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Updated: 18.12.2012 16:22
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Liebe KollegInnen,

neu im LabourNet Germany am Freitag, 1. Juli 2005:

I.Internationales / Südafrika

Nach dem Streik...

Wieweit der Gewerkschaftsbund COSATU (als Regierungsmitglied) noch in der Lage sei, Menschen zu mobilisieren, das war eine der Fragen vor dem landesweiten Streiks gegen die Wirtschaftspolitik der Regierung und vorherrschende Unternehmensstrategien am vergangenen Montag. In Johannesburg, Kapstadt und Durban war die Mobilisierung gross, trotz diverser Versuche von ANC-VertreterInnen, wie etwa der neuen Vizepräsidentin, den Streik gegen Erwerbslosigkeit zu verhindern - und der Bereitschaft einiger Spitzenfunktionäre, ihn abzublasen. Während in den Medien eine Debatte darüber geführt wurde, ob die Erwerbslosigkeit in Südafrika bei 26 Prozent liegt, wie die offizielle Statistik ausweist oder doch eher bei 40 Prozent, wie die COSATU sagt, haben sich bei den Demonstrationen auch jene massiv zu Wort gemeldet, die zwar eine Arbeitsstelle (oder auch mehrere) haben, aber trotzdem arm sind. Der ANC hat, vor seiner Ratstagung in dieser Woche, versucht, den 50.Jahrestag der "Freedom Charter" so zu begehen, dass Konitinuität der Politik signalisiert wird. Dabei sind die politischen Direktiven, die zur Beschlussfassung vorliegen, so eindeutig, wie rund um die Welt: vor allem Jugendliche sollen faktisch jederzeit gefeuert werden können und weniger verdienen - wie alle behauptet auch die ANC-Regierung, damit könne Erwerbslosigkeit bekämpft werden... Eine erste Bestandsaufnahme der (gewerkschafts-)politischen Situation in Südafrika "Nach dem Streik" vom 30.Juni 2005

II.Internationales / Australien

Woche des Widerstands gegen Neuregelung der Arbeitsgesetzgebung

Auch die konservative australische Regierung nennt es eine "Reform" (die so phantasievoll ist, wie der Kapitalismus in Europa): Den Unternehmen soll es leicht gemacht werden zu feuern, und der Mindestlohn soll eingefroren werden. Das sind zwei der Kernpunkte der neuen "Industrial Relations" (IR) Bill der Howard-Mannschaft. Und der dabei den Arbeitsminister gibt, warnt im Fernsehen die ArbeiterInnen davor, sich an Protesten zu beteiligen - das stehe unter Geldstrafe...Eine Materialsammlung zur Woche des Widerstands des ACTU (26.Juni bis 1.Juli 2005) samt Informationen zu Hintergründen und Vorgeschichte: "Am Kreuzweg?" vom 30.Juni 2005

III.Internationales / Brasilien

"Motoboys: Manche sterben halt..."

Motorrad-Kuriere sind keine neue Erscheinung des immer eiligeren Kapitalismus, zumindest in Südamerika nicht. Die explosionsartige Zunahme von Menschen, die gezwungen sind, einen der gefährlichsten Jobs der Gegenwart auszuüben, allerdings schon. In Brasiliens drittgrösster Stadt Belo Horizonte gibt es, bei 2,3 Millionen EinwohnerInnen (4,5 Millionen im Ballungsraum) mindestens 35.000 Motoboys. Was eine Bankrotterklärung der Autogesellschaft ist - und ein ständiger Gefahrenherd für viele Menschen. Wie die Fahrer ihre Arbeit, ihr Leben und die Gesellschaft sehen und erleben, was sie von Regierung und Gewerkschaften halten - dazu: "Motoboys: Manche sterben halt..." - eine Reportage über zwei Tage auf dem Rücksitz des Adlers ("Aguiar Expresso").

