liebe KollegInnen,
Neu im LabourNet Germany am Dienstag, 11.
Oktober 2005:
I. Internationales > Pakistan
Erdbeben am 8.10.2005
Mehrere Gewerkschaften unterstützen einen dringenden Appell um Spenden für die betroffenen Menschen in den zerstörten Gebieten. Koordiniert wird die Aktion von der Trade Union Rights Campaign - Pakistan. Wir veröffentlichen den (englischen) Aufruf mit Kontonummern, Kontaktadressen, weiteren Informationen und Hintergründen und werden eine deutsche Übersetzung umgehend nachliefern.
II. Branchen > Dienstleistungen > Transportwesen > Speditionen und Logistik > UPS
UPS Gustavsburg schikaniert wieder Betriebsräte und Mitarbeiter. Oder: "Wir sind nicht mehr in der Sesamstrasse"
Mit diesen Worten führte sich der neue Niederlassungsleiter Herr Herrgesell in Gustavsburg ein, nachdem er zuvor in Ditzingen/Stuttgart von sich Reden machte. Damit waren am traditionellen Standort Gustavsburg die hart erkämpften Jahre relativer Ruhe vorbei. Betriebsratsarbeit sei überflüssig und Freizeit, entsprechend arbeitet nicht, wer im BR-Büro sitzt und muss für diese Zeit nicht entlohnt werden. Doch nicht nur die Interessensvertretung wird drangsaliert, Abmahnungen für Nichtigkeiten oder schlicht als Mittel zur Disziplinierung sind an der Tagesordnung, Bespitzelungen und Verfolgungen von Mitarbeitern greifen um sich. Zur Zeit sind 19 Klagen anhängig, wobei die Klagen der Betriebsräte Monat für Monat erweitert werden. Inzwischen belaufen sich die Summen auf bis zu 5000,-- € pro BR-Mitglied. Die Gewerkschaft verdi unterstützt die Kollegen mittlerweile finanziell..
- Am heutigen Dienstag, den 11. Oktober 2005, findet um 14.00 Uhr beim Arbeitsgericht in Darmstadt der Kammertermin zur Fortsetzung der Verfahren der Betriebsräte (BRV, Stellvertreter und 5 weitere Betriebsräte) statt. Wir werden berichten!
- Der nächste Gütetermin für 6 neu eingereichte Klagen wegen Abmahnungen usw. findet am Freitag, den 21. Oktober 2005 um 10.30 Uhr statt.
- Siehe dazu die verdi-Presseinfo "UPS schikaniert wieder Betriebsräte und Mitarbeiter" vom 11.10.05
- Wir bitten um Solidaritätsbekundungen an den Gustavsburger BR: Fax: 06134-54230; e-mail: ger1rla@europe.ups.com
- Wir bitten um Proteste an die zuständige Personalleitung UPS Frankfurt: Fax 069-40141267
- Für Hintergründe siehe "Der Zusteller" - Zeitung der ver.di Betriebsgruppe UPS Gustavsburg - Ausgabe vom Juli 2005
- Siehe auch: Aktuelles aus Gustavsburg - neue Sonderseite auf der Galeere : "Zu berichten gibts ja mehr als genug aus dem Betrieb, aus dem viele der jetzigen Mitglieder des oberen Managements vor Jahren gekrochen sind, und den sie jetzt mit wirklich allen erdenklichen Mitteln versuchen wieder unter ihre Kontrolle zu bringen, wie das zB. in Frankfurt mit seinem Pseudo- Betriebsrat der Fall ist.."
b) Solidarität mit UPS-Betriebsräten in Ditzingen
Repression gegen Gewerkschafter bei UPS. Paketzusteller geht rigoros gegen Beschäftigte vor, die sich zur Wehr setzen
"Daß der Paketzusteller United Parcel Service (UPS) mit seinen weltweit 360000 Beschäftigten - 14000 davon in Deutschland - nicht gerade zimperlich umgeht, ist bekannt. Davon kann auch die Belegschaft der UPS-Niederlassung im schwäbischen Ditzingen ein Liedchen singen. Seit Herbst 2003 spitzt sich dort die Auseinandersetzung zwischen Beschäftigtenvertretern und Geschäftsleitung um Arbeitszeiten und -bedingungen zu." Artikel von Ursel Beck in junge Welt vom 11.10.2005.
