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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Schulden streichen als Soforthilfe: Schluss mit Mildtätigkeit, her mit Solidarität! "Wir bedauern das Volk von Haiti nicht. Wir bewundern Sie." Hugo Chavez, der Präsident von Venezuela brachte mit dieser Aussage eine Entwicklung auf den Punkt, die in den Kommerzmedien verschwindet - die enormen Anstrengungen der Selbstorganisation der HaitianerInnen, um die schwierige Lage nach der Katastrophe zu überwinden. Während "Tagesschau" und Co am liebsten lange Schlangen von Menschen zeigen, die auf Nahrungshilfe aus den USA und der EU warten, entwickelt sich vor Ort der organisierte Überlebenswille, unterstützt von zahlreichen Basisorganisationen weltweit. Derweil machen Organisationen aus Haiti den Protest gegen die mildtätige Soldateska weltweit bekannt. Unsere kurze aktuelle Materialsammlung "Selbstorganisation auf der Tagesordnung" vom 05. Februar 2010. Selbstorganisation auf der Tagesordnung Das wichtigste politische Dokument der letzten Tage ist eine Erklärung einer Reihe von Gruppierungen aus der sozialen Bewegung Haitis "Statement of Haitian organizations and platforms: After the catastrophe, what are the perspectives?" vom 27. Januar 2010, hier im alainet dokumentiert. Darin wird die Bedeutung der weltweiten Solidarität ebenso unterstrichen, wie die Absicht bekräftigt, weiter daran mitzuarbeiten, die spontan gebildeten Viertelkomitees zu stärken. Und der Aufmarsch von 20.000 US-Soldaten wird als die "dritte amerikanische Besatzung unserer Geschichte" verurteilt. In dieses Bild paßt auch der Bericht "Proteste gegen die Regierung" in der jungen welt vom 03. Februar 2010, in dem unter anderem zitiert wird: " »Die brasilianischen Soldaten sind nicht unsere Freunde, sie töten unser Volk«, sagte Vanel Louis Paul, ein Aktivist der Aristide nahestehenden Organisation »Massa Popular« aus dem Elendsviertel Cité Soleil, der brasilianischen Zeitung Folha de São Paulo. Der Bericht "Haiti: Geschichten über Mut und Verzweiflung" von Amy Godman ("Democracy Now!") ist zwar bereits vom 21. Januar 2010, aber jetzt in deutscher Übersetzung von Andrea Noll im deutschen Zmag und gibt einige Eindrücke über die Aktivitäten der Betroffenen. Ebenfalls vom Zmag ins Deutsche übersetzt der Beitrag "Was läuft schief in der Medienberichterstattung?" von Robert Jensen vom 26. Januar 2010. Der Journalistikprofessor an der University of Texas geht dabei von der Kritik an einem CNN Beitrag aus - eine Gewaltszene als Auftakt, obwohl in dem Bericht selbst gesagt wird, dies sei keine besonders grosse Problematik (?) - und stellt eben auch reale Geschehnisse dagegen, die von den Kommerzjournalisten nicht berichtet werden. Schliesslich weist der Artikel "Cancel the debt! - Joint statement by Asian left organisations in solidarity with the people of Haiti" vom 27. Januar 2010 bei der linken australischen Zeitung links darauf hin, dass die Solidaritätsbewegung mit dem haitianischen Volk wirklich weltumspannend ist. Die kanadische "Coalition to oppose the arm trades" hat in der neuesten Ausgabe ihrer Zeitschrift eine Zusammenstellung von über 100 Webartikeln (zumeist englisch) die sich mit der Militarisierung der "Haitihilfe" befassen veröffentlicht, die dabei auch des öfteren auf Aktivitäten der haitianischen Bevölkerung als Gegenbild hinweisen: "The Militarisation of Aid to Haiti" , eine Zusammenstellung vom 04. Februar 2010 bei Coat. Zusammengestellt von hrw |