IV.Internationales / Brasilien / Gewerkschaften und Arbeitskämpfe

Solidarität mit den ArbeiterInnen der besetzten Fabriken

Die Drohung der Schliessung der besetzten Fabriken im Süden Brasiliens wird immer aktueller - die Belegschaften sollen für die Schulden der einstigen Betreiber aufkommen, ihre sprecher juristisch verfolgt. Ein aktueller Solidaritätsaufruf vom 29. Juni 2005 inklusive eines Schreibens des Fabrikkoordinators Serge Goulart an Brasiliens Präsidenten.

V.Internationales / Großbritannien

G(rr)8-Proteste

Vom 6. - 8. Juli findet in Schottland das G 8 - Treffen statt - aus diesem Anlaß meinte der englische Freund des Herrn Schröder, er glaube nicht, dass es dabei zu Protesten käme, denn es gäbe ja keinen Grund für Proteste. Hat er sich wieder mal getäuscht, eine ganze Flotte von "Resist G 8 Trains" ist bereits ausverkauft. Beim alternativen britischen Magazin SchNEWS heisst die Kampagne: gegen "Grrr 8". Eine (englische) redaktionelle Sonderseite des Magazins "GRRRrrr8 – IT AIN’T" externer Link ab 3. Juni 2005 listet Debatten, Aktionen und Geschichten auf.

VI.Internationales / Philippinen

Hunderttausende für Rücktritt der Regierung - auch die Opfer neuer Bergbaukonzessionen

Die geplante Einführung der Mehrwertsteuer könnte der Tropfen gewesen sein - jener, der das Fass zum Überlaufen bringt. Die - zahlreichen - ungeklärten Morde und Mordanschläge auf GewerkschafterInnen, JournalistInnen und AktivistInnen sozialer Bewegungen zusammen mit der weltweit bekannten neoliberalen Politik hatten bereits seit längerer Zeit zu wachsender Unzufriedenheit, aber auch zu wachsender Bereitschaft zum Engagement geführt. Im Laufe des Juni gab es nicht nur in Manila, sondern auch in einer Vielzahl weiterer großer und kleiner Städte Demonstrationen, die für den Rücktritt der Regierung von Präsidentin Gloria Macapagal-Arroyo eintraten, an denen so viele Menschen teilnahmen, wie schon lange Jahre nicht mehr. Aber auch neben den Demonstrationen gibt es zahlreiche Versammlungen usw, in denen die Rücktrittsforderung erhoben wird - so beispielsweise die Second People’s Mining Conference, die jene versammelte, die die große Zahl von Menschen vertreten, die durch 23 Bergbauprojekte betroffen sind, die die Regierung für internationale Konsortien ausgeschrieben hat. Ein (englischer) Bericht über diese Second People’s Mining Conference "Oust-GMA to End Mining Liberalization, Conference Declares" externer Link von FELICISIMO H. MANALANSAN im Alternativmagazin "Bulatlat", Ausgabe vom 26. Juni 2005.

VII.Internationales / Guatemala

Kampagne gegen schmutziges Gold - Beispiel Guatemala

"Bis Mitte Juni 2005 hat die internationale Konsumentenkampagne "no dirty gold" 10.000 Unterschriften gegen Menschenrechtsverletzungen im Goldbergbau gesammelt. Bis zum Valentinstag 2006 soll diese Zahl noch verdoppelt werden. "Angesichts der sich zuspitzenden Konflikte in den Goldbergbauregionen setzen Verbraucher weltweit ein Zeichen, dass die Rechte auf Land und Wasser der ländlichen Bevölkerung respektiert werden müssen... Die Kampagne richtet sich in erster Linie an die Schmuckindustrie." So beginnt eine Pressemitteilung von FIANDeutschland, die sich exemplarisch mit der guatemaltekischen Goldmine Marlin beschäftigt. Die FIAN-Pressemitteilung "Wasser und Land statt schmutzigem Gold" vom 27. Juni 2005.

...bis bald, Helmut

LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils aient ou non un emploi


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