Der Prozeß um die Amtsenthebung des Betriebsrats wird am 19.Oktober vor dem Landesarbeitsgericht Stuttgart verhandelt: 9 Uhr im Landesarbeitsgericht Stuttgart, Rosenbergstr. 16 (Saal 1).
III. Diskussion > Grundrechte > Ausländer- und Asylrecht > Festung EU
Massenfluchtversuche nach Ceuta und Melilla
- Gebilligter Tod durch EU - Abschiebung
Ein ständig aktualisiertes Special mit vielen weiteren Links von Lotti & s7ven vom 07.10.2005 bei indymedia
- Augenzeugen-Berichte von Migranten in Marokko
"Bis jetzt ist es unmöglich die Zahl der Vermissten festzustellen, aber wir wissen dass seit Samstag bis Mittwoch dieser Woche in ungefähr 60 Autobusse jeweils 40-60 Personen deportiert wurden, in ein Wüstengebiet, die Grenze zwischen Algerien und Marokko. Man kann sagen/ vermutet, dass in diesen Tagen mehr als 2400 Menschen deportiert worden sind. Nach unterschiedliche Kontaktgruppen sind 36 Menschen tot und eine unbestimmte Zahl verschwunden..." Artikel von indymedia Tanger vom 10.10.2005
- Europa macht dicht und geht dabei über Leichen
Aufruf für die Kundgebung wegen der Ereignisse in Mellila und Ceuta am heutigen Dienstag in Frankfurt vor dem spanischen Konsulat, 17 Uhr Nibelungenplatz von Aktionsbündnis gegen Abschiebungen Rhein-Main, AG3F Hanau, Hessischer Flüchtlingsrat, Initiative gegen Abschiebung Frankfurt (iga)
IV. Internationales > Frankreich > Streiks im Transportwesen
Marseille / Korsika: Dauerbrenner seit 14 Tagen: Der Konflikt um die Privatisierung der Schifffahrtsgesellschaft SNCM eskaliert erneut
"Für spektakuläre Bilder sorgten die Seeleute der in Marseille ansässigen Schifffahrtsgesellschaft SNCM in der letzten Septemberwoche. Die Abfolge der Bilder ist beeindruckend: Man sah ein am vorigen Mittwoch (28. September) von rund 40 Seeleuten aus dem Marseiller Hafen ins nordkorsische Bastia "entführtes" Schiff, die Pascal Paoli . Dann die Erstürmung des Fährschiffes durch Mitglieder des Sondereinsatzkommandos GIGN - eine militarisierte Polizeitruppe, die dem Verteidigungsministerium untersteht -, die sich von Helikoptern aus an Deck abseilen und den "Meuterern" Handschellen anlegen. Den spöttischen und fast heiteren Empfang, mit ironischem Applaus, der dem Sturmkommando an Bord bereitet wurde. Schließlich der Jubel, der die ersten Freigelassenen - am Freitag waren nu noch zwei der "Meuterer" in Haft - anschließend auf Korsika empfing." Artikel von Bernard Schmid vom 11. Oktober 2005
V. Internationales > Kolumbien
Generalstreik in Kolumbien am 12.10.2005
Am morgigen Mittwoch, dem 12. Oktober 2005 hat die kolumbianische Gewerkschaftsbewegung, unterstützt durch verschiedene Gruppen der sozialen Bewegungen, zu einem 24-stündigen Generalstreik aufgerufen. Solidaritätsveranstaltungen dazu sind auf der ganzen Welt geplant, siehe den Aufruf z.B. für London . Forderungen sind: das Ende der staatlichen Repression, Schluß mit den Morden an Gewerkschaftern, Programme gegen die Armut und die Verhinderung der Wiederwahl von Präsident Uribe. Wir veröffentlichen den (englischen) Aufruf von "Justice for Columbia" mit einem vorformulierten Brief an den Vice-Präsidenten Santos, dafür Sorge zu tragen, dass es nicht wieder zu Gewaltorgien gegen friedliche Demonstranten kommen wird. Der Aufruf mit weiterführenden Links wurde veröffentlich bei unseren KollegInnen von Labourstart am 11.10.2005.
