlich 300 . 000 Menschen starben, hat die haitianische Regierung noch nicht mit dem Wiederaufbau begonn en. Vorwärts geht es nur dort, wo sich die Menschen selbst organisieren. Artikel von Hans-Ulrich Dillmann in der WOZ vom 18.11.2010 externer Link

Es beginnen die Vertreibungen...

Was haben sie nicht alle Haiti geholfen - als es Schlagzeilen machte, und als die Chance da war, Militärpräsenz aufzubauen und noch andere hochedle Bedingungen gegeben waren. Längst sind die Menschen Haitis wieder aus den Schlagzeilen verschwunden - allerdings noch längst nicht aus den Zeltstädten. Rund ein halbes Jahr nach dem Erdbeben begannen die Klagen: Die Leute aus den Zelten verschandeln alles, pissen überall hin, wollen nicht arbeiten und was entsprechende Hetzkataloge noch so alles beinhalten. Inzwischen sind rund 180.000 ZeltbewohnerInnen offiziell mit Vertreibung bedroht worden, knapp 28.000 Menschen wurden bereits weiter gejagt. In dem Bericht "In Haiti, Rising Call for Displaced to Go Away" externer Link von Deborah Sontag, am 04. Oktober 2010 in der New York Times kommen die ach so geschädigten Grundbesitzer ausführlich zu Wort. Siehe dazu auch: "Donor Money still Bypassing Haiti's Homeless and Poor" externer Link von Isabeau Doucet am 18. Oktober 2010 bei haitianalysis.com, worin sehr deutlich wird, dass es bis heute keine Hilfe gibt, die auch wirklich bei den Betroffenen ankommt.

Ein halbes Jahr danach: Wer darf wen wählen?

Etwas über ein halbes Jahr ist die Katastrophe des Erdbebens her - und längst sind die materiellen Folgen davon noch nicht beseitigt. Jetzt sollen Wahlen vorbereitet werden - wobei die einflussreichste Partei an der Teilnahme gehindert werden soll. Unsere kleine Materialsammlung "Die Katastrophenwahl" vom 06. August 2010.

Jetzt sind sie auch noch undankbar! 10.000 Menschen gegen Monsanto

Monsanto wollte helfen - wem auch immer. 400 Tonnen Saatgut sollen 2010 nach Haiti gehen. Nur: Die haitianischen Bauern wollen dieses "Geschenk" nicht - schliesslich handelt es sich dabei um Gentechnik. Und da inzwischen wieder kaum etwas über ihr Leben an die Öffentlichkeit kommt, beschlossen sie eine Demonstration zu organisieren - gegen Monsanto. 10.000 Menschen nahmen Anfang Juni teil, wird in dem Artikel "Haitian peasants march against Monsanto Company for food and seed sovereignty" externer Link vom 16. Juni 2010 bei via campesina berichtet.

Katastrophales Erdbeben im Januar 2010

  • Wiederaufbau nach dem Erdbeben in Haiti: "Man hat uns vergessen"
    300.000 Menschen sind beim Erdbeben in Haiti gestorben, Millionen wurden obdachlos. Port-au-Prince gleicht noch immer einem riesigen Notlager. Wie geht der Wiederaufbau voran? Artikel von Hans-Ulrich Dillmann in der Taz vom 30.05.2010 externer Link

  • Massenprotest in der Hauptstadt
    Die ersten Vorboten der Regenzeit, die normalerweise im März beginnt, haben die Widersprüche in Haiti verschärft - in Port au Prince gab es größere Demonstrationen, und sogar die Kommerzmedien (nicht in der BRD, versteht sich) fangen an, über die Selbstorganisation in den etwa 350 Camps, in denen die unzähligen Obdachlosen sich sammeln, zu berichten. Einen aktuellen Einblick gibt der Beitrag "Capital's Residents Protest and Organize" externer Link in der Ausgabe vom 14. Februar 2010 der Weekly News Update on the Americas, inklusive vieler Quellenverweise und - in diesem Falle brasilianischer - Basissolidarität von Gewerkschaften, die Conlutas angehören.

