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Updated: 18.12.2012 16:22 |
liebe KollegInnen, neu im LabourNet Germany am Freitag, 17. Dezember 2004: I. Internationales / Philippinen Augenzeuge des Luisita - Massakers ermordet Marcelino Beltran, Vorsitzender der Bauernvereinigung der Provinz Tarlac, sollte am 14.Dezember 2004 vor dem Untersuchungsausschuss über das Massaker an den Streikenden der Hacienda Luisita vom 16.November aussagen: Am 8.Dezember um 9 Uhr abends wurde er vor seinem Haus erschossen. Bevor er auf dem Weg ins Krankenhaus starb, sagte der 53jährige seinen Familienangehörigen: "Es waren Soldaten". Eine deutsche Zusammenfassung diverser Berichte. II. Internationales / Kolumbien / Arbeitskämpfe Uribe will entlassene Arbeiter von Emcali aushungern SINTRAEMCALI, die Gewerkschaft der Beschäftigten der Stadtwerke Cali (Emcali) gibt in einer Mailnachricht vom 15.Dezember 2004 bekannt, dass 51 Arbeiter, die im August 2004 wegen einer Besetzungsaktion im Widerstand gegen die Privatisierung der Stadtwerke entlassen worden waren, die ihnen zustehenden Gelder bisher nicht bekommen haben. Die Gewerkschaft sieht darin den Versuch, den Widerstand gegen die Privatisierung eines "Sahnestücks" der kolumbianischen öffentlichen Hand zu brechen. Eine deutsche Zusammenfassung der SINTRAEMCALI Nachricht. III. Internationales / Südkorea Gewerkschaftlicher Organisationsgrad? Wie im Vorjahr: Niedrig 11 Prozent betrug der gewerkschaftliche Organisationsgrad in Südkorea zum Jahresende 2003 - genausoviel wie Ende 2002. Das bedeutet rund 1,55 Millionen Mitglieder in den beiden Verbänden FKTU und KCTU. Den Höhepunkt hatte die gewerkschaftliche Organisierung 1989, in der Zeit nach dem Ende der Militärdiktatur erreicht: 19,8 Prozent. Eine deutsche Zusammenfassung vom 15. Dezember 2004 der Erhebung der "Korean International Labour Foundation". IV. Internationales / Mexico Die Maquiladoras Die Rede ist des öfteren von ihnen - den Maquiladores in (Nord)Mexiko. Welche Rolle sie insgesamt in der mexikanische Gesellschaft spielen und wie die Menschen darin leben (müssen) dokumentiert diese kurze Zusammenfassung verschiedener Berichte des "Comite Fronterizo de Obreros" vom Herbst 2004 V. Internationales / Spanien / Gewerkschaften "Trato de favor de Citibank a CC OO" (Bevorzugte Behandlung der Comisiones Obreras durch die Citibank') - jetzt ist gerichtlich festgehalten, was vorher nur eine Zeitungsmeldung war: Die Citibank in Spanien hat den Gewerkschaften CCOO, UGT und FITC 650.000 Euros bezahlt, für "ihre Aufwendungen" im Zuge der Verhandlungen von vier betrieblichen Abkommen. Diese Feststellung geschah im Rahmen eines Sozialgerichtsprozesses vor dem Sozialgericht Nummer 35 von Madrid. Dabei wird in den Gerichtsakten auch noch festgehalten, dass die Vertreter der Comisiones Obreras (CCOO) eine - von der Geschäftsleitung angewiesene "bevorzugte Behandlung" bekamen: zwei Laptops und eine einwöchige Reise in die USA. Die Zahlungen erfolgten über die Agentur Baker & McKenzie. Bei den so erzielten Abkommen ging es einmal um die Verlagerung des Call Centers von Barcelona nach Madrid (die viele der 250 Betroffenen nicht mitmachen wollten) und zum anderen um die Reduzierung von 200 Arbeitsplätzen. Das ganze in dem (spanischen) Bericht "Trato de favor de Citibank a CC OO" von Manuel Rico für die Zeitschrift "Interviu" , am 16.Dezember 2004 gespiegelt bei "Rebelion.org" VI. Internationales / Spanien Der Spanien-Index ist diese Woche neu gestaltet - wie immer inklusive (erster) Links zu Grundinformationen und Gewerkschaftsbewegung...
VII. Internationales / Israel / Arbeitsbedingungen und -kämpfe Let WAC get on with its work! (Lasst das Workers Advice Center seine Arbeit weitermachen) - das WAC hat jetzt eine eigene (englische) Kampagnenseite mit wöchentlichen Updates . Auf dieser Seite kann auch die Solidaritätspetition unterzeichnet werden, die bisher unter vielen anderen der niederländische FNV und zahlreiche britische Gewerkschaftsgliederungen unterzeichnet haben. VIII. Internationales / Israel "The Unmaking of the Histadrut" Das mag einer der Gründe sein, weswegen das Workers Advice Center in "bestimmten Kreisen" nicht eben beliebt ist: eine (englische) Studie von Dani Ben Simhon (WAC) über die einst allmächtige israelische Gewerkschaftszentrale Histadrut - und was von ihr nach 10 Jahren Privatisierungspolitik noch übrig ist. Und über die (perverse) Rolle der Histadrut gegenüber arabischen ArbeiterInnen und MigrantInnen (u.a mit eigener "Arbeitsagentur"). Hat die Histadrut ausgedient? Die Studie als (auszugsweiser) Artikel im WAC-Magazin "Challenge" , Ausgabe November-Dezember 2004 IX. Internationales / Namibia Illegal Streikbrecher angeheuert Streikbrecher anheuern ist nach namibischem Recht verboten: gerade das aber hat die Geschäftsleitung der "Namib Mills" jetzt getan. Nachdem der Streik der rund 200 Beschäftigten wegen Lohnzahlungen und -erhöhungen drei Wochen andauert, haben sie am 11.Dezember 2004 40 Tagelöhner aus der Provinz angeheuert - denen gesagt wurde, sie bekämen einen Aushilfsjob im privaten Sicherheitsgewerbe. Zur Überraschung der Betroffenen mussten sie dann stattdessen auf dem Firmengelände LKWs beladen. Die Gewerkschaft "Namibia Wholesale and Retail Workers Union" (NWRWU) gab ihnen zu verstehen, dass sie als illegale Streikbrecher betrachtet würden. Der (englische) Bericht "Namib Mills Strike Standoff Deepens" von Petros Kuteeue für die Tageszeitung "The Namibian" vom 13. Dezember 2004 im Portal "Allafrica" bis nächste Woche, Helmut LabourNet Germany: http://www.labournet.de/ |