VI. Internationales > China > Arbeitskämpfe
Chinese Labour Struggles
Ein spannendes Interview (englisch) mit Han Dongfang, berühmt geworden durch die von ihm mit initiierte website http://www.china-labour.org.hk und die von seinem Hongkonger Exil aus organisierten Radiosendungen zur Unterstützung kämpfender Arbeiterinnen und Arbeiter in China. Seine Beteiligung an den Protesten 1989 auf dem Tienanmin-Platz, die erlittene brutale Verfolgung und seine politische Arbeit von Hong Kong aus werden in dem Interview sehr lebendig beschrieben, aufregend bis zum letzten Satz! Artikel von Han Dongfang im New Left Review 34 vom Juli/August 2005
VII. Internationales > Venezuela
Internationale Perspektiven des bolivarianischen Prozesses in Venezuela. Aufruf zur Unterstützung und Vorbereitung einer gewerkschaftlichen Rundreise in Deutschland
Es werden gewerkschaftliche Gremien und Gruppen, Vertrauenskörper, Soli-Initiativen und Einzelpersonen gesucht, die an einem gewerkschaftlichen Austausch mit Arbeitervertretern aus Venezuela interessiert sind. Der diesem Aufruf beiliegende Vorschlag soll als Diskussionsgrundlage für die Konzeption und Organisation eines solchen Projektes dienen." Aufruf und Vorschlag des Netzwerkes Venezuela aus Frankfurt vom 10.09.2005. Die Gruppe hat auch eine eigene Homepage mit weiteren Informationen und den Terminen der regelmäßigen Treffen.
VIII. Internationales > Kuba
Cuba - Alternative in Zeiten der Globalisierung
Kerstin Sack, jahrelange Kuba-Kennerin, organisiert vom 11.02. - 24.02.2006 eine Reise nach Kuba. Bei dieser Reise soll den TeilnehmerInnen die Möglichkeit gegeben werden sich ein Bild zu machen, was es unter den aktuellen globalen Bedingungen bedeutet einen eigenen Entwicklungsweg außerhalb des Neoliberalismus zu gehen. Dafür werden wichtige Aspekte vor Ort beleuchtet durch Vorträge von wissenschaftlichen Instituten, Gesprächen mit CubanerInnen und Besichtigungen von Einrichtungen und Projekten. Alle näheren Infos in der Infodatei
IX. Internationales > Kanada
Pizza, Kinder und die Arbeiterklasse - Die Gewerkschaften in Kanada versuchen, neue politische Wege zu beschreiten
"Auch in Kanada weht den Gewerkschaften durch die regierenden Liberalen ein eisiger Wind entgegen. Anders als in den USA oder Europa können die Gewerkschaften ihre Mitgliedszahlen jedoch auf relativ hohem Niveau stabilisieren." Artikel von Hannes Heine, Toronto in Neues Deutschland vom 07.10.05
X. Internationales > Kanada > Arbeitskämpfe
Aussperrung beim Kanadischen Rundfunk endgültig beendet
Die kanadische Gewerkschaft "Canadian Media Guild" (CMB) hat mit 88% der gewerkschaftlich organisierten Mitglieder dafür gestimmt, den Streit mit der kanadischen Rundfunksender CBC zu beenden. Am 15. August hatte CBC über 5000 Angestellte schlicht und ergreifend ausgesperrt, weil Arbeitsplätze, die bisher Vollzeitangestellte eingenommen hatten, künftig an Vertrags- und Teilzeitmitarbeiter vergeben werden sollten. Damit waren die Angestellten und ihre Gewerkschaft nicht einverstanden und so kam es zum Eklat. Der Streik selbst nahm bizarre Formen an. Während der Sender auf seine wichtigsten Reporter und Nachrichtensprecher verzichten musste, alte Sendungen wiederholte und Nachrichten von Managern verlesen werden mussten, marschierten die ausgesperrten KollegInnen im ganzen Land immer wieder um die CBS-Gebäude und protestierten. Jetzt wurde es dem CBS-Management wohl zu viel. Die "National Hockey League" beginnt. Man sah die schönen Werbeeinnahmen an sich vorüberziehen und einigte sich lieber mit der Gewerkschaft. Eine Zusammenfassung der erreichten Ergebnisse auf der Seite der CMB (Englisch).