  • Sarkozy - not welcome
    Per Hubschrauber überflog ein gewisser Ms Sarkozy die der EU keineswegs so dankbaren Massen der haitianischen Hauptstadt: Tausende hatten sich dem Aufruf zu einer Protestdemonstration angeschlossen, die von Anhänger des vertriebenen Präsidenten Aristide organisiert wurde. Der Bericht "Angry demonstrators demand Sarkozy to pay up and return Aristide to Haiti" externer Link des Filmemachers Kevin Pina vom 18. Februar 2010 beim Haiti Action Net konterkariert nicht nur die übliche westeuropäische dienstbare Medienberichterstattung - umfangreiches Bildmaterial macht die breite des Protestes deutlich, wie insgesamt bei diesem Netz viel über die Bestrebungen und Aktivitäten der Bevölkerung berichtet wird.

  • Wachsender Protest
    Zwar: Aus den Schlagzeilen ist das haitianische Erdbeben schon wieder weitgehend verschwunden. Aber: Erstens bleibt die ungemein schwierige Lage großer Teile der haitianischen Bevölkerung bestehen und zweitens wird die reale Auseinandersetzung um Art und Weise der "Haiti-Hilfe" immer mehr zu einem regelrechten Muster heutiger gesellschaftlicher Entwicklungen. Die kleine aktuelle Materialsammlung "Wachsender Protest gegen Haitihilfe mit Soldaten" vom 11. Ferbuar 2010.

  • Schulden streichen als Soforthilfe: Schluss mit Mildtätigkeit, her mit Solidarität!
    "Wir bedauern das Volk von Haiti nicht. Wir bewundern Sie." Hugo Chavez, der Präsident von Venezuela brachte mit dieser Aussage eine Entwicklung auf den Punkt, die in den Kommerzmedien verschwindet - die enormen Anstrengungen der Selbstorganisation der HaitianerInnen, um die schwierige Lage nach der Katastrophe zu überwinden. Während "Tagesschau" und Co am liebsten lange Schlangen von Menschen zeigen, die auf Nahrungshilfe aus den USA und der EU warten, entwickelt sich vor Ort der organisierte Überlebenswille, unterstützt von zahlreichen Basisorganisationen weltweit. Derweil machen Organisationen aus Haiti den Protest gegen die mildtätige Soldateska weltweit bekannt. Unsere kurze aktuelle Materialsammlung "Selbstorganisation auf der Tagesordnung" vom 05. Februar 2010.

  • Not- und Wiederaufbauhilfe? Ja unbedingt, aber ein nachhaltiger Wiederaufbau kann nur gelingen, wenn die haitianische Seite miteinbezogen wird!
    "Das Scheinwerferlicht der globalen Öffentlichkeit ist derzeit auf das Leid der Menschen in Haiti gerichtet, die Maschinerie der Katastrophenhilfe ist schnell angelaufen und eine Welle großer Spendenbereitschaft geht um die Welt. Dabei wird vielfach betont, dass es sich hier nicht nur um eine Naturkatastrophe handelt, sondern auch um eine von Menschen gemachte Entwicklungstragödie. Viel zu lange, so ist zu lesen, wurden die Augen verschlossen vor dem, was in Haiti wirklich passierte. Dabei verschafft sich auch ein Diskurs Raum, der so alt ist wie die Unabhängigkeit Haitis selbst: Der Haitianer an sich "schaffe es alleine eben nicht"; Die Weltgemeinschaft müsse nun zusammenstehen und Haiti von seinem "elenden" Schicksal erlösen. Das Volk müsse endlich von seinen korrupten Eliten befreit werden, aus eigenen Kräften gelänge die politische Selbstverwaltung nicht..." Stellungnahme der BUKO zur Situation in Haiti vom 29.01.2010 externer Link.

  • Food Not Troops for Haiti ! End the Military Occupation!The People of Haiti need food, water, and medical aid, not military occupation
    "Send a message to President President Barack Obama, former Presidents Clinton and Bush, Secretary of State Hillary Clinton, Vice President Joe Biden, Congressional leaders, the U.N. General Assembly President, U.N. Secretary General Ban, and Major media representatives including the New York Times, the Washington Post, the Los Angeles Times, the Associated Press, Reuters. Let them know that the People of Haiti need food, water, and medical aid, not military occupation! Sign the petition below! (Scroll down to sign and to see petition text. You will be able to edit the text in step 2 after pressing the "submit" button below.)" Die Petition beim International Action Center externer Link

  • Ärzte statt Soldaten, Schuldenstreichung statt Eintreibung
    Es sind nicht mehr nur "die üblichen Verdächtigen", die die internationale Hilfe in Form von vielen Soldaten und wenig Medizin - vor allem der USA und der UNO-Schutztruppe, in ihrem Gefolge aber auch vieler anderer Regierungen - zumindest als seltsam empfinden, oder beginnen, sie direkt zu kritisieren. Während die Kommerzmedien es schaffen, die konkreten Hilfen Cubas und Venezuelas ausserhalb ihrer sogenannten Berichterstattung zu halten, sind etwa auf der Auftaktveranstaltung des dezentralen Weltsozialforums in Porto Alegre auch potenzielle Verbündete der Lula-Regierung mit ihr hart in die Kritik gegangen. Außenministerin Clinton dagegen ist betroffen: Von der zunehmenden Kritik am massiven Truppeneinsatz auf Haiti. Die nunmehr dritte, diesmal etwas kleinere kommentierte Materialsammlung des LabourNet Germany nach dem Erdbeben auf Haiti "Medikamente statt Soldaten" vom 29. Januar 2010.

  • Bilderwandel: Vom Opfer zum Plünderer - Rezept: Soldaten
    Schaut mensch sich einigermaßen konzentriert die diversen TV-Nachrichtenkanäle an, fällt es ziemlich schnell auf: Ein Bilderwandel in der Berichterstattung nicht unbedingt aus, jedoch über Haiti. Waren in den ersten Tagen Bilder von Opfern des großen Bebens der Medienhit, so kommt, nach einer Woche ungefähr, immer öfter eine andere Medienfigur ins Bild: Plünderer. Und für die gibt es ein Rezept: Soldaten. Unsere neue aktuelle Materialsammlung "Soldaten als Helfer?" vom 22. Januar 2010.

  • (basisorientierte) Hilfe für Haiti

    • Aufruf zur Solidarität!
      "Haiti wurde in den letzten Tagen von einer Naturkatastrophe unbeschreiblichen Ausmaßes getroffen, auch wenn Weltweit Hilfslieferungen, Rettungsteam und dergleichen nach Haiti kommen, so sind mit den vielen "großherzig" gemeinten Hilfslieferungen so manche politische Interessen verbunden. Es sind die Landlosen, die ArbeiterInnen und deren Familien, welche bei solchen Katastrophen am härtesten getroffen werden und allzu oft diejenigen welche zuletzt Hilfe bekommen. Die "Industrial Workers of the World" möchten einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen direkt und unbürokratisch geholfen wird, welche in Haiti schon seit längerer Zeit versuchen, Schulen, Ambulatorien auf Eigeninitiative aufzubauen und für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen kämpfen..." Alle weiteren Infos und die Kontonummern etc. auf der Seite der FAU externer Link
    • Haiti : ITUC Humanitarian Appeal
      Der (englische) Aufruf des Internationalen Gewerkschaftsbundes externer Link
    • "Fund for working people" - Hlifsprojekt von "Miami Autonomy and Solidarity". Mail an: miamiautonomyandsolidarity@yahoo.com
    • Aufruf des AfL-CIO "AFL-CIO Calls on Unions, U.S. to Assist Haitians" externer Link über dessen Haiti Centre zu spenden
  • Die Elite Haitis blieb vom Erdbeben verschont
    "Noch immer ist die Versorgung der Menschen schwierig, befürchtet wird wachsende Gewalt, die US-Regierung versucht eine Massenflucht nach Florida zu verhindern. Das Erdbeben hat mit Haiti eines der ärmsten Länder der Welt heimgesucht. Die Hauptstadt ist weitgehend verwüstet. Allerdings wohnt die Elite der Reichen und Mächtigen, die es natürlich auch hier gibt, nicht im Zentrum und schon gar nicht in den Slums, sondern in den grünen Hügel in der Vorstadt von Petionville. Hier leben auch viele der Ausländer und finden sich Geschäfte und Büros, Hotels, Restaurants und Nachtclubs. Petionville ist weitgehend intakt geblieben, wie die Washington Post berichtet, auch wenn die Verheerungen nicht weit entfernt in den Slums, die sich bis nahe an das Nobelviertel ausgebreitet haben, stattgefunden haben...." Artikel von Florian Rötzer auf Telepolis vom 18.01.2010 externer Link
  • Kritik an sozialer Lage in Haiti
    Nach Erdbeben wächst der Unmut über die Politik der Industriestaaten. Fidel Castro verweist auf Kolonialgeschichte. Der Text in voller Länge in einer Übersetzung von Christian Kliver auf amerika21.de vom 15.01.2010 externer Link
  • Schon wieder helfen alle Haiti. Wer solche Freunde hat...
    Noch ist die Zahl der Opfer des Erdbebens längst nicht klar - in jedem Fall war es ein einziger Schrecken. Und während die Mainstream-Medien neben der Suche nach möglichst ergreifenden Bildern sich vor allem der Selbstdarstellung der Güte großer Mächte widmen geht es in unserer aktuellen kleinen Materialsammlung "Ein politisches Erdbeben" vom 15. Januar 2010 vor allem um die nichtnatürlichen Hintergründe dieser Katastrophe.