XI. Internationales > Irak > Initiative zum Dialog mit irakischen GewerkschafterInnen - Deutschlandtour 2005 Veranstaltungstour mit VertreterInnen unabhängiger Gewerkschaften
- Erste grundlegende Fragen an die Irakischen KollegInnen
Die Berliner Orgagruppe stellt den Irakischen KollegInnen erste Fragen und Hassan Jomaa Awaad Assadi, der Vorsitzender der General Gewerkschaft für die Öl Industrie antwortete am 6.10.2005.
- Die Flugblätter wurden überarbeitet und ergänzt.
XII. Diskussion > (Lohn)Arbeit > jenseits der "Arbeitsgesellschaft" - Diagnose und Perspektiven > Existenzgelddebatte
Kongress Grundeinkommen - erste Berichte
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Traum von der Vollbeschäftigung ist ausgeträumt. Erster Grundeinkommen-Kongress in Wien voller Erfolg
"Heute ging der internationale Kongress "Grundeinkommen - in Freiheit tätig sein" zu Ende. Auf Einladung von Attac und den Netzwerken Grundeinkommen (Österreich und Deutschland) erörterten 300 WissenschafterInnen und VertreterInnen politischer wie sozialer Initiativen gesellschaftliche und wirtschaftliche Perspektiven jenseits der Vollbeschäftigung. Im Mittelpunkt stand ein bedingungsloses Grundeinkommen und dessen Realisierungsmöglichkeiten, Chancen und Auswirkungen.." Pressemitteilung von Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt vom 9.Oktober 2005
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Kongress Grundeinkommen
"In Wien fand vom 7. bis 9. Oktober der erste deutschsprachige Kongress zu Grundeinkommen statt. Rund 400 BesucherInnen konnten einen fulminanten Auftakt zur europäischen Thematisierung von Grundeinkommen mitgestalten und miterleben." Bericht von GLOCALIST REVIEW vom 11. Oktober 2005
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Grundeinkommen - In Freiheit tätig sein
"Vom 7.10. - 9.10.05 trafen sich in Wien im Universitätscampus ca. 470 Teilnehmer verschiedener Nationalitäten (Österreich, Schweiz, Deutschland und andere Nationalitäten) zu einem "Brainstorming" über das Thema Grundeinkommen in Europa und in der restlichen Welt. Grund dieses Kongresses war es u. a. nach Alternativen zu suchen, die es der ärmeren Bevölkerung, z.B. Erwerblosen ermöglicht, ohne einen Zwang zur Arbeit ein würdevolles Leben ohne Sanktionen seitens der Behörden und des Staates zu leben und ihnen das Recht auf gesellschaftliche Teilhabe erfüllt." Artikel von Detlef Spandau vom 11.10.2005 bei indymedia
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Viele Gründe sprechen für Grundgehalt
Wenn Kapitalisten ohne Arbeit vom Kapital leben können, warum sollten nicht auch alle anderen Anspruch auf ein arbeitsunabhängiges Einkommen haben? Ein Kongress in Wien diskutiert über die Idee des Grundeinkommens. Artikel von Ralf Leonhard in der taz vom 10.10.2005
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»Eine Möglichkeit, wieder aktiv zu werden«.
Philipe van Parijs vom B.I.E.N. über die Grundeinkommensidee, Missverständnisse und die Zukunft.
Philipe van Parijs ist Mitbegründer des weltweiten Netzwerkes für ein Grundeinkommen Basic Income Earth Network (B.I.E.N.). Er lehrt Philosophie, Wirtschaft und Politik an den Universitäten Harvard und Louvain (Belgien). Parijs hielt auf dem Grundeinkommens-Kongress am Wochenende in Wien die Eröffnungsrede. Mit ihm sprach Susanne Götze. Interview in ND vom 11.10.05
- Nähere Programminfos zum Ablauf des Kongresses
- Texte zum Kongress "Grundeinkommen 2005: In Freiheit tätig sein"!
Lieber Gruss, Mag und Ralf
LabourNet Germany: http://www.labournet.de/
Treffpunkt für Ungehorsame, mit und ohne Job, basisnah, gesellschaftskritisch
The meeting point for all left-wing trade unionists, both waged and unwaged
Le point de rencontre de tous les militants syndicaux progressistes, qu`ils
aient ou non un emploi
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