Auseinandersetzungen um den Mindestlohn

"Weniger als zwei Wochen nach der Veröffentlichung der nachstehenden Artikel haben die Arbeiter der Industriezone die Bühne betreten. Am 4. August, nach einer Agitation der Studenten, gingen Tausende von Arbeitern der Industriezone (zwischen 12 und 15000) auf die Straßen von Port-au-Prince. Mit Ästen in den Händen konnte das erste Kontingent der Arbeiter, das die Bewegung bei Sonapi angefangen hatte (ein Industriepark, der Zulieferbetriebe zusammenfasst, die hauptsächlich für den amerikanischen Markt arbeiten) rasch Tausende von anderen mitziehen, die in jenen Fabriken arbeiten, die verstreut auf ihrer Route liegen. Wenn der Zug der Arbeiter in eine Fabrik kam, um die Arbeiter abzuholen, löste dies eine Explosion der Freude aus. Die Masse war wie eine Dampfwalze und wurde größer und größer. Vor dem Parlament wurden die Demonstrationsteilnehmer unter dem Vorwand, dass Steine gegen die Polizisten geworfen worden waren, mit Knüppel, Tränengas usw. auseinander getrieben. Am Tag darauf gingen die Demonstranten wieder auf die Straße; noch zahlreicher als am Vortag und mit noch mehr Entschlossenheit gingen sie diesmal vor den Nationalpalast, mit dem Vorhaben, die 200 Gourden zu bekommen" - aus dem Kommentar zur Veröffentlichung der Übersetzung zweier Artikel bei der IKU zu den Auseinandersetzungen auf Haiti, beginnend mit "Die 200 Gourden: ein Minimum, durchzusetzen gegenüber den heuchlerischen, verlogenen und vor allem raffgieriegen Bossen" externer Link .

Bericht einer IWW-Delegation: Arbeiteralltag auf Haiti

Rund um den ersten Mai 2008 war eine Delegation der Industrial Workers of the World zu Besuch beim haitianischen Gewerkschaftsbund CTH: In dem Blog "The IWW Haiti Mission" externer Link werden die Erlebnisse und Diskussionen bis zum 9. Mai 2008 aufgezeichnet - ein nicht allzuoft möglicher Einblick in das Alltagsleben haitianischer ArbeiterInnen.

Offener Brief an den brasilianischen Präsidenten

Lula war auf Haiti - zwar traf er sich mit diversen Regierungsvertretern, für jene aber, die unter der "humanitären Besatzung" südamerikanischer UNO-Truppen, sei es durch Erschiessung, Folter oder Vergewaltigung leiden, war es eine Truppeninspektion. Vertreter verschiedener sozialer Organisationen verfassten einen (portugiesischen) "Offenen Brief an den Präsidenten" der Ende Mai 2008 persönlich übergeben werden sollte - was von den Truppen aber verhindert wurde...

UNO, Bock, Gärtner.

Es gibt sie ja immer noch: Jene, die Interventionskriege aller Art lieber der UNO anvertrauen möchten, als NATO, USA oder EU. Für die Menschen in besetzten Gebieten ist es dabei egal, ob sie von US Army, Bundeswehr oder der brasilianischen oder uruguayischen Armee erschossen, vergewaltigt und gebrandschatzt werden. Die Hungerproteste auf Haiti haben einmal mehr deutlich gezeigt, dass MINUSTAH (so heisst die südamerikanische Eingreiftruppe) ihre Spezialität in der Niederschlagung von Revolten aller Art hat. Eine neue Regierung und eine alte Besatzung sind kein wirklicher Fortschritt. Gewerkschaftliche Stellungnahmen und Aktivitäten zu Besatzern und Besetzten sind in der kleinen Materialsammlung "UNO - der Bock als Gärtner" vom 17. April 2008 zusammengestellt.

Truppenabzug? Die Präsidenten Brasiliens und Boliviens liessen ein weiteres Massaker zu

Im November 2006 hatte die Antiimperialistische Liga Haitis in einem offenen Brief an die Präsidenten Brasiliens und Boliviens diese aufgefordert, ihre Truppen aus dem UNO-Kontingent Haitis abzuziehen. Weder Lula noch Morales (der gerade als Kandidat für den Friedensnobelpreis gepusht wird) haben darauf reagiert. Stattdessen kamen sie der Aufforderung des Sicherheitsrates der UNO nach, einmal mehr mit einer grossen Militäraktion in den Slums der Hauptstadt Port au Prince für "Ordnung" zu sorgen - der brasilianische General Siquieros kommandierte am 22. Dezember den Vormarsch mit Hubschraubern und schweren Waffen. Mindestens 17 Todesopfer und 40 Verletzte waren das Ergebnis dieses Vorgehens gegen "Banden" die es laut UNO eben - wahrheitswidrig - nur in den Armenvierteln gibt. Auch Soldaten aus Uruguay und Chile waren beteiligt. Der ehemalige bolivianische Energieminister Soliz Rada schrieb nun seinerseits einen offenen Brief, in dem er auch auf Debatten innerhalb der Regierung im letzten Jahr eingeht - etwa die Forderung des bolivianischen Ministers San Miguel bolivianische Truppen in den Congo zu schicken, wegen der "internationalen Verpflichtungen" des Landes. Rada schlägt in seinem Brief den Bogen von den blutigen Ordnungsaktionen auf Haiti zu dem offiziell bestätigten Fakt, dass in jenem Congo allein die uruguayische Soldateska der UNO im Laufe von 2006 nicht weniger als 59 durch Vergewaltigung schwangere Frauen auf ihrem Gewissen hat. Als es dann um die Truppen nach Haiti ging, stellte sich Morales auf den Standpunkt, mit der (pro) Congo-Entscheidung sei eine diesbezügliche Grundsatzentscheidung gefallen. Rada fordert in seinem Brief jene auf, die sich für Morales Nobelpreis stark machen, dies mit der Forderung nach einem Rückzug der Truppen aus Haiti zu verbinden. Radas (spanischer, hiermit kurz zusamengefasster) offener Brief "TROPAS BOLIVIANAS EN HAITI" vom 19. Januar 2007.

Tarifvertrag in der Freihandelszone abgeschlossen

Die Gewerkschaft SOCOWA und das Management der Codevi Free Trade Zone (Grupo M) haben am 13. Dezember beiderseits einen Tarifvertrag unterzeichnet, der der Grundwochenlohn von 10,16 US-Dollar auf 21,17 Dollars erhöht. Nach der Wiedereinstellung von Streikenden ist der Abschluss dieses Tarifvertrags - des ersten in einer haitianischen oder dominikanischen Freihandelszone - ein weiterer Erfolg des Kampfesvon SOCOWA. Die (englische) Pressemitteilung "Collective Bargaining Contract Signed at the Ouanaminthe CODEVI Free Trade Zone" von Batay Ouvriye vom 15. Dezember 2005

Die Kritik an Batay Ouvriye

Nachdem wir in der letzten Woche die Antwort von Batay Ouvriye auf die Kritik, die besagt sie seien sozusagen linke Gehilfen der USA (wegen ihrer Gegnerschaft zum von diesen abgesetzten Präsidenten Aristide und dem Empfang von Geldern des AfL-CIO) veröffentlicht hatten, wurden wir zurecht darauf hingewiesen, dass zum Verständnis der Sache und einer möglichen Debatte gehöre, dass auch der Kritiktext zugänglich sei - der uns nicht bekannt war, aber mit dieser Sachkritik zugleich "eingeliefert" wurde, weshalb jetzt der (englische) Beitrag "Supporting a Leftist Opposition to Lavalas: A closer look at AFL-CIO's Solidarity Center and the Batay Ouvriye" externer Link von Jeb Sprague vom 17. November 2005 bei der Monthly Review-Magazinseite vom LabourNet Germany aus verlinkt ist.

Gewerkschaft forciert Debatte um Aristide

Nach dem einfachen Muster "weil er von den USA vertrieben wurde, muss er gut sein" gibt es in der internationalen Solidaritätsbewegung mit Haiti eine wohl mehrheitliche Strömung die Präsident Aristide von der Lavalas Bewegung unterstützt. "Batay Ouvrière" die auch international einigermassen bekannte Gewerkschaftsorganisation (etwa in der Freihandelszone) fordert nun diese Position mit einer Kritik heraus, die besagt, dass Aristides Regierung keineswegs progressiv war. Eine Position, die durch die Spaltungen bei Lavalas in bezug auf die kommenden Wahlen zumindest nicht widerlegt wird, denn da werden von Teilen auch ehemalige Weltbankexekuteure und "Baby Doc" Minister unterstützt. In dem (englischen, mit kurzer deutscher Zusammenfassung) Beitrag "Haitian Labor Group Confronts US Lavalas Backers" von David Wilson (Nicaragua Solidarity Network, Grassroots Haiti Solidarity Committee) vom 11. November 2005 diskutiert der Autor diese Positionen im Zuge der Vorbereitung einer US-Rundreise einer "Batay" Vertreterin.

USA-Gewerkschafterdelegation prangert UN-Massenmord in Haiti an

Der massive Einsatz sogenannter UNO-Friedenstruppen in mehreren Stadtteilen von Port au Prince hat in manchen Medien Haiti "zurückgebracht". Und damit auch die Situation der Bevölkerung, die unter Dauergewalt leidet - erst recht, wenn sie in jenen Bereichen lebt, die als "Aristides Zonen" gelten. Eine Delegation des San Francisco Labor Council, die am 1. und 2. Juli am nationalen Kongress der "Confederation of Haitian Workers" teilnahm, hat am 14. Juli 2005 eine eigene Untersuchung der Vorfälle "Final Delegation Report on UN Massacre" externer Link bei Global Research Canada veröffentlicht.

Batay Ouvriye - gewerkschaftliche Organisationsversuche auf dem Land

Vor oder nach dem Sturz Aristides - der Versuch, auf den Farmen der Großgrundbesitzer zu organisieren ist auch auf Haiti gefährlich. Über die Aktivitäten der unabhängigen Gewerkschaftsströmung Batay Ouvriye auf dem Land und in den freihandelszonen ein kurzer aktueller (französischer, mit deutscher Zusammenfassung) Bericht "Workers organisation" der "Haiti Support Group" vom 14. Juli 2005

"Grupo M - Verstöße gegen Arbeiterrechte auf Haiti"

  • Rahmenabkommen bei Grupo M erreicht - Am 5.Februar 2005 wurde in der Auseinandersetzung bei Grupo M in der haitianischen Freihandelszone ein wichtiger gewerkschaftlicher Erfolg errungen: Das Unternehmen verpflichtete sich gegenüber den teilnehmenden Mediatoren der Verhandlungen zum einen, die entlassenen Streikorganisatoren wieder einzustellen und zweitens, innerhalb von fünf Monaten mit der Gewerkschaft einen Rahmentarif auszuhandeln. Der redaktionelle (englische) Bericht der alternativen Nachrichtenagentur "Alterpress" - "Agreement between managers and workers at the Ouanaminthe free trade zone" vom 8.Februar 2005.

  • Verhandlungen zwischen Gewerkschaft Sokowa und Grupo M beginnen - Eine kleine Dokumentation der aktuellen Entwicklung bis Dezember 2004 in der haitianischen Freihandelszone (die nach dem Willen der panamerikanischen Besatzungsmacht unter brasilianischer Führung Haitis Weg in die Zukunft sein soll - und vielbejubelte 20.000 neue Arbeitsplätze in 18 neuen Firmen schaffen soll) und der Kampf um Gewerkschaftsrechte.

  • Scandal of workers who make Levi´s. Artikel von Miranda Moore in „New Nation“ vom 16. 08.2004 externer Link. Die Jeans-Firma in der Freihandelszone Codevi in Ounataminthe steht im Zentrum von erschreckenden Vorwürfen. Infolge eines Streiks waren am 11. Juni 350 Mitarbeiter gekündigt worden, obwohl die Fabrikleitung aufgrund des Drucks von Internationalen Organisationen sowie von ihrem Hauptkunden Levi Strauss, den Arbeitern das Recht zur gewerkschaftlichen Organisierung eingeräumt hatte. Des Weiteren gibt es Vorwürfe der Arbeiter, sie hätten ohne es mitzubekommen an einem Familienplanungsprogramm, getarnt als Impfkampagne teilgenommen. Nach zwei Monaten haben die Arbeiter nun ihren Job zurückerlangt. Ein Datum für den Arbeitsbeginn steht aber noch nicht fest.

  • Ein (deutsch zusammengefasster) offener Brief der Haiti Support Group aus London vom 30. Juni 2004 an die Konzernleitung von Levi Strauss & Co über die Machenschaften des Kontraktunternehmens Grupo M und die Verantwortung von Levi Strauss

Ärztestreik am grössten Krankenhaus Haitis

Die Ärzte des grössten haitianischen Krankenhauses sind in den Streik getreten - trotz aller widrigen Bedingungen. Seit drei Monaten schuldet ihnen die von den Besatzungsmächten eingesetzte Regierung die Gehälter. "Doctors Strike, Crippling Haiti Hospital" externer Link ein (redaktioneller, englischer) AP-Bericht vom 4.Januar 2005 bei Yahoo-News.

Workers and the current political situation

Ein (ins eglische übersetztes) Statement der militanten Basisgewerkschaft Batay Ouvriye bei "No sweat" UK externer Link über die aktuelle politische Situation in Haiti vom April 2004 - nach dem Sturz Aristides also - in dem im wesentlichen argumentiert wird, es gäbe (schon seit längerem) keine legitime politische Führung mehr

Antigewerkschaftliche Offensive in den Freihandelszonen:
UNION-BUSTING AT THE CODEVI FREE TRADE ZONE AT OUANAMINTHE

Ein (englischer) Solidaritätsaufruf vom 5.März 2004 bei "Laborstart" externer Link für die GewerkschafterInnen eines Textilsweatshops (der ua für Levi-Strauss produziert), die vom Management entlassen wurden und deren Widerstand von "Rebellenmilizen" eingeschüchtert werden soll.

"To the Haitian People and the World"

Ein Dokument: die (von Pacifica Radio ins englische übersetzte) Radioansprache von Aristide vom 5. März 2004 externer Link abgedruckt in der kanadischen Zeitung "The Marxist-Leninist Daily" aus dem Exil an die Bevölkerung Haitis

Das haitianische Drama

Ein ausführlicher Hintergrundartikel von Günter Pohl und Gert Eisenbürger in der "ILA" Nummer 272 externer Link in dem auch die diversen handelnden politischen und sozialen Kräfte analysiert werden.

Aristide geflohen - und nun?

Auch nach der Flucht des einstigen salesianischen Befreiungstheologen und gewesenen Hoffnungsträgers am 29.Februar 2004 bleibt die Situation Haitis kompliziert: was sich als Opposition gefunden hat, ist nur durch Gegensätze vereint, die Waffen haben ehemalige Militärs, Paramilitärs und jene Teile von Aristides Gangs, die sich frühzeitig losgesagt hatten. Versuche, einen unabhängigen dritten Sektor zu organisieren bleiben schwach: Schlaglichter auf die jüngeren Entwicklungen auf Haiti und auf die Perspektiven nach Aristide von Helmut Weiss

Aristide weg? Und wer ran?

Die Auseinandersetzungen in Haiti spitzen sich zu. Volksbewegung, amerikanisches Komplott oder Pest und Cholera? Eine kleine Materialsammlung vom 26.Februar 2004 als Entscheidungshilfe.

Specials

Privatisierung und Widerstand

Grundinfos

Haiti im Auswärtigen Amt der Bundesregierung externer Link

Haiti im Fischer Weltalmanach externer Link

Haiti bei Labourstart externer Link

Haiti bei beim CIA- factbook externer Link

siehe auch

Hungerkrise und IWF
im LabourNet unter Diskussion > Wipo allgemein

Labournet Germany zu den Teuerungs- protesten ab Oktober 2007. Übersicht unserer Meldungen aus vielen Ländern unter „Internationales“


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